Und dann denke ich daran, wie ich zusammen mit Markus Beckedahl während des Hackerkongress 26c3 vor ein paar Tagen einfach mal über die Straße gegangen bin. Einfach nur die paar Meter vom BCC rüber in’s Alexa. Wir wollten Bier holen. Und was war das für ein Kultur-, Gesellschafts- und Realitätsschock! Was waren das für Leute! Die im Alexa.Lektüreempfehlung: Eine zugegebenermaßen etwas wirre, aber nichtsdestotrotz irgendwie interessante Herleitung der Notwendigkeit des Hackens
 




"What do you like to do?" - "Your mom."
http://www.cleverbot.com
 




Zivilcourage

Heute in der S-Bahn auf der Fahrt in den Wald geschah jene Situation, von der immer gesprochen wird im Zusammenhang mit Zivilcourage, und von der man hofft, nie hinein zu geraten. Bei der Einfahrt in den S-Bhf. Zehlendorf schubste plötzlich ein jüngerer Mann einen älteren Herren so stark um, dass dieser umfiel und sich den Kopf stieß. Der ältere Herr war ganz ruhig, Schrecksekunde. Aber auch alle anderen Passagiere im Wagen verharrten in vagotoner Schockphase. Der Ältere stieg aus, der Jüngere ihm hinterher bis an die Tür. Dort standen sie sich noch machthaberisch solange gegenüber bis der Zug losfuhr. Schweigen im Zug, alle starrten weg, der Arsch setzte sich dann wieder.

Keiner hat sich getraut, etwas zu sagen oder zu machen. Ich hab nicht mitbekommen, was die Ausgangssituation war. Ich war nur gelähmt. Meine Liebste nahm schließlich zwei Haltestellen später all ihren Mut zusammen, bat den Zugführer, den Zug nicht weiter fahren zu lassen und die Polizei zu verständigen. Es gab eine Argumentation, der Arsch kam hinzu und nach kurzem aggressiver Wortwechsel mit anderen hinzu kommenden Zeugen verpisste der Typ sich schließlich. Bei mir dauerte es noch eine Stunde, bis das Adrenalin im Körper wieder runter war und ich an was anderes denken konnte. Es war zum Glück nur ein aggressives Geschubse, keine Fäuste, keine Waffen. Das Opfer wirkte auch nicht verletzt. Trotzdem extrem uncool.

Seid ihr auch schon mal in solche Situationen geraten? Wie habt ihr da gehandelt? Was für Methoden zur Deeskalation gibt es in solchen Fällen? Ich glaube, ich möchte demnächst mal ein Deeskalationstraining machen. Mag wer mitkommen?
 






Die Kunst der Tarnung in kommerziellen, urbanen Umgebungen: Urban Camouflage.

(via machtdose)
 




hier (übers Unfollowen in Zeiten von Qwitter)
 





Photo uploaded by tristessedeluxe.

You can take the lizzard out of the street, but you can't take the street out of the lizzard.


 




Schaue gerade auf YouTube die Rede von Obama (Barack Obama Rede, 24.7.2008 in Berlin), und frage mich, ob ich da gern gewesen wäre. Konnte nicht. Familie zu Besuch. Und mit dem Baby in dem Gedränge, nee lass mal. "Wahrscheinlich sind da an der Siegessäule eh nur Touristen und junge Leute, die sich gern instrumentalisieren lassen", hab ich noch gedacht. Andererseits, Reden inszenieren können die Amerikaner gemeinhin ja immer ganz gut.

My offline-friends went to H&M and all they got me is this coloured slipper. Hurra, nie wieder off!Na egal, ich hab dafür vorhin von Offline-Freunden eine farbige Unterhose mit Flamingo-Palmen-Muster geschenkt bekommen, weil wenigstens der Versuch, die letzten sieben Tage offline zu sein. War gar nicht so leicht, das mit dem Offline. Freitag zunächst die Online-Freunde beschimpft. Dann Cold-Turkey mit viel Natur und der obligatorische See hat auch nicht geholfen. Schlechte Laune. Später ging's dann. Gestört haben nur die SMS-Norifications von meinen Twitterfreunden, immer. Montag schon hat Spiegel Online den von mir überhaupt erst ins Spiel gebrachten Trend aufgegriffen. Im Büro war die Datenbank nahezu vier Tage kaputt. Da kann man nix machen. Mehr als sonst telefoniert, statt gechattet. Ausnahmen gemacht. Überzeugende Argumente gefunden, warum E-Mails nicht Online-Sein sei. Statt auf last.fm rum zu daddeln, zusammen mit einem guten Rotwein die alten CDs meiner Liebsten durchgegangen. Nur so viel: jeder hat auch mal Musik gehört, die man so heute nicht mal mehr mit Wasser kochen würde - z.B. Mucky Pup. Im Buchladen gewesen, statt bei Amazon. Hatten das Buch nicht da. Wegen Verlängerung eines anderen Buches extra den Umweg in die Bibliothek gemacht. Wohnung geputzt (gründlich), dabei Abfluss im Bad kaputt gegangen, alles nass und schleimig. Wenn einem so viel Gutes widerfährt - das ist schon eine neue Unterhose wert. Danke, sehr! Zur Strafe meines Offline-Glücks hab ich jetzt mehr als 50 Online-Freunde weniger auf Twitter Update: Kaum bin ich wieder online, sind die alle wieder zurück. Zum Glück ist mir das vollkommen egal, den Babys erster Zahn ist da.

