Besuch in WolfsburgÜber den Tellerrand schauen, etwas Neues wagen, umorientieren. Das waren die Schlagworte von der Seite, die mich zwang, eine Bewerbung loszuschicken in eine mir fremde Branche. Die lieblose Standardbewerbung (mit Schreibfehlern) kam trotzdem an, ich wurde eingeladen. Na schön, kann man ja mal probieren, zumal die Fahrkosten erstattet werden. Sowas kennt man ja in meiner Branche gar nicht mehr.

Es war ein interessanter Tag in Wolfsburg. Das Gespräch am Abend sehr lang mit all den typischen Personaler-Fragen, die mir sonst nur ansatzweise gestellt werden. Nach diesem Gespräch weiss ich aber, dass diese ganzen Bewerbungsgespräch- Ratgeber- Bücher einen Sinn haben. Auf universelle Fragen, die zurück bis in die Grundschulzeit reichen muss man vorbereitet sein. Ich war vorbereitet, dass meine Affinität zu Autos abgefragt wird. Ich war vorbereitet, eine kleine Geschichte zu erzählen von wie ich als kleiner Junge mal bei dem ersten Neuwagen, den sich meine Eltern kauften, mein Sparschwein plünderte, um am Kauf des Autos teilzuhaben und mit den 15,- Mark den Tankdeckel kaufte. Ich wollte erzählen, das mein erstes Wort "Brummbrumm" war. Nichts dergleichen. Nur so Psychokram, mit vorgefertigten Fragen, auf die ich aber mich weigerte immer gleich zu antworten, sondern die Strategie des Widerspruchs fuhr.

Besuch in WolfsburgIch bin es gewöhnt, dass in einem Bewerbungsgespräch alle Beteiligten sich und ihr Aufgabenfeld zunächst vorstellen und der Projektleiter das Projekt einordnet und die Schlagwörter aus der Ausschreibung plastisch werden, sodass man nach dem Gespräch auch weiss, was man denn da eigentlich arbeiten soll. Das geschah nicht. Am Anfang nicht und auch auf meine gezielten Nachfragen, kamen die Herren nicht aus der Kurve. In Marketingabteilungen sitzen Politikertypen, dass habe ich gelernt. Am nächsten Tag schon der Anruf mit dem Vorschlag einen 4-wöchigen Probelauf zu wagen - kurzfristig ab sofort - um beiderseitig zu sehen, ob man zusammen arbeiten möchte. Heute war Entscheidungs-Deadline. Kurzfristig werde ich nicht durch diesen Tunnel morgens ins Werk eilen. Es gibt auch gerade auf immobilienscout24 keine günstigen Zimmer in gangbarer Nähe zur Fabrik.
 




:::: gesehen am 9.5.2005 in Wolfsburg in der Autostadt

Imagefilm für Volkswagen AG von Alice Agneskircher (14min)

Erst eine knappe Stunde mit der Werktour durch die Fabrikhallen gejuckelt, dann ins Automuseum gegangen und alte Autos angekuckt, dann noch schnell vorm Bewerbungsgespräch ins 70mm Kino diesen Imagefilm anschauen. Titel sagt alles: 14 Minuten Dokumentation über unterschiedliche Arbeiter im VW-Werk, die zusammenhalten und alle zusammen an einem Strang ziehen: Autos bauen. Visuell schöne Bilder, sonnendurchflutet und im Splitscreen unterschiedliche Stimmungen einer Fabrikidylle. Aber halt Imagefilm: Aalglatt und durchschaubar. Die Hälfte des Publikums ist während des Films rausgegangen.

Im 8/70 mm-Kino (KonzernWelt im zweiten Obergeschoss, links von der Piazza) der Autostadt ist der Film „Zusammen“ zu sehen. Er wurde von der preisgekrönten Dokumentarfilmerin Alice Agneskircher geschaffen. Die Regisseurin hat dafür vier Wochen lang das Volkswagen-Werk erforscht und Mitarbeiter nach ihrem Arbeitsalltag befragt. Dank ihrer sensiblen Gesprächsführung entstanden authentische Bilder von Mitarbeitern, die vor der Kamera erzählen, wie sie gemeinsam Probleme angehen und lösen, die in jedem Arbeitsprozess auftauchen. Thema des Filmes ist die „soziale Kompetenz“ – einer der zentralen Werte des Volkswagen-Konzerns; darunter versteht er das ständige Abwägen zwischen wirtschaftlicher Effizienz und sozialem Engagement, zwischen den Interessen des Unternehmens und jenen der Mitarbeiter – mit dem Ziel, eine ausgewogene Lösung zu finden. (PR-Text von VW)


 








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