Fachinformation Filmwissenschaft
Ein unabhängiger Literatur-Informationsdienst - Ziel dieser Fachinformation Filmwissenschaft ist es, dem filmwissenschaftlichen (allerdings nicht nur dem akademischen) Interesse ein klein wenig auf die Sprünge zu helfen. Dabei kommt es insbesondere auf Aktualität an, d. h. es wird versucht möglichst viele Neuerscheinungen aufzunehmen. Bietet ganz brauchbaren Einstieg in unterschiedliche filmwissenschaftliche Themenkomplexe.

Memo für mich:
2004 Conference: Narration, Imagination, and Emotion in Moving Image Media
Konferenz ist 22.-24. Juli 2004 - bei Gelegnheit schauen, ob Abstracts drauf sind und ggf. in Newsletter eintragen (was momentan nicht geht...)
 




...will ich mal anfangen, mich auf den Anfang meiner Zukunft vorzubereiten.
 








Will neue Musik haben. Keine Ahnung, was. "Winson" aus Kreuzberg wird gerade gehyped. So wegen, Kaufbefehl für alle, die Schuld dran sind, das die Helden ihre Echos gewonnen haben. Scheinbar gibt´s da aber noch kein Album von, erst eine Maxi (bei amzon.de erst ab 22.3. im Handel). Das Video wird demnächst bei Viva und so laufen. Videostream von "Wovon lebt eigentlich Peter?" gibt es hier.

vielleicht bin ich dafür aber auch schon zu alt.

http://www.clubwinson.com/

PS: Auf der Suche über http://www.tonspion.de bin ich dann mal endlich auf http://www.textone.org gestoßen.
 




USA 2003 - Regie: Wayne Kramer - Kamera: Jim Whitaker - Drehbuch: Wayne Kramer, Frank Hannah - Besetzung: William H. Macy, Alec Baldwin, Maria Bello, Paul Sorvino u.a. - 101min
:::: gesehen am 11.3.04 im FaF

Regiedebüt von Wayne Kramers, für ihre darstellerische Leistung wurden Maria Bello und Alec Baldwin für die Golden Globes 2004 nominiert.
Die Liebste hatte irgendwo im Autoradio von dem Film gehört und wollte da rein. War mir lieb, weil ich William H, Macy so gerne leiden seh. Macy spielt einen wandelnden Unglücksraben, der ständig vom Pech verfolgt ist. Mit dieser Eigenschaft arbeitet er in dem etwas runter gekommen Kasino Shangri-La als "Cooler" - einer, der Gewinnern am Spieltisch Pech bringt, um die Bank des Kasinos zu schützen. Alles ändert sich, als er nur wenige Tage, bevor er seine Schulden abgearbeitet hat und Las Vegas endgültig verlassen will, Natalie (Maria Bello) kennenlernt, die als Serviererin im Shangri-La arbeitet. Beide verlieben sich leidenschaftlich ineinander. Dadurch verliehrt Bernie sein professionelles Pech.

Macy verkörpert den Verlierer des Alltags mit einer Größe, als wären es ein Sinnbild für den ausweglosen Kampf der Kreatur gegen das Dasein. In seinen Augen blitzt die Sehnsucht darauf, einmal wieder enttäuscht zu werden. "The Cooler" ist eigentlich Macy's Show, aber der Regisseur ruht sich nicht auf dessen Leistung aus. Als herzeerwärmende Liebeskomödie ist der Film nicht belanglos, denn hinzu kommen das ungewöhnliche Bild von sich liebenden, alternden Körpern, sehr harsche Momente voll Schmerz und ein hübscher Abgesang auf ein nostalgisches Las Vegas, in denen die Gangster noch kein BWL-Abschluss hatten.

Ich kann mich an keinen Las Vegas-Film erinnern, der nicht irgendwie gut war. Die Simulation von Luxus, die Imitation von Emotion - ebenfalls wichtige Bestandteile vom Kinoerlebnis.
 




Deutschland 1999, Regie: Vivian Naefe, 99min
:::: gesehen am 11.3.04 auf arte

Einer Wasserbettenfabrik in dem kleinen Ort Lotheim droht die Schließung. Die Stimmung im Ort ist daher nicht besonders gut, denn die Arbeitsplätze der meisten Einwohner Lotheims hängen von der Fabrik ab. Unterdessen trainiert die Damen-Kegelmannschaft für den bevorstehenden Alemannen-Cup. Greta ist die Ersatzspielerin im Damen-Kegelclub, doch findet ihr Einsatz nur zu selten statt; die anderen sind einfach besser als sie. Allein Helen, ihre beste Freundin, glaubt an sie. Während eines Streits mit ihrem Vater erfährt sie zudem, dass er gar nicht ihr leiblicher Vater ist. Auch für die übrigen Damen der Kegelmannschaft scheinen die erfreulichen Seiten des Lebens rar gesät zu sein: da ist Helen, die sich auf der vergeblichen Suche nach Liebe befindet, Roberta, Helens Mutter, die ihr Leben mit dem falschen Mann verbracht hat, Charlotte, die strenge Law-and-order-Polizistin, die eigentlich Lady Di sein will, Angie, die Kneipenwirtin mit dem Faible für Fernfahrer, Regina, die sich für ein Cabrio verkaufen würde, und Mausi, Reginas pubertierende Jüngerin. Ihnen allen fehlt der richtige Sinn im Leben. Doch dann macht die Wasserbettenfabrik endgültig zu und die Männer verlieren aus Ärger über ihre verlorenen Arbeitsplätze die Lust an der Qualifikation für die Teilnahme am Alemannen-Cup. Aber Greta, die sich gerne in das Leben anderer einmischt, um nicht über ihr eigenes nachdenken zu müssen, reißt die Frauen aus ihrer Lethargie und bringt sie auf die Idee, anstelle der Männer bei der Qualifikation anzutreten. Auf einmal entdecken die Frauen ihren Stolz und Kampfeswillen. So bereiten sich sechs Damen mit Greta auf das Turnier vor, Frauen in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen. Mit Greta als Maskottchen ziehen sie in den Kampf.

Eine lieb-schräge Geschichte, mit ebensolchen Figuren und der sympathische Grundtenor lassen eher an englische Sozial-Komödien denken, aber dieser 2001 Grimme-Preis-prämierte Film ist tatsächlich eine deutsche Fernsehproduktion. Preisträgerin Vivian Naefe hat hier eine stimmige, witzige und gut getimte und gespielte Milieustudie inszeniert.
 




