USA 2003 - Regie: Andrzej Bartkowiak - mit: Jet Li, DMX, Mark Dacascos, u.a.
Etwa so wie da auf dem Bild oben hat für mich heute die letzte Woche vor Weihnachten angefangen. Rank und schlank in der Mitte stehend von muskelbepackten Problemen angegriffen. Im Büro der übliche Montagskram und die Praktikantin saß umständlich an meinem Rechner, obwohl genug Praktikantinnenrechner frei waren. Am Wochenende war Blogckseminar "Geburt und wie bedient man das Baby in den ersten 6 Monaten". Sehr aufschlussreich, aber auch sehr konkret. So konkret, dass die Dinge, die vor Weihnachten noch zu erledigen sein müssten, leider nicht weniger, sonder mehr werden. Zu der saisonalen Frage nach den Geschenken, und wann man die jetzt noch besorgen kann, kommt das mit dem auslaufenden Vertrag auf Kinoarbeit hinzu. Die letzten Tage ein ständiges Hin- und Her mit dem Gedanken, die Beschäftigung in dem Mistladen nicht weiter zu verlängern (trotz freundlicher Bitte vor einer Woche liegt immer noch keinem der Vorführer eine Vertragsverlängerung ab 1.1.08 vor). Nur eine der Unfähigkeiten der Geschäftsleitung, die in 3 Tagen bis Mitte Januar in Urlaub geht.
Mit dem Babykurs ist aber die Erkenntnis deutlich gewachsen, dass ich mehr Zeit brauch, um den ganzen Spaß da mit den Windeln, dem Geschrei und so voll auskosten zu können. Gut, man braucht wohl auch Geld, aber die paar Euro zusätzlich lassen sich vielleicht bei Dussmann leichter verdienen. Oder gar in einem richtigen Job? Also, Entscheidung war klar: Zeit gewinnen für Baby und Suche nach richtigem Job.
Das heißt aber auch: vor Silvester mal noch mal beim Arbeitsamt vorbeischauen. Muss sich ja lohnen, da im Kino auf Lohnsteuerkarte, kann man ja eventuell mal 2-3 Monate jetzt rund um den Babytermin frei machen, zwar bissle im richtigen Job arbeiten, aber halt Staatsknete... Fand's ne gute Idee, doch braucht man da ja einen Personalausweis. Auch später dann wegen Geburtsurkunde vom Baby und Sorgerecht und das Zeug. Ohne Perso kein Vater. Morgen also noch ins Rathaus schauen. Brauch man wohl auch aktuelle Passfotos für, und wo bekomme ich eine beglaubigte Geburtsurkunde von mir schnell noch her (denn Pass ist halt ja auch keiner da von mir). Und wo wir ja mit dem Auto über Weihnachten wegfahren wollen, wär’s eigentlich ja auch gut, den nicht vorhandenen Führerschein neu zu beantragen.
Der Liebsten mit dem dicken Bauch habe ich versprochen jetzt immer vormittags den Pferdestall auszumisten. Ab diese Woche. Frische Landluft am Morgen, hmmm, besinnliche Zeit.
Und was kostet die Babywelt? Zum Beispiel eine Kommode. Das Zeug von IKEA taucht nix, da will keiner ernsthaft ein Kind drauflegen. Das wackelt alles. Nachnamen der Mutter oder des Vaters? Stoffwindeln oder Pampers? Ökobilanz eines Babys. Überhaupt welcher Vorname!
Naja. In all dem Gewirr im Kopf bin ich vorm Fernseher eingeschlafen und zu dem Film hier Born 2 Die wieder aufgewacht. Schöne Klammer eigentlich der Titel für all die Dinge die mich da gerade im ungefähren Bereich zwischen Geburt und Tod beschäftigen. Egal. Angesichts einer solchen Kopflast ist der Inhalt des Film nicht der Rede Wert: Hochprozentige Drinks, extra dunkle Sonnenbrillen, ausgepolsterte Miezen und große Patronen. Kleingangster rauben einen Safe aus und bekommen schwarze Diamanten in die Hände, die jedoch eine in Taiwan entwickelte neue Waffentechnologie sind: harmlos-transportables, waffenfähiges Uran. Klar: die kleinen Gangstern im Fadenkreuz von Geheimdienst, Terroristengangstern und internationalen Waffenhändlern in Designeranzügen... Kann ja nicht gut gehen, kommt auch noch die Komponente "Familie" mit rein, die Tochter des Ober-Kleingangsters wird als Druckmittel entführt. Aber ach, spannend eher nur die Actionsequenzen (kann man gut bei nachdenken). Wo die Action Pause macht, röchelt der Film vor sich hin.
Jetzt aber schnell noch weiter Weihnachtsgeschenke downloaden.
Und nicht, dass es wieder heisst, der tristessedeluxe würde immer hämisch über Filme anderer Leute herziehen, aber selber nichts Konstruktives zu dieser Welt beitragen, möchte ich auch mal was durchaus Gelungenes hervorheben. Heute war ich mit jemandem frühstücken, der hat mich auf diesen feinen Werbefilm aufmerksam gemacht. Sehr schöne Sache.
