Dänemark 2002, Regie: Susanne Bier
Liebste saß in ihrer Höhle, ich saß in meiner Höhle und wir sahen, ohne es zu wissen, den selben Film, identifizierten uns aber gegenseitig mit unterschiedlichen Figuren. Wer sich und den anderen in welcher Figur wiederfand könnte man jetzt lange drüber psychologisieren und Päärchentherapie machen. Muss man aber auch nicht, man kann auch einfach die gemeinsame Wohungssuche vorantreiben.
Jedenfalls ist dieses Dogma-95-Melodram - über einen Familienvater, der mit einer jungen Frau fremdgeht, dessen Freund von der Frau des Familienmannes angefahren wurde und nun querschnittsgelähmt ist - ziemlich klassisches Melodram von der dramaturgischen Struktur her. Eine Dogma-Regel war ja eigentlich, Genre-Muster zu vermeiden. Wenn man aber in die Handlungsstrukturen schaut, nahm man das in einigen Dogma-Filmen nicht sooo ernst und die Regel war wohl nur in Bezug auf den visuellen Stil bezogen. Na egal, intelligenter Film von der Regisseurin, deren letzter Film Brothers auch gut war.
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