Deutschland/Südafrika 2001 - Regie/Buch: Stefanie Sycholt - Kamera: Jürgen Jürges - Mit: Ian Roberts, Kagiso Mtetwa, Musa Kaiser, Wilmien Rossouw, Grethe Fox, Dolly Rathebe, Esmeralda Bihi, Michelle Burgers, Danny Keogh, Mary Twala, Winston Ntoshona
:::: am 14.1.04 auf arte gesehen

Da hat mir ja meine befreundete Südafrikaexpertin mit diesem Film einen schönen Tipp gegeben, sonst hätte ich wahrscheinlich "Ich bin ein Star..." zu Ende gesehen:
Ein Straßenjunge und ein ehemaliger Soldat des Apartheid-Regimes treffen in Johannesburg zufällig aufeinander. Zunächst unwillig nimmt der Rassist den Jungen mit auf eine Lieferfahrt in seinem Wagen nach Kapstadt mit. Beide müssen erst ihre Vorurteile überwinden, merken aber bald, dass sie sich gegenseitig gut ergänzen. Ein freundlicher Film über persönliche Vergangenheitsbewältigung und Freundschaft im "neuen Südafrika". Der Debütfilm der HFF München Absolventin Stefanie Sycholt wurde 2001 mit dem Südafrikanischem Filmpreis in allen Kategorien ausgezeichnet.

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Dokumentarfilm Auswahlsichtung für die GFT am 11.1.04 bei P.


ERIK SATIE - VEXATIONS IN BERLIN
Deutschland 2003 - Regie: Harald-Alexander Korp - ca. 30min

Dokumentation eines 25-stündigen Eric Satie - Konzertes auf dem Grenzstreifen am Berliner Reichstag im Jahr 1990. Eine meditative Reise durch Musik, Zeit und Raum.

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DIE LETZTE REISE
Deutschland 2001 - Regie: Jana Matthes & Andrea Schramm - 35min

Das Krankenzimmer einer Sterbenden ist der Ausgangsort einer Reise ohne Wiederkehr. In kühlen schwarz/weiss Bildern dokumentiert der Film die letzten Stationen eines Menschen nach dem Tod. Die Einäscherung wirkt wie ein industriell-optimierter Prozess, wie am Fließband. Dadurch bekommt der Tod eine seltsame Nähe zum Leben.

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CHUKKA
Deutschland 2003 - Regie: Anna Martinetz - HFF München - 8min

"Chukka" ist ein 8-minütiges Polospiel auf einem gefrorenen See in den Bergen von St. Moritz und wird alljährlich in exklusivem Kreis beim Polo World Cup gespielt. Der Film dokumentiert - leider viel zu kurz - den Mikrokosmos um das Spielereignis.


ICH UND DAS UNIVERSUM
Deutschland 2003 - Regie: Hajo Schomerus - 13 min.

Der Konflikt des Einzelnen mit sich und dem großen komplexen Gefüge des Universums, entdeckt in den Leidenschaften von vier Menschen: Einer Stewardess erzählt über Sitzgurte, ein Braunkohleschaufelbaggerführer über seine Einbauten im Führerhaus, ein Möbelhändler über seine Erfahrungen mit Din-A1-Kopien und ein Millionär, der sich sein eigenes Mausoleum errichtet hat. Hajo Schomerus war Kameramann bei dem Film "Narren".


WHOSE IS THIS SONG? (ЧИЯ Е ТАЗИ ПЕСЕН?)
Bulgarien/Belgien 2003 - Regie: Adela Peeva - 70 min

"In a nice little restaurant in Istanbul we were having dinner with friends from various Balkan countries - a Greek, a Macedonian, a Turk, a Serb, and me, a Bulgarian. There I heard the song whose story is told in the film. As soon as we heard the song we all started humming it, each of us in his own language. Everyone claimed that the song came from his own country. Then we started a fierce fight – whose song is it? I knew from my childhood that the song was Bulgarian. I wanted to find out why the others also claimed the song as their own." (Adela Peeva)

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WE ARE LIVING ON THE EDGE (MY HZIVEM NA KRAI)
Weißrussland 2002 - Regie: Victor Asliuk - 24min

Ein poetischer Film an Rande der Zivilisation. Einige ältere Menschen sind die letzen in ihrem Dorf irgendwo in der weißrussischen Provinz - die einen sind betrunken, die anderen überleben mit Kartoffeln und einigen Kühen.



