Von diesem Artikel über "Die längste Fahrt des Käptn Rosik" berichtete mir gestern Nacht mein Mitbewohner, der seit längerer Zeit für ein paar Tage wieder da ist, als wir uns aus der Cocktailbar auf dem Weg zu unserem Schiff machten. Ganz begeistert erzählte er vom alten Kapitän Rosik, der beim Hochwasser die Hafeneinfahrt verfehlt hat und auf Grund gelaufen ist. Wie er sich im Ort Freunde gemacht hat und wie der Fährmann ihn hin und wieder auf der Elbe hin und her fährt, damit Käptn Rosik das Gefühl fürs Wasser nicht verliehrt. Der alte Mann und das Land. Der Käptn darf sein Schiff nicht verlassen, eine Dorfgemeinschaft kümmert sich um die Rettungsaktion, damit Käptn Rosik wieder in seine Heimat schippern kann. Eine schöne Geschichte für ein Drehbuch. Am Ende einigten wir uns darauf, dass man viel zu wenig über die Binnenschifffahrt weiss, die Rituale, die Hirarchien, die Beziehungen...
:::: Spielfilmsichtung für die GFT am 27.1.04 bei E.
CALL THAT A DREAM
Polen 2003 - Regie: Mariusz Ziubryniewicz - 28min
Ein Mann zwischen der schwierigen Entscheidung für eine Frau oder seinen behinderten Bruder. Der Bruder soll in ein Heim, am Ende der Reise scheint sich aber alles zu regeln. Figuren, Story und Konflikt recht dürftig, sehr sentimental inszeniert.
PLATZANGST
Deutschland 2002 - Buch und Regie: Heike Schober und René Zeuner - 65min
Romeo und Julia im Osten. Martin ist rechts und Marina ist gebürtige Russin. Beide begenen sich in einer Theatergruppe und verlieben sich. Martins rechte Clique hat etwas dagegen...
Mit Laiendarstellern umgesetztes Sozialprojekt nach einer wahren Gegebenheit. Unprätentiös, nicht zu sozialpädagogisch, aber auch nicht zu fiktional verklärt. Realistisch erzählte Probleme von Jugendlichen mit der Schule (der Matheleherer wird gespielt von Detlev Buck), Gewalt, dem Erwachsenwerden und dem Sich-abgrenzen innerhalb von Jugendcliquen.
ZOSTANE TO MEDZI NAMI (It will stay between us)
Slovakai 2003 - Regie: Miroslav Šindelka - 92min
Der Radio DJ, ein Model und ihr Verlobter. Der Film zeigt die tragisch-komische Geschichte dreier Menschen im heutigen Bratislava, die auf unterschiedliche Weise versuchen ihre Beziehungen zu managen. Sehr interessanter Film: Inszenatorisch die Ausstellung von plakativen Symbolen, Settings, Figuren... thematisch beschäftigt er sich auf unterschiedlichen Ebenen mit Begehren, Moral und Oberfläche. Bewusste Irritationen und psychologische Zuschauerführung. Dramaturgisch sehr angezogen, entlädt sich nur ganz selten etwas, man kricht ein bißchen auf dem Zahnfleisch beim sehen.
:::: gesehen am 27.1.04 / Pressevorführung im Filmkunst66
Ein Polizist an einer Tür, Fotografen, Kameras, eine drückende Anspannung, die Ruhe vor dem Sturm. Die Tür öffnet sich, auf der Tonebene bricht ein Donnern der Fotoapparate auf, Blitzlicht, eine Person, den Kopf in einem schwarzes Tuch versteckt, wird von Polizisten durch die Masse geschleust. Schnitt auf die Person in einem Gerichtssaal sitzend, langes Standbild, Schrift: "Im Sommer 1999 verdursten in Frankfurt/Oder zwei kleine Kinder. Ihre Mutter, Daniela J., damals 23 Jahre alt, hatte sie 14 Tage in ihrer Neubauwohnung allein zurückgelassen."
Zwei Jahre später sucht Aelrun Goette nach den Hintergründen dieses Verbrechens.
"Die Kinder sind tot" versucht in den Mikrokosmos der Plattenbausiedlung Neuberesinchen bei Franfurt/Oder vorzudringen. Bewohner werden beobachtet, befragt und langsam kommen Hintergründe ans Licht. Die arbeitslose Daniela, die selbst aus desolaten Familienverhältnissen stammt, bringt in sechs Jahren vier Kinder von vier verschiedenen Vätern zur Welt, das erste mit 17 Jahren. Zwei Jungen bleiben bei ihr, die anderen werden zur Adoption freigegeben oder in der Familie untergebracht. Sie lernt einen neuen Mann kennen, die große Liebe, glaubt sie. Sie geht zu ihm und läßt die Kinder allein. Die beiden Jungen sterben einen qualvollen Tod. Der Prozeß gegen Daniela J. wird von Tumulten begleitet. Medien und Neugierige drängen sich vor Gericht. Erregte Nachbarn brüllen in die Kameras: "die Todesstrafe ist noch zu gut für die". Die Mutter der Angeklagten läßt kein gutes Haar an ihrer Tochter und belastet sie, wo sie kann. Freunde erklären, Daniela J. habe ihre Kinder verwahrlosen lassen. Das Jugendamt will nichts bemerkt haben. Daniela J. wird wegen zweifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
Ein harter Film, der unter dei Haut geht. Mit chirugischer Präzesion werden die Hintergründe der Tat beschrieben, der Film gibt keine klaren Antworten, sondern wirft Fragen auf nach Verantwortung und Schuld, nicht nur bei der Täterin. Ist Daniela alleine Schuld? Hat sie die Kinder bewußt sterben lassen? Oder ist es eine unglückliche Verkettung der Umstände? Zunächst möchte man den Umständen die Schuld geben. Man möchte den Nachbarn die Schuld geben, weil sie wegschauten, dem Jugendamt, den Männern, die ihre Kinder im Stich liessen. Gegen Ende des Films verdichten sich die Interviews zu einer Zwiesprache zwischen Mutter und Tochter. Daniela scheint offen, erzählt glaubwürdig, aber trotzdem bleibt ein Rest an Mißtrauen an dem, was wirklich vorgefallen ist. Wirklich erklären kann der Film nicht, man ist als Zuschauer mit dem Unfassbaren fast genau so alleine gelassen, wie die Beteiligten.