Es ist ja nicht so, als würde mich nichts interessieren. "Was interessiert dich?", fragte ich mich, bevor sie es aussprach. Es fiehl leicht. Erstaunlich leichter als sonst. "In die Gedanken von Leuten reinkucken." Als erstes zitierte ich - ich ärgere mich darüber, dass ich [...] jetzt schon süchtig nach den Big Brother-Spacken bin. Is so, wenn die Serialität des Fernsehens auf Bedürfnisse nach Struktur treffen. Soziologiestudium im Nebenfach hin oder her. "Jerry kocht. Ich hoffe, dass er sich vorher die Hände gewaschen hat." (Kader eben nebenbei in BB 5 auf Tele5). Großes Kino und trotzdem Manche Menschen machen mir Angst.. Sie schaltete ihr Powerbook ein, wollte wissen, was das ist, ein Weblog.
Was machst du denn da immer?", fragte N.
"Ich lese Blogs."
"Blocks?"
"Nein Blogs."
"Was sind denn Blops?"
"Blogs, Schatz, Blogs. Das sind so eine Art Tagebücher im Internet."
"Wieso liest du denn die Tagebücher fremder Leute?" Sie sah mich mit diesem Geh-doch-mit-deiner-Modelleisenbahn-spielen-Gesicht an.
"Weil das interessant ist."
"Schreibst du auch ein Block?"
Uff. Gute Frage, sehr gute Frage. Schnell eine gute Antwort suchen.

Es war nicht so, , dass ihre blicke sich beim lesen der worte auf der buchseite überlagern und vereinen würden. Ihre freenet-Verbindung war instabil. Trotzdem Interesse. partydroge, sexdroge, keine ahnung. kannte ich nicht, will ich auch nicht kennenlernen, ausprobieren oder propagieren, aber wissen, worum es geht, will ich schon., sie selbst mit regen Chat-Erfahrungen in der Vergangenheit. Stundenlang am Computer sitzen. Sich zwischendurch immer wieder ablenken, abschweifen, zumindest mit den Gedanken. Und natürlich, endlich kann ich stundenlang meinen lastern fröhnen, ewig am pc sitzen, an irgendeinem layout rumbasteln, filmchen schauen, die meine bessere hälfte nicht mag, rauchen in der wohnung (!), soviel bier trinken, wie ich mag - ohne, dass es irgendwie billlig rüberkommt, wenn ich an der flasche nippe. Warum auch nicht? motto des jahres ist ja, hab doch eh keine ahnung und weiß erst recht nicht wie das alles werden soll. deswegen kann ich doch jetzt einfach mal loslegen. Doch Wie wird das erst werden, wenn der ganze Weg nur noch ein tiefes Loch ist und alle Blumen, Büsche, die zwar jetzt noch weitgehend kahl, dann aber vollends Erinnerung sein werden?! Arg harte Zeiten, das. Is so. So schaut's aus, kid. Und eigentlich: ich will die liebe sehn, wenn ich schon kein Premiere-Abo habe. Noch wahrscheinlicher ist, dass ich ein Durchschnittsidiot bin. Ein Hauptstromschwimmer, der sich selbst erhöht, in dem er sich bei Schönwetter gegen den Krieg, für die Menschlichkeit äußert, doch sobald eine patriotische Propaganda anläuft mit dem gleichen Elan das Töten rechtfertigt... Meistens Nach Pizza und Schnaps. Dann insgesamt sehr wohlwollend den Dingen gegenüber stehe in meinen Gedanken daneben und höre zu und mache mich auch ab und zu darüber lustig, wie lustig alles ist. Doch Manchmal wünsche ich mir, daß die Wölfe lernen, im Rudel zu jagen. Sie wären glücklicher. Haben mein Interesse an Kino und an Blogs was gemeinsam? Meine Erfahrung mit Filmstudenten. Drei grosse Tabus habe ich bei ihnen entdeckt.
1. Kein Sex- Filmküsse in Studentenfilmen sind sehr selten
2. Nichts Soziales- die Wirklichkeit ist Tabu, man könnte ja Preise bekommen, wenn man sich mit Minderheiten auseinanderstzt
3. Keine Kunst- formale Gestaltung ist Out, stattdessen viel Technick und verwechselbare Perfektion.

Nun, ja. Der Mann, der da eben, den WC-Sitz unter dem Arm, bei Rot über die Kreuzung rannte, um noch rechtzeitig zur Bundesliga-Halbzeitkonferenz zu kommen --- das war ich. Ich nicht. Ich bin eher wie er. er streckt sich und kommentiert dabei: "erst noch strecken, bevor ich penne." doch vorher streife ich durchs gute alte 20six. schön das du da bist ... und wünsche «kannst mir morgen danke sagen.» Fast ohne Spuren. So, und wo iss nun mein Link? Letztendlich: Man sollte nicht entspannt nach [...] einer halben Flasche Wein posten - Also stand ich verlegen mit meiner Flasche Wein im Flur, in dem eine erstaunliche Ansammlung von Hauspantoffeln an der Wand aufgereiht waren, gleich unter dem Bild von Che Gevara. Und mit einem lauten Tusch anschliessend: general auflösung in der luft.
 




Gestern ist mir eine Karte aus meinem Notizblock gefallen. So eine billige Weihnachtskarte: Impressionistische Winterlandschaft in den Bergen. Auf der Rückseite in meiner Schrift die Planung und Ideensammlung der Weihnachtsgeschenke an meine Lieben vom letzten Jahr. Schnaps, Literatur, Kalender, Homepage, Akku-Schrauber, CDs, USB-Stick, Job, Wolldecke, Beleuchtung, ordentliches Kochbuch, Drucker, Blumentöpfe, Kinderbuch, nochmal Literatur ("Guter Roman, irgendwas mit starker Frauenfigur und/oder Judentum"). In der etwas genervten Situation da auf dem Treffen sehr beruhigend zu denken, dass zumindest dieser Stress erstmal abgearbeitet ist! Es sind diese kleinen Dinge, die ich mehr beachten muss. Etwa auch durch diese Stadt zu laufen, gerade nicht mehr genau zu wissen, was hier eigentlich so reizvoll dran sein soll, und dann zu lesen: "Happy Hour: Jeden Freitag von 12-13 Uhr 20 Prozent Rabatt auf jedes TV-Gerät". Krise macht erfinderisch.
 