Nur zur Verdeutlichung, wie interessant meine berufliche Tätigkeit ist, hier mal eine Arbeit, die ich aus den Mails fischen konnte. Nicht gerade eine Perle der Filmkunst, aber urteilt selbst. Über 3 Minuten langer Teaser zu einem Kurzfilm. Geht um Erotik, Fetischismus und ist eher der Gattung Performancekunst zuzuordnen. Aber sowas von Retro!
Achtung: Eventuell nicht bürotauglich. Ist relativ. Kommt auf's Büro drauf an.
PS: wer war denn hier auf arbeitsrecht.de?
Ganz neu und noch ganz nass hinter den Ohren. Aber wenn es denn funktioniert (und ich online bin), findet sich bei Ihnen unten rechts am Browser-Rand so ein kleiner Balken. Dahinter verbirgt sich eine Instant Messanger Funktionalität, mit der man es wagen darf, mich zu nerven freundlich anzusprechen - wenn ich online bin. Es ist keine Shoutbox, es ist kein Multi-User-Chatraum. Nur Sie und ich.
Und hier noch ein merkwürdiger Exkurs in meine Jugend, der mir zu der Sache gerade eingefallen ist: Als ich 14 war - damals als der Privatrundfunk in Deutschland noch nicht eingeführt war - und ich meine erste Stereoanlage mit 2x150 Watt Verstärker erworben hatte, war der Plan, viel und laut Musik zu hören. Meine Eltern erwähnten mit Bedenken die Möglichkeit, mich dann bei all der lauten Musik nicht mehr aus meinem Zimmer rufen zu können, wenn Telefonate oder andere wichtige Dinge anstanden. Es wurde erwogen, eine visuelle Benachrichtigungstechnik zu installieren. Etwa in der Art einer Blinkelichtklingel. Ich hatte mir das auch gern 3-farbig passend zu meiner noch zu erstehenden Party-Lichtorgel vorgestellt. Eines Samstagvormittags war es dann soweit, die gesamte Familie konsultierte einen Elektrobastel-Laden. Der Händler hörte sich unsere Wünsche und Ausführungen an, begutachtete geduldig meine Konzeptskizzen für die Lichtklingel. Schüttelte dann aber den Kopf, schaute meine Eltern an und meinte: "Wollen sie das wirklich haben? Das mag ja ganz witzig sein, aber der Junge wird da nur die ersten Tage draufschauen, ob das Licht blinkt, dann wird das auch irgendwann nicht mehr funktionieren, oder er nimmt die Glühbirne raus. Soll er lieber die Musik leiser machen."
Und so ist das hier da mit dem Chat-Dings unten rechts auch. Wieder schön Elektro-Gebasterl hier und kuck ich jetzt immer dauernd drauf, ob jemand was von mir will. Genießen wir die Neuerungen der Technik, solange es geht. In einer Woche ist's vielleicht schon wieder weg, weil ich gerade laut Musik hören gegangen bin.
Der Cheffilmvorführer, dessen Aufgabe es auch ist, zwischen uns und der Geschäftsleitung zu vermitteln, schrieb eben eine kryptische E-Mail: Es steht im BWR1 eine Box mit Ohrenstöpseln zur Eurer Verfügung. Gebrauchsanleitung ist auf dem Karton abgebildet. Gruss - D.
Sehr rätselhaft. Es ist nicht zu laut in den Bildwerferräumen. Das wird es also nicht sein. Vielleicht will er damit seiner Wut Ausdruck verleihen, dass wir weder auf ihn noch auf die Geschäftsleitung mehr hören mögen. Hihi!
Björk. Ist ja auch egal. Gondry. Alles schon gesehen. Trotzdem! Das mit der Ästhetik der Stricke macht schon schön Sinn. Abhängigkeit und Bindung. Kein Experiment, wie andere behaupten mögen. Ist halt nur Musikvideo, wie die früher alle so waren, zu unserer Zeit. Trotzdem schön anzusehen.
via (wo man ja sowieso viel öfter draufklicken muss, zumal ich deren Aufkleber gerade 2x neulich in der merkwürdigen Wohnzimmerbar anner Yorckstraße getroffen habe)
Eine Unternehmensberatung, deren Webseite so beginnt, ist mithin schlecht beraten. Warum eigentlich nicht die Qual der Wahl noch weiter verästeln? "Kunden bis 28 Jahre" - "Kunden bis 45" - "Kunden über 45" - "Kunden, die eigentlich nur PONG spielen wollen" - und last but not least: "Leute die nur mal schnell in einem Satz wissen wollen, was die Ex-Kommolitonin denn da jetzt eigenlich genau für wen PR macht".
