USA 1972, Regie: Billy Wilder; Mit: Jack Lemmon, Juliet Mills, Clive Revill, u.a.
Der sittenstrenge Wendell Armbruster kommt nach Italien, um seinen verstorbenen Vater beizusetzen. Dabei erfährt er, dass der alte Herr seit Jahren heimlich eine Geliebte traf. Als Wendell die Tochter der Dame kennen lernt, gerät seine Moral ins Wanken.
Sympathischer Filmspass von Billy Wilder, mit Jack Lemmon als idealen Interpreten für Amerika-Satire und eine herrlich neurotische Figur.
Merkwürdig die Doppelmoral. Seitenhiebe auf amerikanische Kultur und italienische gleichzeitig, bzw. in direkter Abhängigkeit voneinander konstruiert. Genau so das Grundthema - es geht ja eigentlich um Ehebruch, der tendenziell als "falsch" dargestellt wird. Oder zumindest, naja, so ungefähr "falsch". Trotzdem kommt die Handlung aus der Sache mit einem Happy End für den Seitensprung raus.
Seit langem mal wieder ein Film für mich, der mir Spass gemacht hat. Ich mag so Doublebinds! Ist auf den Punkt wohl das, was für mich einen guten Film ausmacht - die moralische, ideologische, religiöse, politische undsoweiter Offenheit. Alles andere ist Propaganda oder Werbung oder einfache gestrickte Unterhaltung oder Engstirnigkeit.