was hier stand unterliegt nun der Zensur.
 




Heute vorm Geldautomat fiel mir meine Geheimzahl erst nach langem Nachdenken beim 3. Versuch ein.

Gestern sich nicht über den prallen Busen des Transsexuellen beim Bäcker an der Ecke gewundert.

Vorgestern im Straßenverkehr mehrfache visuelle Probleme mit Distanzeinschätzungen.
 




ja, ich bin zurück. muss mich aber erst gaaanz langsam wieder dran gewöhnen.
 




wie ich gerade von meiner jüngeren Schwester erfahre, erweitert sich meine Identität um eine weitere Facette: In einigen Monaten können Sie mich "Onkel Tillmann" nennen.

Gerade erst neulich wurde mir von einer Ex-Freundin eröffnet, dass sie im Oktober heiraten wird, und jetzt noch das. Da kommt man ja langsam in Zugzwang.
 




Bei vielen wird dieser Tag schon lange her sein, einige wissen vielleicht schon nicht mehr, ob sie sich eigentlich zuerst die Original Rolex-Imitation aus China kommen haben lassen oder vielleicht war es doch ein Posthorn aus des Kaisers Zeiten? Damals, als die Post noch Post zustellte.

Mein erster Einkauf bei e-bay ist jetzt einen Monat her. Ja, ist so. Ungelogen. Mir war das vorher immer ein bisschen suspekt. Alleine dieses pragmatische Nicht-Layout, dieses SAP für Jedermann, würde schon genug Stoff hergeben, für einen langen Abend Kneipenpessimismus. Aber was mich eigentlich bisher davon abgehalten hatte, bei e-bay mein Shoppingglück zu suchen, waren die Kommentare zu Käufern und Verkäufern. Die immer wiederkehrende Variation des Themas ****** TOP EBAYER *******; netter Kontakt; alles bestens; gerne wieder! - Kann man in 80 Zeichen wirklich nicht mehr sagen? Gibt es denn kein Gespühr mehr für die Tradition der sms-poesie? Vielleicht gehöre ich auch einfach zu der alten Schule, die einen Deal gerne noch mit einem satten Händedruck besiegeln. Das Objekt der Begierde klar vorm geistigen Auge über einen Flohmarkt schleichen, sich immer wieder einem Stand nähern, über etwas anderes mit dem Verkäufer ins Gespräch kommen, sich verabschieden. Dann, nachdem man stundenlang über den Flohmarkt gestreunt ist, wiederkommen, nochmal eine halbe Stunde rumschauen. Scheinheilig nach dem Preis fragen, es zu teuer finden, handeln, wieder gehen. Eine Bratwurst essen, wiederkommen, Preis dann doch drücken können und nach einem feinen Tag hat man das Gefühl das neue Teil auch wirklich verdient zu haben. Alternativ kann man übrigens auch wochenlang durch Einkaufstraßen ziehen und Preise vergleichen. Ich weiß gar nicht, was mich eigentlich geritten hat, es nun doch zu probieren. Vielleicht hat mich doch der amerikanische Gast-Filmwissenschaftler beeindruckt, der begeistert vom Videobeam im Hörsaal mal eine Nacht damit verbrachte auf der großen Leinwand bei acht geöffneten Fenstern gleichzeitig zu e-bayen. "The net?s your friend", behauptete er immer. "E-bay ist Mist", habe ich stattdessen rumgetönt, ohne zu wissen, wovon ich eigentlich rede. Aber meist wurde mir geglaubt, schließlich führe ich ein Weblog und weiss auch am Mac wo das @-Zeichen sich versteckt. In manchen Kreisen zeichnet einen das schon als IT-Experten aus.

Mein erster Einkauf bei e-bay ist jetzt einen Monat her. Vor ein paar Tagen ist das Paket gekommen. Als hätte ich es gewusst, dass das ja nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Zuerst war ja alles super, Top-ebayer, gerne wieder. Der Verkäufer schien seriös und tatsächlich einen Second-Hand-Laden für Fotoequippment zu haben. Innerhalb von wenigen Stunden hatte ich ein ordentliches Objektiv gekauft, was ich billiger in keinem Laden hier hätte bekommen können. Doch als ich nach der Überweisung nach einigen Tagen feststellte, dass jene Käufer, die am selben Tag beim Verkäufer eingekauft hatten, schon ihre positiven Bewertungen abgegeben hatten, ich aber mein Paket noch nicht hatte, wurd ich nervös. Auf meine e-mail hat er einen Suchauftrag bei der Post gestartet (zum Glück war's ein versichertes Packet). Tatsächlich - die Post meinte, es sei auf dem Weg verloren gegangen, mein Superschnäppchenobjektiv, mein erster Einkauf bei e-bay. Wir sollen mal 10 Tage warten, dann wird es sich vielleicht finden. Nach 10 Tagen hab ich noch 4 draufgeschlagen, um das Dutzend voll zu machen, bevor ich wieder den Verkäufer anmailte. Er habe noch nichts gehört und es täte ihm leid.

