:::: gesehen am 11.2.2009 im Cinemaxx

Japan 2008 - Regie: Ichii Masahide - Darsteller: Moriya Ayako, Konno Sanae, Nishimoto Ryuki, Nakamura Kuniaki, Kakinuma Naoko, Kumanomido Aya, Asama Yuki, Ichii Hayata - Sektion: Forum



Nach einer traumatischen Fehlgeburt leidet die junge Ritsuko unter Depressionen. Sie arbeitet in einer kleinen Fabrik für Plastikteile. Wie die Maschinen auf ihrer Arbeit, erledigt sie ihren Job und ihre Ehe. Mit ihrem Mann hat sie sich nichts mehr zu sagen. Doch dann freundet sie sich mit der hochschwangeren, neuen Kollegin an.

Entweder ist junges, japanisches Realkino flippig-poppunkig, oder post-splatter-ironisch, oder man versucht in langen, andauernden Einstellungen bedeutungsvolles Kunstkino zu schaffen. "Mubobi" ist auf DV gedreht und hat lange, ruhige Einstellungen. Der erste Eindruck entspricht eher dem einer Videoinstallation. Im Angesicht einer etwas verwackelten Exposition eines kargen Landschaftspanoramas mit langem Zoom auf eine kleine Fabrik möchte man beinahe, sofort wieder aufstehen und das Kino verlassen, doch dann hält einen der Rhythmus der automatisierten Fabrikmaschinen und eine merkwürdige Sterilität in den Gesichtern der Arbeiter doch im Kino. Es bleibt über den gesamten Film alles sehr steril und aufgeräumt. Bis zum Ende, das im Verhältnis zum restlichen Film geradezu in einer befreienden Ekstase an Dreck und Blut einer Geburt mündet. Kein Film, den ich explizit empfehlen würde, aber auch nicht vollkommen uninteressant. Nebenbei hat der Filmemacher mit diesem experimentellen Spielfilm auch die Geburt seines eigenen Kindes dokumentiert.

Die Filmkritikerin Anke Leweke zum Film im Programmheft:
Ichii Masahides ruhige Einstellungen lassen den Zuschauer an der Trauer seiner verstummten Heldin teilhaben. Konsequent begibt sich der japanische Regisseur in einen Alltag, der sich auf mechanisch ausgeführte Bewegungen und Gänge reduziert hat. Während die monoton verrichteten Gesten im Haushalt von der Erstarrung einer Ehe erzählen, scheint die Gleichmäßigkeit der Fabrikarbeit Ritsuko Halt und Zuflucht zu geben. Auch die grüne, sanfte Landschaft rund um das in der nordjapanischen Region Hokuriku gelegene Fabrikgebäude hat etwas Tröstliches. Als Ritsuko die neue Kollegin Chinatsu einarbeiten muss, gerät ihr fragiler Lebensrhythmus aus dem Takt - nach einer falschen Bewegung steht das Fließband plötzlich still. Die schwangere Frau ist zum Spiegelbild für all das geworden, was Ritsuko einst verlor. Ichiis Film wird zu einem Psychothriller, der seine Spannung aus der Frage zieht, ob sich Ritsuko dem Spiegelbild stellen kann oder es zerstören muss.
 




:::: gesehen am 11.2.2009 im Cinemaxx

Deutschland 2008 - Regie: Andreas Dresen - Darsteller: Ursula Werner, Horst Rehberg, Horst Westphal, Steffi Kühnert - Sektion: German Cinema



Zwischendurch kommt man ja auf der Berlinale auch dazu, Filme nachzuholen, die man im letzten Jahr verpasst hat. Bin ganz froh, Andreas Dresens Film über Liebe im Alter noch gesehen zu haben. Der Film lebt von seinen Schauspielern und versprüht scheinbar ohne viel Mühe eine sehr intensive, spätsommerliche Atmosphäre der reifen Sexualität. Dreißig Jahre relativ glücklich verheiratet verliebt sich die knapp 70-jährige Inge vollkommen unerwartet in den bald 80-jährigen Karl. Es ist Leidenschaft. Es ist Sex. Und dass ihr so etwas in ihrem routiniertem Leben noch einmal passiert, hätte sie nicht gedacht. Die Sehnsucht ist stärker als die Vernunft. Auch wenn sie ihren Mann Werner immer noch liebt. Keine Überhöhung, sondern Realismus mit ganz normalen Menschen mit ihren Makeln und Macken, und im Hintergrund das Geräusch der vorbeifahrenden S-Bahn. Dresen zeichnet die Figuren mit viel Liebe, Konsequenz und so etwas wie Hoffnung für das Alter.
 