:::: Spielfilm-Auswahlsichtung für die GFT am 9.3.04

DEVOT
Deutschland 2003 - Regie: Igor Zaritzki - ca. 90min
Deutscher Psycho-Liebesfilm. Eine junge Frau in einer regnerischen Nacht auf einer Brücke. Will sie sich umbringen? Sie wird von einem Mann, der denkt, sie sei eine Prostituierte, mit zu sich genommen. Zwischen den beiden beginnt eine lange Nacht voller psychologischer Spiele um Liebe, Macht und Unterwürfigkeit. Er denkt, sie spielt ihm was vor; sie denkt, er will sie ermorden. Beide begeben sich in die Gefahr, den Tricks des anderen ausgeliefert zu sein und nicht mehr zwischen Realität und Phantasie unterscheiden zu können.
Narrativ wird der Zuschauer mitgenommen auf dieses Verwirrspiel: man weiss nie genau, was Wahrheit oder Spiel ist. Bildlich ist die Verschiebung der Realitätsebenen nicht ganz so spannend inszeniert, bleibt bei klassischem Erzählkinoinszenierung, ohne die etablierte Bildebene zu verlassen und ohne bildliche Phantasieräume zu eröffnen, die die Spannung steigern könnten. Aber die Story/Handlungsebene trägt den Thrill an sich schon sehr gut.

Der Regisseur zur Frage, wer in diesem Film devot ist:
"Devot ist die Person, die jeder der beiden jeweils auf den anderen projiziert. Beide gehen nämlich davon aus, den anderen besiegen zu können, wenn sie ihn den eigenen Spielregeln unterwerfen. Wenn ich glaube, jemanden besiegen zu müssen und zu können, dann gibt es in mir selbst die Figur des Siegers (der Unterwerfer) und die Figur eines Verlierers (der Unterworfene). Wenn ich mich aber mit der Figur des Siegers identifiziere (wie das bei beiden der Fall ist), projiziere ich den Verlierer auf den anderen. Und je devoter der andere ist, desto leichter kann ich ihn besiegen. Doch eine Projektion ist nicht die Realität. So treffen hier zwei Personen aufeinander, die sich nicht einfach in ihrer Opfer-Täter-Rolle ergänzen. Es treffen zwei Kontrahenten aufeinander, die sich beide mit der Rolle des Täter und Spielmachers identifizieren und davon ausgehen, dass der andere schwach und devot ist. So wird jeder der beiden durch die Auseinandersetzung mit dem anderen mit seinem eigenen Abgrund konfrontiert und mit seiner eigenen Schwäche bzw. Verliererseite.
Die Begegnung der beiden war ja von Anfang an keine auf menschliche Nähe gerichtete, sondern eine rein sexuelle, bei der keine Gefühle investiert werden. Zwar schien das Bedürfnis nach dieser Nähe immer wieder einmal präsent gewesen zu sein, wurde dann aber rasch wieder unterdrückt. Möglicherweise aus Angst vor Verletzung oder weil das Katz-und-Maus-Spiel schon zur zweiten Natur geworden ist.
Um dieses Spiel zu durchbrechen, hätte mindestens einer der beiden seine verletzliche Seite (Verliererseite) akzeptieren und zeigen müssen. Das tat aber keiner. So haben sie beide verloren."


|www.devot-film.de


A SHORT STORY (Opowiadamie)
Polen 2003 - Regie: Marcin Pieczonka - 24min.
Der 14-jährige Maurice liebt es, seine Familie mit einer Super8 Kamera zu filmen: seinen kranken Vater, seine gestresste Mutter und seinen jüngeren Bruder Caspar. Während er den Alltag dokumentiert ist er sich darüber bewußt, wie krank sein Vater ist. Kleines, beiläufig erzähltes Familiendrama. Das Drama entsteht aus Puzzelteilen des Alltags aus der Perspektive des Jungen, schöne Bilder.


JONNY VANG
Norwegen 2002 - Regie: Jens Lien
Die drei sind seit der Kindheit eng miteinander befreundet - Jonny (Aksel Hennie), Tuva (Laila Goody) und Magnus (Fridtjov Saheim). Jetzt sind sie über 30 und manches zwischen ihnen ist anders geworden. Oder wie Jonny es ausdrückt: "Viele Leute glauben, das Leben in Kleinstädten sei weniger kompliziert als in größeren Städten. Aber das stimmt nicht. Das Leben ist nicht kompliziert, es ist komplex."
Für Jonny ist das kein glückliches Arrangement und er würde es gerne neu ordnen. Kurz darauf wird er überfallen — ein Unbekannter schlägt ihn mit einer Schaufel nieder. Jonny glaubt, dass es da einen Zusammenhang gibt. Der mysteriöse Anschlag ist nur der Anfang einer ganzen Serie von Unfällen und Katastrophen, deren Opfer er nun wird. Aber Jonny Vang ist kein Mann, der deshalb einfach aufgibt! Hab ich im letzten Jahr schon mal irgendwo gesehen.


WOLFSSCHLUCHT
Deutschland 2003 - Regie: Anja Jacobs - 28min.
Von der Filmakademie Baden Würtemberg: Der arme Kinovorführer Abesalom liebt die schöne Lisa. Aber deren Familie hat andere Pläne. Lisa ist dem reichen Büstenhalter-Fabrikanten Ilja aus dem Nachbardorf versprochen. Abesaloms einzige Chance, die Erwartungen der Familie zu erfüllen und Lisa heiraten zu können, ist , ebenfalls ein reicher Mann zu werden. Technisch/handwerklich sehr gut auf Hochglanz-Kino gemacht, aber die Story trägt so gar nicht. Osteuropa-Klisches und nicht bis ins Ende ausgearbeitet Charaktere.
 




Beim Surfen drauf gestoßen: http://www.cfork.net

"cfork.net serves as a platform for private and public audiovisual experimentations.
it is run by christian frisch who is one third of baumann bernoully frisch studio cooperative for media design in frankfurt, germany, and who is working as a freelancing designer for timebased and interactive media.

cfork.net is a mixed media platform, combinig film, video, music, sound and interactive contents.
while certain parts of cfork.net serve as a christian frisch portfolio, others - e.g. the album.files or the archives - are open for visitors' contributions. cfork.net is a link to the creative network it is based on."

