[Mr. Blandings Builds His Dreamhouse] USA 1948 - Regie: Henry C. Potter - Mit: Cary Grant, Myrna Loy, Melvyn Douglas, Reginald Denny, u.a.
"Nur seiner Frau zuliebe" beschließt Cary Grant als mittelmäßig verdienender Reklametexter, in ein Haus auf dem Land zu ziehen, um seiner Familie die drangvolle Enge der New Yorcker Mietwohnung zu ersparen. Doch statt des ländlichen Idylls und des großen Gartens wartet auf den Großstadtmenschen eine Katastrophe nach der anderen. [...]
Als ich diese Videocover in der AGB laß, war klar, dass das der richtige Film für den Jour Fix war. Mit dem Zusammenziehen hören die Probleme nicht auf (kann man mitteilen, oder?). Warum also nicht mit Leichtigkeit und Komödie die Themen angehen, die da rumoren? Dachte ich mir. Und lieh noch einen SciFi Film von der DEFA und so Medienkunst und auch politische Dokumentarfilme aus, sodass klar war, dass wir diese Schmonzette sehen werden. Nach 5 Minuten meinte sie, sie kenne den Film schon: Das Remake - "Umsonst ist noch zu teuer" - und dann hat sie mir immer erzählt, welche Szenen an den Stellen im Remake kamen.
Frankreich 1952 - Regie: Henri-Georges Clouzot - mit: William Tubbs, Véra Clouzot, Folco Lulli, Yves Montand, Charles Vanel, Peter van Eyck, Antonio Centa, Darling Légitimus, Luis De Lima, u.a.
Im südamerikanischen Dschungel wird der hochexplosive Stoff Nitroglyzerin zum Löschen eines Ölfeldes benötigt. Vier Männer wagen ihr Leben, um die lebensgefährliche Lieferung in zwei Lastwagen zu transportieren. Auf den schlechten, durchlöcherten Straßen kann die kleinste Erschütterung den Tod bedeuten. [...]
"Der Lohn der Angst" ist ein packender Thriller, der auf der Basis eines Romans von Georges Arnaud entstand. Im ersten Teil seines Films gelingt es Regisseur Henri-Georges Clouzot, das verzweiflungsvolle Leben seiner Figuren in einer Intensität darzustellen, die erklärt, warum Mario, Jo, Bimba und Luigi bereit sind, sich auf den lebensgefährlichen Nitroglyzerintransport einzulassen. Dieser wird im zweiten Teil des Films spannungsvoll in Szene gesetzt, wenn die ständige Angst vor der drohenden Katastrophe alle vier Protagonisten an ihre psychischen Grenzen treibt. Das fatale, unkontrollierbare Schicksal wird in "Der Lohn der Angst" zu einem unberechenbaren Joker, und der Tod zu einer grausamen, gleichgültigen Kraft, die weder Alter, Gesundheit, Moral noch Mut respektiert. Yves Montand wurde mit seiner Darstellung des Mario weltberühmt. [...]
Henri-Georges Clouzot (1907-1977) gehört zu den legendärsten Filmemachern Frankreichs. Das bekannteste Werk des "französischen Hitchcocks" ist sein 1955 entstandener Psychothriller "Les Diaboliques", der Ähnlichkeiten mit Alfred Hitchcocks späterem "Psycho" (1960) aufweist. Sein Film "Der Lohn der Angst" wurde 1953 in Cannes mit dem Großen Preis des Festivals ausgezeichnet. 1977 drehte Regisseur William Friedkin mit "Sorcerer" ein Remake des Filmklassikers. (arte tv)
Nach einem blöden Tag und einer noch blöderen Kurzfilmauswahlsichtung dann doch noch was Gutes vorm Schlafen. Eine fast übertriebene Mileuschilderung von gestrandeten Existenzen am Anfang, merkwürdig verschlungene Eindrücke, die aber eine herrlich gebrochene Gesamtatmo schaffen. Spannend die Fahrt des Sprengstoffs durch symbolische Landschaften und so.
Deutschland 2005 - Regie: Wim Wenders - mit Sam Shepard, Jessica Lange, Tim Roth, Gabriel Mann, Sarah Polley, Fairuza Balk, Eva Maria Saint
Es ist eine merkwürdige Sache mit Wim und mir. Als damals im Filmklub der regionalen Volkshochschule eine Reihe mit seinen ersten Filmen gezeigt wurde, war ich hin und weg. Ja, man könnte sogar behaupten, Wim Wenders ist der Grund, warum ich anfing, mich für Film auch nicht nur als Unterhaltungsmedium zu interessieren. Dann kam "Der Himmel über Berlin", meine Musik, mein Berlintraum - sehr prägend (meine Eltern sind bei dem Film eingeschlafen - was ein Bonus!). Dann fing das Filmwissenschaftstudium an und Wim Wenders war sowas von peinlich uncool, viel zu aufgesetzt, prätentiös, maniriert und altbackener Autorenfilmer. Jetzt die letzten Tage kamen ja wegen Wenders 60. Geburtstag einige Filme im Fernsehen, von denen ich eben mal nur ein paar Minuten erhaschte, die aber den Eindruck hinterließen, dass da doch noch (oder wieder) was in mir ist, was auf Wenders anspringt. Vielleicht entdecke ich gerade seinen Kitsch neu. Jedenfalls, mit "Don´t come knocking" konnte ich eine Menge anfangen. Wobei ich zugeben muss, dass ich auch schon leicht angeschäckert war und das Interational mal wieder das schönste Kino der Stadt (vorallem, wenn man dann nach dem Film rauskommt in die Realität, im neonbeleuchteten Treppenhaus die Farbe abbröckelt und alles noch herrlich nach diesem alten Ost-PVC riecht).
