USA 1997 - Regie: Paul Verhoeven - mit: Casper Van Dien, Denise Richards, Dina Meyer, Neil Patrick Harris, Jake Busey, Clancy Brown, Seth Gilliam, Patrick Muldoon, Michael Ironside, Matt Levin
Seinerzeit hatte ich den Film nicht im Kino gesehen, weil ich von den damaligen Kritiken den Eindruck bekommen hatte, der Film würde sich nicht lohnen und sei ein faschistoides Rumgeballere. Ist er auch, aber intelligent, wie mit der reaktionären Vorlage umgegangen wurde. Interessante Vermischung aus Militärverherrlichung und Militärkritik, die Spass macht. Wobei sich am Ende das Geballer doch etwas zieht.
Ein Videospiel, das sich hemmungslos am Krabbeltisch des Genrekinos bedient. Ganze Sequenzen sind beinahe buchstäblich aus Star Wars, Full Metal Jacket, Beverly Hills und alten Soldatenwestern entnommen. Überall schieben sich kantige Leni Riefenstahl Unterkiefer und Das-Weiße-im-Auge-des- Feindes-Blicke in die Leinwand. Verhoeven präsentiert das postmoderne Zitateraten allerdings nicht mit dem intellektuellen Bildungsgenuß der Coenbrüder, sondern mit diebischem Spaß am offenen Plagiat. Was die Eleganz der Kameraführung und Inszenierung angeht, übertrifft er nicht selten die Originale. Klischeehafter als das Klischee, das Prototypische von allem Nichtprototypischen befreit - Verhoevens Film beweist, daß blankes Entertainment auch ohne das Feigenblatt idiotisch menschelnder Probleme auskommt. Nicht jedoch ohne Propaganda. Damit enttarnt er Hollywood mit hollywoodeigenen Strategien und ist einem Produkt wie 'Independence Day' weit überlegen und subtiler als eine Parodie a la 'Mars Attacks'. ( aus: filmtext.com)