:::: gesehen gestern Nacht auf Handyvideo

USA 2008 - Regie: Matt Reeves; Buch: Drew Goddard; mit: Michael Stahl-David, Odette Yustman, Mike Vogel, Lizzy Caplan, T. J. Miller, Jessica Lucas: Lily Ford und gruseligen Monstern



Steve Jobs hat ja vor einigen Wochen ganz fabelhaft präsentiert, wie man bald auch in Deutschland bei iTunes nicht nur Filme downloaden kann, sondern auch leihen. Videothek per Internet, und die Filme darf man sogar mitnehmen auf seinem iPhone oder iPod und unterwegs ansehen. Ich war mir da ja neulich nicht ganz sicher, ob das überhaupt begehrenswert ist, Spielfilme zu schauen auf so kleinen Displays und während man unterwegs ist und permanent von der Umwelt abgelenkt wird. Aber bevor ich urteile, dachte ich mir, probiere ich das lieber mal aus. Und dieser erstbeste Blockbuster kam mir da gerade recht.

Cloverfield war nun also mein erster Langspielfilm, den ich mir auf einem Handy angeschaut habe. Ergebnis: Macht das besser nicht nach, man erkennt die Monster nicht so gut. Erst am Ende in der Totalen. Und die Wackelkammera zieht einen bei so einem kleinen Screen auch nicht so arg in den Bann. Trotzdem: der Film blieb auch auf dem Handy äußerst spannend! Nicht auszumalen, wie das im Kino rockt.

An sich ist der Film ein typisches Godzilla-in-Manhatten Ding und zu vergleichen mit handelsüblichen Monsterfilmen. Die Komponente, dass die Filmhandlung der Monsterattacke handlungsimmanent aus der Perspektive einer einzigen Videokamera erzählt wird, gibt der Sache aber einen gehörigen Drive. Eigentlich dachte ich, das stilistische Mittel, Wackelbilder als visuellen Kodex für "Authentizität" einzusetzen, dürfte im Kino nach all den Dogmen und letztlich nun auch nach Lynch, doch langsam nicht mehr funktionieren. Nun, was auf dem Handy funktioniert, wirkt auch auf der großen Leinwand (würde meine Kollegin bekräftigen). Es ist natürlich der selbe Reiz, welche den Videoaufzeichnugen von 11. September innewohnt - das hautnahe in der Katastrophe stehen.

Interessant an der Produktion ist aber auch das virale Marketing, dass schon weit vor dem Filmstart begonnen hatte. In der Wikipedia kann man dazu lesen:

Der Begriff „Out of Game“ (OOG) Stammt aus der Fachsprache der „Alternate Reality Games“. Gemeint sind u.a. Websites, die den Game-Teilnehmern fälschlicherweise als Informationsquelle zu ihrer selbst geschaffenen Scheinwelt dienen und somit oft auch Grundlage für Hypothesen und Gerüchte sind. Tatsächlich aber besteht zwischen diesen realen Informationen und der fiktiven Realität kein Zusammenhang.

Neben Webseiten bestehen mehrere andere Quellen, die fälschlicherweise dem viralen Marketingprojekt „Cloverfield“ zugeschrieben werden. Die Signifikanz der Seiten besteht vor allem darin, dass sie oder deren Symbolik von den Fans in die Welt von „Cloverfield“ miteinbezogen war, und auch nach derer Aufdeckung die Hypothesen und Vermutungen über den Film stark prägten. Das wohl prominenteste Beispiel für ein solches Missverständnis war eine Reihe von Websites, die sich mit Ethan Haas beschäftigten. Parallel mit 01-18-08.com wurde von Fans die Seite ethanhaaswasright.com entdeckt, die aus flash-animierten Rätseln bestand und im Hintergrund eine zerstörte Stadt präsentierte. Diese Stadt erinnerte stark an die Plakate von „Cloverfield“. Nach der Lösung jedes Rätsels wurde ein kurzes Video mit eschatologischen Prophezeiungen gezeigt.

Parallel mit dieser Seite fand man einen Weblog, dessen Autoren ausschließlich in Nepalesisch schrieben und sich als Antagonisten von Ethan Haas darstellten. In der Presse wurden die Websiten des öfteren in direkte Verbindung mit „Cloverfield“ gebracht. Da es in der Kosmologie von Ethan Haas die Rede über die „Ältesten“, „Mezin“ war, sah man hier eine weitere Bestätigung für die thematische Annäherungen an die fiktive Welt von H. P. Lovecraft mit seinen „Älteren Wesen“.