:::: gesehen am 11.2.2009 im Cinemaxx

Deutschland 2009 - Regie: Ina Weisse - Darsteller: Matthias Schweighöfer, Josef Bierbichler, Sandra Hüllerm, Sophie Rois - Sektion: German Cinema



Ein ehrlicher Heimatfilm. Der Architekt hat seinem oberbayerischen Heimtadorf schon lange den Rücken gekehrt und ist nun gezwungen, zur Beerdigung seiner Mutter wieder zurück zu kommen. Seine Frau und seine beiden Kinder kommen mit. Über die vielen Jahre hat das Dorf etwas bewahrt, dem die Familie nun gewahr wird: das geheimnisumwitterte Vorleben ihres Familienpatriarchen. Im Dorf trifft der Architekt eine frühere Liebesaffäre wieder, die dort alleinerziehend mit ihrem inzwischen 18-jährigem Sohn lebt. Am liebsten möchte der Architekt so schnell wie möglich vor seiner Vergangenheit fliehen, doch eine Lawine verhindert die schnelle Abfahrt, sodass sich der Architekt sich konfrontieren muss und die Familienfassade bröckelt. Beindruckend solider und durchweg spannender Debütfilm von Ina Weisse, die damit das Drama einer Familie erzählt, die durch Verdrängung, Angst, Schuld und Selbstbetrug zerfällt. Schöne Kamera und gutes Schauspiel auch. Ich mag Heimatfilme, wo Sophie Rois mitspielt.
 




:::: gesehen am 10.2.2009 im Cinestar8

USA 2009 - Regie: Andrew Bujalski - Darsteller: Maggie Hatcher, Tilly Hatcher - Sektion: Forum



Die querschnittsgelähmte Jeannie und Amanda besitzen einen Secondhand-Laden. Jedoch glaubt Jeannie, dass Amanda eine Klage gegen sie anstrebt und sucht deshalb Rat bei ihrem Exfreund und Jurastudent Merrill. Jeannie's Zwillingsschwester - beide leben zusammen - ist auf der Suche nach einem Job. Das eigentliche Drama, der Gerichtsprozess, findet eigentlich nicht statt. Der Film fokussiert sich auf all die zähen Entscheidungen davor: Klagen? Sex mit Ex? Stop oder Go? Frühstück oder nicht? Bujalskis dritter Film zeigt Tweens in ihrem Alltag beim Abschied von der Unverbindlichkeit. Dabei strahlen die Laiendarsteller eine Lebendigkeit aus und improvisieren ihre Dialoge voller Wortwitz entlang eines Drehbuchs. Das ist also diese filmische Richtung "Mumblecore" der gelungenen Sorte gewesen. Ein sehr feinfühliger, vorsichtiger Film. Vorsichtig mit seiner Handlung, feinfühlig mit der Darstellung seiner Charaktere, mit liebevoller Kamera und allem. Dabei aber nicht überemotionalisierend, sondern wie die Kollegin just twitterte: "leichthändig dirigierter alltag, tolle farben, tolle dialoge."

http://www.beeswaxfilm.com/
 




:::: gesehen am 10.2.2009 im CineStar7

USA 2009 - Regie: Nicole Haeusser - Darsteller: Joe Dallesandro - Sektion: Panorama Dokumente



