Der Maler ist aufgetaucht, wegen den Türschwellen, Rahmen und Türen. Der hat ein bißchen das Gefühl, es wäre eigentlich nicht, zu streichen. So ist aber der Deal mit der Bauleitung, weil die trotz Absprechung, den Flur tapeziert haben und im Bad eine Bodüre gefließt haben, obwohl die Liebste das nicht wollte. Jetzt bleibt das so und die Liebste hat dafür noch um die Türen gezockt. Naja, der Maler macht jetzt Mittag. "Verdient?" fragte der Tischler, der gerade gekommen ist, um die Scheuerleisten anzubringen, nachdem er die Türen wieder gerade gemacht hat, die sein älterer Kollege, der immer darüber klagt, dass seine Frau ihn verlassen hat und morgens schon immer ganz gut am Biertrinken ist, beim Anpassen schief abgeschnitten hatte. Aber der Tischler jetzt ist nett. Ein bißchen verwirrt, wollte erst nicht genug Leisten haben, hat dann aber doch noch welche aufgetrieben. Nur der Maler scheint mir ein bißchen langsam und dazu etwas faul. Der soll das Holz bitte vernünftig abschleifen, sonst ist da gleich wieder der Lack ab. Der Jung vom Samitär ist nochmal vorbeigekommen. Klospühlung geht jetzt. Nur der Elektriker läßt auf sich warten (haben die Leitungen falsch geschaltet, sodass im Bad und in der Küche keine Sicherung zuständig ist).
Ich weiss nicht, was es ist. Aber hier sind so viele Flüchtigkeitsfehler und am Ende wars immer der Andere. Ein befreundeter Architekt meint, das läge dran, dass die nicht genug Geld bekommen. Ich meine, dass sind ja alle ganz liebe Jungs und die wissen auch, dass in den Wohnungen eigentlich jemand leben will. Ich würde mich in meinem Arbeitsethos gekränkt fühlen, wenn ich eine Klospühlung einbaue, die nicht geht, oder ein Fenster einhänge, das beim Öffnen gleich wieder rausfällt. Das hat mit Geld nichts zu tun, sondern mit offensichtlicher Bräsigkeit.
Nein, eigentlich nicht die Erste. Das geht ja mit dem Hardcore schon seit dem 19.11. so. Und bis Weihnachten sollte es ja fertig sein... Ich bin heute Aufpasser in der Wohnung der Liebsten, für die Ausbesserungsarbeiten. Seit 6h bin ich wach, um 7:08 kam der erste. Der wegen den Fenstern, wo Zapfen fehlten. Das im Wohnzimmer hat er hin bekommen, im Bad muss erst ein neues Fenster bestellt werden. Dann kam einer wegen Gas- Wasserinstallation und wusste nicht, was er machen sollte. Er hat die flasch eingesetzten Wasseruhren richtig rum eingesetzt. Und erst als er weg ist, ist mir das wichtigste wieder eingefallen: Natürlich sollte er bitte die Klospühlung so einstellen, dass sie auch geht. Wie konnte ich das vergessen. Jetzt ist seit einer dreiviertel Stunde keiner mehr gekommen. Gerade die Arbeiten, die lange dauern - oh, jetzt klingelt's - war der Schreiner, wegen den Türen - naja, was wollte ich sagen, ach ja, der eben meinte, gleich muss er noch zur Bausitzung, da ruf ich doch besser gleich mal noch den Bauleiter an, dass der nochmal kurz den Sanitärsanitäter vorbeischickt. Hoffentlich wird das bald fertig alles, ich will ja eigentlich ins Kino.
Ein Abgabetermin rückt näher, ohne Gnade immer dichter an einen ran. Man weiss es schon einen Monat vorher. Man kann das gut einplanen, sich ausgiebig vorbereiten. Aber das ist da dann noch alles viel zu abstrakt. Dann immer wieder das Gefühl der Leere im Kopf, wenn man sich dransetzt. Verdrängung, Beschäftigung mit "Wichtigerem" oder auch ganz belanglosem Zeugs. Man kann sich so prima ablenken. Und erst wenn's konkret wird, wenn's nichts mehr zu verschieben gibt, kommen einem die Ideen. Ich liebe und ich hasse das, diesen Druck. Heute muss es klappen. Trotz des Geburtstags von M. gestern, bin ich heute früh wach geworden. Erstaunlich klar im Kopf, die Leere vertrieben.
... bzw. es tut so als ob. Musste mich die letzten Tage ein bischen ausruhen... Und damit dann auch gleich einen der wichtigsten Vorsätze beschlossen: Mehr Lesen! Habe vorhin den Fernseher vom Bett auf den Dachboden gestellt, weil so geht das nicht mehr weiter mit dem Ding. Die erste Sendung, die ich im Neuen Jahr gesehen war, war auf n-tv eine Fernsehversion von "Endlich Nichtraucher".
Silvester war gut, so wie ich mir das ungefähr vorgestellt hatte. Zuerst Party bei J. in der Bergmannstrasse - war prima. Viele Leute, nette Gespräche, die Frau, die ich so prima fand am Silvester von vor ein paar Jahren, war wieder da. Ich konnte mich an ihren Namen erinnern, aber nicht an ihren österreichischen Akzent. Als ich kurz eine Gabel für die Kisch holen wollte, dachte sie wohl, ich wolle abrupt das Gespräch abbrechen. Kleines Missverständnis, das sich dann auch nicht mehr geklärt hat. Mitternacht nicht auf der Strasse, sondern mit der Liebsten Walzer und am Fenster rauskucken. Ich kann mich nicht genau erinnern, wann die Liebste eigentlich los ist (da ist dann noch so viel zwischendurch passiert...). Und wie der Rest dann in die Heeresbäckerei gekommen ist mir auch unklar. Ja - mit Taxi - aber wie das genau war und mit wem? Jedenfalls waren dann die Guten von der Party auch da. Auch was in der Heeresbäckerei für Musik war, kann ich nicht sagen. Ich erinnere mich noch an die eine Frau, die ich da irgendwie kennengelernt habe, die dann später eine blaue Adidas-Jacke anhatte (oder waren es doch nur 2 Streifen?). Ich glaube, Claudia hieß sie und hat mir erzählt, sie wäre Dachdeckerin. Kann ich mich aber auch täuschen. Hose und Schuhe ziemlich verdreckt. Mein hässlicher Schal ist enlich verloren gegangen.