Anfang August 2007 hat sich jedoch herausgestellt, dass die Seiten über Ethan Haas zur viralen Marketingkampagne des Rollenspiels „Alpha Omega“ von Mindlabs gehören. Somit war die inhaltliche Verbindung mit dem Film dementiert, jedoch über die Cthulhu-Thematik wurden weitere Diskussionen geführt.
(wikiperdia zum Film)

Das Virale Marketing des Film

Folgende vier Seiten, sogenannte Tie-in, wurden von Paramounts Pictures im Rahmen der viralen Marketingkampagne produziert:


 




Mal sehen was das wird.

Die Wogen des Lebens spülen einen dann ja immer mal dort hin, wo man von alleine nicht hinschwimmen würde. Die Liebste wollte vorhin zu der Veranstaltung Jan Plewka singt Rio Reiser. Ich bin da mal mitgegangen, momentan kann ja alles, was Bewegung verspricht, nur die Geburt begünstigen. Dachte mir zwar noch, "Wer ist Jan Plewka? Warum singt der Rio Reiser? Und darf der das überhaupt?", aber so eine Coverband hat ja meistens Schmiss. Kennt man ja, vom Schützenfest und so. Jan Plewka ist der Sänger und Mitbegründer der 90er-Band "Selig" gewesen, die sich durch solche Sachen hervorgetan hat (also mehr so Poser-Rock-Pop, den ich schon damals Mist fand). Der darf also eigentlich Rio Reiser nicht singen. Aber heutzutage dürfen ja auch Kapitale Schweine Rio Reiser verwursten (hier der TV-Beitrag dazu auf youtube).

Egal. Ich hab wieder viel gelernt. Das Konzert war jetzt nicht so mein Ding. Bestuhltes Kesselhaus, durchwachsenes Publikumssegment. Aber das schöne an Berlin ist ja, dass auch die Normalos irgendwie ganz okay sind. Wenn sie stehen. Wir saßen. Als es los ging, sah das so aus, wie hier in diesem TV-Mitschnitt: Halt Dich an Deiner Liebe fest - Jan Plewka singt Rio Reiser (live, NDR) und ich fand, das hört sich nicht nach Rio Reiser an, sondern nach Selig. War ganz verwirrend und dieser Eindruck ließ den Abend über auch nicht nach. Nicht so schlimm, wenn da nicht auch noch die Bühneninszenierung gewesen wäre. Statt einfach nur Musik zu machen, wurde teilweise versucht "die Stimmung der Zeit" (oder sowas) nachzustellen. Plewka im Rio-Reiser-Kostüm, die Band als lustige Musikanten im Entenmarsch durchs Publikum um Geld schnorrend (um Mißverständnissen vorzubeugen: die Konzerttickets waren nicht gerade kostenlos) und dann auch noch ganz schlimm - elektrisches Lagerfeuer und der Rauchhaus-Song wird mit Klampfe und Megaphon intoniert. Da bekam ich Gänsehaut, vor peinlicher Berührung. Mir wollte nicht so recht gelingen, den Musikanten zu glauben, dass sie hinter all dem stehen. Bei dem Versuch, während des Rausschmeissers, das Publikum per Polonese aus dem Saal zu führen, bemerkte Plewka selbst, "ich mach mich hier zum Affen..." - so kann man es auch sagen.

Trotzdem interessant, ich will nicht meckern. Zwei süße, Bier mit Strohhalm trinkende Groupies waren extra aus dem Sauerland angereist. Sollte man zumindest glauben. Ich glaube, die waren bestellt. Aber ich kann mich auch täuschen. Nicht recht trauen jedoch wollte ich meinen Augen, dass auch dieser etwas verlebte, langhaarigen Macker, den ich sonst immer nur in den Clubs sehe (neulich auch im Tape Club wieder), da auch war. Der, von dem behauptet wird, dass sei ein ganz fieser Abzocker. Privat geht der also dann auch mal zu so einem netten Rio Reiser Abend. Nun, Spaß haben wir gehabt. Das Geld wäre in eine Best-of-Ton-Steine-Scherben-CD jedoch besser investiert gewesen. Die Liebste und ich waren uns einig, beim The BossHoss-Konzert war's meilen-geiler. Da durfte man allerdings auch mehr Bier mit Strohhalmen trinken.

Hier nochmal bissle mehr, was Gänsehaut im Guten macht: Wir sind Helden - Halt Dich an Deiner Liebe fest (live) und zum Vergleich Ton Steine Scherben - Halt Dich an Deiner Liebe fest (30.05.1983 live in Offenbach).

Schlaft gut, ihr süßen Revoluzzer!
 








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