Neue Dienstanweisung in den Bildwerferraeumen Geht schon wieder gut los: Der Praktikant ist wieder mit von der Partie. Bin gerade im Dunkeln beim Kontrollieren der Lautstaerke ueber seinen Rucksack am Saaleingang gestolpert. Zum Glueck war ich kein verspaeteter Gast.
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Hurra! Hab heute mein erstes Kurzfilmprogramm hier bei dem Filmfestival vorgeführt. Gewöhnt ist man das ja als Kurator, als Vorführer ist das ja aber alles nochmal viel aufregender. Unterschiedliche Formate, 35mm, 16mm, Videoformate. Und dann wissen die jungen Herren Damen Filmemacher ja auch manchmal nicht, was sie da eigentlich für Ton und Formatangaben auf ihre Filme draufschreiben sollen. Da ist dann "Letterbox" manchmal nicht wirklich Letterbox und Tonangaben werden sowieso gern weggelassen.
Aber ist super gelaufen. Auch mit den Filmemachern, die dann plötzlich im Bildwerferraum stehen und noch Farbwerte am Videobeam korrigieren wollen. Macht meist den Film auch nicht besser. Aber egal. Ich bin froh, jetzt gerade zeige ich noch ein Kurzfilmprogramm - mit 3 Halbstündern, aber ist unkomplizierter als das von vorhin. Yeah yeah! Heute machts hier richtig Spass! Ich darf nachher sogar den Vorhang fahren.
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Führe gerade die Vormittagsvorstellung vor. Keiner von uns Vorführern scheint das gerne zu machen, nur von 10:30 bis 13:00 Uhr gebucht zu werden. Ist zwar eine relativ übersichtliche Sache, für die 20,- Euro aber extra sich auf den Weg ins Kino zu machen, ist nicht wirklich verlockend. Um 13 Uhr soll heute aber noch eine Pressevorführung stattfinden. Die könne ich ja auch noch machen, quatschte mich meine Disponentin gestern Abend um 23:00 Uhr auf der Eröffnungsfeier schräg von der Seite an. Hab ich ihr gestern schon gesagt, dass ich das zu knapp finde und ich heute nicht länger als bis 13 Uhr bleiben kann, weil ich auch andere Termine und Verpflichtungen und meinen Bürojob habe. Da hat sie nur irgendwie einen Witz drumrumgestrickt und gesagt, "ach, du wirst das schon hinbekommen, 2 Stunden länger zu bleiben..."
Nein, ohne mich! Ich geh um 13 Uhr. Muss halt die Pressevorführung ohne Filmvorführer stattfinden. Kann mir keiner erzählen, dass der Termin für die Pressevorführung erst gestern um 23 Uhr zustande gekommen ist. Manchmal kommt es mir vor, dass man hier ziemlich als Personal-Vieh behandelt wird. Da werden Termine gemacht, ohne das der Dienstplan darauf abgestimmt wird. Zum Glück habe ich heute tatsächlich einen dichten Tagesablauf, da fällt das "nein" sagen leichter. [Aua] Jetzt hat eine Mutter aus der eben zuende gegangenen Vormittagsvorstellung ihrem Kind heißen Tee übergeschüttet. Das wird ja ein prima Kinotag heute, bin froh dass ich gleich wieder raus bin.
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Gestern noch Eins mit Sternchen. Heute den Saal 3 zu Klump vorgeführt. Schlimmen Kinomuskelkater vom Filmeschleppen und Daumennagel ab, Finger zum falschen Moment in falscher Mechanik gehabt.