 




USA 2003 - Regie & Buch: Sofia Coppola - Darsteller: Anna Faris, Scarlett Johansson, Bill Murray, u.a.
:::: gesehen am 8.1.04 im Cinestar Potsdamer Platz (OV)

Hat sich gelohnt, dass ich mir die Zeit noch totgeschlagen habe am ausgestorbenen Potsdamer Platz (siehe hier). Und fast bin ich damit auch der Empfehlung vom Herr Pahl nachgekommen: Originalversion, große Leinwand und kein Schenkelklopferpublikum. War zwar auch in der 23:15 Vorstellung recht voll, aber viele ruhige Leute, Einzelgänger und freundliche Menschen.

Zum Film: Bill Murray spielt einen etwas gealterten Schauspieler, der in Tokyo einen Werbespot für Whiskey dreht. Im Hotel begegnet er Charlotte (Scarlett Johansson), einer jungen, frisch verheirateten Frau, die ihren Mann, einen Fotografen, begleitet. Was als eine zufällige Begegnung beginnt, entwickelt sich zu einer Freundschaft und schließlich fast zu einer Liebesbeziehung.
Der Film ist zum Glück keine Schenkelklopfer-Komödie, sondern mit sehr feinem Humor inzeniert, lässt ganz viel Platz für Murrays feine Nuancen im komischen Spiel. Aber nicht nur die Schauspieler sind lieb. Auch wie Sofia Coppola ihre Tokoy-Bilder den Handlungssimmungen anpasst ist schön. Und worum geht?s eigentlich? Jeder will gefunden werden. Murray - lakonisch sein Selbst in Whiskey ertränkend - hat es eigentlich fast schon aufgegeben, seine Midlife-Crises zu bekämpfen. Die junge Charlotte sucht noch. Zwei Seelenlose treffen sich in einer Hotelbar, um einen Ausbruch zu wagen - in die Nacht, ins Leben, zu sich. Das hab ich schon mal gesehen. Mehrfach sogar, wenn ich mir's recht überlege. Trotzdem immer wieder schön. Für die "Toronto Film Critics Association" war's der Beste Film 2003. Soweit würde ich nicht gehen, aber wenigstens werd ich jetzt gut schlafen können.

Nachtrag: Die Meinungen gehen auseinander. Urs Richter findet den Film z.B. "unfassbar dümmlich"

"(...) Sofia Coppola, Tochter vom großen, dicken FF, will uns durch solches Lächeln becircen. Von zwei Fremden erzählt sie, die in fremder Welt für kurze Momente ganz beieinander sind. Und dabei ahnen: die sind das Wertvollste, was sie sich schenken können. Es hätte ein hübscher Film werden können. Hätte Sofia Coppola nicht eine derart selbstverliebte Popmusik- und Zeitgeist- und Bildkitschroutine runtergeleiert. Und wäre sie dabei nicht so feige gewesen, die Verlorenheit und Sehnsucht ihrer beiden Charaktere nie - nicht ein einziges Mal - ernst zu nehmen.
Bill Murray als schlurfige Midlifekrise und Scarlett Johansson als verspätetes Lolitaversprechen absolvieren einen bonbonbunten Szenenreigen zwischen Neonexpressionismus, Japanfolklore, Strippbars, Hoteldepression, Komasaufen, Bettgeflüster, Karaokelärm - und just immer dann, wenn sie einmal zur Ruhe kommen, wenn sie sich etwas sagen müssten, wenn wir neugierig werden, wie denn die Szene nun ausgespielt wird - dann kommt der Schnitt auf die nächste Japanpostkarte. (...)"
(Quelle: filmtext.com)

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(Fugitive Lovers) USA 1934, Regie: Richard Boleslawski, Buch: Frances Goodrich, Albert Hackett und George B. Seitz, Kamera: Ted Tetzlaff. Mit: Robert Montgomery, Madge Evans, Ted Healy, Nat Pendleton, C. Henry Gordon, Ruth Selwyn.
:::: gesehen am 6.1.03 auf RBB

