Deutschland 2004 - Regie: Martin Baer - Darsteller: Israel Kaunatjike - 70 min
Man weiss viel zu wenig über Namibia, hab ich mir gedacht. Und der Film hat einige meiner Wissenslücken gestopft. Was gut funktioniert an dem Film: Die Verknüpfung eines scheinbar weit zurückliegenden Kapitels Deutschen Geschichte mit der Gegenwart.
Regisseur Martin Baer und sein Protagonist Israel Kaunatjike unternehmen eine gemeinsame Reise nach Namibia. Israel, ein Herero wurde in Okahandja, dem Hauptort der Herero geboren. Über zwei Drittel seines Lebens verbrachte er im Exil. Er lebt in Berlin und hatte im Rahmen der Recherchen zu diesem Film herausgefunden, dass er auf sehr persönliche Weise weit mehr mit der Vergangenheit zu tun hat, als er bislang wusste. Während der Drehreisen hat sich bestätigt, was über Jahrzehnte ein gut gehütetes Familiengeheimnis war: Beide seiner Grossmütter bekamen Kinder von deutschen Soldaten der "Schutztruppen", die adas Massaker an den Herero 1904 ausgeführt haben.
In diesem “subjektiv-historische Roadmovie” versucht Martin Baer, mit detektivischem Gespür und zurückhaltender Ironie der eigenen Vergangenheit auf die Spur zu kommen und gleichwohl Verdrängtes und Beklemmend-Absurdes der deutsch-afrikanischen Geschichte zu präsentieren. (Quelle: oneworld-fest.de)
Der Film wird im Rahmen des Oneworld-Fest noch einmal gezeigt am Mi, 24.11., 17.30, im Jüdisches Museum.