 




Deutschland 2003 - von: Michael Brynntrup - 101 min.
:::: gesehen am 8.3.04 / Pressevorführung im Xenon

Filmisches Selbstporträt des Berliner Experimentalfimers und Multimedia-Künstler, was ich eigentlich schon auf der Berlinale sehen wollte, aber irgendwie verpasst hatte.

Katalog Berlinale:
"Das Immanuel-Kant-Krankenhaus in Berlin-Neukölln um Mitternacht. Ein Patient wird gerade eingeliefert. TV-Journalisten sind vor Ort. – Der Anfang einer Geschichte, die sich selbst erzählt. Zu Beginn des Films wird eine dramatische Geschichte suggeriert, die sich im Verlauf des Films zu einer Reflexion über das Geschichtenerzählen entwickelt. Das Filme- und Bildermachen selbst rückt in den Blick. Der Umgang mit Bildern wird auf mehreren medialen Narrations-Ebenen thematisiert, visualisiert und dokumentiert: von der Entstehung (Dreharbeiten) bis hin zur TV-Berichterstattung zu just eben diesem Film, den der Zuschauer jetzt und im ?Original' live im Kino sieht. EKG untersucht die Nachhaltigkeit (bzw. Vorläufigkeit) von Erwartungshaltungen in Film und Fernsehen. EKG ist ein dramatischer Film und ein experimentelles Spiel."

Michael Brynntrup über den Film:
Das Projekt E.K.G. Expositus hatte ich schon seit einigen Jahren vor, seit ich die einzelnen Filme gemacht hatte, die darin als Kurzfilme in voller Länge auftauchen. Sie standen für mich in einem sehr engen Zusammenhang: es ging mir um Untersuchungen des Bildes, um Fragen an das Bild. Unter ganz unterschiedlichen Aspekten nehmen alle drei Kurzfilme darauf Bezug. Das eine ist der Dokumentarfilm Aide Mémoire, eine klassische Interviewsituation. Dann Herzsofort. Setzung II, eine quasi materialbezogene Untersuchung des Bildes und seiner Reproduktionsmöglichkeiten. Und Loverfilm, der fragt, wie das Bild weiterlebt, was von so einem Bild übrig bleibt, wann und unter welchen Umständen es zum Dokument wird, zur Geschichte. Und dann gibt es nicht nur Fragen an das Bild, sondern auch Fragen an den Zuschauer. Das wird besonders im Loverfilm deutlich, in dem er direkt angesprochen und sozusagen zum Kollaborateur seines eigenen Voyeurismus gemacht wird. Jeder von ihnen hat öffentliche Resonanz erzeugt. Ich war überrascht darüber, dass Radio- und Fernsehsender sich gemeldet haben, um über Kurzfilme zu berichten. Und dann hatte ich die Fernsehteams bei mir hier zu Besuch und dachte, das passt eigentlich genau zum Thema der Untersuchung des Bildes: Wenn ich die Medien, die mich besuchen, im Gegenschuss wieder selbst filme oder inszeniere.

Mischung aus Selbstbeschau, filmischem Tagebuch und bildtheoretischer Reflexion. Der Narzißmus geht nicht auf die Nerven, sondern ist ironisierend gebrochen. Im "Loverfilm" - eine Chronologie der Männer in Brynntrups Leben - glaube ich, A. kurz gesehen zu haben. Muss ich ihn mal drauf ansprechen.

Kinostart: 15.4.04

|Homepage von Michael Brynntrup
 




(Something´s Gotta Give) - USA 2003 - Regie: Nancy Meyers - mit: Jack Nicholson, Diane Keaton, Frances McDormand, Keanu Reaves u.a.
:::: gesehen am 7.4.04 im Filmpalast

Gestern abend mit R. in der Spätvorstellung gewesen. Davor waren wir noch kurz neben dem "Filmpalast" in dieser Mischung aus American Sportsbar und Berliner Traditionskneipe, und er fing an, über Liebeskummer zu berichten. Keine Ahnung, ob's in der Situation der richtige Film war. Wir waren zuerst die Einzigen, in der Werbung kam dann noch ein Paar - setzten sich einige Reihen hinter uns. Also ein sehr private Filmvorführung...
Zum Inhalt: Ein alternder Playboy, hat grundsätzlich nur mit Frauen Affären, die 30 Jahre jünger als er sind. Doch nach einem Herzinfarkt, wird er im Strandhaus von Erica, der Mutter seiner derzeitigen Freundin zur Pflege einquartiert. Erstmals ist er längere Zeit mit einer Frau seiner Altersklasse zusammen. Sehr zu seinem Mißfallen - und dem von Erica. Doch die Liebe geht seltsame Wege. Für beide ist die Affäre ein Katalysator zur Veränderung des eigenen Lebenswandels.

Für mich seit einiger Zeit mal wieder ganz normal "einfach nur ins Kino gehen". Und seit langem ein Film, den ich synchronisiert gesehen habe - und das ist mir ganz schon aufgefallen die ersten Minuten. Etwas anderes sehen, als gesprochen wird. Diane Keaton hat gefallen, Jack Nicholson fand ich ein bißchen übertrieben. Alles warm, leicht und problemlos im Film. Merkwürdig: Die Gestik einer Verliebten bei Keaton erinnerte mich ganz genau an die Gestik von Kathy Holmes (in der Teenager-Soap "Dawson's Creek"). "Dawsons's Creek" hab ich eine zeitlang gern gesehen, weil mich Kathy Holmes an eine Freundin erinnert hat. Genau in dem Augenblick, als sich Keaton und Nicholson das erste mal im Film küssen, meint R. Keaton würde in der Gestik an ebendiese Freundin erinnern.

Der Ku-Damm am Sonntagabend fast hübsch, so verlassen und beleuchtet.
 