DIE KINDER SIND TOT, Deutschland 2003
Buch/Regie: Aelrun Goette
Montage: Andreas Zitzmann
Kamera: Bernd Meiners
Verleih: Ventura Film, Starttermin: 11.3. 2004
Einen komplementär angelegten Überblick über virtuelle Kunst bietet die Datenbank unter http://virtualart.hu-berlin.de Suche nach Werken, Künstlern, Ausstellungen und Publikationen zu Medienkunst.
Erstmals dokumentiert die Datenbank für Virtuelle Kunst die digitale Installationskunst, wie sie sich in den letzten Jahrzehnten sprunghaft entwickelte und zur Kunst unserer Gegenwart wurde. In Zusammenarbeit mit namhaften Medienkünstlern und ihren Forschungsinstitutionen entsteht an der Humboldt-Universität ein umfassender Überblick der immersiven, interaktiven, telematischen und genetischen Kunst. So ist die Datenbank für Virtuelle Kunst Forschungsinstrument und work in progress zugleich und kann Entwicklungen der Kunst flexibel aufnehmen.
Dann noch: bildwissenschaft.org: Das Virtuelle Institut für Bildwissenschaft (VIB) ist eine elektronische Plattform, auf der sich Bildforscher verschiedener Disziplinen zusammengeschlossen haben, um ihre interdisziplinären bildwissenschaftlichen Projekte miteinander abzustimmen.
Pentium I mit 250 irgendwas Mhz, Windows95, und meine Modemverbindung liegt immer zwischen 40 und 44 Kb. Und der Monitor. Ha! Benutz jetzt schon die dritte Dauerleihgabe irgendwelcher abgelegter Funzeln: "Bevor der bei mir im Keller verstaubt, kannst du den auch zu dir nehmen"...
Oh Lord, won´t you buy me an Apple ibook?
Oder hat vielleicht einer noch günstig was im Keller stehen?
Es ist leider nicht leicht mit diesem Maler. Neulich war ja auch mal einer in meiner Küche. Der war nett und fix. Aber der jetz hier, ich weis nicht. Jetzt habe ich schon die noch hässlichen Ecken grundiert (da wo die Elektro gelegt ist, die nicht amtlich geschaltet ist), damit die Liebste heute abend da streichen kann, und er wird und wird nicht fertig mit den Türen. Der Tischler ist fertig mit den Scheuerleisten, hat aber die Küchenplatte noch nicht wieder befestigt, weil er "die passenden Winkel" nicht dabei hat. Hab ich wohl mich nicht durchsetzten können. Die Scheuerleisten hat er ja auch auftreiben können. Und das Ding muss einfach nur fest gemacht werden, das tut's auch mit irgendwelchen Winkeln. Als er gehört hat, dass der Maler nochmal wiederkommen muss, meinte er, er käme dann auch nochmal - wegen den 10 Minuten. Na gut, sind wohl Freunde und Freundschaften soll man besser nicht zerstören. Der Kater ist auf'm Balkon gesperrt, weil er sonst über die Farbe läuft. Will rein. Soll ich nochmal den Bauleiter anrufen, ob denn die Elektriker noch kommen? Und was ist eigentlich mit dem Fliesenleger?
Es ist ja nicht so, dass jetzt hier heute alles total chaotisch laufen würde. Das ist ja schon vor Weihnachten gewesen, wo hier Wände eingefallen sind, als die die alten Fliesen abgeklopft haben, die Fliesenleger. Ich komm nur immer irgendwie damit nicht klar. Verletzung der Privatsphäre, oder so. Ja ach, auch dieser Dreck, der gnadenlose Lärm und dieses Rumgebrülle "Manni, bring noch ma noch 2 Meter Vierkant mit..." Die haben auch nie das Werkzeug da, was sie brauchen. Ich bin kein Freund davon, nichts ist an seinem Ort. Ganz zu schweigen von den Radiosender, die so gehört werden. Aber die Klospühlung geht jetzt wirklich gut. Fast wie in der schicken Cocktailbar in Mitte, wo ich neulich war. Aber so richtig hilft das nicht über meine Langeweile hinweg. Man muss ja nicht immer auf'n Pott. Jetzt ist 14h, eigentlich hab ich gesagt, um 14h bin ich weg. Aber wenn ich den jetzt wegschicke, dann bin ich auch Montag lange hier. Ich denke, ich mach jetzt Frustessen. Oh, ich glaube, er fängt an, seinen Kram zusammen zu packen. Mal schauen... Tatsächlich. Na, dann nix wie weg hier!
Der Maler ist aufgetaucht, wegen den Türschwellen, Rahmen und Türen. Der hat ein bißchen das Gefühl, es wäre eigentlich nicht, zu streichen. So ist aber der Deal mit der Bauleitung, weil die trotz Absprechung, den Flur tapeziert haben und im Bad eine Bodüre gefließt haben, obwohl die Liebste das nicht wollte. Jetzt bleibt das so und die Liebste hat dafür noch um die Türen gezockt. Naja, der Maler macht jetzt Mittag. "Verdient?" fragte der Tischler, der gerade gekommen ist, um die Scheuerleisten anzubringen, nachdem er die Türen wieder gerade gemacht hat, die sein älterer Kollege, der immer darüber klagt, dass seine Frau ihn verlassen hat und morgens schon immer ganz gut am Biertrinken ist, beim Anpassen schief abgeschnitten hatte. Aber der Tischler jetzt ist nett. Ein bißchen verwirrt, wollte erst nicht genug Leisten haben, hat dann aber doch noch welche aufgetrieben. Nur der Maler scheint mir ein bißchen langsam und dazu etwas faul. Der soll das Holz bitte vernünftig abschleifen, sonst ist da gleich wieder der Lack ab. Der Jung vom Samitär ist nochmal vorbeigekommen. Klospühlung geht jetzt. Nur der Elektriker läßt auf sich warten (haben die Leitungen falsch geschaltet, sodass im Bad und in der Küche keine Sicherung zuständig ist).