Dokumentation über Joe Dallesandro, die männliche Sex-Ikone in Andy Warhols Factory und Star etlicher Paul Morrissey-Filme. Joe Dallesandro wird dieses Jahr 60 Jahre alt und seine Tochter hat diesen Film über sein bisheriges schauspielerisches Schaffen produziert. Natürlich wird hier eine lebende Legende ins rechte Licht gerückt. Man kann dem Film vorwerfen, dass nicht auch andere Stimmen außer Joe Dallesandro zu Wort kommen, ebenso wie der Film bestimmte Metaebenen auslässt, die spannend gewesen - etwa das Thema der Darstellung von männlicher Sexualität im amerikanischem Kino, mit der Joe Dallesandro schließlich durch Tabubrüche erst berühmt geworden ist. Und man kann dem Film eine äußerst schlechte Tonmischung vorwerfen. Insgesamt habe ich mich aber nicht gelangweilt, auch wenn nicht wirklich viel neue Erkenntnisse über die Mechanismen der Factory oder der Filmindustrie selber dazu kamen. Es soll ja im Kern auch um Joe Dallesandro gehen. Von dem bekommt man den Eindruck eines zunächst etwas naiven New Yorker Jungen, der trotz Rückschläge sich aber immer wieder aufrappelt und so etwas wie ein amerikanischer Held wird, a Self-Made-Man. Viele Probleme in Joe Dallesandro Leben werden ausgeklammert oder nur äusserst beiläufig gestreift. Bisschen wenig, für eine rundum gelungene Biographie. Aber gut, Legendenbildung eben.
 




:::: gesehen am 7.2.2009 in der Urania

Frankreich, Italien 2009 - Regie: François Ozon - Darsteller: Alexandra Lamy, Sergi Lopez, Mélusine Mayance, Arthur Peyret - Sektion: Wettbewerb



Bei François Ozon spalten sich gern die Geister. So auch bei diesem Film. Mich erstaunt immer wieder, wenn es ein Film schafft, vereinzelte Buh-Rufe im Publikum auszulösen. Ganz so schlecht ist der Film aber nicht, vielmehr ist er durchgängig stringent und spannend erzählt, wenn auch das Ende nicht aus den Vollen schöpft und einen zunächst etwas alleine lässt.

Von der Handlung darf man nicht zu viel vorwegnehmen: Katie, eine gewöhnliche Fabrikarbeiterin und allein erziehende Mutter lernt auf ihrer Arbeit Paco kennen, mit dem sie ein außergewöhnliches Baby zeugt. Der Film basiert auf einer Geschichte der britischen Autorin Rose Tremain und François Ozon schreibt dazu:
„Die Erzählung ist sehr kurz und erinnerte mich von ihrer Stimmung her an ROSETTA, den Film der Brüder Dardenne. Die Protagonisten sind arme, unterprivilegierte Weiße, die in einer amerikanischen Wohnwagensiedlung leben. Wegen dieses Hintergrundes war ich mir zunächst nicht sicher, wie ich mich der Handlung nähern, sie zu meiner eigenen machen sollte. Und obwohl mir die Vorstellung gefiel, wie ein außergewöhnliches und erstaunliches Ereignis die ansonsten ganz hoffnungslose Existenz der Charaktere durcheinanderbringt, machte mir das fantastische Element auch Angst. Aber dann wurde mir klar, dass es nicht so sehr der Fantasy-Aspekt der Geschichte war, der mich berührte, sondern die Art und Weise, in der sie von Familie handelt, von unserem Platz in ihr, und wie ein neues Mitglied, sei es ein neuer Partner oder ein Kind, die ganze Balance durcheinanderbringen kann. Rose Tremains Texte besitzen eine Ironie, die meiner entspricht, und die wollte ich im Film bewahren. Wenn die Geschichte zu bizarr und unwirklich wird, kommen humorvolle und distanzierende Elemente hinein, die die Spannung abbauen und die Sache zum Laufen bringen.“
Was etwas irritiert an dem Film ist die Behandlung des zugrunde liegenden Themas der Mütterlichkeit, bzw. was Ozon zu diesem Thema am Ende des Film zu sagen hat. Ist die Mutter im Film durchgängig als recht selbstbewusster, durchsetzungsstarker und auch humorvoller Mensch inszeniert, kippt das am Ende. Dann stellt Ozon eine ziemlich überhöhte, fast mystisch wirkende Mutter im Einklang mit ihrer natürlichen Funktion als Mutter dar. Das ist eine sehr reaktionäre Reduktion von Weiblichkeit, die ihm sicher aus dem alten Feminismus-Lager eher übel genommen wird. Innerhalb der fantastischen Filmhandlung ist es aber wiederum ein legitimes Ende und funktionierendes Mittel, um diese vorherige, starke Pendeln zwischen Sozialrealismus und fantastischem Un-Realismus wieder zum Ruhen zu bekommen.
 