critic. de zum Film
:::: gesehen am 6.9.2005 im Cinemaxx Potsdamer Platz
USA 2005 - Regie: Tim Burton - Mit Johnny Depp, Freddie Highmore, David Kelly, Helena Bonham Carter, Noah Taylor, Missi Pyle, James Fox, Deep Roy, Christopher Lee, Franziska Troegner
Hörsturz-Selbsttherapie dirkekt nach der Arbeit: "Wenn die Ohren nix mehr taugen, bunte Bilder auf die Augen!" Stress kann sich meist gut im Kino abbauen - andere Welten, Probleme werden exemplarisch durchgespielt und finden meist eine glückliche Auflösung. Der neue Tim Burton schien mir da natürlich äußerst geeignet. Knallbunt und leicht verständlich, aber auch mit ein bißchen was zum Mitdenken und visuell herrlich nerdig. Schön insgesamt, aber auch kein Muss. Erster Teil besser, als dann immer diese Musical-Einlagen in der Fabrik. Am Ende begegnen sich Vater und Sohn und sind doch durch Gummihandschuhe distanziert. Auch nett, wie sich in der Schuhputz-Szene am Ende in den Großaufnahmen von Depp in der Sonnenbrille Tim Burton auf einem Regiestuhl sitzend spiegelt. Da wird der gleich folgende Vater-Sohn-Moment schon als seelische Spiegelmetapher vorweggenommen und gleichzeitig in die Apparatustheorie eingewoben, ach herrlich!
Merkwürdiges Klientel am frühen Abend im Cinemaxx. Eine Mischung wie im ICE, alles so ortlose Menschen, die entweder direkt von der IFA kamen, mal einen "netten Abend" mit ihrem Kind unternehmen oder so wie ich zufällig da waren.
USA 1999 - Regie: Dean Parisot - mit: Tim Allen, Sigourney Weaver, Alan Rickman, Tony Shalhoub, Sam Rockwell, Daryl Mitchell, Enrico Colantoni, u.a.
Star Trek Satire mit Tim Allen, die für meinen Geschmack bissiger hätte sein können: Eine Gruppe von Schauspielern einer Sci-Fi-Fernsehserie wird von Außerirdischen vergöttert, die die TV-Serie als historische Dokumentation mißverstehen und ihre Welt nach der der Serienwelt konstruiert haben. Die Seitenhiebe auf die Fankultur der Trekies fallen recht sanft aus.
Seit genau einem Monat hatte ich nun also wegen Erschöpfung, Wohnungswechsel und allerlei anderer Aufgaben keinen Film mehr gesehen (also keinen richtigen, langen Langfilm). Jetzt kehrt wieder Normalität ein.
Übrigens, heute abend um 20:15 kommt auf SuperRTL der Pilotfilm zur Serie "Die Bären sind los"!
Jetzt hab ich dann auch endlich kapiert, dass gerade jeden Donnerstag Abend auf dem NDR diese Jack Arnold Reihe kommt. Grummelmonster aus der Lagune wirkt in diesem 2. Teil weniger psychoanalytisch gruselig als im 1. Film. Aber klassisch: Nach Entdeckung im 1. Teil nun Gefangennahme und Verschleppung in Zivilisation wo natuerlich die Zuneigung des Ungeheuers zur Frau Unheil ausloest. Alles adaptiert von Tarzan und King Kong.
(Crustacés et coquillages) Frankreich 2004 - Regie: Olivier Ducastel, Jacques Martineau - Mit: Valeria Bruni-Tedeschi, Gilbert Melki, Jean-Marc Barr, Jacques Bonnaffé, Edouard Collin, Romain Torres
Ich sag mal einfach wie es ist: Scheisse gelaufen! Resultat von dem ganzen Abend ist, dass ich mich nicht entscheiden kann, welches der beiden Bilder da denn passender ist für die Situation und alles überhaupt. Die Wunschvorstellung, der Alltag, oder die Realität, zu der ich kein Bild auf die Schnelle gefunden habe (und mein Fotohandy ist immer noch kaputt). Heute war unser Beziehungs-Jour-Fix und warum sollte man da nicht mit der frankophilen Liebsten in einen französischen Sommerfilm gehen, in dem Essen nach Sex riecht Nahrung aus dem Meer die sommerliche und sexuelle Sinnlichkeit antreibt?