Um den zudringlichen Avancen eines reichen Geschäftsmannes zu entkommen, steigt ein New Yorker Showgirl in den Überlandbus nach Los Angeles. Auf einer abenteuerlichen Busreise quer durch die USA verliebt sie sich in einen entflohenen Zuchthäusler, der sich am Ende rehabilitieren kann, weil er einer in Not geratenen Schulklasse das Leben rettet.
Turbulente Komödie, ziemlich wüste Handlungsführung, teilweise etwas schroffe Inszenierung, aber trotzdem spannend und unterhaltsam. Die meiste Zeit spielt sich die Handlung in und um einen Greyhound-Fernbus ab, da kommt es zu sehr lustigen Zwischenfällen mit den Fahrgästen.

Die Reaktionen der Eltern, als die Schulkinder gefunden werden ist eine schöne Szene, wenn man mal ein Referat über Deleuze sein Begriff vom Affektbild halten will und andere Filmbeispiele zeigen möchte, als Deleuze sie nennt.
 




USA 1989, Regie: Susan Seidelman, Buch: Nora Ephron, Alice Arlen, Kamera: Oliver Stapleton, Musik: Thomas Newman, Produzent: Laurence Mark. Mit: Peter Falk, Dianne Wiest, Emily Lloyd, Michael V. Gazzo, Brenda Vaccaro, Adrian Pasdar, Lionel Stander, Jerry Lewis, Ricki Lake.
:::: gesehen am 4.1.03 auf Kabel1

Mafiakomödie mit Peter Falk als Gangster, der nach langer Zeit im Gefängnis versucht, wieder Fuss als Pate im Kreise der Mafia zu finden. Vorallem, um an sein Geld heran zu kommen. Seine Tochter, eine 80er-Punk-Göre führt er zunächst als seine Fahrerin ins Geschäft ein. Sie hat die zündenede Idee die Ermordung ihres Vaters durch eine Autobombe zu inszenieren, damit er sich endlich in Ruhestand setzten kann.
Nicht sonderlich aufregender Film, aber Peter Falk als leidender Familienvater und gealterter Pate ist äußerst amüsant.
 




Rendezvous nach Ladenschluss
(The Shop around the Corner) Komödie, USA 1939, Regie: Ernst Lubitsch, Buch: Samson Raphaelson, Kamera: William Daniels, Musik: Werner R. Heymann, Produzent: Ernst Lubitsch. Mit: James Stewart, Felix Bressart, Margaret Sullavan, Frank Morgan, Joseph Schildkraut, Sara Haden, William Tracy, Inez Courtney.

Um einen Verkäufer (Alfred) in einem Budapester Lederwarengeschäft. Dort herrscht eine strenge Hierarchie, alles läuft in geregelten Bahnen ab. Das ändert sich, als Chef Matuschek die junge Clara als Verkäuferin einstellt. Ständig gibt es Zoff zwischen ihr und Alfred. Nach Ladenschluss indes kann sich Alfred ganz seiner Brieffreundschaft mit einer verständnisvollen, liebenswerten Dame widmen. Was er nicht ahnt: Hinter der anonymen Freundin verbirgt sich ausgerechnet ebenjene Clara. Der Stoff geht zurück auf ein sehr erfolgreiches ungarisches Theaterstück, das für die Filmfassung jedoch erheblich bearbeitet wurde. Der deutsche Komödienspezialist Ernst Lubitsch versah die Story mit einer für ihn untypischen melancholischen Trübung. Er selbst nannte das Resultat seinen "wahrsten" Film.


The Day After - Der Tag danach
USA 1983, Regie: Nicholas Meyer, Buch: Edward Hume, Kamera: Gayne Rescher, Musik: David Raksin. Mit: Jason Robards, Steve Guttenberg, John Cullum, John Lithgow, Bibi Besch, Lori Lethin, Amy Madigan, Jeff East, Georgann Johnson, William Allen Young, JoBeth Williams, Stephen Furst, Calvin Jung.