Da es mir seit einigen Tagen etwas schlapp geht - so von der eigenen Motivation her - schien es mir ganz angebracht gestern beim Warten auf F. in einer dieser im Café ausliegenden Zeitschriften zu blättern und nach einem neuen Hobby für mich zu suchen. Den Scheinschlag hatte ich schnell durch, die Siegessäule auch. Aber dann hat mich was in den Bann gezogen: Sein - eine monatliche Zeitschrift für "Lebenskunst in Berlin und Umgebung". Kann ja nicht verkehrt sein, dachte ich. Drin ganz viel Esoterik, aber echt 'ne unübersichtliche Menge. Wie man sich und seine Wohnung entschlackt von Giften und Bösen Geistern, wie man seine Lichtgestalt findet um kosmische Transzendenz zu erlangen, wie man eine positive Einstellung zum Geld bekommt. Ich war wirklich erstaunt über die Differenzierung der Szene. Da kann man sich ja wohl ganz schön drin verliehren. Hab kurz überlegt, ob ich da nicht mal hingehe: "Stille Meditation, kostenlos, 2 Stunden, früher gehen ist ok...", oder vielleicht doch lieber zur "Vollmondzeremonie zum Fischevollmond in der Jungfrau, Thema: Glaube und Analyse". Aber bevor ich dann tatsächlich ernsthaft drüber nach dachte kam F. und wir haben uns über Kino und Jobperspektiven unterhalten. Am Ende des Abends dann doch etwas motiviert, im Briefkasten Post von der Krankenkasse gefunden, mit der Ankündigung einer deftigen Nachzahlung an sie. Schock! Wird wohl wieder erstmal nichts mit einem neuen Rechner.
 




Dieser Artikel: Es muss nicht alles Fiktion bleiben (Tagesspiegel, 1.3.04), erschienen am letzten Montag, war Gegenstand des gestrigen Abends auf dem "Open Forum" der film.lounge.berlin. Die Programmankündigung:

Anlässlich der Konstituierung der Findungskommission zur Neubesetzung der Filmboard-Indendanz (Mitglieder: Nico Hoffmann, Dieter Kosslik, Petra Müller, Katrin Schlösser, Alexander Thies) öffnen wir das Mikro für eine offene Diskussion über die Zukunft der Filmförderung im Rahmen der neuen Medienboard Berlin Brandenburg GmbH.

Petra Müller, die neue Medienboard-Geschäftsführerin, stand auf dem Podium Rede und Antwort, rechtfertigte sich für obiges (teilweise flasch wiedergegebenes) Interview mit ihr im Tagesspiegel und hörte sich die Kritik und Ängste der Anwesenden aus der Filmbranche bezüglich der neu zu besetzenden Intendanz an.

Der Hintergrund: Die Berlin-Brandenburgische Filmförderungsanstalt "Filmboard" heisst jetzt Medienboard. Der bisherige Intendant und Geschäftsführer Prof. Keil wird zum April ans Erich Pommer Institut wechseln und bis Ende des Jahres nur noch beratend beim Medienboard arbeiten. Wer den Job ab April übernimmt, ist noch nicht geklärt. Die Findungskommission hat sich entschieden, in den nächsten Tagen die Stelle auszuschreiben, obwohl es auch eine interne Liste an möglichen Kandidaten gibt.

Die Angst, wann über die Besetzung entschieden wird und ob das Förderjahr gefährdet sei, stand im Raum. Kritik an der Arbeit der Findungskommission, die Stelle auszuschreiben, anstelle der gezielten Suche eines Nachfolgers. Befürchtungen, die Entwicklung vom neuen Medienboard gehe an der Branche vorbei. Kritik an der Zusammensetzung der Findungskommission (nicht branchennah genug).

Keil betonte, dass die alte Filmboard ganz bewußt eher staatsfern gedacht war, die neue politische Dominanz der Medienboard sei als Signal gedacht. Gegen Ende dann das Problem, ob der Aufsichtsrat sich den festgelegt hätte, ob die neue Intendanz auch gleichzeitig Geschäftsführung der Medienboard sein wird - Antwort: kann, muss aber nicht. Man hält sich´s offen, habe noch nicht entgültig entschieden. Worauf die - tatsächlich gerechtfertigte - Kritik aufkam, warum das mit der Ausschreibung noch nicht klar sei, schließlich müsse das doch mindestens für den Findungsprozeß feststehen. Tatsächlich eine lustige Vorstellung, wenn in der Ausschreibung das Anforderungsprofil lauten würde: herausragende künstlerisch/inhaltliche Kompetenz in der deutschen Film- und Medienlandschaft, wowie fundierte, kaufmännische Fachkenntisse in Filmökonomie, zweiteres kann, muss aber nicht...

Und was noch auffiehl: Diese alte Trennung zwischen U und E in der Branche. Echt, als ob man beim falsch gelesenen Adorno hängen geblieben sei. Dass Leute Angst haben, ihre ambitionierten Kinofilmproduktionen nicht mehr umsetzten zu können, weil die neue Ausrichtung vielleicht stärker Fernsehen fördern könnte. Ich glaube, da muss jemand mal über seinen engen Tellerrand hinwegsehen. Hängt doch alles zusammen. In vielen kreativen Kinoprojekten steckt auch TV-Geld drin. Und für viele Produktionen gehört Fernsehen eben zum alltäglichen Geschäft, um die Strecke zum nächten Kinofilm zu überstehen.

Es war alles recht interessant, aber teilweise für mich die Aufregung nicht ganz nachvollziehbar. Hat mich an meine hochschulpolitischen Zeiten erinnert. Da waren auch alle Studierenden aufgeregt, als die Institutsleitung wechselte und nicht klar war, was sich an der Lehre und der inhaltlichen Ausrichtung des Fachs ändern wird. Jedenfalls scheint es so, dass die Branche mit Prof. Keils Arbeit der letzen Jahre als Intendant und Geschäftsführer der Filmboard recht zufrieden sind und die Unsicherheit über die zukünftige personale und inhaltliche Ausrichtung der Filmförderung nicht gering ist. "Wir haben kein Bock auf Insolvenz", meinte einer aus der Publikumsrunde...

|film.lounge.berlin: Empfehlung an die Findungskommission zur Auswahl der neuen Filmboard-Intendanz (27.2.2004)
|"Medienboard Berlin-Brandenburg: Neuer Aufsichtsrat, Intendantensuche (03.02.2004)
 




Gestern ging die Reise los bei olivettini.blogger.de die Reise nach Peru, schwanger.
 






Nach der Eröffnung gestern - ich rede von "Big Brother V" - bin ich mir nicht ganz sicher, ob es gut tut, sich das 365 Tage an zu tun - ich rede vom Ansehen der Sendung. Die erste Staffel hat mich mitgerissen ich hab's geliebt, die zweite Staffel war dann nicht mehr ganz meins, von der dritten Staffel hab ich nur die letzte Woche gesehen, die vierte Staffel hab ich lustlos verfolgt. Und jetzt dachte ich, könnt ja wieder interessant werden... Mal sehen, aber beonders an gemacht hat's mich gestern noch nicht. Arm, mittel, reich. Sieht jedenfalls erstmal alles aus wie eine Parodie der Gesellschaftsschichten. Mal sehen, wer sich am besten langweilen kann. Ich oder die Kandidaten.