Freitag, inner Erinnerung alles gut, aber schon zu lange her, um sich dran erinnern zu mögen. Samstag, Wohnung geputzt, TV geschaut und mit so Leuten getroffen. Sonntag, lange 10-Stunden-Schicht. Aber entspannt genug, um gut zu sein. Wetter war sehr, sehr gut. Das ist nicht so im Gleichklang mit Kinoarbeit. Genug Zeit, um Filme zu entkoppeln und Spulen frei zu machen, für das Festival, was morgen „bei uns“ startet. In den hinteren Ecken, da wo’s keinen stört, sammeln sich immer die Kinderfilme. Und weil da wohl auch die Filmverleiher nicht so hinterher sind, fällt das niemanden auf, dass da dann immer noch 10 Kinderfilme stehen, die eigentlich auch nicht mehr gezeigt werden und zurück geschickt werden könnten. Ich hab den Zettel mit meinen Entkopplungs-Notizen noch in der Hosentasche – wie Einkaufszettel: 2x Bibi Blocksberg, 2x Kalle Blomquist, Michel bringt die Welt in Ordnung, Pipi Langstrumpf Teil ??? (Achtung, der eine Pipi-Film kommt noch), Schweinchen Wilbur, Karlsson vom Dach. Muskelkater vom Zusammensuchen der Filme. Eine so’ne Spule mit einem abendfüllenden Film wiegt dann schon mal so an die 30-40kg (je nach Länge). Zwischendrin nur die Beschwerde eines etwas älteren Zuschauers, der fand, dass der alte Schwarzweissfilm (von DVD) zu schnell laufen würde. DVD lief auf Play nicht auf 2x Play. Kann man nichts machen. Dann letzte Vorstellung „Casino“ (mehr als 3 Stunden lang, wieder Wette gewonnen, dass jemand kommt) sollte im Saal 3 laufen (den man wirklich keinen „Saal“ nennen kann – da würd’s eigentlich nur Sinn machen, seine Playstation an Beamer anzuschließen – dann wär großes Kino, aber egal). „Casino“ war für die 3 programmiert was mich selber sehr nerven würde. Da in Kino 2 aber der Film wegen schönem Wetter oder uninteressanter Programmplanung ausgefallen ist. War dann fünf Minuten vor Programmstart die Idee von der Kasse, „Casino“ statt in der 3 doch besser in der 2 zu zeigen. Der Film ist halt Cinemascope, was bedeutet, dass man dafür auch einen gewissen Raum benötigt, den die 3 nicht so bietet. Ich also, „ja, ist machbar, kann aber nicht versprechen, genau in 5 Minuten startklar zu sein.“ – von der 1 in die 3, die 45kg Rolle die Wendeltreppe runter, durch Saal 2 nach hinten, Turbofilmeinlegen, Werbung starten, weiter Hauptfilm-Einlegen. Kurze Lichtpause. Filmstart, alles Scharf, geiler Sound – und sogar Chef im Publikum. Meint Kasse noch, „tut ja auch mal Not, dass der mal mitbekommt, wie ihr Euch hier immer einsetzt für das Publikum.“ Lorbeeren Montag wieder weggenommen bekommen: Heute dann in der 3 die Leinwand kaputt gemacht (eine Führungsrolle von der Drahtseilwinde der Kaschierung ist irgendwie ganz grob aus der Speerholzhalterung der Leinwand gerissen – hat sich wohl irgendwas in der Mechanik verklemmt – jener, der wie gewohnt den Knopf drückt, ist trotzdem der Blöde). Wär nicht schlimm, wenn da nur ein Filmformat gespielt werden müsste, is ja aber „bei uns“ nicht so - musste nun immer mit vorherigem Test per Hand die Kaschierung eingestellt werden, was meinen ganzen Ablauf durcheinander gebracht hat: Film einlegen, starten, Kaschierung per Hand einrücken, Film stoppen. Film zurückspulen, loses Drahtseil mit Gafferband irgendwie aus dem Sichtfeld rauskleben. Film wieder einlegen... (ist ziemlich knappes Timing, so 10-15 Minuten zwischen den Programmen). Dann noch der neue Praktikant, dessen Job jetzt erstmal ist, Qualitätskontrolle zu machen und mir immer im Bildwerferraum im Weg stand. Verstand irgendwie den Satz nicht, „Kannst mir gerne zusehen und dein Protokoll machen, aber stell dich in diese Ecke da, denn ich muss hier viel hin und her springen, um Knöpfe zu drücken.