Ich weiss nicht, was es ist. Aber hier sind so viele Flüchtigkeitsfehler und am Ende wars immer der Andere. Ein befreundeter Architekt meint, das läge dran, dass die nicht genug Geld bekommen. Ich meine, dass sind ja alle ganz liebe Jungs und die wissen auch, dass in den Wohnungen eigentlich jemand leben will. Ich würde mich in meinem Arbeitsethos gekränkt fühlen, wenn ich eine Klospühlung einbaue, die nicht geht, oder ein Fenster einhänge, das beim Öffnen gleich wieder rausfällt. Das hat mit Geld nichts zu tun, sondern mit offensichtlicher Bräsigkeit.
Deutschland 2003 - Regie und Buch: Sylke Enders - Darsteller: Franziska Jünger, Alexander Lange, Hinnerk Schönemann, Danilo Bauer, Harald Schrott, Anja Beatrice Kaul, Kimberley Krump, Sabrina Braemer, Heidi Bruck, Jonny Chambilla, Inga Dietrich, Marlene Warnstedt, Doro Kaminski - 92min (basierend auf dem gleichnamigen Kurzfilm für die Reihe BOOMTOWN vom SFB)
:::: gesehen am 26.1.04 / Presseaufführung im Filmkunst 66
Die 16jährige "Kroko" ist der eiskalte Engel, die Tussi-Deluxe aus einer Hochhaussiedlung in Berlin-Wedding. Als Ghetto-Königen stiftet sie ihre Gang zu kleinen Straftaten an. Ihre Mutter hat längst resigniert und selbst die Jungs ziehen den Schwanz ein. Für Kroko muss Coolness neu definiert werden. Eine Unnahbare Solariumprinzessin hinter einer Maske aus dicker Schminke und billigen Fummeln. Es scheint nichts zu geben, was Krokos gelangweilten Blick zum Schmelzen bringen könnte. Nichts, was ihre unerbährmliche Härte menschlicher machen könnte. Als sie vor Gericht wegen eines Autounfalls zu Sozialdienst in einer Behinderten-WG verdonnert wird, verdreht sie nur genervt die Augen. Null Bock auf "Spastis". Doch in der Behinderten-WG entdeckt Kroko nach und nach etwas, was ihre Hinterhof-Gang ihr nicht bieten kann.
Für Heinz Badewitz - der Leiter der Hofer Filmtage - gehört laut epd-Film "Kroko" zu seinen persönlichen Top20 der besten Deutschen Filme. Der Film ist eine Weiterentwicklung des gleichnamigen Kurzfilms und Sylke Enders Abschlussfilm an der dffb. In der langen Version hat die Regisseurin die Entwicklung der Beziehungen zwischen Kroko und den Behindern überzeugend heraus gearbeiten. Von anfänglich vollkommener Ablehnung, Über leichte Erschütterungen der versteinerten Mimik Krokos, bis zu emotionaler Wärme. "Franziska Jünger ist in dieser Rolle so lebensecht, dass am Ende ein einziges Lächeln schon zum Ereignis wird", schrieb Michael Althen, in seinem Festvialbericht der Hofer Filmtage am 27.11.03 in der FAZ. Eine beeindruckende Wandlungsfähigkeit im Gesicht. Zusammen mit den Darstellern der Theatergruppe Thikwa entwickelt sich eine spannendes Thema ohne überzogene Sentimentalität, aber anrührend und komisch.
Der Film hat seinen Kinostart in Deutschland am 3.4.04
Nein, eigentlich nicht die Erste. Das geht ja mit dem Hardcore schon seit dem 19.11. so. Und bis Weihnachten sollte es ja fertig sein... Ich bin heute Aufpasser in der Wohnung der Liebsten, für die Ausbesserungsarbeiten. Seit 6h bin ich wach, um 7:08 kam der erste. Der wegen den Fenstern, wo Zapfen fehlten. Das im Wohnzimmer hat er hin bekommen, im Bad muss erst ein neues Fenster bestellt werden. Dann kam einer wegen Gas- Wasserinstallation und wusste nicht, was er machen sollte. Er hat die flasch eingesetzten Wasseruhren richtig rum eingesetzt. Und erst als er weg ist, ist mir das wichtigste wieder eingefallen: Natürlich sollte er bitte die Klospühlung so einstellen, dass sie auch geht. Wie konnte ich das vergessen. Jetzt ist seit einer dreiviertel Stunde keiner mehr gekommen. Gerade die Arbeiten, die lange dauern - oh, jetzt klingelt's - war der Schreiner, wegen den Türen - naja, was wollte ich sagen, ach ja, der eben meinte, gleich muss er noch zur Bausitzung, da ruf ich doch besser gleich mal noch den Bauleiter an, dass der nochmal kurz den Sanitärsanitäter vorbeischickt. Hoffentlich wird das bald fertig alles, ich will ja eigentlich ins Kino.
Ein Tag, irgend ein Tag, irgendwo und gleichzeitig überall. Millionen und Abermillionen surfen durchs weltweite Netz, nahezu geräuschlos, nicht immer spurenlos. Millionen und Abermillionen elektronischer Botschaften gleichzeitig überall unterwegs. Da mag es doch schon mal zu einem Crash kommen, zu einem durch große Beschleunigung verursachten Zerreißen von Nachrichten, die dann hier oder dort, zu Fetzten verstümmelt, die falschen Empfänger erreichen? Die Frage ist: Kann sich jemand heutzutage noch ins Unauffindbare verkrümeln? Oder ist er nicht schon verloren (und damit gefunden) sobald er die Schaltfläche "Verbinden" tätigt, mit der Maus über scheinbar weiße Flächen fährt, aus Unachtsamkeit irgendwo klickt?