Inzwischen hatte ich schon selber einen guten Teil meines Zeugs bei e-bay verkauft und war stolzer Besitzer von 30 Bierfilzen mit diesem Motiv, welche ich Glücklicher für 1,- Euro durch eine Kinoschließung in Bayern ersteigern konnte. Dann hing tatsächlich doch mal eine Benachrichtigung über eine Ersatzzustellung in der Nachbarschaft an der Haustür. Schon eine Frechheit, das einfach unten an der Straße an die Tür zu hängen. Ist ja nicht so, als würd ich hier in Garmisch-Patenkirchen wohnen. In Kreuzberg kommen schon mal Dinge weg. Aber gut. Mut zur Lücke, der Paketbote. Ersatzzustellung in der Nachbarschaft in der "Pension" nebenan also. Ich klingel, keiner macht auf, ich grummel was von "Scheisspost" und probiere es am nächsten morgen.

Die Pension im Nebenhaus ist so eine Sache, der ich bis dahin noch nicht richtig auf den Grund gehen konnte. In den zwei Ladenwohnungen zur Straße stehen mehrere Betten und immer wechselndes, männliches Klientel trocknet Socken und Zeug am Fenster. Meist läuft ein Fernseher. Bisher dachte ich, dass sei so eine Art Projekt für soziales Wohnen für Ex-Knackies, oder so. Als ich nun klingelte zeigte sich, dass Donnerstags wohl Putztag ist. Die freundlichen Türkinnen wussten nichts von einem Paket, aber ich könne die Büchersendung nehmen, die noch nicht abgeholt worden sei. Ich wurd etwas unfreundlich. Ich solle wiederkommen, wenn der Chef da ist. Als ich wiederkam, machte keiner auf und ich grummelte was von "verdammte Scheisspost". Am nächsten morgen öffneten mir dann die Bewohner. Sie sahen übernächtigt aus und wussten nichts von meinem Paket, aber boten mir die Büchersendung an. Ich blieb diesmal freundlich und hinterließ meine Handynummer, falls sich noch was finden würde. Dass sich wirklich noch was finden würde, glaubte ich schon nicht mehr. Ganz böse Vermutungen hatte ich. Vermutungen, für die ich mich inzwischen schäme, denn als ich vor dem Kinofilm am Abend am Pissoir stand klingelte das Telefon und der Chef war dran. Er entschuldigte sich, einer der Bewohner habe ihm gerade das Paket gegeben zusammen mit meiner Nummer, könne aber kein Deutsch, wann ich denn vorbeikommen könnte. Auf die Kinowerbung konnte ich mich vor Vorfreude nicht konzentrieren. Am nächsten morgen klingel ich den Chef aus dem Bett. Es war Samstag, er noch im Schafanzug und endlich halte ich mein Paket in der Hand. Alles war bestens, Top-ebayer, gerne wieder!
 




Der Berg ruft und wenn der Berg ruft, gibt es kein zurück. Der Flug ist gebucht, die Stiefel gekauft.

Trotzdem noch nicht das Gefühl "hach, endlich Urlaub...". Wenn ich die Wanderführer lese, kommt mir das einerseits sehr erstrebenswert, andererseits sehr anstrengend vor, was wir uns da vorgenommen haben. Ausserdem ist das liebe Geld mal wieder Schuld. Eine gute Regenjacke kostet halt schon ein bisschen was. Vielleicht kann mir aber auch einer eine leihen? Es muss mehr Einkommen reinkommen. Zumal jetzt vielleicht auch noch Kapstadt ansteht.

Itha hat mir eine CD geschickt mit Musik aus Werbespots aus einer Zeit, in der Trompeter noch gefragt waren. Das ist das erste mal, das mir ein Weblog-Kontakt was geschickt hat. Mein Mitbewohner macht dadrüber dumme Witze (is nur neidisch), und will das ich mehr über ihn schreibe, damit er indirekt auch berühmt wird. Er meint, ich soll mal ein bisschen über den Regen jammern und wie wichtig es ist, sich bei Regen vernünftig zu kleiden, damit ich vielleicht eine Regenjacke zugeschickt bekomme. Größe S bitte und lieber nicht so die grellen Farben. am liebsten die hier!
 




Schon komisch. Wenn man erstmal aufhört zu schreiben, fällt es auch viel leichter nicht mehr weiter zu schreiben. Da steht dann ein letzter Eintrag vom Freitag, der is auch schon nicht sonderlich hochtrabend. Könnte man vielleicht auch so stehen lassen: Das letzte was t-deluxe sah warn österreichische Teenager-Blogs. Zuerst dachte ich noch, wenn die Österreicher so gute Weblogs machen, wie Filme, könnte es ja lustig werden. Nun, um es kurz zu sagen, ich hab mich getäuscht. Ich zumindest habe keine Barbara Albert unten den Blogs da gefunden, habe kurz den Eintrag vom Freitag gepostet und mich dann ins Bett gelegt.