“ Ich mag neugierige Jugend wirklich, aber das sind keine „Bänder“ das ist Film. Und ja klar, das funktioniert, weil das menschliche Auge träge ist. Nennt man Kino. Schon seit mehr als 100 Jahren. Was war noch? Ach ja, nach 5 Minuten stoppte ein Film, weil eine Filmrolle einen Drall hatte, war vom Transport im Haus wohl verbogen (weil wir die immer von einem Saal in anderen schleppen müssen und die Filme nicht mal einfach eine Woche in einem Saal programmiert werden können) – so nur ein bisschen verbogen, dass die immer an dem Arm vom Projektor langgeschliffen ist und den Projektor aber dadurch dann ausgeschaltet hat. Treppe hoch, checken was ist, Publikum informieren. Treppe runter, neue Leerspule holen, Treppe hoch (immer der Praktikant im Weg). Gezielten Schnitt setzen, Spule austauschen. Weiter. Zeitgleich mit Filmstart im anderen Saal, der dann 5 Minuten Verspätung hatte. Wenn auf die Arbeit die Routine fehlt, weil schon zum Schichtstart eines der wichtigsten Arbeitsmittel (die Leinwand) nicht so will, dann hilft nur nach der Arbeit Routinen zu pflegen: die guten, scharfen Bolognese-Macaroni beim Türken Bülow Ecke Potse und danach noch in die Stammbar, Bier – aber Ach! Zwei der lieb gewonnenen Barkeeper feierten ihren Ausstieg aus der Gastronomie – gerade wo sie sich an mich gewöhnten. Alles im Wandel, immer noch.
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Grosse Filmvorfuehrkunst heute wieder.
Richtig Rock, mit Rumgerenne und ins Schwitzen kommen und so. Spaeter dann sicher mehr.
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Was in System-Kinobetrieben schon lange Gang und Gebe ist, gibt’s bei uns erst seit Neustem: Überwachungskameras in den Kinos zur Kontrolle der Vorstellungen. Wer erkennt die Filme? Da haben dann doch immerhin drei ernst zu nehmende BloggerInnen meinen letzten Filmvorführ-Report kommentiert, was mich natürlich sehr freut und Grund genug ist, hier mal eine Serie über meinen Nebenjob als Filmvorführer zu probieren. Das Kind hat noch nicht wirklich einen Namen, aber in Anlehnung an Oswald Kolles Aufklärungsfilme halte ich „Irgendwas-mit-drei-Silben -Report“ zunächst für vollkommen ausreichend. Ostermontag war auch Feiertag, aber das Publikum im Gegensatz zu Ostersonntag keine Memmen, sondern gutes, kenntnisreiches Kinopublikum mit hervorragendem Geschmack und guter Erziehung. Kein Gemurre, trotz einiger Ärgerlichkeiten (eine Beschwerde kam dann eben per E-Mail), die jedoch durch Ausfall des Hauptfilmvorführers und Personaldispo begründet war (das Schöne ist, alles verzahnt sich im Kinobetrieb, wodurch ich eines meiner Lieblingshobbies quasi zum Beruf machen konnte: Niemals Schuld haben. Aber egal.). 18 Uhr sollte ein Stummfilm aktweise gezeigt werden. Das heisst, die einzelnen Rollen werden nicht zu einer großen Rolle zusammengeklebt, wie sonst üblich, sondern eigentlich aus dem Karton vorgeführt, wobei nach jeder Rolle manuell von einem Projektor auf den anderen überblendet werden muss (das kommt gern bei Archivkopien vor, weil die mit besonderer Vorsicht und so... ). Vom Chef gibt’s die Anweisung, dass das nur die beiden Hauptfilmvorführer machen dürfen. Der der eingeteilt war, sollte aber laut Dispo 18:45 gehen und ich 18:30 kommen – und weil ich wusste, dass der dann auch knallhart geht, hatte ich den Vorschlag, dass ich das dann doch besser gleich ganz machen könnte. Habe ich mir am Vorabend also noch die einzelnen Rollen auf Anfang gespult, Überblendzeichen gecheckt und alles schön ordentlich abspielbereit in eine sichere Ecke gestapelt. Bin rechtzeitig 17:30 da gewesen, habe die