So der Klappentext des e-mail-romans von Regula Erni & Hans Zengeler, über einen E-mail-Listen Geschädigten, den ich bei Gelegenheit einmal weiterlesen möchte. Gerade eben nur die ersten Seiten angefangen - wegen dem Serverausfall hier - aber das war gut, denn da entwickelt sich was in dem Roman.
USA 1999, Regie: David Giancola, Buch: Hasso Wolfe Wuerslin. Mit: Sean Astin, Bruce Campbell, Stacy Keach, Suzanne Turner, John James, Rusty deWees.
:::: gesehen in der Nacht 20./21.1.04 auf VOX
Hab mich über Dinge geärgert, konnte nicht einschlafen, mich nicht auf ein Buch konzentrieren. Also Fernseher wieder an und diesen schlechten Actionfilm angesehen:
Terroristen in einem Skigebiet. Ein Flugzeug mit gestohlenem Nuklearmaterial am Berg. Terroristen wollen an das Material kommen. Sie nehmen Skifahrer als Geislen. Noch dazu droht der Berg zu explodieren. Ansonsten das übliche: Generationskonflikte, harte Kerle gehen tot, weiche Kerle werden am Ende die Helden sein. Und irgend so eine Liebesgeschichte noch, am Ende heiraten sie. Insgesamt halt systemerhaltender Videomarkt-Mist. Hab mich viel zu lange gefragt, wann wohl Terroristen im amerikanischen Kino wieder blonde Haare haben werden? Und hab dann Anschlussfehler gesammelt. War voll damit: Er steht auf, läßt Handschuhe liegen, nächstes Bild, hat Handschuhe an. Stromausfall am Berg durch Terroristen, im Hotelrestaurant brennt Licht, später geht der Strom wieder an, Licht im Hotel immer noch an. Sonne / bewölkter Himmel ganz auffällig. Fliehende Skitouristen in ihren Autos. In jedem Auto nur eine Person. Und so weiter.
Der Film hat trotz des Titels mein Eis nicht gerade gebrochen. War aber unterhaltsam genug, um nicht einzuschlafen. Aber zu viele Filme sehen, soll ja auch nicht unbedingt helfen? Worüber ich mich aufgeregt habe? Eigentlich nichts Schlimmes. Die Handwerker bei meiner Liebsten gehen mir auf die Nerven, und so ein lüsternder Anruf auf der Mailbox...
Deutschland 2004 - Regie/Kamera: Ulrike Ottinger (ebenfalls Drehbuch, nach dem gleichnamigen Roman von Ilja Ilf und Jewgeni Petrow); Hauptdarsteller: Georgi Delijew, Genadi Skarga, Swetlana Djagiljewa, Boris Raev, Olga Rawitzkaja, u.v.a. - 198min
:::: gesehen am 20.1.2004, Pressevorführung Berlinale / 34. Int. Forum
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ilja Ilf unf Jewgeni Petrow aus den zwanziger Jahren und schildert eine komödiantische Reise und Schatzuche im Russland von 1927. Eine alte russische Aristokratin lüftet am Sterbebett ihrem Schwiegersohn ihr Geheimnis: Ihren Juwelenschmuck hat sie versteckt in einem von 12 Stühlen, einer nach der Revolution enteigneten Salongarnitur. Der Schwiegersohn, ein ehemaliger Adelsmarschall und Lebemann, der jetzt in der Provinz als Standesbeamter lebt, macht sich daraufhin auf die Jagd nach dem Schmuck. Die Stühle sind inzwischen im ganzen Land verstreut. Sein Widersacher ist der Dorfpfaffe, der der Aristrokratin die letzte Beichte abgenommen hat. Schon bald heftet sich ein gewitzter Gauner an die Fersen des Schwiegersohns. Eine witzige und teilweise rasante Jagd beginnt durch das ganze Land, um die Stühle aufzutreiben.
Ulrike Ottinger benutzt eine bemerkenswerte Mischung von Fiktionalität und aktuellen Bildern der GUS-Staaten. Zusammen mit den Hauptdarstellern in Kostümierungen der 20er entsteht eine nie langweilig werdende, ironische Sicht auf die heutigen und damaligen Verhältnisse. Eine sanfte Komödie, mit viel Gespühr für Details, die sich viel Zeit lässt, in der Erzählung zu schwelgen.
Zur Entstehung: "2001 reiste ich für meinen Film "Südostpassage" auf der Suche nach jenen blinden Flecken Europas, die heute dem medialen Vergessen preisgegeben sind, von Berlin über Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien nach Odessa. Parallel dazu begab ich mich auf eine literarische Reise und lernte die Romane, Erzählungen und Gedichte dieser Länder kennen. Dabei begegnete ich den Zwölf Stühlen, dem listigen Roman des Odessiter Autorenpaares Ilja Ilf und Jewgeni Petrow. Seit seinem Erscheinen Ende der Zwanziger Jahre ist er eine der vergnüglichsten Beschreibungen der turbulenten Zustände Sowjetrusslands während seiner Aufbauzeit. Heute hält der Roman den im Umbruch befindlichen ehemaligen GUS-Staaten einen präzisen allegorischen Spiegel vor.