:::: gesehen am 7.2.2009 im Cinemaxx

Großbritannien 2008 - Regie: Alexis Dos Santos - Darsteller: Déborah François, Fernando Tielve, Michiel Huisman, Iddo Goldberg, Richard Lintern - Sektion: Generation 14plus



Ein Film über Liebe und Vergangenheit. Der 20-jährige Axl will in London seinen Vater finden, den er seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen hat. Axl findet heraus, dass sein Vater Wohnungsmakler ist und inzwischen eine neue Familie hat. Er entschließt sich kurzerhand als wohnungssuchender Student auszugeben, um seinen Vater etwas näher kennen zu lernen. Für Axl beginnt eine gedankliche Reise in die Vergangenheit, anhand derer er in der Gegenwart reift. In dem besetzen Haus, in dem Axl wohnt, lebt auch Vera. Ihre Vergangenheit, ihren Liebeskummer will Vera am liebsten vergessen. Sie stürzt sich in eine anonyme Affäre mit einem Fremden, was aber zu einem Problem wird, als sie sich in den Mann verliebt.

Ein Junge sucht seinen Vater, ein Mädchen sucht die Liebe. Dazu Britpop und romantisch-schöne Bilder. Das war hübsch anzusehen. Bin in den Film gegangen, aufgrund einer Empfehlung, die jemand getwittert hatte. Ist ein schöner Jugendfilm, aber ich hatte wohl nach der Empfehlung etwas mehr erwartet.
 




:::: gesehen am 7.2.2009 im Arsenal

Österreich 1976 - Regie: John Cook - Darsteller: John Cook, Helmut Boselmann, Eva Grimm, Hilde Pilz, Michael Pilz - Sektion: Forum



Ein Tagebuchfilm aus der Wiener Bohème von 1976. Der Modefotograf John (John Cook) ist von seiner Freundin verlassen worden und will den mit ihr begonnenen Film nun mit Freunden zu Ende bringen. So beginnen er und sein bester Freund die entstandenen Super8-Aufnahmen gemeinsam anzusehen. Im Off kommentieren sie die filmischen Fragmente. Das unterfangen, den Film zu Ende zu bringen gestaltet sich jedoch nicht allzu leicht, schlagen einem doch das Leben, die Arbeit, das Bier, einfach der gesamte Sommer ins Ruder. Ein langsamer Sommer in der Stadt mit Ausflügen aufs Land, Affären, Beziehungen, Freundschaften, Neben- und Hauptsachen, deren Gewichtungen sich verschieben.

Das schöne an diesem Film ist seine fußgängerische Ausstrahlung. Entstanden in einer Zeit, in der man mit Freunden noch nicht immer nur kontinuierlich konsumiert hat, wenn man sich traf, sondern vor allem auch viel Zeit mit gemeinsamen Schlendrian, Chillen oder Abhängen verbracht hat, vermittelt der Filme eine Form von Müßiggang, die der heutigen Digitalen Bohème vielleicht etwas verloren gegangen ist. Die Wertschätzung der vergehenden Zeit und die Schaffung von Kreativität aus sich selbst heraus. Eine ähnliche Stimmung vermitteln etwa auch Werke der Münchener Filmleute aus der selben Zeit.

Der Berlinale-Text zum Film fasst es sehr schön zusammen:
Cooks erster abendfüllender, teils autobiografischer Film besitzt mit seiner lässigen Unaufdringlichkeit einen Tonfall zwischen erfindendem und dokumentierendem Blick, der an die Filme von Jean Eustache erinnert. Ganz gelassen erfasst Cook die Präsenz der vorübergehenden Zustände, den trägen Sommer in der Stadt, die ziellos streunenden Freunde. In seiner simplen „privaten“ Form präzisiert Langsamer Sommer eine filmisch-erzählerische Haltung, deren Melancholie dem Vergangenen nie das Beiläufige und Wunderbare seiner einstigen Erscheinung nimmt. (Quelle: Berlinale Programm)
 




:::: gesehen am 6.2.2009 im Cinemaxx

USA 2009 - Regie: Matthew Hysell - Darsteller: Najarra Townsend, Cory Knauf - Sektion: Forum