Stummfilmobjektive und die Stummfilmmaske am Projektor eingebaut. Das tolle am Stummfilm ist ja: er hat keine Tonspur. Normalerweise erkennt man an der Tonspur, wie der Film einzulegen ist, damit der Film nicht seitenverkehrt projiziert wird. Aber auch die Hürde habe ich mit der Eselsbrücke „Schicht zum Licht“ überwinden können. War dann auch alles super. Klavierspieler hat Musik gemacht, ich den Film gezeigt und alle Aktwechsel glatt vollzogen. Wir waren ein Team - im Rhythmus der Geschwindigkeit ein Gleichklang von Filmtechnik, Stummfilmmusiker und Kinopublikum – wenn der Funkverkehr nicht wär. Die Überblendung zum letzten Akt hatte ich verpasst, weil es auf der Funke gleichzeitig eine Diskussion über die Filmkopie der nächsten Vorstellung gab. Der Trick beim Überblenden ist, sich zu konzentrieren und auf die Überblendzeichen zu achten (meistens so Löcher oben rechts im Filmbild). Konzentrieren! Nicht auf die Filmhandlung achten, auf nichts um einen rum, nur auf die Ecke oben rechts. Wenn dann aber im Ohr Probleme mit dem Auffinden des nächstens Films plärren (und das geht mich ja direkt auch was an), war ich einen kurzen Moment unkonzentriert: plötzlich Schwarzbild, Schrift „Ende Akt 7“, Flackern, Schwarz, Licht, aus. Bis so ein Projektor auf die Bildlaufgeschwindigkeit von 24 Bildern in der Sekunde kommt braucht der so zwischen 3 und 5 Sekunden. In der Situation eine Ewigkeit, bis der letzte Akt begann. Der Musiker hat bloss ein paar Takte improvisiert. Tut mir Leid, Publikum! Das Problem mit der darauf folgenden Kopie war dann, dass die eigentliche 35mm Archivkopie bei einer vorherigen Aufführung qualitativ so schlecht auffiel, dass jetzt entschieden war, den Film von DVD zu zeigen. Die DVD, die dann aber im Filmlager war, machte einen etwas dubiosen Eindruck: Chinesisches Cover, billig hergestellt... War dann auch so: Im Programm steht OmdtU (Original mit deutschen Untertiteln) – die DVD-Programmierung gibt aber nur chinesische und englische Untertitel her. Der Tonpegel auf der DVD war so mies, dass ich den Kinoton ganz aufdrehen musste (wodurch das Rauschen lauter wurde). Und am Ende des Films brach die Szene sehr abrupt ab, ohne „Ende“ oder dergleichen. Sah mir ganz nach „im Internet bestellt“ aus. Betriebsleitung hatte natürlich schon Feierabend, muss man dann selber ausbaden. Sowas würde mich als Kinogänger auch maßlos ärgern. Alle anderen Vorstellungen liefen ohne Sorgen. Es war fast sogar etwas langweilig gegen Mitternacht (wo das Foto oben entstanden ist). Die Wetten zwischen meinen Kollegen und mir standen 3:1, dass der Spätfilm „Good Fellas“ nicht gezeigt wird, weil keiner kommt. Ich hab gewonnen, es kamen Leute: eine vermutlich studentische Prenzl’bergerin mit ihren Osterbesuch-Eltern, eine Gruppe Backfische und noch so andere Singles. Eigentlich interessant, handelt es sich doch bei dem Film um eher so ne coole Nummer mit Mafia und heftig Kokain und so. Ostermontag und Cineasten eben... Musste am Dienstag sehr lange Ausschlafen, um das Osterwochenende im Kino hinter mir zu lassen. Wenn alles glatt läuft mit der Personaldispo, bin ich erst Freitag wieder dran. Ja holla, und da oben! Wer erkennt die Filme auf dem Foto? Kleiner Tipp: das eine ist die Medienkunst-Dauerausstellung „No Input“
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Ich komme gerade von der Ostersonntagsschicht im Kino und hege ernsthaft den Gedanken, vielleicht ein Filmvorführer-Blog anzufangen. Ähnlich wie der gute, alte Shopblogger, oder so. Zu berichten gäbe es auf jeden Fall genug! Und es würde sicher auch zur Aufklärung der Wissenslücken beim Kinopublikum beitragen.
