(Die große Verführung) - Kanada 2003 - Regie: Jean-François Pouliot - mit: Raymond Bouchard, David Boutin, Benoit Brière, Rita Lafontaine u.a.
Wenn Vater mal von sich aus über einen Film erzählt, der ihn aufgrund einer Radio-Filmkritik interessiert, und Mutter keine Lust auf Weihnachtsfeier hat und eine geeignete Ausrede braucht ("Ich kann nicht, mein Sohn ist zu Besuch...") muss man das nutzen! Also mit Mutter, Vater und einer Dose Käsegebäck ins Kino und eine wirklich hübsche Komödie über Stadt-Provinz-Probleme gesehen:
Die 120 Einwohnerinnen und Einwohner einer Fischerinsel leben schon lange nicht mehr vom Fischfang, sondern von Sozialhilfe und von der Erinnerung an bessere Zeiten. Doch dann auf einmal scheint sich das Schicksal zu wenden – ein Unternehmen überlegt, eine kleine Fabrik auf der Insel anzusiedeln. Einzige Bedingung ist ein auf der Insel ansässiger Arzt. Unter Leitung des gewitzten Germain lotsen die DorfbewohnerInnen den jungen Dr. Lewis auf die entlegene Insel und setzen alles daran, ihn zum Bleiben zu verführen. Von berückenden Frauenfüßen übers verhasste Kricket bis zu ausgefallenen Krankheiten tun die Verschwörer alles, um den Doktor zu blenden. – In Kanada avancierte der Film zum Überraschungshit des vergangenen Jahres. (Programmankündigung)
Die Grundidee erinnerte ein bisschen an die TV-Serie "Ausgerechnet Alaska". Mit dieser Erwartung enttäuschte mich der Film zuerst etwas, weil viel weniger skurril und überhauptnicht postmodern. Aber dann doch prima ruhig-humorvolle Grundstimmung, symphatische Figuren und eine durchgängig spannende Erzählung. Ach ja, und die Landschaft. Neufundland...