Den Film hab ich vor Ewigkeiten mal in der Schule gezeigt bekommen, damals, als der noch recht neu war und wir in Sozialkunde den Kalten Krieg durchgenommen haben: Während die Menschen in Lawrence, Kansas, ihrem alltäglichen Leben nachgehen, spitzt sich die weltpolitische Lage jenseits des Atlantiks unaufhaltsam zu. Schließlich geschieht das Unfassbare: Die Welt erlebt den ersten atomaren Konflikt zwischen den beiden Supermächten. Als die sowjetischen Atomraketen in der Nähe von Kansas City einschlagen, ist das Ausmaß der Zerstörung entsetzlicher, als Worte es beschreiben könnten. Es gibt Überlebende, doch auch für sie beginnt das langsame, qualvolle Sterben in den Trümmern.


Schutzengel gesucht
Deutschland 2000, Regie: Miguel Alexandre, Buch: Ben Taylor, Kamera: Joerg Widmer, Musik: Dominic Roth, Produzent: FS-Film, Letterbox, Susan Schulte und Henrik Meyer. Mit: Bettina Kupfer, Armin Rohde, Gisela Trowe, Bernadette Heerwagen, Woody Mues.

Anna hat einen tristen Job als Kassiererin an der Flughafen-Snackbar. Weihnachten ist für sie alles andere als das Fest der Liebe, denn sie hat weder Familie noch Freunde. Nur eine ältere Kundin versucht Anna aufzumuntern. Vergeblich: Für den Silvesterabend hat sie ihren Selbstmord geplant. Doch Heiligabend trifft sie durch Zufall Busfahrer Eddie. Während der ihr neue Lebensfreude einimpft, bricht sein eigenes Leben unvermittelt über ihm zusammen. Regisseur Miguel Alexandre drehte den weihnachtlichen Liebesfilm wohl kalkuliert. Viele Momente erinnern an den Weihnachtsklassiker "Ist das Leben nicht schön?" mit James Stewart.


Cast Away
USA 2000, Regie: Robert Zemeckis, Buch: William Broyles jr., Kamera: Don Burgess, Musik: Alan Silvestri. Mit: Tom Hanks, Helen Hunt, Nick Searcy, Lari White, Michael Forest, Viveka Davis.

Tom Hanks arbeitet bei FedEx. Auf dem Weg zu einem neuen Auftrag stürzt sein Flugzeug ins Meer. Er überlebt und strandet auf einer einsamen Insel. Bald wird ihm klar, dass er der einzige Überlebende ist. In der Hoffnung bald gerettet zu werden, beginnt für den verwöhnten Mann der nackte Kampf ums Überleben. Er ahnt nicht, dass dieser vier Jahre dauern wird. Viel Tom Hanks alleine gegen die Naturgewalten mit Selbstzweifel und Überlebensängsten. Für seine schauspielerische Leistung bekam Hanks 2001 den Golden Globe.


Richy Guitar
Musikfilm, Deutschland 1985, Regie: Michael Laux, Buch: Michael Laux, Kamera: Hans-Günther Bücking und Siegmar Brüggenthies, Hans-Günther Bücking, Musik: Die Ärzte, Gazi Twist, Nena, Notorische Reflexe und Plan B, Notorische Reflexe, Produzent: Dietmar Buchmann. Mit: Jan Vetter (Farin Urlaub), Hans Runge, Dirk Felsenheimer (Bela B. Felsenheimer), Horst Pinnow, Hans Runge (Sahnie), Bert Lawrence, Nena, Plan B., Rolf Eden, Musikgruppe "Plan B.", Klaus Tuschen, Musikgruppe "Notorische Reflexe".

Nach "Dinner für Brot" kam auf dem KIKA dieser ziemlich schräge Film mit den frühen Ärzten, den ich mir vor der Silvesterparty noch unbedingt zuende ansehen musste. Von der Story alles recht wüst: Die Jungs wollen ins Musikbusiness, haben aber nicht das rechte Geld/Jobs. Dann so eine unmotivierte Liebesgeschichte noch dazu. Und viel zu wenig Musik von den Ärzten. Aber ein kurzer Konzertmitschnitt von der damaligen NENA. Einige ganz gute Gags mit drin und sehr merkwürdige Handlungsführung. Gekonnter Dillentantismus? Im Abspann stand irgendwas von wegen Geld von der Filmförderung.