Und schon wieder scheint es mir nicht werd, das geschrieben zu haben. Warum also posten?

Ich hab noch mehr erlebt: Ein Projekt, an dem ich seit mehreren Jahren mitgearbeitet habe, wurde am Samstag von uns begraben. Dann hab ich die ganze Nacht Karaoke gesungen und am Sonntag versucht mein Fahhrad zu repariert, geflucht (beim 3. Versuch war der Reifen immer noch platt). Urlaubsplanung angegangen, Fußball geschaut und Frikadelle gegessen. Überlegt, welches Handy ich mir mit der Vertragsverlängerung hole. Da hab ich mich dann ein bisschen reingesteigert und lauter Testberichte gelesen, und als ich dann mein Traumhandy gefunden hatte, sehe ich, dass die Schweine die Preise erhöht haben. Das Gerät was letzte Woche noch erschwinglich war, ist jetz doppelt so teuer. Dann war ich launisch, hab mein Fahrrad repariert.

Keine Filme gesehen. Nur TV-Schrott.

Blablabla. Und? Weiter? Ha!
 




Mir geht die Frau nicht aus dem Sinn. Die Frau, vorhin, beim Bäcker, vor mir. Eine flinke, junge in Flipflops, gerade noch den Dackel angeleihnt, schwupps war sie doch vor mir im Laden (oder ich hab sie vorgelassen, wie man es will). Sie bestellt die ganze Palette für einen feinen Frühstückstisch: Brötchen, von jeder Sorte, ein paar Muffins, ein paar Schinkencroissants extra, hier noch, da noch. Bezahlt, nimmt das Wechselgeld, geht raus, bindet den Hund ab und geht. Tüte vergessen. Ich war so baff, als die Verkäuferin Alarm machte, dass ich dann vor Schreck auch ein Schinkencroissant bestellt habe, statt dem eigentlich vorgefreuten Schokocroissant.

Sowas müsste mir eigentlich viel öfter passieren. Also, dass ich was vergesse. Ich wirke auf meine Umgebung manchmal etwas zerstreut und so verwirrend wie die Sachen mir manchmal scheinen. Vielleicht passieren sie auch andauernd, man kriegts nur blöderweise nicht mit.
 




Musste den ganzen Tag noch an das schöne Geburtstagsfest bei K. auf der Feuertreppe über den Dächern in Mitte zur Mitsommernacht denken. Vor allem an die Traumgespräche, wegen meinem Zahntraum von neulich, wo die Zähne so rausgebröselt sind. Heisst wohl, dass ich mir an irgendwas die Zähne ausbeiße? Wenn ich nur wüsste was, irgendwas ist ja immer. Aber schon mal beruhigend, dass andere das auch schon mal geträumt haben. Scheint ein typisches Motiv zu sein. Zum Absacker im Burger war dann der Wunsch, Schlafen zu gehen und was Gutes zu träumen schon wieder fast weg. Stattdessen Gespräch mit der verliebten N. über die aktuellen Beziehungsdinge. Hab dann aber trotzdem besser geträumt. Aber dieser Zahntraum - kerlekerlekerle - man muss gar nicht Filme gucken, um sich zu gruseln, geht auch homegrown. Dann war da noch dieser frische, hippelige Neuberliner mit seiner bayersichen Lebensenergie, der mich mit seiner Art auch gegruselt hat. Ich musste immer nur denken, "Obacht, es sollen ja schon Leute des Nachts betrunken vom Dach gefallen sein."

Im Fernsehen, da bei Anke wurde vorhin das Buch von den Höflichen Paparazzi vorgestellt, was ich mir übrigens wünsche. Warum scheint es im Unterhaltungsfernsehen zum guten Ton zu gehören, Flachwitze über Leute mit Doktortitel zu machen? Und dieses private SpaceShip von heute find ich so richtig schön altbacken erfrischend amerikanisch. Ich würd sofort mitfliegen. Das Buch von Clinton interessiert mich nicht.

Habe zum ersten mal was bei ebay verkauft. Das Teil, was ich mir gekauft habe, ist immer noch nicht da. Die Post, die blöde gelbe Sau.
 




Derjenige, der da immer mit einem Pentium I mit Windows 95, einem IE Version 5.x und einer langsamen Modemverbindung auf Eure supercoolen megadesignten Flash-Seiten will und dann gefrustet aufgibt, das bin ich.

Bin ich echt der Einzige, der noch so unterwegs ist? Langsam - im wörtlichen Sinn - geht mir das wieder ganz schön auf die Nerven.
 








TRISTESSE DELUXE

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