Wobei ich auch die Oscar-Nacht dieses Jahr sehr lau fand. Auch eine Parodie von sich selbst. So offensichtlich der Gewinner schon vorm Rennen klar war, so offensichtlich gab's scheinbar nichst besonderes zu vermelden aus dem Container der Reichen, Schönen und Erfolgreichen. Trotz Wahlkampf und trotz 5-Minuten-Verzögerungs-Zensur...

ioff.de Forum zu Big Brother 5 außerdem sehr hilfreich: http://tagebuch.ioff.de/ (das BB 5 Tagebuch)
 




:::: Spielfilm-Auswahlsichtung für die GFT am 29.2.04 bei mir.


VANYA
Schweiz 2003 - Regie: Christina Zulauf - 22min
Begegnung eines alten Jägers und eines jungen Mannes in der frostigen Taiga. Der junge Mann ist flüchtig, der Jäger gewährt ihm Unterschlupf. Scheinbar entsteht eine Freundschaft in der Wildniss, doch das Blatt wendet sich.


KOKTEBEL
Russland 2003 - Regie: Boris Khlebnikow / Alexej Popogrebskij
Roadmovie um einen arbeitslosen Ingenieur und seinem elfjährigen Sohn, die nach dem Tod der Mutter von Moskau nach Koktebel am Schwarzen Meer reisen, um dort ein neues Leben anzufangen. Der Zufall bestimmt die Reise der beiden. Der Vater ist zufrieden, wenn er unterwegs gelegentlich arbeiten kann, während der Junge von Koktebel träumt. Schließlich möchte der Vater bei einer jungen Ärtztin bleiben, in die er sich verliebt. Der Sohn reist alleine weiter. Sehr ruhiger Film über Selbstachtung und Sehnsucht nach einem besseren Leben. Der Junge kann die Stationen der Reise nicht genießen, angekommen in Koktebel stellt sich das Ziel der Reise aber auch nicht als Paradies heraus.

|Infos zum Film / Forum der Berlinale

PREZEMANY (Changes)
Polen 2003 - Regie: Lukasz Barczy
hysterisches Familendrama um drei Schwestern, ihre Mutter und ihren Beziehungen zu Männern. Man kann Konflikte im Film ja auch aufbauen, hier werden die nur irgendwo her gezogen und sind dann da.


GONE
Deutschland 2004 - Regie: Zoltan Paul
Ein weltentrückter, ehemals erfolgreicher Autor, begegnet der suizidgefährdeten Verlegersgattin Alma, die er zur Hauptfigur seines neuen Romans macht. Dem Roman folgend entspinnt sich zwischen den beiden eine fatale Leidenschaft mit tödlicher Konsequenz. Ein Spiel um Liebe, Leben, Tod, Fiktion und Wirklichkeit. Erstlingswerk, das komplett in der 24-High-Definition-Videotechnik gedreht ist, aber stilistisch und inhaltlich nicht überzeugt. Stilistisch wirkt es wie günstiger Fernsehfilm mit schlechten Dialogen. Inhaltlich - das Ringen eines einsamen Autors mit seiner Schreibblockade auf der Suche nach einer Muse - schon schöner gesehen. Und gekoppelt mit diesem Changieren zwischen Fiktion und Wirklichkeit ist es typisches Thema für Filmemacher, die sonst nicht viel über das Leben zu erzählen haben.

|www.gone-derfilm.de
 




Don schreibt über so ein Forum, in dem Leute darüber schreiben, wie sie Promis irgendwo getroffen haben, und er schreibt da so drüber, als scheint das wirklich was lustiges zu sein. Mal beobachten, denn hin und wieder sehe ich ja in dieser wunderhübschen Stadt auch mal einen berühmten Filmemacher auf dem Fahrrad (hab ich mit dem Auto fast mal beim Rechtsabbiegen überfahren...), oder einen Politiker im Supermarkt (den hab ich dann danach sogar gewählt...): www.hoeflichepaparazzi.de.
 




:::: gesehen 26.2.04 auf arte
Diese Melodie des Film - irgendwann hatte ich sie mal auf dem Anrufbeantworter. Beim Zappen höre ich diese Melodie und sehe mir wieder mal "Absolute Giganten" an. Auch beim dritten mal ein schöner Film. Drei Kumpels verleben ihre letzte Nacht in Hamburg, weil der eine auf einem Schiff angeheuert hat. Drehbuchautor und Schauspieler Sebastian Schipper ("Winterschläfer","Lola rennt") erzählt in seinem Regiedebüt eine ebenso moderne wie unterhaltsame Großstadt-Version der "Drei Musketiere". Ich mag den Film, die Dialoge, der Humor, die Melancholie, die Musik... Kumpels fehlen mir zur Zeit auch gerade ziemlich.

Deutschland 1999 - Regie: Sebastian Schipper - Mit: Frank Giering, Florian Lukas, Antoine Monot jr., Julia Hummer, Jochen Nickel, Albert Kitzl, Guido A. Schick, Silvana Bosi, Johannes Silberschneider, Barbara de Koy, Gustav-Peter Wöhler, Michael Sideris, Hannes Hellmann, Peter Franke, Alfons Lütje.
 




Dokumentarfilm Auswahlsichtung für die GFT am 25.2.04 bei I.

HEJ, SLOVÁCI (Hey, you Slovaks)
Slovakei 2002 - Regie: Robert Kirchhoff - 48min

Ein Mosaik kleiner Geschichten aus der heutigen Slovakai. Die komplizierte Reise in einer post-kommunistischen Welt hin zur Demokratie und freier Marktwirtschaft. Durch die Schließung einer Glasfabrik wird ein Großteil der Bewohner eines Ortes arbeitslos. Wie ist es eine Million im Tv zu gewinnen? Der Film setzt der Nostalgie einiger Slovaken, irgendwelche Amerikaner entgegen, die im Osten jetzt den Neuen Westen zu erkennen glauben.

TO SME WY (This is who we are)
Slovakai 2000 - Regie: Jana Pirohova
Porträt einiger Behinderte in der Slovakai. Der eine arbeitet als Pförtner, einer bei McDonald´s - alle haben einen Job, alle sind happy.