Eine Nacht in New York
(200 cigarettes) USA 1999, Regie: Risa Bramon Garcia, Buch: Shana Larsen, Kamera: Frank Prinzi, Musik: Mark Mothersbaugh, Bob Mothersbaugh. Mit: Ben Affleck, Courtney Love, Christina Ricci, Paul Rudd, Casey Affleck, Janeane Garofalo, Gaby Hoffmann, David Chapelle, Brian McCardin, Martha Plimpton, Jay Mohr, Angela Featherstone, Diaz Guillermo, Kate Hudson, Nicole Parker, Catherine Kellner.

Mehrere Paare werden in der Silvesternacht 1981 in New Yorks East Village in einen amourösen Reigen verstrickt. Die Wege der Personen kreuzen sich auf seltsame Weise immer wieder. War nicht besonders einfallsreich, aber interessante Besetzung it Courtney Love und Christina Ricci... Zwischendurch riefen ein paar Leute an, sodass ich der Story nicht wirklich gefolgt bin. Am Ende kamen alle mit anderen zusammen und es war wohl ein prima Silvester. Merkwürdige 80er Ästhetik, so gewollt bunt.
 




Dokumentation, Deutschland 2003, von: Herlinde Koelbl (Produktion WDR), 60 min.
:::: gesehen auf ARD

Vor Jahren habe ich mal das Fotobuch "Das Deutsche Wohnzimmer" von Herlinde Koelbl gesehen und dann einigen Leuten zu Weihnachten geschenkt, weil's so klasse ist. Unterschiedliche Bevölkerungsschichten und wie sie sich in ihren Wohnzimmern präsentieren. In ihrem 2002 erschienen Buch "Schlafzimmer" ist Herlinde Koelbl in die Privatsphäre der Menschen vorgedrungen. In Berlin, London, Paris, Rom, Moskau und New York hat sie ganz unterschiedliche Menschen in ihren Schlafzimmern aufgesucht - von Berühmtheiten wie Wolfgang Joop oder Christoph Schlingensief bis hin zum einfachen Rentner oder einer fünfköpfigen Familie.
Die Fernsehdokumentation widmet sich sieben Schlafzimmern von weniger berühmten Zeitgenossen: Ein junges Ehepaar, ein Franziskanermönch, eine Widwe, eine Moslemehe, der Obdachloser am Kottbusser Tor, eine Berliner Szenefrau und ein reiches Londoner Ehepaar.

Die ARD schreibt zum Film: "Schlafzimmer zählen zu den privatesten Räumen eines Hauses. Dort lassen ihre Bewohner alle Masken fallen und offenbaren ihre wahre Persönlichkeit. Nur dort können Menschen schutzlos sein und geborgen. Es ist das Nest. Der Rückzugsort. Fast ein Drittel unseres Lebens verbringen wir dort.
Selten wird Fremden Zutritt zu diesem Zimmer gewährt. Für Herlinde Koelbl haben Junge und Alte, Arme und Reiche ihre Türen geöffnet. Durch ihre sensible Annäherung erzählen die Portraitierten überraschend offen von Liebe, Einsamkeit, Träumen und ihren Ritualen. Es gibt Momente der Intimität, der Heiterkeit, aber auch der Komik."


Trotz des sensiblen Themas gelingt es dem Film teilweise sehr gut, die Menschen in ihren Schlafzimmern zu porträtieren, auch wenn die Ankündigung etwas mehr erwarten ließ. Es wurde nicht zu tief vorgedrungen, sondern vorsichtig beobachtet, die Intimsphäre bewahrt. Besonders gut gefallen hat mir das reiche Londoner Paar, das nicht vor 12h aufsteht und ihre Tagesgeschäfte vom Bett aus erledigt. Bedrückend das emotionslose Ehebett der Widwe. Beengend die Kuscheltierliebe eines Soldaten mit seiner Frau. Höflich-distanziert beim Franziskaner und bei den Moslems. Und schön mal den Bewohner des Matratzenlagers unter der U-Bahnstation am Kottbusser Tor kennen zu lernen.
Eine kleine Schwäche: Dramaturgisch sollte sich der Kreis schließen - vom Aufstehen zum Schlafenlegen. Da wohl aber nicht bei allen bis in die Nacht gedreht werden konnte, wirkte das ein manchmal zu hölzern inszeniert. Insgesamt aber eine hübsche soziologische Beobachtung, das Fotoband werde ich mir bei Gelegenheit mal demnächst ansehen.
 