Auf zwei weiteren Recherchereisen suchte und fand ich in der Ukraine die Orte und Schauspieler, die im Film zu zentralen Akteuren der Handlung werden: Wilkowo, ein Dorf an der moldawisch-rumänischen Grenze, durchzogen von Kanälen wie ein Kleinvenedig. Nikolajew, ehemals mächtiger Handelsknotenpunkt an der Gabelung zweier Zuströme zum Dnjepr; die Tartarendörfer im gewaltigen Krimgebirge und die eleganten Kurorte zu seinen Füßen, wo die Schwarzmeerküste schon seit dem 19. Jahrhundert Côte d'Azur spielt. Und nicht zuletzt Odessa mit seiner Mischung aus zerfallenen Hinterhöfen, prächtigen Passagen und der Treppe zum Hafen, die auf Schritt und Tritt Bilder von Eisensteins Revolutionsfilm Panzerkreuzer Potjemkin hervorruft. Diese Orte sind nicht nur Bühne sondern Mitspieler im Film. Sie und die Menschen, die sie im Alltag bevölkern, agieren als Komplizen oder Gegner der beiden Protagonisten Ostap und Ippolit auf der Jagd nach ihrem materiellen Glück.
Die beiden Hauptdarsteller sind wie die Autoren des Romans Odessiter. Georgi Deliev, der Darsteller des Gauners Ostap Bender, ist ein Volksschauspieler im modernen Sinn, der in einem eigenen Theater die Tradition des Burlesken pflegt und durch eine auf ihn zugeschnittene komödiantische Fernsehserie, die "Maskenschau", weit über die Ukraine hinaus bekannt ist. Genadi Skarga, der die tragikomische Figur des ehemaligen Adelsmarschalls verkörpert, stammt aus einer Odessiter Theaterdynastie und beherrscht nicht nur das klassische Repertoire der russischen Bühnenliteratur, sondern experimentiert als Regisseur und Schauspieler auch mit den Formen des modernen amerikanischen Dramas.
Die rasante Geschichte ist so eingeflochten in eine dichten Teppich von Personen und Orten, die zugleich von gestern und heute erzählen." (Ulrike Ottinger)
Österreich 2003 - Regie: Nina Kusturica - Drehbuch: Barbara Albert - Kamera: Tim Tom - Produktion: Stefan Pfundner - Darsteller: Liese Lyon; Manfred Stella; Mira Miljkovic; Igor Bararon; Dagmar Schwarz; Kurt Huemer; Isabella Campestrini; Lara Felsenreich - 90min
:::: gesehen am 20.1.2004 - Pressevorführung Berlinale / 34. Int. Forum
Es ist nichst Neues, dass sich um die Filmemacherin Barbara Albert, die mit "Nordrand" (1999) international bekannt wurde, in den letzten Jahren eine Gruppe vielversprechender Nachwuchstalente versammelt hat, die dem Österreichischem Film gut zu Gesicht stehen. Mich erstaunt aber immer wieder von Neuem, mit welcher Intensität dieses junge Österreichische Kino das Land unter die Lupe und teilweise gnadenlos auseinander nimmt. So auch der Abschlußfilm der in Sarajevo aufgewachsenen Nina Kusturcia, die an der Filmakademie Wien studierte.
"Versuchen Sie einmal, von einem Planeten zu flüchten", meint ein geschwätzige Taxifahrer fast am Ende des Films, und ist der Meinung, die Erde sei ein Gefängnis. Was er nicht weiss, ist, dass er gerade Margit - auf der Flucht vor ihrem Mann - in ein Frauenhaus fährt. "Auswege" behandelt das Schicksal dreier Frauen. Claudia, Margit und Sladjana, drei sehr unterschiedliche Frauen, haben eines gemeinsam: Die tägliche Begegnung mit Gewalt im eigenen Heim. Das Muster ist immer das Gleiche: Gewalttätige und eifersüchtige Ehemänner oder Lebensgefährten, die sowohl Frau, als auch Kinder wegen Nichtigkeiten schikanieren. Männer am Rande des Nervenausbruchs, Frauen vor der Zerreißprobe Familienhölle. Und die heikle Frage, wann hat das Verzeihen ein Ende wann ist es Zeit zu gehen?
"Wie viele Leute wissen denn, was in der Wohnung nebenan passiert? Ich möchte Filme machen, die sich von der Realität nicht viel entfernen, wo sich aber trotzdem noch etwas auftut." (Nina Kusturica)
Laut Schätzungen ist in Österreich jede fünfte Frau von Gewalt durch ihren Ehemann oder Lebensgefährten betroffen. Nicht der dunkle Park, sondern das eigene Heim ist der gefährlichste Ort. Der "Verein Autonome österreichische Frauenhäuser" ist mit diesem Thema an die Wiener Regisseurin Barbara Albert herangetreten, die das Drehbuch geschrieben hat. In einem Interview meinte sie dazu, es gehe nicht darum, die Geschichte von Frauen, die in Gewaltbeziehungen leben müssten, für diesen Film auszubeuten und reißerische Bilder zu zeigen oder Männer zu denunzieren. Vielmehr sollte die Geschichte Frauen nicht als Opfer zeigen, sondern ihre Stärken hervorheben; Chancen sollten aufgezeigt werden.
Erschütternd ist der Film, doch ob er wirklich Auswege aufzeigt, sei dahin gestellt. Der Film zeigt zunächst einen sozialen Misstand, Machtgebären und Abhängigkeiten auf. Immer wieder die Unentschlossenheit und Hoffnung der Frauen, der Mann möge sich doch bessern, damit die Beziehung nicht aufgegeben werden muss. Da lebt der Zuschauer das Leid mit, und besonders dann, wenn es doch immer wieder zu Ausfällen der Kotzbrocken kommt. Aber der einzig Ausweg, der sich auftut, ist es, die Nummer des Frauenhauses zu wählen. Das kommt inszenatorisch ein bißchen, wie in einem Propaganda - äh, Verzeihung - Werbefilm rüber. Der Erfinder des Gedanken ist ersichtlich, die Botschaft ist rüber gekommen. Dazu greift Nina Kusturica gelegentlich auf eine ausgebrauchte Symbolsprache zurück, als ob sie der Schlagkraft ihres Filmes nicht trauen würde. Besonders dann, wenn die Wege der Frauen in die neue Freiheit gehen, wird das Geschehen noch mit Symbolik aufgeladen, die so platt nicht nötig wäre, da der Zuschauer eh schon bei der Sache ist. Wenn Margit z.B. endlich ihren Mann verlässt, ist das eigentlich schon befreiend genug für sie und den Zuschauer. Aber neben ihrer Reisetasche nimmt sie eine kleine Pflanze mit, die sie vor dem Wind schützen muss. An diesen (wenigen) Stellen unterschätzt der Film sich selber und greift auf Klischeedarstellungen zurück, die ärgerlich sind und der an sich stilsicher realistisch gehaltenen Inszenierung widersprechen. Insgesamt aber ein beachtlicher Debutfilm, mit tollen Schauspielern und einem aufreibendem, sozialkritischen Thema.