Jim und Marin begegnen sich in einer psychiatrischen Einrichtung für Jugendliche in Los Angeles. Jim flieht aus der Anstalt. Marins Suche unter der in seiner Patientenakte angegebenen Adresse führt sie zunächst zu dessen angeblichen Brüdern. Jim findet sie in einem leer stehenden Motel wieder. Gemeinsam ziehen Marin und Jim in einer verwaist wirkenden Stadtlandschaft von einem verlassenen Gebäude zum nächsten. Auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit. Oder auf der Flucht vor ihr. Ein Film über Verdrängung und Erinnerung, Vergangenheit und mögliche Neuanfänge, über Identität und die Suche von jugendlichen Außenseitern nach ihrem Platz. Atmosphärisch in Szene gesetzt wie ein Tagtraum: das eigentümliche Rauschen, das nicht allein den Verkehr der Schnellstraßen wiedergibt, eine Kamera, die sich die Zeit nimmt, sich für einen Vogel zu interessieren, oder für Baumkronen im Gegenlicht.

Ich hab meine Probleme mit dem Film, denn das sah mir doch zunächst alles noch zu sehr nach Filmseminar aus. Okay, ist halt aktueller amerikanischer Independentfilm, da ist das ja gern etwas ungeschliffen alles noch. Das Oszillieren zwischen unterschiedlichen Realitäten und Wahrnehmungsebenen mag man als gelungen bezeichnen. Kann aber auch versehentlich Ergebnis von zu viel atmosphärischem Gewurschtel in Kamera und Schnitt sein. Bin mir nicht sicher, das Gespräch mit dem Filmemacher im Anschluss hatte durchaus die Tiefe und Reflexion, die ich oft bei jungen Filmemachern misse, die solche Themen auf diese Art und Weise behandeln. Kann also sein, dass das durchaus alles Hand und Fuß hatte. Kann aber auch sein, dass das nur sehr gut gequirlter Quark war. Wie gesagt, bin mir nicht ganz einig: einerseits gut und interessant genug, um nicht genervt zu sein, andererseits aber auch - hmhm - eine recht einfache Bildsprache und ein Schauspiel-Gezippel. Viele Einstellungen erinnerten mich an recht naive Fotos, die ich mit 17 Jahren gemacht habe. Der Hauptdarsteller, ach. Vielleicht muss man dafür aber auch einfach jung sein, auf emotionalem Identitätsfindungstrip mit sich und der Welt? Filme, die ich mit Anfang 20 gut fand, mit Anfang 30 noch mal zu sehen, hat ja auch so seine gewissen Erkenntnisse.
 




:::: gesehen am 6.2.2009 im Zoo-Palast

Norwegen 2008 - Regie: Rune Denstad Langlo - Darsteller: Anders Baasmo Christiansen, Marte Aunemo, Lars Olsen, Mads Sjogard Pettersen, Astrid Solhaug, Kyrre Hellum - Sektion: Panorama Special



Um es gleich vorne weg zu sagen: Sehr schöner, nordisch-melancholischer Film. Ich war zu Tränen gerührt.

Ein ehemaliger Skiläufer arbeitet nach einem Nervenzusammenbruch als Liftwärter. Ist natürlich nichts für ihn. Er ist frustriert und will da weg. Eines Morgens steht ein alter Freund vor seiner Tür und teilt ihm mit, dass er Vater eines Kindes ist, das im Norden des Landes lebt. Der frische Vater macht sich auf den langen Weg zu seinem Sohn, auf so einem Jetski-Schneemobil-Ding und einem fünf Liter Kanister Schnaps als einzigen Proviant. Unterwegs trifft er auf unterschiedliche Leute, die ihn jeweils ein wenig in seine Realität zurückholen, denen er aber selber ebenso auf ihrem Weg hilft. Das ist alles sehr menschlich, aber nicht kitschig, sondern kühl, zurückgenommen, wortkarg und mit liebevollem Humor, wie man das von einem norwegischen Film erwartet. Es geht um das Reifen an einer Reise zur Familie. Wer etwas mit David Lynchs Rasenmäherfilm "The Straight Story" anfangen konnte, wird auch diesen Film mögen.
 








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