Am Samstag lag ein großer Umschlag im Briefkasten. Mit meinen Bewerbungsunterlagen. Wollten mich doch nicht, sehr schade. Okay, hab ich beim Bewerbungsgespräch wohl nicht das Beste gegeben. Das wäre ein Job gewesen, der mir echt gefallen hätte und genau richtig für mich. Finde ich. Die nicht. Hatte mich schon etwas überidentifiziert damit. Naja. War dann den restlichen Tag etwas angeschlagen und während der Landpartie mit der Liebsten musste ich dann immer dran denken. Habe den Abend und die Nacht Filme geschaut.

Weihnachten
Tragikomödie, Deutschland 2001, Regie: Marc-Andreas Bochert, Buch: Michael Lewinsky, Kamera: Eeva Fleig, Musik: Michael Schenk. Mit: Fabian Busch, Eva Mende, Eva Hassmann, Sylvie Rohrer, Harald Schrott, Harald Koch, Traute Hoess, Katharina Schüttler, Arndt Schwering-Sohnrey, Amanuel Ukuwait, Sybille Jacqueline Schedwill, Sabrine Poppe, Matthias Brenner, Martin Brambach, Josef Harder.
:::: auf Video gesehen

In einem Kölner Mietshaus geht an Heiligabend der Zufall von Tür zu Tür und provoziert Liebe, Streit und Verrat. Am Ende der Nacht sind die Karten neu gemischt.
Der Film ist Marc-Andreas Bocherts erster abendfüllender Spielfilm. Als Student von der HFF Potsdam ist er bekannt geworden durch seinen Kurzfilm "Kleingeld" (der 1999 den "Foreign Student Oscar" gewann und 2000 für den Oscar für den Besten Kurzfilm nominiert war). Bei "Weihnachten" half das Scriptdevelopment Programm "Step by Step". Und der Film ist gelungen. Ein bischen "Das Fenster zum Hof" zu Weihnachten in Köln. Und ich war froh, dieses Jahr nicht bei meinen Eltern gewesen zu sein. Kommt demnächst nochmal im TV: Sa/So, 3./ 4. 1. 2004 um 1.00 Uhr auf arte.


Die Akte
(The Pelican Brief) Politthriller, USA 1993, Regie: Alan J. Pakula, Buch: Alan J. Pakula, Kamera: Stephen Goldblatt, Musik: James Horner, Produzent: Alan J. Pakula, Pieter Jan Brugge. Mit: Julia Roberts, Denzel Washington, Sam Shepard, John Heard, Tony Goldwyn, James B. Sikking, William Atherton, Robert Culp, Stanley Tucci, Hume Cronyn, John Lithgow, Anthony Heald, Nicholas Woodeson, Stanley Anderson, John Finn, Cynthia Nixon.

Eine Jura-Studentin deckt durch Zufall die Hintergründe des Mordes an zwei hohen Richtern des Supreme Courts auf. Die Verschwörung reicht bis in die höchsten politischen Kreise. Fortan wird sie von Killern gejagt. Gemeinsam mit einem Journalisten will sie den Hintermännern das Handwerk legen. Doch damit bringt sie nicht nur sich in Lebensgefahr.

Eine weitere Verfilmung eines Bestsellers von John Grisham. Annehmbare, konventionelle Hollywood-Inszenierung mit einigen Schwächen. Aber mit Julia Roberts als Jura-Studentin und Denzel Washington als Starjournalist.


Judge Dredd
Science-Fiction-Thriller, USA 1995, Regie: Danny Cannon, Buch: Steven E. De Souza, John Wagner, William Wisher, Carlos Ezquerra, Kamera: Adrian Biddle, Musik: Alan Silvestri, Produzent: Charles Lippincott, Beau E.L. Marks. Mit: Sylvester Stallone, Armand Assante, Diane Lane, Max von Sydow, Rob Schneider, Jürgen Prochnow, James Remar, Joanna Miles, Balthazar Getty.

