:::: gesehen am 10.11.2005 im Babylon

Großbritannien/USA 2005 - Regie: Mike Johnson, Tim Burton

Da hatte neulich kid so schön über den Film geschrieben, dass man richtig Lust bekam, den auch gleich sehen zu müssen. Gleich vorneweg: Es ist ein schöner Tim Burton Film. Und schon kommt das aber: Ich kann mal wieder nicht umhin, dass mein erster Gedanke beim Abspann war, "harmlose 75 Minuten". Aber das liegt natürlich alles an mir und nicht am Film. Fein und vielschichtig ist sie die Geschichte um den armen Victor, der - so wollen es die Pläne der Eltern - mit Victoria verheiratet werden soll, dann aber aus Versehen die blasse Leiche Emily heiratet, die ihn mit zu sich ins Totenreich nimmt udn nicht mehr gehen lassen will. Technisch auch super: Tim Burton und seine Filmnerds spielen auf der Klaviatur Harryhausens, erweitern die Kunst des Stop Motion Films und stellenweise mag man gar nicht glauben, dass hier mit Puppentrick Bilder entstanden sind, die sich anfühlen, wie aus dem Computer.

Trotzdem zu viel Bildwerk und Knochengetrommel für meinen Geschmack. Und das ist nicht schlimm, den Tim Burton war ja noch nie meisterhaft in psychologischer Figurenführung. Es geht da ja immer um Pop-Märchen und Neo-Gothic und Außenseiter, der visuelle Aufwand höher angesiedelt, als die feine Zuschauerführung. Vielleicht war die Vorführung nicht feierliche, opernhaft genug, vielleicht bin ich noch vom Kurzfilmfestival geschädigt. Mehr und mehr kommt mir aber im Kino immer die Stimme meines Vaters in den Sinn, der mal ungläubig gegenüber meiner Begeisterung fürs Kino sagte, er könne nicht nachvollziehen, was daran so toll sei, irgendwelchen Leuten dabei zuzusehen, wie sie irgendwelche Gefühle vorgaukeln und durch unrealistische Situationen gespühlt werden. "Märchen, Vater! Märchen!", hatte ich damals entgegnet. Heute kann ich sein relatives Desinteresse am Kulturellen und Fiktiven und sein Hang zum Realismus immer mehr nachvollziehen.

Keine Ahnung woran es liegt, ich befinde mich seit einiger Zeit nun schon in einer blöden Phase der Neubewertung. Kino interessiert mich immer weniger, bzw. ich sehe nicht mehr so viel wie früher in Filmen. Dann sitze ich im Kino und überlege, was ich alles schön für schöne Filme in diesem oder jenem Kino gesehen habe und lächle versonnen bei dem Gedanken an die guten alten, besseren Zeiten.

|critic.de zum Film (positiv)
|filmtext.com (okay, aber auch so lala)


 




Vorm Supermarkt sitzt ein Punker mit Akustikgitarre und spielt klassische Gitarrenmusik. Sein Hund jault dazu in gleicher Tonlage.
 






Eine der schwer widerlegbaren Binsenweisheiten des Kinos ist es, dass Remakes es meist schwer haben, sich in der Gunst des Publikums gegen ihre offensichtlichen oder versteckten Originale durchzusetzten. Gerade an dem paradoxen Kriterium der "Originalität" scheitert das Remake meist. Genau aber an dem Punkt der Parodie bricht die Kopie (Unorginal) wieder ins eigenständige des Originals, allerdings nur funktionierend als Referenz. Kann man sehr gut sehen an den 30-sekündigen Remakes von amerikanischen Populärfilmen, nachgespielt durch Flash-Häschen bei angryalien.com.
 




biss'le mehr Farbe, weil alles so grau(s) ist. gut's nächt'le nun.
 








TRISTESSE DELUXE

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