Google bastelt da ja an einem Webseitenbaukasten. Genau wie Gmail auch nichts wirklich Neues war, ist es das nun auch wieder nicht. Ich hab es gerade nur mal ausprobiert, nachdem ich mich dafür vor einigen Tagen angemeldet habe. Das PR-Konzept läuft scheinbar ungefähr wie bei Gmail (alles als Geheimloge in Beta):

Thanks for your interest in Google Page Creator. We appreciate your patience, and we're excited to tell you that we enabled your account today, so you can start making pages now! To get started, head over to http://pages.google.com and sign in with your Gmail password. We haven't opened up Google Page Creator to everybody yet, so you'll see a message on our home page saying that accounts are unavailable — you can just ignore that.

Einfach ignorieren sollte man auch die uninspirierten Designvorlagen, die einem da angeboten werden. Verrückte Hühner, da bei Google. Erst das Huhn, dann das Ei?

crazyegg.com ist mir kürzlich noch untergekommen. Ist ein auf den ersten Eindruck recht interessantes Tool zur visuellen Analyse der Benutzerführung auf Webseiten, noch nicht ganz fertig, aber hier gibt es 'ne Demoversion.
 




Das LeMO ("Lebendiges virtuelles Museum Online") bietet die Möglichkeit, persönliche Erinnerungen zu veröffentlichen, die in einem Zusammenhang mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts stehen. Eine Initiative des Deutschen Historischen Museums und des Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
>>> Interessant bezgl. Kollektive Gedächtnis sind die biographischen Berichte im Forum des LeMO

(zuerst wollt ich's fast schon augenzwinkernd in blog-o-collage packen, ist dann aber doch eher "laboratorium" - ja, ist da besser aufgehoben. Die Qual der Kategorienwahl.)
 




Hab heut 3 Jahre Goebbels gelesen. 1934-1936. Kein Wort zu "Triumph des Willens" (von Riefenstahl zuerst angetan, dann so zur Olympiazeit ein wenig genervt, nennt sie "hysterisch"). Zu vielen anderen Filmen schon. Interessant unpolitische Notizen. Kurze, abgehackte Sätze. Viel Namedropping, gemischt mit ein bißchen Privatem. Es wiederholt sich eigentlich alles in den Variationen "früh aufgestanden" "heute viel Arbeit" (dann was so gerarbeitet, Reden, Ausflüge, mit wem über Film, Funk und Theater gesprochen, etc.) / "heute lange geschlafen" "morgen frisch ans Werk" / "auf der und der Veranstaltung gewesen", "den und den getroffen", "langes Parlawer mit..." / "Am Abend Filme" (dann kommen kurz 2 oder 3 Titel). Wenig ausführlich zur Qualität der Filme, oft einfach gelangweilt. Hat meist was zu bemängeln (meist an Ufa-Filmen), oder ist amüsiert über "Unterhaltungsfilme". Von den deutschen Wochenschauen ist er begeistert. Und von amerikanischen Filmen teilweise auch. Ein schlechter Film wurde ihm von Heß empfohlen, der ihn mochte. Bedauert, dass die Dietrich nicht mehr in Deutschland verfügbar ist.

Im August 1935 brennt es auf der Funkausstellung. Er ist geschockt von Leichen und stilisiert tote Arbeiter zu Helden des Alltags. An dieser Stelle etwas blumig.

Tag der Olympia-Eröffnung am Abend Familienprobleme? Wer ist da mit wem fremd gegangen?


29.10.1936:
Führer hat gute neue Ideen. Er ist immer so erfinderisch. Mit dem Film ist er nun sehr zufrieden. Streicher schimpft auf die Kritik. Nicht mit Unrecht. Ich werde sie ganz abschaffen. Ein letztes Überbleibsel aus der demokratischen Zeit. Weg damit!
 




http://www.kempowski.de/tagebucharchiv.htm

Würd mich interessieren, ob der auch Weblogs archivieren täte.
 




für Kommunikationswissenschaftliche
Nachwuchsforschung

>>> http://www.dgpuk.de/transfer/
 




Der Claim einer Versicherungsfirma macht sich so breit, dass er die gesamte Halle einnimmt. Drei Worte, mit denen sie sich sicher waren, "damit kriegen wir sie alle!" - Leistung, Innovation, Kompetenz. Ein blauweisser Messestand dazu mit einem kleinem Stehtisch. Alles aus Pappe. Der Standbetreuuer ist noch nicht da. Ohne ihn verklingt die große Geste unerhört. Frank hat gerade seine Lehre als Versicherungskaufmann abgeschlossen und mit etwas Glück vor einem halben Jahr als Trainee angefangen. Die nächsten zwei Tage wird er mit einem Laptop an den kleinen Tisch stehen und die Qualitäten der Versicherung auf einer Powerpointpräsentation ablaufen lassen. Der kleine Tisch ist eigentlich kein Tisch. Der Tisch ist eher wie eine dieser Tonnen, die in Ghettoszenarien rumstehen. An Franks Tonne wird keine Wärme in den Gsprächen aufkommen. Wie auch? Leistung, Innovation, Kompetenz - inhaltslos setzt das unter Druck, klingt wie ein Befehl.
Das letzte mal, als Frank an so einer Tonne stand war während einer Clubnacht. Sein langjähriger Freund war wieder mal in Berlin. Sie hatten sich seit zwei Jahren nicht gesehen. Es war schon nicht mehr wirklich Sommer. Sie hatten sich nicht viel zu sagen, also sind sie in einen Club gegangen. Das hat meist geholfen, früher. Hinten ging der Club in einen Hof raus. Es dämmerte schon. In einer Tonne brannte Feuer. Sie standen am Feuer und waren sich fern. Zu sehr waren sie beschäftigt mit den ihren Sorgen: Dem Job, der sie nicht genug herausfordert, der Sehnsucht nach der gemeinsamen Vergangenheit, den Streitigkeiten mit den Freundinnen, die sie zu sehr herausforderten. Im Feuer die Erinnerungen an als alles Besser war. Sie am Leben des anderen Teil hatten und die Welt leichter erschien, wenn sie sie sich gegenseitig erklärten. Die vielen Momente, in denen sie sich nichst zu sagen brauchten und trotzdem einbilden konnten, genau zu wissen, was der andere gerade denkt.
Noch am selben Morgen nahm der Freund den Zug zurück. Um da wieder Leistung, Innovation und Kompetenz in einem Job zu beweisen, der im keinen Spass macht.
 




hübsch
lieblich
wild
naiv
dreckig
ehrlich
selbstverliebt
gedankenverloren
sanft
grob
als ob du ein kind von mir willst
sexy
gedankenlos
kontrolliert
devot
dominant
wieso? ist was nicht okay?
ich finds genauso schön wie du.
erfahren
charmant
sex ist im allgemeinen überschätzt
männlich
ganz groß
ich liebe deinen sex
frag nich, mach einfach!
herausfordernd

dies nur kurz ganz schnell die ersten Einfälle. Bitte weiterführen!
 




Jim hat bei blogosfear einen Text reingestellt zum Thema Blogs und Wikis: Blogs stellen Zeit dar. Wikis den Raum. Und wünscht sich eine Software, die beide Vorzüge vereinigt. In den Kommentaren weisst einer auf sein Projekt http://www.thinkingspace.de/ hin.
 




Da klickt man nichts ahnend auf einen Link und sieht ein Armee-Video: Von einem Hubschrauber wird auf Leute geschossen - "he's wounded..." - "hit him!"
>>> apache_helicopter_vs_iraqis.mpeg

via: sofa
 








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