(Er) - Mexico 1952 - Luis Buñuel - mit: Arturo de Córdova, Delia Garcés, Luis Beristáin, Aurora Walker, Carlos Martinez Baena.
Es beginnt mit einer drolligen, religiösen Fußfetisch-Szene. In der Kirche fallen dem wohlhabende Junggeselle Francois zuerst die Füße, dann die Frau ins Auge. Er verliebt sich auf den ersten Blick in Gloria und setzt alles dran, sie ihrem Verlobten auszuspannen. Das gelingt ihm, doch bereits in der Hochzeitsnacht erkennt Gloria das wahre Gesicht Francois'. Er ist paranoid vor Eifersucht, wirft ihr Untreue vor, isoliert sie von ihren Freunden und mißachtet sie. Er steigert sich immer weiter in seine Wahnvorstellungen, während sie sich aus dieser Hölle zu befreien versucht. Der Film oszilliert zwischen Tragödie und Komödie, wirkt an der Oberfläche fast wie ein melodramatischer Liebesfilm, beinhaltet aber auch die typischen Buñuel-Topoi von sexuelle Obsession, Religion, Moral und Unmoral der Bourgeoisie, sowie Wahnsinnsinszenierungen durch surrealistisch gehaltene Sequenzen. Die "glatte" Erzählstrategie des Films wird immer wieder durchbrochen durch das in der Hauptfigur angelegte psychologische Spiel von Wahrheit und Lüge, Logik und Wahnsinn.