Dokumentarfilm Auswahlsichtung für die GFT am 19.1.2004 bei mir.
BAR NA VICTORII (A Bar at the Victoria Station)
Polen 2003 - Regie: Leszek Dawid - 56min.
Dokudrama über zwei Polen - Piotr und Marek - die nach London fahren auf der Suche nach einem Job. Ihr Traum: Eine eigene kleine Bar. Doch angekommen in London sind die Jobangebote, die aus der Ferne so lukrativ schienen, nichts wert. Schon gar nicht, wenn man keine Arbeitserlaubnis hat. Die beiden Polen, die nichtmal genug Englisch sprechen, schlagen sich von einer Telefonzelle zur nächsten und mit jedem Job-Telefonat sinkt die Motivation. Gefilmt im Direct-Cinema-Stil vermischt der Film "dokumentarisches" mit dramatisierter Handlung, ist dann aber doch wieder zu flach inszeniert, um ein Spielfilm zu sein.
DAS WIRST DU NIE VERSTEHEN
Österreich 2003 - Regie: Anja Salomonowitz - 52min
"In meinem Film geht es um drei Frauen, die dem, was in der Geschichtswissenschaft als Täter- und Opfergeneration bezeichnet wird, angehören. Mit ihren unterschiedlichen Lebensgeschichten, unterschiedlichen Erzählungen und Erinnerungen leben sie alle in einer Familie, in meiner Familie" (Anja Salomonowitz)
Anja Salomonowitz porträtiert drei Frauen aus ihrer Familie, die während der NS-Zeit fast noch Mädchen waren, konfrontiert sie mit den unterschiedlichen Erinnerungen, Erlebnissen und Nachwirkungen der Vergangenheit. Alle drei stellen die Geschichte heute unterschiedlich dar. Die Großtante hat Auschwitz überlebt. Das Kindermädchen war Sozialistin und unterstützte ihren Onkel im Widerstand. Die Großmutter lebte während des Krieges in Graz. Sie tat dort, was die meisten taten: nichts. Eine Konfrontation mit Familienmitglieder. In Off-Kommentaren reflektiert die Filmemacherin und situiert sich zwischen Anteilnahme und Abgrenzung.
UND DANN NOCH...
So DVDs einer Doku-Reihe vom polnischen Fernsehen, frei übersetzt "Dein Heimatland": Unterschiedliche Interviewer gehen mit einem Umfragebogen von Tür zu Tür und machen Umfragen. Sehr kostengünstig produzierte TV-Dokumentationen.
»Medien Kunst Netz« ist ein Projekt zur Vermittlung und Kontextualisierung von Medienkunst im Internet, herausgegeben von Rudolf Frieling und Dieter Daniels, im Auftrag von ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und Goethe-Institut München, finanziell gefördert durch das Bundesminsterium für Bildung und Forschung (BMBF). Erstmals wird hier der Versuch unternommen, nicht nur grundlegende Daten und Dokumente in Bezug auf die Medien und die Künste zusammen zu tragen, sondern diese auch sinnvoll miteinander zu verknüpfen und inhaltlich zu kontextualisieren. Ein erster großer Teilbereich widmet sich einem »Überblick zur Medienkunst« (in Kooperation mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig). Die Texte aller Autoren werden auch im gleichnamigen Buch (Verlag SpringerWienNewYork) erhältlich sein. Das Projekt wird mit diesem Teilbereich am 23. Januar online gehen und dies im Rahmen Veranstaltung am ZKM »Media Art Net Lectures« öffentlich präsentieren. (Inke Arns via rohrpost)
Mal eine prima Jobperspektive für arbeitslose Akademiker. Endemol sucht für "Big Brother":
(aus: Süddeutsche Zeitung, 17./18.1.2004)
Diese Anzeige ist dieses Wochenende in mehreren deutschen Tageszeitungen drin. Das kann ja was werden, jetzt schlagen sich die Klugen die Köpfe ein. Bin schon gespannt. "Big Brother V" startet am 1.3.2004 auf RTL II.
Manchmal ist es klug, sich ein bißchen Zeit zu lassen, mit der Meinungsbildung über Fernsehsendungen. Das Problem an seriellen Formaten ist, dass man da immer erst reinkommen muss. Ich kann mich noch gut erinnern, als die ersten "Star Trek TNG"-Folgen ausgestrahlt wurden. Scheußlich fand ich die damals, der Nachfolge des Originals nicht würdig. Auch mit "Big Brother" musste die Masse erst warm werden.
"Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" ist eine kluge Sendung, denn sie führt in letzter Konsequenz fort, was seit Erfindung des Voyeur-TV geschehen ist. Es ist quasi die Zusammenfassung aller Big-Brother-Erfahrungen, über "Deutschland sucht den Superstar" und "Popstars". Jetzt - endlich - werden wieder Profis drangelassen! Okay, die Auswahl an Profis ist C, D und E. Aber da müssen wir durch auf dem Weg zur A-Liga. Denn das ist, was wir wirklich sehen wollen: Verona von Rebellen entführt aus einem Wüstencamp, eigeschlossen in ihrem DIXI-Klo (live).
"Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" ist ein sehr reflektierter Titel. Und er ist unwahr, denn in der Sendung gibt es keine Stars, sondern nur Kandidaten. Daniel Küblböck verkörpert dieses Dilemma am Schönsten. Das Unschuldslamm vom Lande wurde als Kandidat in einer Casting-Show zum Retorten-Promi, vielleicht auch ohne sich vorher darüber bewußt zu sein. Jedenfalls scheint ihm der Rummel manchmal ein bißchen zu viel. Eigentlich will er da wieder raus, der arme Kerl. Raus aus dem Promi-Ghetto, raus aus dem Star-Gefängnis, zurück in den echten Dschungel des Lebens, wo nur zählt, was für ein Mensch man ist. Überhaupt - die Menschlichkeit. Die noch vorhandenen Kandidaten scheinen den Dschungelaufenthalt hauptsächlich als Selbstfindungstrip zu schätzen. Mal das Ego Ego sein lassen und wieder Gruppen bilden, voneinander abhängen. Ausbrechen aus dem Star-Sein. Denn ziemlich schnell war allen klar, "okay, der und der macht mit. Die sind ja alle auf dem absteigenden Ast... bin ich dann wohl auch!" Mit Starallüren kommt man nicht weit im Dschungel. Die Kandidaten haben das schnell begriffen und haben sich zum Menschlichen gewendet. Das einzig Unmenschliche an der Sendung sind die beiden Moderatoren.
Ja, doch, würdelos. Aber nun doch nicht so schlimm, dass man sich aufregen muss. Es ist ja nicht so, als ob die Kandidaten - auch wenn sie keine echten Stars sind - nicht eine bestimmte Erfahrung über die Funktionsweisen von Medien haben, sich nicht darüber informiert hätten, was in den Dschungelsendungen anderer Länder passiert ist, und nicht aus einem ganz bestimmt Antrieb mitmachen: Ich bin kein Star, holt mich wieder rein! Die eigentlich Würdelosigkeit liegt in der Wiederholung des Star-Seins. Etwa, dass Gottlieb Wendehals auch nach seiner Alkoholismus-Kur immernoch als Stimmungskanone sein Geld in den Bierzelten dieser Welt verdienen muss. Das finde ich würdelos. Warum sollen jene denn ihr ganzes Leben in diesen Schubladen bleiben, in denen wir sie so gerne hätten? Kein Wunder, dass manche von ihnen rufen: "Holt mich bitte raus!" Wendehals´ Markenzeichen - das Karo-Jackett - hängt abgelegt über einem Ast im Dschungel. Bitte, lass es da! Und komm als neuer Mensch wieder. Dann lass ich dich auch rein, vielleicht.
In der "Domian"-Sendung von letzter Nacht, hat sich ein Anrufer über "Ich bin ein Star..." aufgeregt. Wusste aber doch sehr gut bescheid, auch wenn er nur "immer mal wieder reinzappt". Ach, Deutschland Dein Fernsehverhalten..., aber deswegen bei Domian anrufen? Danach kam ein 17-jähriger, der davon berichtete, dass er den Tod spüren kann. Ein sehr reflektierter, junger Mann, der sich als normaler, durchschnittlicher deutscher Bürger" bezeichnete. Wenn doch alle so wären, wie dieser respektable junge Mensch, gäb's "Ich bin ein Star..." wahrscheinlich gar nicht.
rhizome.org
Kannte ich zwar schon, hab ich aber lange nicht mehr besucht (hatte das einen Grund?). Ist eine nonprofit Organisation für Global New Media. Um an die Inhalte - Bios und Infos zu Kunst ranzukommen, muss man Mitglied sein. Außer Freitags, da kann man auch ohne Anmeldung schnuppern.
Weblog: Virtuelles Museum
Das Weblog widmet sich so Nachrichten rund um Museen und Ausstellungen mit Kontext zur Virtualität (oder so). Posten nicht immer, aber mal sehen, wie sich das entwickelt.
So, was hab ich noch? Ach ja - einige Künstler:
Jane Prophet
Der Medienkünstlerin ihre Homepage mit einigen Onlineartikeln und Infos/Links zu Werken.
Eduardo Kac
seine Homepage mit Werken und Artikeln
Jill Scott
Ewigkeiten hab ich gebraucht, um die offizielle Homepage von der Medienkünstlerin Jill Scott zu finden - nicht zu verwechseln mit der Musikerin. Ist eine ganz einfache Domain, aber google weiss halt doch nicht alles auf Anhieb.
Roy Ascott
scheint nicht wirklich eine gute eigene Homepage zu haben. Aber ich hab hier mal eine Auswahlbibliographie gemacht:
Roy Ascott: Telematic Embrace. Visionary Theories of Art, Technology, and Consciousness. Edited and with an Essay by Edward A. Shanken. University of California Press, 2003
Roy Ascott: Technology Consciousness. Bristol: Intellect Books, 2000.
Roy Ascott: Reframing Consciousness. Exeter: Intellect Books.1999.
Roy Ascott: Art & Telematics: toward the Construction of New Aesthetics. (Japanese trans. & ed. E. Fujihara). Tokyo: NTT Publishing.1998
Roy Ascott: The Architecture of Cyberception, in M. Toy, ed., Architects in Cyberspace (London: Architectural Design, 1995), 38-41.
Roy Ascott, Is There Love in the Telematic Embrace? In: Art Journal 49, no. 3 (Fall 1990): 241-47. See also Kristine Stiles and Peter Selz, eds., Theories and Documents of Contemporary Art (Berkeley: University of California Press, 1996), S. 489-98.
Roy Ascott: The Death of Artifice and the Birth of Artificial Life, in: "Art Cognition. Pratiques Artistiques et Sciences Cognitives", Cypres/Ecole d'Art d' Aix-en-Provence, 1994
So. Das war das. Hier mein Blog wird gerade immer mehr zu einem Arbeitsblog irgendwie. Sorry, für jene, die sich da gelangweilt wegklicken. Aber lustig ist mein Sammlerherz... Wer weiss, wofür ich die Links mal wieder brauche. Kommt Zeit, wird´s hier auch wieder anders.