Glückwunsch, lieber Kinochef, dass Du dich so langsam mal zusammen mit der neuen Buchhaltung mit dem Begriff "Lohnnebenkosten" beschäftigt hast. Als nächstes kommen dann die coolen Wörter "Feiertagszuschlag", "Elternzeit" und ganz wichtig: "Urlaubsgeld". Kann ja nicht immer so weiter gehen, dass Du bei dir Beschäftigten, die ihr Recht auf bezahlten Urlaub beanspruchen, den 6-Monats-Vertrag nach Ablauf nicht mehr verlängerst, oder? Jeden Monat neue Leute anlernen ist auch keine Lösung. Unsere Filmvorführer-Verträge enden übrigens fast alle am 31.12., wäre schön, mal den Entwurf eines neuen Vertrags zu sehen. Stattdessen sendest du Foyer-Funk, dass jeder, der Deine blöde Filmvorführer-Prüfung nicht macht, 50 Cent weniger Stundenlohn bekommen soll. Was war denn am Prüfungstermin Ende November? Ich war da, aber keine Prüfung! Glaubst du wirklich, eine Prüfung, ob langgediente Filmvorführer unterschiedliche Filmformate spielen können, wird die Probleme lösen? Es gibt ein russisches Sprichwort: Der Fisch beginnt am Kopf zu faulen. Die Probleme entstehen durch Fehlplanungen. Ich sag nur Belegungsplanung der Kinosääle und nicht aufeinander abgestimmte Anfangs- und Endzeiten von Filmlaufzeiten. Man hört, du befürchtest, wir Filmvorführer könnten streiken wollen. Ich kann Deine Befürchtung durchaus verstehen, nur wir brauchen lustigerweise gar keinen Streik. Deine Verträge mit uns enden am 31.12. - und wenn die nicht verlängert werden - ohne Lohnabzug und mit kündigungsfreiem Anspruch auf Urlaub - bleibt das Licht aus, Alder!
</luftablassen>
PS: Ich glaub, ich will einen anderen Job. Vielleicht auch ganz dringend mal nicht einfach der Wechsel von Frittenbude zur nächsten Frittenbuse.
mspro sagt, ich soll Web2.0-Consulting im Kulturbereich machen. Bin mir nicht sicher, ob die da in der Kultur dafür vernünftige Tagessätze bezahlen mögen. R. sagt, ich soll die Kulturkritik ins Netz bringen. Ich finde, dafür sind die Blogger zuständig. Und F. schreibt, bei der ich mich gar nicht für die Herberge im nächtlichen Sturm bedankt habe, James Kochalka hat das Archiv seines Web-Comic-Diary veröffentlicht. Gemeint ist, dass das Archiv jetzt kostenlos einzusehen ist. Kann man ruhig mal machen, James gehört - wie mspro, R. und F. - zu den Guten.
USA 2007 - Regie: Ben Affleck; mit Casey Affleck, Michelle Monaghan, Morgan Freeman, Ed Harris, Robert Wahlberg, u.a.
Bin fremdgegangen. Mit der Liebsten. Um mal zu sehen, wie die Konkurrenz Filme vorführt: Werbung wird da im Odeon auf 1:1,66 statt 1:1,85 gezeigt und der Ton leiert auf dem Werbeprojektor. Der Film war medium ok. Je mehr ich drüber nachdenke, umso schlechter finde ich ihn. Daher bloß nicht länger drüber nachdenken. Krimis mag ich eigentlich nur dann, wenn der Herr Kommissar einen splienigen Touch, eine mehrschichtige Charakterzeichung hat. Hatte hier der Detektiv leider nicht. Und auch sonst alles so stereotyp am Rande des Sozialkritik-Kitsches. Und so didaktisch-moralisierend am Ende, weia! War halt medium ok, ich mag einfach diese kleinen amerikanischen Krimis nicht so. Hab ja auch meine Probleme mit dem Format „Tatort“.
Hier zum Erinnern noch der Inhalt irgendwo her wegkopiert, wahrscheinlich Presseheft…:
Boston, die Stadt der US-Pilgerväter und der Kennedys, tougher Cops und knallharter Gangster. Patrick Kenzie (Casey Affleck) und Angela Gennaro (Michelle Monaghan), privat wie beruflich ein Paar, verdienen ihren Lebensunterhalt als Privatdetektive. Da verschwindet die vierjährige Amanda aus ihrer Wohnung im Arbeiterviertel Dorchester. Spurlos und ohne Lösegeldforderung. Kenzie und Gennaro übernehmen auf Drängen von Amandas Tante Beatrice McCready (Amy Madigan) den Fall. Gemeinsam mit den Detectives Broussard (Ed Harris) und Poole (John Ashton) sucht das Duo nach dem Mädchen. Zum Ärger von Police Chief Jack Doyle (Morgan Freeman), der von Amateurermittlern nichts hält. Doch er muss bald seine Meinung ändern, denn Kenzie kennt sich aus in Dorchesters Unterwelt, er weiß sich zu bewegen und besitzt beste Kontakte. Bald stößt er auf erste Spuren. Die führen zum lokalen Drogenbaron Cheese (Edi Gathegi), für den Amandas süchtige Mutter Helene (Amy Ryan) immer wieder als Kurier arbeitete und die viel mehr weiß als sie zugeben will. Doch dies ist erst der Anfang einer erschreckenden Wahrheit, die niemand erahnen konnte...