zugenommen oder abgenommen?
ich wiege mich nicht ständig, da sich da nicht so viel verändert. Gleichdünn, also.
haare länger oder kürzer?
jetzt gerade wieder kürzer, als vor ein paar Tagen, weil vor Weihnachten gehe ich immer zum Frisör.
kurzsichtiger oder weitsichtiger?
seit Jahren kurzsichtig. Oder soll das metaphorisch gemeint sein? Dann verlief dieses Jahr eher weitsichtig.
mehr kohle oder weniger?
ganz klar weniger Kohle! Mein Etat ist fast um die Hälfte kleiner, als die Jahre vorher.
mehr ausgegeben oder weniger?
weniger. Aber dafür bn ich bin raus aus dem Dispo.
mehr bewegt oder weniger?
hm. Mich habe ich weniger bewegt. Dinge habe ich mehr bewegt. Vorallem Umzugskisten waren bei Leuten dieses Jahr mehr da zum Bewegen.
der hirnrissigste plan?
Ohne Urlaub klarkommen zu wollen.
die gefährlichste unternehmung?
Mit maximaler Geschwindigkeit des Umzugswagens über die Autobahn schaukeln.
der beste sex?
betrunken.
die teuerste anschaffung?
nicht viel gekauft dieses Jahr. Immernoch keine DSL-flatrate zu haben ist teuer. Das meiste Geld auf einmal ist durch Weihnachten weg.
das leckerste essen?
Essen ist mir ja nicht so wichtig. Das leckerste Essen war bei B.
das beeindruckenste buch?
dieses Jahr kein beeindruckendes Buch gelesen.
der ergreifendste film?
schwierig, dieses Filmjahr. Ich würde jetzt so aus der Erinnerung sagen: "Mein letztes Wunder" von Anne Wild
die beste cd?
dann doch die "Wir sind Helden".
das schönste konzert?
In Karlsruhe im Erdbeermund: Mense Reents
die meiste zeit verbracht mit...?
Der Liebsten.
die schönste zeit verbracht mit...?
J.
vorherrschendes gefühl 2003?
Finanzielle Enge. Sich Durchbeißen und nicht den Mut verliehren.
2003 zum ersten mal getan?
bloggen; sehr viel Geld von Freunden geliehen.
2003 nach langer zeit wieder getan?
fast das ganze Jahr mit dem Fahrrad statt der U-Bahn.
3 dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
- sich zu wenig mit S. zu treffen und mit anderen wichtigen Menschen
- das sich nach dem Studium die Dinge ändern
- finanzielle Enge
die wichtigste sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
dass alles nicht so schlimm ist (ich glaube, ist mir nicht gelungen).
das schönste geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
uh, muss ich wohl noch machen.
das schönste geschenk, das mir jemand gemacht hat?
die Liebste ist nach Berlin gezogen.
der schönste satz, den jemand zu mir gesagt hat?
ich glaube der schönste war ungefähr: "Es tut gut, dass du hier bist, da werde ich mir erst über Dinge hier klar, die sonst hier niemand versteht."
gut tat aber auch: "So gut, wie mit Ihnen habe ich mich lange nicht mehr während einer Zugfahrt unterhalten."
der schönste satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
"Ich liebe Dich."
Ich lag die ganze Nacht wach vor Aufregung. Als die Liebste früh zum Arbeitsamt musste, bin ich dann endlich eingeschafen für ein bischen. Merkwürdig, dabei gibt es fast keinen Grund aufgeregt zu sein.
so stand es auf der Anzeigetafel im ICE auf der Fahrt zurück von meinen Eltern. Aber ob ich z. Zt. glücklich bin, konnte mir die Anzeigetafel nicht sagen. Ich wünsch mir manchmal, diese Infoschilder würden mehr für mein Leben tun, als mir mitzuteilen, dass ich z.Zt. pünktlich bin (meist dann, wenn es nicht drauf ankommt pünktlich zu sein). So wie in diesem Film "L.A. Story" mit Steve Martin, wo er dieser Wetteransager im Fernsehen ist und ein Verkehrs-Info-Schild auf dem Highway im ein Rätsel aufgibt, was sein Leben ändern wird.
Alter Bekannter: Der Kater der Liebsten. War jetzt über 2 Monaten weg, gestern rief das Tierheim an und seit heute ist er wieder da. Liegt jetzt hier rum, weil bei der Liebsten die Bauarbeiter die Wohnung auseinander nehmen. Eigentlich habe ich ja nicht mehr gedacht, dass der wieder auftaucht. Die Theorie des Verschollenseins: Kinder haben den mitgenommen, weil er ist ja eigentlich Freigänger. Die Eltern haben sich nicht weiter drum gekümmert, oder denen war's egal. Jetzt haben die Kinder "Findet Nemo" gesehen und wollen einen Fisch... Die Liebste ist froh, mein eigentlicher Mitbewohner versucht seine Katzenhaarallergie zu unterdrücken, ich weiss noch nicht, wie ich das finde - wegen meinem Aquarium mache ich mir ein bischen Sorgen.