Die Erde der Zukunft ist verwüstet, die Menschheit lebt in Mega Citys, in denen Verbrechen, Korruption und Gewalt an der Tagesordnung sind. Für Ordnung sorgen die "Judges", Polizisten, Richter und Vollstrecker in einer Person. Der gefürchtetste und aufrichtigste ist Judge Dredd, der in einem Genlabor entstand. Sein böser Klon Rico und der machthungrige, korrupte Judge Griffin planen eine Diktatur, wobei ihnen der Gerechtigkeitsfanatiker Dredd im Wege ist. Doch so leicht läßt sich dieser nicht ausschalten.

Ein actiongeladenes Science-fiction-Spektakel, das in einer rauhen, futuristischen Welt spielt, in der Autorität das letzte Mittel ist, um die Demokratie zu verteidigen. Der Film basiert auf einer populären britischen Comic-Serie von John Wagner und Zeichner Carlos Ezquerra für das Comic-Magazin "2000 AD". Regisseur Danny Cannon verwandelte die martialische Endzeitversion in ein perfekt gestyltes Action-Spektakel mit vielen Special Effects und noch mehr Zerstörungsorgien. Die Kulisse mutet dabei wie eine Mischung aus "Blade Runner", "Batman" und "Metropolis" an. Die Kostüme der Judges wurden von dem italienischen Star-Designer Gianni Versace entworfen.

Hab dabei sehr viel über Heldeninszenierung nachgedacht. Und dass ich unbedingt mal wieder die Rambo-Filme ansehen muss. Und das am Ende immer das Gute siegt, ich also auch den geeigneten Job finden werde...


The Rutles - All You Need Is Cash
Musiksatire, Großbritannien 1978, Regie: Gary Weis und Eric Idle, Buch: Eric Idle, Kamera: Gary Weis, Musik: Neil Innes, Produzent: Gary Weis, Craig Kellern. Mit: Eric Idle, Neil Innes, Rikki Fataar, John Halsey, Michael Palin, John Belushi, Dan Aykroyd, George Harrison, Bianca Jagger, Mick Jagger, Paul Simon, Bill Murray, Terence Bayler.

Legendäre Beatles-Satire aus der Feder des Monty Python-Mitbegründers Eric Idle. Der Film THE RUTLES: ALL YOU NEED IS CASH ist eine satirische Dokumentation über die berühmteste englische Popband aller Zeiten, "The Rutles", die jedoch nie existiert hat. Ähnlichkeiten mit einer eventuell noch berühmteren englischen Band sind nicht zufällig. Wer die Geschichte der Beatles kennt, fällt von einem Aha-Erlebnis ins nächste - und hat seinen riesigen Spaß. Aber auch wer die Beatles weniger kennt, kann sich an dem Anarcho-Humor des Monty Python Eric Idle ergötzen. Die Musik und Musikparodien von Neil Innes machen den Film perfekt.


Die barfüßige Gräfin
(The Barefoot Contessa) Melodram, USA 1954, Regie: Joseph L. Mankiewicz, Buch: Joseph L. Mankiewicz, Kamera: Jack Cardiff, Musik: Mario Nascimbene, Maria Nascimbene, Produzent: Joseph L. Mankiewicz. Mit: Ava Gardner, Humphrey Bogart, Franco Interlenghi, Edmond O'Brian, Edmond O'Brien, Marius Goring, Lynda Aldon, Rossano Brazzi, Alberto Rabagliati, Valentina Cortese, Enzo Staiola, Warren Stevens, Maria Zanoli, Elizabeth Sellars, Mari Aldon.

Den Film wollte ich immer schon mal sehen, hatte mir sogar schonmal das Video ausgeliehen, aber dann doch nicht geschaut:
Am Grab der Kinolegende Maria d'Amata erinnern sich drei Männer an deren Leben. Aus den Erinnerungen ergibt sich das Bild vom Aufstieg Marias von der spanischen Tänzerin zum Hollywoodstar und von ihrem Ende als Frau eines italienischen Adligen. Wenn der Film beginnt, ist die Heldin bereits tot und je weiter der Film fortschreitet, desto stärker wird das Bild der Frau demontiert. Sie wird als tragische Figur gezeigt, die von drei Männern missbraucht, ausgebeutet und psychisch ausgesaugt wurde. Das Ganze ist oft sehr zynisch und überaus gesellschaftskritisch.

