Großbritannien/USA 2007 - Regie: Juan Carlos Fresnadillo
In einem Monat ist Weihnachten auch schon wieder vorbei! Auf der Rückfahrt von Wiesbaden war mir etwas krank und langweilig und dieser Film war noch auf der Festplatte. Das Original zu diesem Turbo-Zombie-Sequal - 28 Days Later - kenn ich nicht. Ich vermute aber, das konnte man auch alles ohne den ersten Film verstehen.
Keine Ahnung. Inhalt? Gut, kurz: Sechs Monate nach Ausbruch des verheerenden Rage-Virus in England hat die Armee die Infizierten Zombies ausgerottet und in London anfängliche Ordnung wiederhergestellt. Einer der ersten bei der Rückbesiedelung ist Don Harris (Robert Carlyle), der seine Frau Alice (Catherine McCormack) im Stich ließ, um sich vor den Zombiehorden zu retten. Als er mit seinen beiden Kindern, der Teenagerin Tammy (Imogen Poots) und dem 12-jährigen Andy (Mackintosh Muggleton) in die Sicherheitszone zieht, bricht das nun mutierte Virus erneut aus, denn die neue Trägerin der Seuche ist Alice. Ein Kuss wird zum Verhängnis.
Das ist eigentlich alles. Viel krasses Blutgerinsel, viel Militärmacht, viel Rumgerenne durch London. Mir war das fast schon alles zu hektisch da der Horror und irgendwie fehlte mir so ein wenig der Subtext. Vielleicht war ich auch nur zu müde. Diederichsen hat da mal neulich was in der ZEIT drüber geschrieben - das klang schlau – über den Alien im Inneren, der Außerirdische Feind wird zum inneren Virus, und so. Ach, ich bin mir aber auch nicht sicher, ob das bei Diedrichsen auch alles immer so richtig durchdacht ist. Egal. Die eine Szene von der er schreibt, wo das Bürgerkriegs-Szenario überhand gewinnt und in mehreren Stadien von „kill the infected“ bis „kill everyone“ Zivilisten von Scharfschützen abgeknallt werden, das ist irritierend und kann in Richtung Ohmacht gegenüber dem neuen Terror gedeutet werden. Aber irgendswie ist das auch zu leicht so. War das mit den Zombies früher nicht auch alles immer psychoanalytisch und sexuell konotiert?
Da hab ich mal irgendwo den Trailer (youtube) vor Monaten gesehen, fand den wohl ganz gut und jetzt sitz ich da mit so einem Film, wo ich vielleicht nun doch noch den 1. Teil sehen muss? Kommen da auch so tolle Verfolgungsjagden vor - Familienvolvo gegen Militärhubschrauber? Darum ging es nämlich viel eher: Patchworkfamilien im Spannungsfeld zwischen Biologie und Beruf! Die biologischen Eltern sind dem Virus einheim gefallen, die Kinder werden von Berufsoldaten (einer Biologin und einem Scharfschützen) vor der staatlichen Inneren Sicherheit geschützt. Oder so.
Das Filmbild da oben habe ich von Peter Noster sein Blog geklaut, weil die Promo-Bilder von 20 Century Fox viel zu weichspühlerisch sind. Das ältere Ehepaar aus Dresden im ICE den Sitzplatz hinter mir, fand den Film auch ungewohnt blutig.