DER AMTIERENDE REICHSKANZLER
Deutschland 2003 - Regie: Dennis Siebold - 48min

Der ehemalige Reichsbahnbeamte Wolfgang Gerhard Günter Ebel wurde 1980 von den USA, der Hauptsiegermacht des 2. Weltkriegs, als Kanzler des Deutschen Reichs dienstverpflichtet. In enger Zusammenarbeit mit dem interalliierten Geheimdienst bereitet die von ihm geführte kommissarische Reichsregierung die Zwangsauflösung der Bundesrepublik Deutschland durch die Alliierten vor (Quelle: Videocover)


EINMAL SUPERSTAR UND ZURÜCK?
Deutschland 2003 - Regie: Marcel Ahrens - 45min.

Fernsehsendungen wie "Deutschland sucht den Superstar" und "Popstars" küren Nobodys innerhalb weniger Monate zu Popidolen. Den Gewinnern winkt eine Blitzkarriere, ein Leben auf der Überholspur und viel Geld - ein verlockendes Angebot für jeden, der schon immer auf der Bühne stehen wollte. Aber so schnell die Popularität kommt, geht sie meist wieder - und nicht selten entwickelt sich der Traum vom schnellen Ruhm zum Alptraum. Jürgen (Big Brother) und Martin S. (Touché) erzählen über Risiken und Nebenwirkungen einer Masseneuphorie, über das schnellebige Geschäft mit Emotionen - und über das, was bleibt... (Videocover)

Interviews mit Jürgen Milski (Zweiter der 1. Big Brother-Staffel / sagt einige kluge Dinge, hat sich in dem Trubel nich verloren), Martin Scholz (Boygroup Touché / kommt ziemlich viel zu Wort. Warum eigentlich? Hat doch gar nicht so viel kluges zu erzählen. Außerdem wirken Leute, die mit Sonnenbrillen im Fernsehen auftreten arrogant), Markus Kavka (MTV-Moderator / kommt viel zu kurz, sagt kluge Sachen), Detlef D! Soost (Choreograph / Jurymitglied "Popstars" / hat nicht viel zu sagen), Thomas M. Stein (Geschäftsführer BNG & Jurymitglied "Deutschland sucht den Superstar" / vermittelt klare geschäftliche Interessen).

demnächst gibt's mehr Infos zum Film hier.
 




Dokumentarfilm-Auswahlsichtung für die GFT am 22.2.04 bei mir


MORE THAN MUSIC
Deutschland 2003 - Regie: Frank Pfeiffer - 60min.

Joy Denalane macht deutschen Soul. Sie singt gegen Rassismus. Yage spielen Hardcore-Musik. Das ist Rebellion. Fiva MC ist Rapperin. Reimen um Zeichen zu setzen. "more than music" stellt die jungen Künstler und ihre Musikrichtungen gleichberechtigt nebeneinander. Alle haben einen gemeinsamen Antrieb: "Es gibt nur eine Welt zu verlieren." Der Dokumentarfilm zeigt drei Spielarten, Spuren zu hinterlassen. Egal ob orchestraler Soul, puristischer Hip Hop oder punkiger Hardcore – die Authentizität der Künstler zeigt die Kraft der Musik, politische Botschaften und persönliche Ideale zu transportieren.


PUTIN'S MAMA
Niederlande 2003 - Regie: Ineke Smits - 52min
Die 77-jährige Vera Putina glaubt, Vladimir Putin ist ihr lange verlorener Sohn. Warum dass so ist zeigt die Doku in Interviews mit der Frau, unterbrochen mit Bildern und Eindrücken von Nachbarn des georgischen Dorfs.


GUNNAR GOES COMFORTABLE
Norwegen 2002 - Regie: Gunnar Hall Jensen

Ausgesattet mit einer Amateurkamera reist der Filmemacher nach Indien, um sich selbst zu finden und zu ergründen, warum sein Leben zu unkonfrotabel ist. Persönliche Nabelschau eines Egozentrikers zwischen Krankheit, Drogenrausch, Selbstdekonstruktion und Beziehungsunfähigkeit. Bildlich sehr schöne Kollage aus Reisevideotagebuch, inhaltlich zielloser Kreislauf von Motiven.

|www.gunnarthemovie.com


MANNEN SOM ELSKET HAUSGESUND (The Man Who Loved Hausgesund)
Norwegen 2003 - Regie: Jon Haukeland; Tore Vollan

Moritz Rabinowitz war eine kontroverse Figur in der kleinen norwegischen Stadt Hausgesund in den 1930ern. Als jüdicher Einwanderer hatte der erfolgreiche Kaufmann mit Rassismus zu kämpfen. Stilistisch eine Doku für's Heimatmuseum.



7th HEAVEN
Norwegen 2002 - Regie: Steffan Strandberg - 58min

Der schrille Maler Lars Kristian Guldbransen ist ein international respektierter Künstler. Trotzdem kämpft er einen Kampf der Akzeptanz in der norwegischen Gemeinde Hidra, wo er lebt. Der Film porträtiert den Künstler in seiner Umgebung, lässt ihn über seine künstlerische Welt- und Lebensicht erzählen und zeigt seine Probleme mit den Einwohnern, die seine Kunst nicht honorieren, weil Lars Kristian nicht konfrom zu ihren Lebensentwürfen ist.

|mehr Infos zum Film


Trilogie: DIE MOTTEN ZUM LICHT / DIE SCLÖSSER AUS LUFT / DER WEG DES HELDEN
Deutschland 2004 - Regie: Mathias Fritsch

Experimenteller Dokumentarfilm. Mathias Fritsch - Student an der HFG Karlsruhe - zeigt in diesem Bilderbogen Eindrücke von Reisen und versucht sie in einer Videocollage zu organisieren. Teilweise sehr klasse Beobachtungen, gutes Gespür für Bilder, aber teilweise Probleme in Rythmus und technischer Bildgestaltung. Formal wird Natur und Zivilisation gegenüber gestellt, die dramaturgische Struktur wirkt auf Dauer etwas beliebig und ziellos und wird auch nicht durch den Soundtrack organisiert.

|Homepage von Mathias Fritsch


DIENORA?TIS / DIARY
Litauen 2003 - Regie: Oksana Buraja - 25min.

Larisa hat das Tagebuch ihrer Großmutter gefunden, in der sie schreibt, sie hätte schon von ihrer Enkelin geträumt, als die Tochter noch nicht geboren war. Die Traum-Notizen verbinden sich mit Larisas Leben. Beobachtungen einer Trinkerehe in einem Plattenbau.