So ein richtig schönes Cooperate Weblog vom Kino - für die Kinobesucher, mit den Kinobesuchern. Wär doch super! Aber ich glaub, mein Chef würd das nich so gut finden. Der hat das noch nicht so mit dem Web 2.0 - der versteht noch nicht (glaub ich) so richtig den Unterschied zwischen Visits und Klicks. Auch im übertragenden Sinne. Aber gut, muss ja nicht jeder wissen. Daher, besser psssst! Wobei wir ja schon wieder schön beim Thema sind: Wenn Leute über Sachen reden, über die sie keine Ahnung haben. Nicht schlimm. Man kann ja nicht immer über alles Ahnung haben. Schlimm ist aber, so zu tun als ob und dann auch noch davon überzeugt zu sein. Was ja an sich eh die Eigenart der meisten Weblogger ist (you know the deal). Heute war diese Feiertagskinoklientel da, die scheinbar ähnliche Verhaltensmuster an den Tag legen, wie die Mittwochsmemmen (prinzipielle Kinotagsbesucher): Jeder ausgegebene Cent soll sich bitteschön lohnen, da darf nicht schlusig projeziert werden, da muss man sich beschweren. Selbstsicher und hat man noch so wenig Kinoroutine. Schon bei der Werbung. Sicher, so eine Kinokarte ist meist nicht billig zu haben und ich kann es als Kinogänger durchaus verstehen, dass es Gründe geben kann, sich über "hinrverbrannte Filmvorführer" aufzuregen, der diese Bezeichnung auch gar nicht verdient hätte. Problem ist nur: Wär bequem im Sessel sitzt und nicht über Arbeitsabläufe, Technik und dergleichen bescheid weiss, sollte nicht laut "Schärfe, Schärfe" rufen - das hört man nämlich nie im Bildwerferraum - ist viel zu laut da. Und man will das perfekte Kinovergnügen. Doch ist es leider bei Weitem nicht so, dass hinter jedem vorhandenen Kinosaal jeweils ein Filmvorführer sitzt, der nur dafür da ist, diesen einen Film zu zeigen und 2 Stunden an den Projektoren sitzt und sonst nichts betriebswichtiges zu erledigen hat, als sich den Film quasi mit anzusehen. Das ist vielleicht im nostalgisch-romantischem "Cinema Paradiso" so, aber hey, das Leben ist kein Ponyhof. Glaubt mir, wenn einer eine sorgenfreie Filmvorführung haben will, dann ist es der Filmvorführer! Heute sah das folgendermaßen aus. Eigentlich keine Panne, keine Fehler, keine Verspätungen, scharfe Bilder und korrekte Projektion. Trotzdem unwilliges Publikum: - Wir zeigen 10 Minuten vor eigentlichem Programmstart so eine DVD-Werbung mit Veranstaltungshinweisen im Haus - weil gleichzeitig Einlass ist natürlich mit Saallicht, von der Geschäftsleitung so bestimmt. Kommt doch glatt der Funkspruch von der Kasse, das Publikum sei verwirrt, dass das Licht noch an sei, wo doch der Film schon läuft. ??? Das war 5 Minuten vor eigentlichem Programmstart! - Dann in einer anderen Vorführung: die kommerzielle Werbung, wird in so ziemlich jedem Kino etwas leiser gespielt, als der Hauptfilm. Is so - Werbung wäre sonst zu laut. Beschwert sich einer noch während der Werbung, der Ton sei zu leise. Das jedoch kann man erst behaupten, wenn der Hauptfilm gestartet ist, nämlich dann erst wird manuell, subjektiv per Saal-Lauschcheck die Lautstärke auf "Dialogverständlichkeit" eingestellt. - In einer anderen Vorstellung, einige Sekunden nach Filmstart wollte ich gerade raus dem Bildwerferraum den Ton checken gehen, stand da schon