Danach regnete es und wir waren essen. Auf der Akazienstraße Gesprächsschnipsel aufgefangen - ein Homeboy zum anderen: „Ey Alder, was glaubst du denn? Ich bin doch nicht einfach so aus Spaß pleite…“ - ja, auch Schöneberg ein Ghetto.
Nicht angekündigter Saaltausch (inkl. Filmunterbrechung nach 30min., Saalwechsel mit Film und Publikum), falsche Filmtitel auf der Programmdispo, Start und Endzeiten von Filmen überlagern sich, Regisseure, die ihre Vorführkopien nicht beschriften können. Dann habe ich ein Bier, einen Kubalibre und noch ein Fahrradbier getrunken und alles war vergessen. Vielleicht sollte ich dem Kinochef aber doch noch eine Mail schreiben? Bessern wird sich dadurch aber wohl nichts, aber vielleicht lässt es etwas Luft aus der Blase.
Spät von Kinoarbeit nach Hause gekommen. Eben festgechattet mit Amerika. Müssen Steuer und Filmtagebuch und die ganzen Kurzfilme hier auf dem Tisch dann doch mal wieder warten.
Sturmfreie Bude. Die Liebste ist vom Nikolaus entführt worden. Muss man sich erstmal dran gewöhnen. Was hätte ich alles machen wollen, jetzt wo man endlich alleine ist. Den Fernseher ins Schlafzimmer rollen und die ganze Nacht MTV laufen lassen, wie früher und lange nicht mehr. In der Mitte des Betts liegen und grunzen. Meinen versifften Lieblingssessel aus dem Keller holen und die ganze Nacht zu den Sex Pistols tanzen. Bier holen und austrinken. Eine Fritteuse mieten und Pommes machen. Nakt auf dem Sofa rumhüpfen. Den Kater am Schwanz ziehen. Ach, wie schön könnte es sein das Alleinesein. Stattdessen nur Müdigkeit und nicht mal mehr Lust auf eine 2. Flasche Feierabendbier. Blöder Kinojob, blöde Knochen. Heute schon wieder dicke Beule am Projektor gestoßen.
PS: Woher kommt eigentlich dieser Begriff von der "sturmfreien Bude"? Sowas blödes, is doch eh immer alles wie immer. Ich wär gern Mitbewohner von Sponge Bob.
Dieses Blog sendet ab heute testweise volle RSS-Feeds. Wie man das bei Antville einstellt, kann man hier nachlesen. Es heisst, wenn man das macht, bekommt man ganz schnell doppelt so viele Abonnenten wie vorher. Jedenfalls ist das Herrn M. aus H. von gestern auf heute so ergangen. Ob das wohl Bots oder echte Menschen sind?
Der Kinochef wünscht sich Tests für die Filmvorführer. Als Termin angesetzt wurden vor ein paar Wochen morgen und übermorgen. Bis jetzt haben wir keine Uhrzeit und keine Regelungen für den Test bekommen. Wir Vorführer sind uns einig: Das ist Quark.
Die mitlesenden Freunde der großen Städte kennen natürlich Holy Shit Shopping, den verkrampft anderen Weihnachtsmarkt, in irgendeiner hippen Location, statt Glühwein gibt's Beck's und einen repräsentativen, den üblichen Designer-Handgemacht-Kram umfassenden Überblick der Jahresproduktion jungstudierter Kunsthandwerker. Ick war da letztes und vorletzes Jahr und geh da dieses Jahr nicht mehr hin.
Aus vielen Gründen: Erstens kann ich jeglichen Weihnachtsmarkt eigentlich erst stressfrei genießen, wenn ich schon alle Geschenke habe. Zweitens hab ich da nichts gekauft, weil man immer die Angst verspürt, dass der arme Kunsthandwerks-Designer da hinter seinem teuer angemieteten Standplatz, Luftsprünge bis über den 12. Januar hinaus machen müsste, wenn mal wirklich jemand was von den teureren Segmenten seines Portfolios kaufen würde. Drittens scheint das deutsche Design-Grundstudium nicht viel mehr her zu geben als Buttons, Taschen, bedruckte T-Shirts und eventuell mal eine nette kleine Einrichtungs-Tünneff-Idee. Ach ja, und Lampen. Und Viertens kann man das jetzt auch alles online aus den USA bestellen - nur viel kreativer zwei-nuller! Auf etsy.com :: is your place to buy and sell all things handmade. Und bei dem derzeitgen Dollarkurs hat man auch noch das Gefühl, Schnäpppchen zu machen. Vielleicht nicht so gut auf den letzten Drücker am 18.12. zu handhaben wie amazon, aber für die erste Shoppingtour jetzt am Wochenende reicht's sicher.