Schlimm nur, dass wir vorher am Abend eine Wohnung in der Hauptstraße angesehen hatten, in die ich sofort eingezogen wäre und die sie nicht mal "vielleicht" fand. Darauf musste ich unverbesserlicher Besserwisser nach dem Film noch weiter rumreiten, habe mich veritten und uns in der an sich beschwingten Atmo nach dem Film böse zerstritten. Einem Film, der lustig und auch sexy war. Besonders Valeria Bruni-Tedeschi (Liebste, wenn Haare schneiden, dann so!)
(AntiTrust) USA 2000 - Regie: Peter Howitt - Mit: Ryan Phillippe, Rachael Leigh Cook, Claire Forlani, Tim Robbins, u.a.
Milo gilt als absolutes Computergenie. So wundert es nicht, dass ihm ausgerechnet der skrupellose Software-Magnat Gary Winston einen Job anbietet. Denn der ist scharf auf Milos noch nicht ganz perfektes Satellitenkommunikationssystem. Milo nimmt den Job an, merkt aber schnell, dass er dadurch in einen teuflischen Sog aus Macht-, Geldgier und schließlich gar Mord gezogen wird. So weiß Milo bald nicht mehr, wer Freund und wer Feind ist. Er verdächtigt sogar seine Freundin, gegen ihn zu agieren... Dies ist wieder einer jener Filme, in dem eine Unwahrscheinlichkeit der nächsten folgt, der Plot bald völlig unglaubwürdig wird, die verschachtelte Story nur als leere Hülle für aufgemotzte Spannung dient und selbst die guten Darsteller bald anscheinend nicht mehr wissen, was sie da überhaupt spielen. Dieser Paranoia-Thriller, angesiedelt in der Computergeschäftswelt, entwickelt sich mehr und mehr zum vorhersehbaren Reißbrett-Produkt mit einer Ansammlung unfreiwilliger Komik.
Ganz so blöd wie die Fernsehzeitschrift fand ich den nicht. Aber so gut, um jetzt noch drüber nachzudenken auch nicht. Die Geschichte wäre wohl weniger spannend gewesen, wen die vielen Parallelen zu realen Welt nicht wären: Tim Robbins spielt eigentlich Bill Gates, ein bekannter Sun-Mitarbeiter taucht im Film auf und da ist auch noch ein beschatteter OpenSource-Freak mit Hut.
USA 2005 - Regie: Ron Howard - Mit: Russell Crowe, Renée Zellweger, Paul Giamatti
Hat alles, was ein guter Hollywoodfilm braucht. Stars, Sentiment, Gewalt und Familienzusammenhalt (Liebe). Dazu ein bißchen historische Gesellschaftskritik, ist auch leichter, weil ist ja vergangen und damit überwunden. Gebrochener Held, der am Ende als Gewinner da steht. Begeistert von Frau Zellweger (Liebste, wenn Haare schneiden, dann bitte so!), deren Lächeln auf den roten Teppichen ja immer etwas entglitten aussieht.
Psychogramm ja, aber auch mehr. Was mich fasziniert hat war zunächst die Durchlässigkeit der Handlungsorte zwischen "in der Bank" und "auf der Straße die Polizei". Normalerweise wird in Bankraub-Geisel-Filmen erst ewig und drei Tage durch verschlossene Türen kommuniziert bis sich die Tür des besetzten Gebäudes mal öffnet und ein Face-to-face Austausch stattfindet. Hier wird die Innen - Außen Dramaturgie zwar eingeführt aber um die Komponente "Dazwischen" erweitert. Sehr spannend, diese Momente an der membranartigen Glastür der Bank.
Außerdem interessant die Almodovar´sche Komponente in dem Film. Der Bankräuber-Held im Kampf mit Weiblichkeit - Männlichkeitsklischees. Zuerst betont er gegenüber der Polizei immer wieder, dass er in der Bank nur weibliche Kassiererinnen hat. Draußen nur männliche Polizei, die ihn mit ihren Knarren bedrohen, drinnen werden die Frauen durch in der Hitze immer laziver. Dann kommt raus, dass er (eigentlich als Familienvater eingeführt) das Geld für die Geschlechtsumwandlung seiner anderen, männlichen Liebe braucht. Kommt also noch so eine homoerotische Komponente rein, die den Helden bricht im Rahmen dieser zunächst männlich (von ihm) dominierten Szenerie. Am Ende dann die Frauen in seinem Leben: Ein Telefonat mit der Frau seiner Kinder, die zu Hause sitzt und ihm über den Apparat Vorwürfe macht, warum er sie verletzt und verlassen habe udn ihn nicht zu Wort kommen lässt. Und dann kommt auch noch seine Mutter am Tatort vorbei. Das sind ganz tragische Momente - im Sinne eines Psychogramm, die sind aber gleichzeitig verdammt komisch.