eine Lady und meinte, der Ton sei "übersteuert". War er natürlich nicht, weil ein Kino ist kein Tonstudio. War nur ein bißchen zu laut, und das war ich ja gerade im Begriff zu korrigieren. - Dann war heute auch der "Kasch nicht richtig" und "der Projektor müsste irgendwie neu eingestellt werden" - an einer Koppelstelle im Film war einem meiner Kollegen bei der Vorbereitung des Films der Bildstrich verrutscht. Das kann passieren, ist ärgerlich für alle Beteilgten (Publikum aus der Immersion gerissen - Filmvorführer darf spät in der Nacht noch den Bildstrichfehler suchen und korrigieren), hat aber mit dem Kasch nichts zu tun. Der Kasch sind die schwarzen, verstellbaren Ränder an der Leinwand - und wenn die erstmal für den Film eingestellt sind, verändet sich da nur noch was, wenn man da mutwillig dran rumruckelt. - Genau so mit dem alten Schwarzweiss-Film von 1943 heute, der von DVD abgespielt wurde. Kam jemand raus, der Film würde wackeln. Das ist manchmal so bei der Videoabtastung von alten Filmkopien, dass das nicht so glatt läuft, wie eine Computeranimation. Sicher, auf dem kleinen Fernseher zu Hause sieht man das dann nicht so, bei 'ner ordentlichen Leinwand schon. Aber das ist dann so, das kann man nicht korrigieren, denn eine DVD kann höchstens haken, aber nicht wackeln. Alte wie neue Filmkopien wackeln immer leicht. Wäre sonst nicht Film. - Was war noch? Ach ja, kommt so ein Paar glatt 10 Minuten zu spät zum Programmstart, ist natürlich schon losgegangen der Hauptfilm, denn 20 Minuten Werbung gibt's nur im Cinemaxx. Kommen wieder raus und meinen, es sei "nur noch was in der ersten Reihe frei" (was so nicht gestimmt hat) und machen voll den Nerv deswegen. Hat nur noch der Klassiker gefehlt: Brille vergessen und Bildschärfe einfordernd... Waren aber auch nette Leute da heute, die die einwandfreie Projektion stillschweigend, aber sicher wohlwollend hingenommen haben. Und noch ein Tipp: Visuelle Kommunikation! Auch wenn man den Filmvorführer vielleicht zu erkennen glaubt durch die Glasscheibe zum Projetionsraum. Er hört hinter der Scheibe rein gar nichts aus dem Saal und meist sind die Projektoren auch zu laut, dass man das Klopfen an der Bildwerferraumtür nicht hört. Lichtzeichen und große Gesten könnten jedoch eventuell die Aufmerksamkeit des Technikers (der meist mit Technik eigentlich gar nichts am Hut hat) erhellen. Damit verbleibe ich mal erstmal mit einem dreifachen "Allzeit gut Licht!" und überleg mir mal noch, ob das wirklich so eine gute Idee war mit dem Filmvorführer Blog. Publikumsbeschimpfung hat noch nie so richtig gefruchtet, oder? PS: Ich bin beim groben Googeln nur auf Blogger gestoßen, die laut tönend und unfreiwillig komisch ihre Unwissenheit über Kinobetriebe vor sich her tragen. Kennt jemand vielleicht Filmvorführer Weblogs - ausser achteinhalb, der Rundum-Filmliebhaber zu sein scheint und u.a. auch vorführt.
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Stundenlange Schulungen ohne Aufwandsentschaedigung. Lohnzahlungen verschoben weil pleite. Und bald im Zweigkino als Aushilfsvorfuehrer anfangen sollen. Das motiviert. Glanzleistungen in Planung und Leitung eines Betriebs.
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