:::: gesehen am Montag im ICE auf der Rückfahrt von Wiesbaden
Großbritannien/USA 2007 - Regie: Juan Carlos Fresnadillo
In einem Monat ist Weihnachten auch schon wieder vorbei! Auf der Rückfahrt von Wiesbaden war mir etwas krank und langweilig und dieser Film war noch auf der Festplatte. Das Original zu diesem Turbo-Zombie-Sequal - 28 Days Later - kenn ich nicht. Ich vermute aber, das konnte man auch alles ohne den ersten Film verstehen.
Keine Ahnung. Inhalt? Gut, kurz: Sechs Monate nach Ausbruch des verheerenden Rage-Virus in England hat die Armee die Infizierten Zombies ausgerottet und in London anfängliche Ordnung wiederhergestellt. Einer der ersten bei der Rückbesiedelung ist Don Harris (Robert Carlyle), der seine Frau Alice (Catherine McCormack) im Stich ließ, um sich vor den Zombiehorden zu retten. Als er mit seinen beiden Kindern, der Teenagerin Tammy (Imogen Poots) und dem 12-jährigen Andy (Mackintosh Muggleton) in die Sicherheitszone zieht, bricht das nun mutierte Virus erneut aus, denn die neue Trägerin der Seuche ist Alice. Ein Kuss wird zum Verhängnis.
Das ist eigentlich alles. Viel krasses Blutgerinsel, viel Militärmacht, viel Rumgerenne durch London. Mir war das fast schon alles zu hektisch da der Horror und irgendwie fehlte mir so ein wenig der Subtext. Vielleicht war ich auch nur zu müde. Diederichsen hat da mal neulich was in der ZEIT drüber geschrieben - das klang schlau – über den Alien im Inneren, der Außerirdische Feind wird zum inneren Virus, und so. Ach, ich bin mir aber auch nicht sicher, ob das bei Diedrichsen auch alles immer so richtig durchdacht ist. Egal. Die eine Szene von der er schreibt, wo das Bürgerkriegs-Szenario überhand gewinnt und in mehreren Stadien von „kill the infected“ bis „kill everyone“ Zivilisten von Scharfschützen abgeknallt werden, das ist irritierend und kann in Richtung Ohmacht gegenüber dem neuen Terror gedeutet werden. Aber irgendswie ist das auch zu leicht so. War das mit den Zombies früher nicht auch alles immer psychoanalytisch und sexuell konotiert?
Da hab ich mal irgendwo den Trailer (youtube) vor Monaten gesehen, fand den wohl ganz gut und jetzt sitz ich da mit so einem Film, wo ich vielleicht nun doch noch den 1. Teil sehen muss? Kommen da auch so tolle Verfolgungsjagden vor - Familienvolvo gegen Militärhubschrauber? Darum ging es nämlich viel eher: Patchworkfamilien im Spannungsfeld zwischen Biologie und Beruf! Die biologischen Eltern sind dem Virus einheim gefallen, die Kinder werden von Berufsoldaten (einer Biologin und einem Scharfschützen) vor der staatlichen Inneren Sicherheit geschützt. Oder so.
Das Filmbild da oben habe ich von Peter Noster sein Blog geklaut, weil die Promo-Bilder von 20 Century Fox viel zu weichspühlerisch sind. Das ältere Ehepaar aus Dresden im ICE den Sitzplatz hinter mir, fand den Film auch ungewohnt blutig.
Kanada, 2007, 80 min, Regie: Bruce McDonald, Darsteller: Ellen Page, Max McCabe-Lokos, Ari Cohen, Slim Twig, Julian Richings
Es soll sich im Frühjahr zur Berlinale 2007 ertragen haben, dass eine gewisse Unruhe in diesem Film geherrscht hat und Leute scharenweise aus dem Kino gelaufen sind. Nicht wirklich nachvollziehbar, denn "The Tracey Fragments" nutzt die große Leinwand um im Multiscreen-Verfahren eine Filmhandlung zu fragmentieren, Perspektiven zu verschieben, Blickrichtungen des Zuschauers zu verwässern aber dadurch gleichzeitig diese zu öffnen für das wesentliche: Blicke, Innenwelten, Gefühle. Beim allgemeinen, gestressten Switching-Verhalten des Branchenpublikums auf der Berlinale kann man verstehen, dass dem überreizten Freunde der Filmkunst das zu viel werden kann. In Wiesbaden war man am Freitag dankbarer dem Film gegenüber, denn auf dem Exground Filmfest ist kaum einer raus gegangen.