CHINESISCHE SCHULE
Deutschland 2004 - Regie: Tamara Wyss
Die Filmemacherin begibt sich in diesem Reisefilm auf die Suche nach ihren Großeltern. Ihr Großvater war Anfang des 20. Jahrhunderts deutscher Konsul in China. Fotos und Reisenotizen der Großeltern dienen als Reiseführer im heutigen China.


WHAT TO DRINK?
Deutschland 2003 - Regie: Nancy Brandt; Thomas Doberitzsch
Doku über einen scheinbar ständig alkoholisierten Bildhauer in Dubrovnik. Der Film läßt ihn erzählen...


TUBE SWAPPER
Deutschland 2003 - Regie: Meike Walcha - 19min.

"Tupe Swapping" ist ein neues Phänomen der Großstadt: Um gegen Langweile in der U-Bahn an zu kämpfen, machen sich Leute das System der U-Bahn zum Spielfeld. Nach bestimmten Regeln gilt es von A nach B zu gelangen. Sieger ist, wer mit möglichst vielem Umsteigen in kürzesten Zeit das Ziel erreicht. Meike Walcha fand Swapper unterschiedlicher Altersgruppen und brachte sie vor die Kamera. In erstaunlicher Offenheit erzählen sie die vielfältigen Gründe ihrer Leidenschaft und nehmen uns mit auf eine rasante Reise durch den Untergrund. "Und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, hier führt uns jemand an der Nase herum ..."

|www.swappingthetube.co.uk
 




Spielfilmauswahlsichtung für die GFT am 20.2.04 bei E.


VERIRRTE ESKIMOS
Deutschland 2003 - Regie: Ferdinand Paul Barth - 29min

Melodramatische Begegnung eines Obdachlosen und einer alleinstehenden Frau im Winter. Er klopft an ihre Haustür, gibt vor taubstumm zu sein und bittet um einen Schlafplatz für die Nacht. Sie lässt ihn eintreten. Probleme der schüchternen Annäherung. Zwei Verlorene in der Kälte...


DIE REISE INS GLÜCK
Deutschland 1993-2004 - Regie: Wenzel Storch

Der Kultregisseur von "Der Sommer der Liebe" hat seinen neuen Film fertig grstellt. Eine skurile Mischung aus Phantasy-Märchen und Abenteurfilm: Kapitän Gustav will sich zur wohlverdienten Ruhe setzen. Mit seiner bunt zusammen gewürfelten Mannschaft aus Mensch und Tier, zu der neben zahlreichen Eingeborenen auch ein Bär, eine Eule und diverse Frösche gehören, strandet er an einer geheimnisvollen Insel. Und rettet am Ende die Welt. Unglaublich verrückte und detailverliebte Ausstattung. Die Story verliehrt sich darin ein wenig. Im Vergleich war "Der Sommer die Liebe" eingänglicher.

?Storch ist eine Ausnahmeerscheinung in der Filmbranche. Der Mann arbeitet Tag und Nacht an einem Ausstattungsfilm, wie es ihn in Deutschland sonst nur als Major-Produktion à la Die unendliche Geschichte gibt." (Die Zeit)

|www.wenzelstorch.de


NOVEMBER
Schweiz 2003 - Regie: Luki Frieden - 89min

Tristes Vorort-Familienmelodrama: Eine Ehe droht durch einen 2.7 Mill. Lottogewinn zu zerbrechen. Der anfängliche Glaube, mit dem Geld aus der Enge des Mittelstandes ausbrechen zu können, weicht einem Gefühl der Ohnmacht. Die Familie sucht das grosse Glück, ohne zu merken, dass sie sich an einem gefährlichen Abgrund bewegt. Draussen wie drinnen wird es kalt. Sehr ruhiger Film mit angenehm kühler Atmosphäre. Die Figuren kreisen wie Planeten umeinander, die Beziehungen nähern und entfernen sich. Erfreulich unaufgeregter Debütfilm.

|www.november-der-film.ch
 




Sich angewöhnen, beim Sehen von Filmen nicht daran zu denken, wie sie wohl weitergehen mögen, steigert das Vergnügen. Meinte A. gestern.
 




Das war mal wieder nötig! Seit langem wieder schön in den Blogs gewesen. Da sind doch viel mehr nette Menschen, als man so denkt. Gestern fand ich ja, das dieses Hobby nix ist. Langweilig, öd. Was kümmern mich die Gedanken anderer Leute? In der U-Bahn kucken die auch immer so grummelig. Ich dann auch, zur Tarnung. Ich, mit meinen klugen Augen und der aschgrauen Haut. Die Liebste sollen ja vier verschiedene Menschen letztes Wochenende auf ihrem Fest gefragt haben, wieviel ich denn rauche. Das würde sich an meiner Haut zeigen. E. hat sich das Rauchen abgewöhnt seit 3 Wochen, dafür hat sie das Trinken wieder angefangen. Und irgendwer schnorrt immer. K. z.B., "ich rauch nur, wenn ich trinke..." Das zu sagen geht so langsam in die Richtung wie, "Malorca hat ja auch sehr schöne Ecken". Jaja, will noch einer ein Bier vom Balkon?

Aus Karlsruhe ganz viele Kurzmitteilungen heute abend. Da saß einer beim Bier und redete mit sich selbst. Böses Berlinheimweh scheinbar gerade da. Alles Projektion. Berlin ist gar nicht so toll. Ich muss da mal gegen diesen Mythos angehen. Es ist doch immer dasselbe: Ich mach gerade meine Magisterarbeit, ich muss mich erstmal orientieren, ich find keinen Job, ich mach jetzt ein Praktikum. Und dann fragt doch immer wieder eine Gruppe italinischer junger Menschen Montagnachts, ob man an der hinterletzten Ecke der Stadt nicht noch eine gute Bar kennen würde mit vielen Leuten. Ich schick die dann immer zum Zoo, oder nach Steglitz. Oben in diesem etwas ranzigen Intercity Restaurant am Zoologischen Garten hab ich mal was erlebt, ich kann euch sagen...

Wie dem auch sei, es ist einerlei. Aber ich habe Pläne für morgen. Vielleicht zum Frisör, denn das macht jünger, und mal wieder irgendwie den Kühlschrank so richtig voll machen würde es hier auch ein bischen netter machen.
 




bin mir noch nicht sicher, ob mir's gefällt. Aber Änderungen tun Not, allgemein.
 





 






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