Hab dabei einige Pläne für's nächste Jahr im Kopf hin und her bewegt.
 




D 2003 - Regie: Veit Helmer; Drehbuch: Gordan Mihic, Veit Helmer; Darsteller: Masumi Makhija, Valery Nikolaev, Anthony Okungbowa, u.a.
:::: gesehen am 26.12. im Moviemento

Die Inderin Nisha (Masumi Makhija) arbeitet in einer Putzkolonne am Flughafen. Sie setzt alles daran, ihre zwei großen Wünsche zu verwirklichen: Sie will ihren kleinen Sohn nach Deutschland holen und sie will Stewardess werden. Nur aus diesem Grund lässt sie sich mit ihrem Vorgesetzen (Udo Kier) ein. Doch eigentlich gehört ihr Herz dem romantischen Alexej (Valery Nikolaev). Der Russe ist illegal in Deutschland und lebt in ständiger Angst, entdeckt und abgeschoben zu werden. Sein Traum: Er will Pilot werden…

Veit Helmer der mit seinem ersten Film "Tuvalu" das Publikum bezaubern konnte, verliert in diesem Film ein bischen den Blick für das Wesentliche: Dem Geschichtenerzählen. Der Film pendelt zwischen Sozialdrama und Liebesmärchen, ist an einigen Stellen hübsch kurios, ihm fehlt aber insgesamt an Biss. Die Charaktere sind nicht vollends ausgebaut und die Story hangelt sich an einigen roten Fäden entlang, zwischendrin auch mit einigen Längen. Es hilft nicht, dass Nisha von der bekannten Bollywood-Schauspielerin Masumi Makhija dargestellt wird, es hilft auch nicht, dass wie im Bollywoodfilm Tanzszenen eingebaut sind. Weder als angekitschter Liebesfilm noch als kritisches Asyldrama oder auch Asylsatire wollte der Film mir gefallen.

Was den Film dann aber doch ausmacht, ist der ironische Blick auf die Parallelwelt im Innern des Flughafens, wo mit beiläufigem Slapstick die durch die Flughafenbüros verlaufende Grenze zwischen erster und dritter Welt dank trickreichen Improvisierens durchlässig wird.

| offizielle Filmseite
 




Großbritannien 2000 - Regie: Stephen Daldry - Buch: Lee Hall - Darsteller: Jamie Bell, Julie Walters, Gary Lewis, Jamie Draven, Jean Heywood, Stuart Wells, Nicola Blackwell, Janine Birkett
:::: gesehen am 24.12. auf ZDF

Nordengland 1984: Anstatt zum Boxtraining zu gehen entdeckt der kleine Billy seine Leidenschaft für das Tanzen. Trotz der Vorurteile seines Vaters und anderer setzt der Junge, unterstützt von seiner Lehrerin, alles daran, seinen Traum zu erfüllen.

Seit langem hab ich mal wieder vorm Fernseher geweint. Hier noch ein paar Zitate, denen ich nichts hinzuzufügen habe:

Das aufwändig inszenierte Drama lässt eine ganze Palette unterschiedlicher Emotionen anklingen und reißt den Zuchauer einfach mit. Der Film besticht in jeder Hinsicht durch den gelungenen Drahtseilakt zwischen Rührung und Komik, zwischen Poesie und Realismus. (Quelle: ZDF)

»Es gibt Filme, die einfach nur glücklich machen. Der britische Film "Billy Elliot - I Will Dance" wird seine Zuschauer besonders glücklich machen. Denn das Kinodebüt von Stephen Daldry ist nicht nur von außergewöhnlicher Qualität in allen Belangen, sondern bietet auch eine zutiefst bewegende Geschichte und das Gesicht eines Jungen, das in Erinnerung bleiben wird.«
(Associated Press)

»Aufwendig in Szene gesetztes Drama, das das ganze Spektrum emotionaler Verführungskunst zum Einsatz bringt. Von der ausgefallenen Kulisse und den ausgefeilten Charakteren weiß der Film ebenso zu profitieren wie von der mitreißenden Musik.«
(film-dienst)

Offizielle Site zum Film | Senses of Cinema zum Film
 








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