Zu Beginn sitzt die 15-jährige Tracey (fantastisch gespielt von Ellen Page) nur mit einem Duschvorhang bekleidet auf der Rückbank eines Busses und ist auf der Suche nach ihrem kleinen Bruder Sonny, der sich für einen Hund hält. Danach beginnt eine mitreißende Achterbahnfahrt durch die Fragmente der Geschichte dieser jugendlichen Heldin: Stress mit den Eltern, Erniedrigungen von Mitschülern, sinnlose Psychiaterbesuche, unerwiderte Verliebtheit und Flucht in eine Traumwelt. Traceys Versuch, ihren Bruder zu finden, wird jedoch zum realen Alptraum. Mit Splitscreen-Technik und einer nicht chronologischen Erzählstruktur gelingt es McDonald in seinem hervorragenden und mutigen Film, die Gefühlswelt des Mädchens zu spiegeln. (aus dem Exground Festivalkatalog)
Es hat wahrscheinlich etwas mit Filmwahrnehmungs-Erfahrungen zu tun. Für mich stimmt das Timing, die Fragmente fügen sich zu einem herrlichen Bildteppich zusammen. Dann wenn eine Szene fokussiert wird, verschwinden die Einzelframes und auf der gesamten Leinwand ist – klassisch wie gewohnt – ein Bildausschnitt zu sehen. Die Hauptszene, auf die sich dann konzentriert wird. Spannend sind aber eben die beiläufigen Randmomente. Etwa die normalerweise in Schuss-Gegenschuss montierten Blicke zweier Personen finden sich gleichberechtigt nebeneinander und drüber und drunter findet auch noch jeweils ein Frame Platz, der die jeweilige Subjektive der Blicke zeigt. Manchmal – in den schönsten Momenten - fragmentiert sich so eine Filmszene ins Kubistische.
Ansonsten, der Inhalt auch nicht von schlechten Eltern. Der 15-Jährigen da im Film wird ein bisschen viel zugemutet. Erstaunlich, dass sie sich nicht umbringt am Ende. Aber man darf den Film selber neu zusammen schneiden. Das gesamte Video-Footage steht unter Creative Commons und darf für Re-Fragmentierungen verwendet werden. Ich glaub, es steht da gerade sogar ein Wettbewerb aus. Mehr unter www.thetraceyfragments.com oder gleich direkt bei bittorrent.com wo die freundlichen Dateien zur Verfügung stehen.
Hier noch Hintergrundinfos zum Re-Edit Projekt der Tracey Fragmente. Ich bin gespannt, was dabei rauskommen mag:
The Tracey Fragments wurde im September 2007 auf Basis der Creative Commons Attribution im Internet zum Download freigegeben. Insgesamt stehen rund 16 Gigabyte an Filmmaterial zur Verfügung, welches Interessierte und kreative Köpfe über das BitTorrent Netzwerk herunterladen können. Es gibt insgesamt 4 ZIP Archive - eines für jede Drehwoche - welche Hunderte von Quicktime Clips (.mov) beinhalten, die wiederum später größtenteils in Form von einzelnen Fragmenten im finalen Schnitt verwendet worden sind.
Anhand vom Rohmaterial kann man den Film von einer ganz anderen Seite und Perspektive kennen lernen und erlebt die Darsteller gleichzeitig hautnah bei den Dreharbeiten. Auch wenn die Datenmenge riesig ist, ist sie einen Blick wert. Bemerkenswert ist außerdem, dass das Team Tracey diesen Schritt getan hat, bevor der Film im Oktober beziehungsweise November 2007 überhaupt in Kanada und in den USA im Kino angelaufen ist. Dies ist wirklich einzigartig und Fans von Ellen und dem Film sollten diese Chance nutzen, wer weiß wann es wieder ein solches Projekt in der Independent Szene gibt. (Quelle: Ellen Page Fanseite)
... viel zu spät, um über all die Filme der letzten Tage zu schreiben. Daher nur kurz:
Still Life (von DVD gesehen neulich zum Einschlafen)
Sehr gut gefallen hat mir das. Ruhige Einstellungen, langsame Schwenks. Raubbau an Natur und Heimat und Vergangenheit verknüpft zu einer traurigen Liebesgeschichte mit ungewisser Zukunft. Der Widerspruch im Begriff der "Einstürzenden Neubauten" auf chinesisch als Metapher für die Liebe der Beiden, sehr schön traurig.
Seitenstraßen der Prostitution (auf Kinoarbeit)
War ich wieder dran, schräge Filme vorzuführen. Schwarzweiss-Exploitation. Als Aufklärungsfilm gegen Geschlechstkrankheiten getarnter Softcore-Episoden-Film. Schön die 16mm-Handkamera, grausam die Selbstgefälligkeit der Narration.
Hussle and Flow (heute im ICE nach Wiesbaden gesehen)
Nachdem ich die Pflichtlektüre durch hatte - 2 deutsche Langkurzfilme, einer schrecklicher als der andere - dann im Zug noch das Debüt von Craig Brewer angesehen, dessen "Black Snake Moan" ich ja irgendwie ganz gut fand, auch wenn ich da nichts drüber mehr sagen kann. Hier nun "Hussle & Flow" ist dagegen sehr viel konventioneller inszeniert. Die Geschichte eines schwarzen Zuhälters, der seinen Traum von einer Hiphop-Karriere verfolgt einer bideren "Verwirkliche-deinen-Traum"-Dramaturgie. Schnittig gemacht, auch schicke Musik, aber für meinen Geschmack viel zu straight MTV-Film.
