Iran 2006, 90 min, Regie: Nasser Refaie
Aus gegebenem Anlass und weil ich schon mehr Filme aus Israel gesehen habe statt aus Iran, habe ich mich anstelle des 90minütigen Films aus Isreal über zwei Mädchen bei der Armee für den iranischen 90minüter entschieden über einen Widwer, der in seiner Trauer Teheran mit neuen Augen sieht. Der Protagonist spricht über den gesamten Filn kein einziges Wort, dafür kommen aber die Frauen zu Wort. Durch die Perspektive der Hauptfigur, die nach dem Tod seiner Frau Schwierigkeiten hat, sich in seinem Privat- und Büroalltag zurechtzufinden, beginnt der Film, Frauentypen und gesellschaftliche Frauenrollen im modernen Teheran zu reflektieren. Sehr spannend, wie dabei untergründig Kritik transportiert wird, ohne explizit und vordergründig zu werden. Oder liegt das am europäischen Blickwinkel? Hat mich an die versteckte Gesellschaftskritik bei Sachen aus dem Ostblock erinnert. Hatte teilweise aber auch ein ganz kleines bisschen was von Taxi Driver.