:::: gesehen am 15.6.2004 Pressevorführung im Delphi
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Der britischen Choreographen Royston Maldoom, der seit 30 Jahren auf der ganzen Welt mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, probt mit Jugendlichen in einer Hauptschule in Ostberlin die Choreographie. Ein seltsames Bild, keiner hat etwas mit klassischer Musik am Hut, es fällt zunächst schwer den Anweisungen auf Englisch zu folgen, aber man macht höflich, was verlangt wird. Langsam wird aus dem Spiel ernst und einige der Schüler stört es, dass Freunde und Freundinnen kichernd die Proben stören. Diesen Prozess der Musikpädagogik schafft der Film atemberaubend aufzufangen und auf die Leinwand zu bringen. Langsam bilden sich Einzelporträts von Schülern heraus, Entwicklungen in den Schülenr und im Projekt werden deutlich. Auf der anderen Seite die Proben der Musiker. Zum ersten mal durfte ein Kamerateam die Probenarbeit der Berliner Philharmoniker begleiten. Beinahe beiläufig werden die beiden künstlerischen Leiter des Projekts porträtiert. Sir Simon Rattle und Royston Maldoom, beides charismatische Künstler, mit ihrem Verständnis von Musik und vom Leben.
Sehr schön sind die High-Quality Musikaufnahmen, die zusammen mit dem Filmschnitt "Le Sacre du Printemps" visualisieren. Schön auch wie sich Genres vermischen. Es ist eine Dokumentation. Es ist ein Musikfilm. Aber in der Dramaturgie werden auch Mittel des Spielfilms ausgenutzt, um stärker Emotionen in bestimmten momenten zu schüren und eine starke Involviertheit des Zuschauers zu erzeugen. Manchmal am Rande des Gefühlskitsches, kippt der Film aber nie diesen Rand hinunter. Es ist ein Wohlfühl-Film, der undistanziert anhand von einigen Protagonisten niemals langweilig die Höhen und Tiefen der Projektentwicklung dokumentiert. Nicht nur was für Klassik-Fans.
|Deutsches Presseheft zum Film (pdf)
|Links zum Film bei filmz.de