Baskische Kurzfilme von KIMUAK (1. Block auf Exground) Kimuak ist eine staatlich finanzierte Filmorganisation, die sich die Förderung des Kurzfilms im Baskenland auf die Fahnen geschrieben hat. Ein paar der Filme kannte ich schon, andere nicht. Zusammenfassend alle Filme schön wegen stringender Knappheit trotz fülliger Narration. Das kann man von deutschen Kurzfilmen oft nicht behaupten, aber egal.
Totally Uncensored: How Danish Sex Cinema Conquered the World (gesehen hier auf Exground Filmfest)
Der Filmpublizist und Cineast Jack Stevenson hat einen Vortrag gehalten über den dänischen und schwedischen Sexfilm der 1960/70. Das war interessant und hat meine diffusen Gedanken zu den "schrägen Filmen" die ich da auf Kinoarbeit immer mal vorführe etwas geglättet. Nein, eher die Wogen höher Schlagen lassen. Mit in dem Programm war eine Doku über Sexclubs in Kopenhagen. Ging ganz hoch her. Tanz, lesbischer und hetero Sex, dann wurden auch noch 2 Männer aus dem Publikum... Viel interessanter aber die Zuschauer dieser Sexshows: Man ist sich selbst in Dänemark noch nicht sicher über diese Episode der sexuellen Revolution des Landes. Aber scheinbar war es in Dänemark mal okay, seine Gattin samt Stiefeltern zu sowas mitzunehmen. Nun gut.
Death of a President (von Gabriel Range)
Britische Fake-Doku über das Attentat von US-Präsident George W. Bush am 19.10.2007. Der Film hat neulich einen Emmy gewonnen und zeichnet sich durch die geschickte Montage von Originalbildmaterial und fiktiven Interviews aus. Leider vollkommen glatt und ironielos. Sentiment und Crime. Als TV-Film mag das noch passen. Ich schau mir ja auch gern mal diese "Was wäre wenn jetzt heute die Vogelgrippe in Deutschland ausbrechen würde" Fakedokus auf Pro7 an. So in der Art - nur mit dieser sehr amerikanischen Korrekness.
So nun aber gut. Muss morgen um 10:00 wieder Filme sehen. Bin hier auf dem Exground Filmfest in Wiesbaden (Bild da oben aus deren Trailer). Das Hotel ist sehr gut. Hat kostenloeses DSL (kein WLAN, dafür wird einem am Empfang aber von einer freundlichen Dame mit dänischem Akzent ein Kabel überreicht). Ich habe auch einen kostenlosen Wasserkocher im Bad gefunden und konnte mir gerade noch einen Erkältungstee aufgießen, nachdem ich eben in Wiesbaden zu später Stunde weder Pommesbude noch (gteöffneten) Geldautomat gefunden habe. Ich habe das Überleben in fremden Kleinstädten aber noch nicht verlernt.
Vorhin auf dem Rad sind einem ja schon wieder die kräftigen Vorböen des rauen, kalten Berliner Winters ins Gesicht geschlagen. Da möchte ich mich noch mal kurz erinnern, an den Film, bei dem ich neulich Nacht beinahe eingeschlafen bin. Ist gerade letzte Woche erst im Kino gestartet, den Trailer fand ich viel versprechend und so hat sich aus verschlungenen Kanälen eine DVD des Films in meine Tasche geschlichen.
Netter, kleiner Berliner Episodenfilm über Heiligabend in Berlin. Zufällig kreuzen sich die Wege ganz unterschiedlicher Protagonisten. Alle sind sie nicht ganz glücklich, alle eher auf der trostlosen Seite des Lebens. Eine allein erziehende Mutter, die nicht genug Geld hat, um ihren Kindern Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Ein Vater aus Westdeutschland kämpft mit seinem Schamgefühl. Ein einsamer U-Bahnfahrer lernt eine Frau kennen (von allen Episoden ist diese Dank der Schauspieler die gelungenste!). Ein Schauspieler nach einem enttäuschenden Casting. Ein Paar in Trennung und ein Drogerien ausraubender Weihnachtsmann.
So weit, so Hartz IV wie möglich. Die Reichen und Schönen scheinen zu Heiligabend Berlin verlassen zu haben und übrig bleibt der prekäre Bodenstand. In gefälligen Plattitüden stolpern die Episoden umeinander, Bindeglied sind zwei 50,- Euro-Scheine, die da immer mal wieder den Besitzer wechseln, bis am Ende des Films alle auf ihre Art doch noch ein Stückchen Weihnachtsglück gefunden haben.
Das kommt einem alles seit "Das Leben ist eine Baustelle" und "Nachtgestalten" sehr bekannt vor. Berliner Episoden sind auch oft genug erzählt und erreichen doch nie die Güte eines Robert Altmans. Und auch der filmische Taschenspielertrick, einem Geldschein auf Reisen zu folgen als formale Bindung zwischen den Figuren hab ich vor Jahren schon mal in einem Berlin-Episoden-Film gesehen. Alles also nur geklaut? Vielleicht nicht geklaut, aber eben auch nicht sonderlich originell.
