Deutschland, Frankreich, 2008 - Regie: Julie Delpy - Darsteller: Julie Delpy, William Hurt, Daniel Brühl - Sektion: Panorama Special
Ein Kostümfilm über Jugendwahn und das Altern, über Macht und Wahnsinn. Für mich eigentlich ein Film über den Mythos des Vampirismus. Wie entstehen derartige Legenden, welche Machtinteressen schüren solche Legenden und mit welchen populistischen Mechanismen. War okay Film, stellenweise schön grausig auch. Julie Delpy muss man da allerdings schon mögen.
Hierum geht's. Bin schon etwas zu müde zum Nacherzählen, daher aus dem Berlinale Programm:
Europa zu Beginn des 17. Jahrhunderts: Gräfin Erzebet Bathory gilt als mächtigste Frau im Land – schön, intelligent und nicht bereit zu akzeptieren, dass Männer in dieser Welt die Regeln nach Belieben manipulieren. Auf einem Fest lernt sie den weitaus jüngeren Istvan kennen. Leidenschaftlich verlieben sich die beiden ineinander. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer: Istvans Vater Graf Thurzo zwingt seinen Sohn, den Kontakt zu Erzebet abzubrechen und beginnt ein intrigantes Spiel. Sein Plan geht auf: Erzebet vermutet eine Zurückweisung aufgrund des hohen Altersunterschiedes und erliegt, getrieben von Sehnsucht und Enttäuschung, der bizarren Idee, das Blut jungfräulicher Mädchen verhelfe ihr zu ewiger Jugend und Schönheit. Immer mehr junge Frauen werden daraufhin auf ihr Schloss gebracht. Erzebets wahnhaftes Verhalten steigert sich zusehends. Zu spät erkennt sie, dass sie das Opfer politischer Intrigen und Machtkämpfe wurde, an deren Spitze der Vater ihres Geliebten steht.
Die authentische Erzebet Bathory wurde 1560 in eine einflussreiche Grafenfamilie hineingeboren. Schon als Kind wurde sie mit einem ungarischen Grafen verheiratet, mit dem sie fünf Kinder hatte. Ihr Reichtum und der große Einfluss ihrer Familie begründen den Zweifel, der seit den 1980er Jahren am Prozess von 1610 aufkam, bei dem Diener unter Folter aussagten, ihre Herrin wäre für den Mord an über 150 Mädchen verantwortlich. Drei ihrer Diener wurden zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt, sie selbst bis zu ihrem Tod 1614 auf einer Burg eingekerkert. Im 19. Jahrhundert wurde ihre Geschichte zum Stoff zahlreicher literarischer Bearbeitungen.