Homepage von Manovich - New Media Artist und angesagter Film- und Medientheoretiker - mit vielen Texten und einigen Arbeiten von ihm auf http://www.manovich.net/
Deutschland/Südafrika 2001 - Regie/Buch: Stefanie Sycholt - Kamera: Jürgen Jürges - Mit: Ian Roberts, Kagiso Mtetwa, Musa Kaiser, Wilmien Rossouw, Grethe Fox, Dolly Rathebe, Esmeralda Bihi, Michelle Burgers, Danny Keogh, Mary Twala, Winston Ntoshona
:::: am 14.1.04 auf arte gesehen
Da hat mir ja meine befreundete Südafrikaexpertin mit diesem Film einen schönen Tipp gegeben, sonst hätte ich wahrscheinlich "Ich bin ein Star..." zu Ende gesehen:
Ein Straßenjunge und ein ehemaliger Soldat des Apartheid-Regimes treffen in Johannesburg zufällig aufeinander. Zunächst unwillig nimmt der Rassist den Jungen mit auf eine Lieferfahrt in seinem Wagen nach Kapstadt mit. Beide müssen erst ihre Vorurteile überwinden, merken aber bald, dass sie sich gegenseitig gut ergänzen. Ein freundlicher Film über persönliche Vergangenheitsbewältigung und Freundschaft im "neuen Südafrika". Der Debütfilm der HFF München Absolventin Stefanie Sycholt wurde 2001 mit dem Südafrikanischem Filmpreis in allen Kategorien ausgezeichnet.
heute ist hier alles anders. Meistens verläuft sich nie jemand hier in meinen Gang. Okay, gegenüber ist das Fachschaftscafé, aber die wollen dann nur wissen nett, ob ich auch einen Kaffee will...
Eben jetzt schon die 4. Person, die nicht hier her wollte, sondern woanders im Institut und sich verlaufen hatte. Ich wusste gar nicht, dass es hier ein Promotionsbüro gibt?
Es fing wohl damit an, dass ich so schön geträumt habe, vom Sommer, von der Liebe.
Ein Abgabetermin rückt näher, ohne Gnade immer dichter an einen ran. Man weiss es schon einen Monat vorher. Man kann das gut einplanen, sich ausgiebig vorbereiten. Aber das ist da dann noch alles viel zu abstrakt. Dann immer wieder das Gefühl der Leere im Kopf, wenn man sich dransetzt. Verdrängung, Beschäftigung mit "Wichtigerem" oder auch ganz belanglosem Zeugs. Man kann sich so prima ablenken. Und erst wenn's konkret wird, wenn's nichts mehr zu verschieben gibt, kommen einem die Ideen. Ich liebe und ich hasse das, diesen Druck. Heute muss es klappen. Trotz des Geburtstags von M. gestern, bin ich heute früh wach geworden. Erstaunlich klar im Kopf, die Leere vertrieben.
Dokumentarfilm Auswahlsichtung für die GFT am 11.1.04 bei P.
ERIK SATIE - VEXATIONS IN BERLIN
Deutschland 2003 - Regie: Harald-Alexander Korp - ca. 30min
Dokumentation eines 25-stündigen Eric Satie - Konzertes auf dem Grenzstreifen am Berliner Reichstag im Jahr 1990. Eine meditative Reise durch Musik, Zeit und Raum.
DIE LETZTE REISE
Deutschland 2001 - Regie: Jana Matthes & Andrea Schramm - 35min
Das Krankenzimmer einer Sterbenden ist der Ausgangsort einer Reise ohne Wiederkehr. In kühlen schwarz/weiss Bildern dokumentiert der Film die letzten Stationen eines Menschen nach dem Tod. Die Einäscherung wirkt wie ein industriell-optimierter Prozess, wie am Fließband. Dadurch bekommt der Tod eine seltsame Nähe zum Leben.
CHUKKA
Deutschland 2003 - Regie: Anna Martinetz - HFF München - 8min
"Chukka" ist ein 8-minütiges Polospiel auf einem gefrorenen See in den Bergen von St. Moritz und wird alljährlich in exklusivem Kreis beim Polo World Cup gespielt. Der Film dokumentiert - leider viel zu kurz - den Mikrokosmos um das Spielereignis.
ICH UND DAS UNIVERSUM
Deutschland 2003 - Regie: Hajo Schomerus - 13 min.
Der Konflikt des Einzelnen mit sich und dem großen komplexen Gefüge des Universums, entdeckt in den Leidenschaften von vier Menschen: Einer Stewardess erzählt über Sitzgurte, ein Braunkohleschaufelbaggerführer über seine Einbauten im Führerhaus, ein Möbelhändler über seine Erfahrungen mit Din-A1-Kopien und ein Millionär, der sich sein eigenes Mausoleum errichtet hat. Hajo Schomerus war Kameramann bei dem Film "Narren".
WHOSE IS THIS SONG? (ЧИЯ Е ТАЗИ ПЕСЕН?)
Bulgarien/Belgien 2003 - Regie: Adela Peeva - 70 min
"In a nice little restaurant in Istanbul we were having dinner with friends from various Balkan countries - a Greek, a Macedonian, a Turk, a Serb, and me, a Bulgarian. There I heard the song whose story is told in the film. As soon as we heard the song we all started humming it, each of us in his own language. Everyone claimed that the song came from his own country. Then we started a fierce fight – whose song is it? I knew from my childhood that the song was Bulgarian. I wanted to find out why the others also claimed the song as their own." (Adela Peeva)
WE ARE LIVING ON THE EDGE (MY HZIVEM NA KRAI)
Weißrussland 2002 - Regie: Victor Asliuk - 24min
Ein poetischer Film an Rande der Zivilisation. Einige ältere Menschen sind die letzen in ihrem Dorf irgendwo in der weißrussischen Provinz - die einen sind betrunken, die anderen überleben mit Kartoffeln und einigen Kühen.