Irgendwer muss Berliner Filmemachern erzählt haben, "Sozialdrama bringt's immer und finde trostlose Figuren. Wenn deine Story nicht über 90 Minuten trägt, dann mach einen Episodenfilm und am Besten in Berlin, das schauen sich die Leute gern an und die Drehgenehmigungen sind billiger!". Schicksale in einer nasskalten Großstatdt machen aber noch keinen guten Film. Das Spielfilmdebüt des Regisseur Markus Herling, der auch das Buch geschrieben hat, greift hier zum plakativsten Gegensatz, der einem so einfallen kann. Das Fest der Liebe und des Glücks gegen den Überlebenskampf seiner Figuren und ihrer Gefühlskälte.
Aus dem Presseheft kann man ersehen, dass Herling 30 Folgen "Gute Zeiten – Schlechte Zeiten" zu seinem filmischen Schaffen zählt. Da ist der Gedanke nicht weit, "Schöner Leben" als filmischen Gegenentwurf der TV-Soap-Lebenswelten zu verstehen. Verglichen mit der TV-Pappwelt ist "Schöner Leben" ein ambitionierter Film mit emotionaler Tiefe. Verglichen mit Kinofilmen mit emotionaler Tiefe ist "Schöner Leben" ein TV-Film für's Nachtprogramm. Obwohl, gestern Abend kam da was ganz Schlimmes im Programm von 3sat. Konnte man gar nicht mit ansehen. Aber wer will schon Äpfel und Birnen vergleichen.
Schweiz 1975 - P: ECD, R/B/K: Jess Franco, Mu: Walter Baumgartner, D: Lina Romay, Monica Swinn, Paul Müller, Jess Franco, 78 Min.
Durfte ich gestern im Überblendbetrieb vorführen, etwas flatterige Filmkopie, aber bis auf einen Filmriss kurz vorm Aktwechsel zu Akt 2 keine größere Panne. Meine Filmvorführ-Praktikantin aus Marzahn war zunächst auch dabei, sie fand den Film aber nicht so super und hat sich dann später um das Ende der Vorführung von "Spur der Steine" gekümmert.
Auf der Flucht vor italienischen Gläubigern strandet der damals bereits legendäre Regisseur Jess Franco 1975 in Zürich und heuert bei Erwin C. Dietrich an. „Frauengefängnis“ wird sein erster Film für Dietrich und gleich ein weltweiter Erfolg. Irgendwo in Mittelamerika quält und vergewaltigt die grausame Direktorin eines Frauengefängnisses die ihr hilflos ausgelieferten Insassen solange, bis diese schließlich einen Ausbruchsversuch unternehmen. Bei der Inszenierung der dürren Handlung läßt Franco seiner Phantasie freien Lauf und malt Folter und Schrecken breit aus. Er liefert eine nihilistische, raue Variante des amerikanischen Women-in-Prison-Genres, das danach auch in Europa viele Anhänger findet. Dazu Erwin C. Dietrich: „Jess Franco war das Beste, was mir als Produzent damals passieren konnte.“ (Programmtext des Veranstalters)
Was mir bei diesen leicht ins softpornographisch-gehenden Exploitation Filmen dann doch immer wieder in den Sinn kommt, ist die Frage nach den Originalspielstätten solcher Filme. Also nicht Drehorte, sonder Kinotheater. Ich stelle mir da so alte Bahnhofskinos vor. Am Münchener Hauptbahnhof gabs das noch, als ich vor 14 Jahren das letzte mal in München war. Oder das Kino in der Altstadt gleich in der Straße meines "Geburtshauses", wo, als ich Laufen lernte, geschlossen war und immer der kalte Modergeruch rausströmte aber immer noch merkwürdigste Filmplakate im Schaufenster hingen. Da war dann im Zuge der Altstadtsanierung lange ein Trödelladen drin. Ich glaube, jetzt haben sie da den Luxus einkehren lassen. Ballsaal, Tango und so. J. hatte mir in Karlsruhe ja auch die Überbleibsel der Karlsruher Independentfilm-Szene gezeigt. Wahrscheinlich braucht's da auch einen bestimmten Männer-Typ für, um solcherart Kinos noch zu betreiben. Und ziemlich verklemmte Sexualphantsamen innerhalb der Gesellschaft, um überhaupt solche Bilder zu bauen, mannmann. Ich will mir die damalige Zielgruppe gar nicht vorstellen. Trotzdem, wenn man es tut, kann man eventuell mit gewisser Transferleistung auch ein weiteres mal einen Baustein dessen finden, wogegen sich unsere Elterngeneration versucht hat aufzulehnen.
Egal. Eben bei Bildersuche auf der Seite bmovies.de gewesen. Ist nett da. Gibt viel Sammlung an anderen schundigen Schrägfilmen da. Auch Science Fiction!