Brasilien, 2006, 104 min, Regie: Cao Hamburger, Darsteller: Michel Joelsas, Germano Haiut, Daniela Piepszyk, Simone Spoladore, Caio Blat, Eduardo Moreira
Der zwölfjährige Brasilaner Mauro fiebert 1970 der Fußballweltmeisterschaft entgegen. Da erklären ihm seine Eltern unvermittelt, sie müssen dringend verreisen, und lassen ihn in der Obhut seines Opas. Der ist jedoch gerade gestorben, also nimmt der jüdische Nachbar den Jungen bei sich auf. Unausgesprochen erzählt der Regisseur in seiner Geschichte über Mauros neue Eindrücke in einer fremden Umgebung auch vom Schrecken der damaligen Militärdiktatur Brasiliens. Eine gelungene Mischung aus Drama und einer jüdischen Komödie. Sehr hilfreich, dass die Sichtweise der Hauptfigur eine Kindliche ist. Er bekommt zwar am Rande die politischen Umstände mit, sie spielen aber nicht die zentrale Rolle. Erst nach und nach erkundet der Junge, dass seine Eltern nicht im Urlaub, sondern ins Exil gegangen sind.
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