Zufallsfoto: mit jrg und Tom Cruise von vor 3 Jahren
 




Blick aus meinem neuen Büro. 15. Stock am Alex. Das #Weekend als Nachbar im Rücken.

Heute Vormittag war ich im 15. Stock am Alexanderplatz. Klaro, kennen wir! 15. Stock, da ist doch das Weekend. Genau. Auf dem selben Floor, nur eben die andere Glastür rechts rein, hab ich mir heute zwei Stunden lang ein Büroraum angeschaut und lustige Wörter aufgeschrieben. Wörter wie: Konzeption, Kernkompetenz, Kommunikation, Lebensfaden, Motivation, Team, Themen, Talente, Berufspraxis, kreative Problemlösungskompetenz, Fähigkeitsprofil (individuelles), Zeitmanagement, Kriesenmanagement, ausgeprägte Frustrationstoleranz, interkulturelle Kompetenz und ach, noch viel mehr. Wir haben aus den Wörtern sogar Sätze gebildet. War der Hammer. Nur halt tagsüber und ohne Wodka-Redbull Getränke. Aber der Blick - fast wie damals.

Und: Heute ist das Baby das erste mal auf dem Bauch eingeschlafen. Rücken war wohl doof. Soll man eigentlich nicht machen, sagen die Schlauen. Ich und die Liebste sind als Babys immer auf dem Bauch eingeschlafen. Das macht man heute nicht mehr so. Stichwort "plötzlicher Kindstot", oder so. Als Baby dann schlief, hab ich sie wieder richtig rum gedreht. Noch kann man sie ganz leicht austricksen mit den Wundern der Welt und der Schwerkraft.
 




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Nebenbei schaue ich seit einigen Tagen eine TV-Serie, die Ende des letzten Jahrtausends in den USA produziert wurde und von Geeks, Freaks, Cliquen, Freundschaft und natürlich dem Erwachsenwerden an einer amerikanischen Highschool in den 1980er Jahren handelt. Ich möchte mir dazu noch kein abschließendes Urteil erlauben, aber die Serie ist super. Zumal mir die Codes von Cliquen oft ein Geheimnis geblieben sind und die Regeln der Pflege von Freundschaften mir so ziemlich egal sind (oder ich einfach oft zu faul bin, diese angemessen zu pflegen (gleiches Problem in der Blogosphäre, ist ja alles ein großer Schulhof, aber egal)). Vermutlich finde ich solche Teenager-Serien deswegen auch immer so gut, weil da was stattfindet, was im richtigen Leben ein gewisses Defizit... Gilmore Girls schauen ja auch eher jene gerne, die ein leicht bis stark problematisches Verhältnis zu ihrer Mutter hatten - also alle... Egal, was wichtig ist: Mein Vater, der Vater der Liebsten und der Vater meiner Tochter - wir sind da ja alle eher so freundliche, harmoniebedürftige Einzelgänger, machen gern nur unser Ding. Vielleicht nicht unbeeinflusst aber gern von der Umwelt unbeeindruckt scheinend.

Von uns drei Vätern bin ich (noch) der mit den meisten Freunden. Die Gruppendynamik der Figuren in dieser TV-Serie ist interessant. Alles ist im Fluss. Das Freundschaftsgefüge ist nicht statisch sondern stark dynamisch. Ändert eine Figur etwas in ihren Interessen oder Ansichten bringt diese Änderung auch neue Facetten und Anordnungen in den Beziehungen der restlichen Freunde mit sich. Die Verflechtungen sind vielschichtig und die Entwicklungsprozesse der einzelnen Figuren dramaturgisch auf Dauer ausgelegt. Klar, isso bei seriellen Formaten, aber hier besonders charmant und mit Liebe zum Detail umgesetzt.

Heute hatte das Baby Besuch von dreieinhalb Leuten. Drei alte Bekannte, bzw. Freunde und eine Überraschung. Wenn wir im Norden von Berlin wohnen würden, könnten also beide zusammen eingeschult werden. So schön es ist, zu sehen, dass sich nicht nur im eigenen Leben viel ändert, sondern genauso auch im Freundeskreis, umso verwunderlicher ist es doch, dieses Gefühl des Weichengestelltwerdens. Das Spannungsfeld "Schulnoten, Sex und Drogen" wird zu "Karriere, Baby und Heirat". Vor ziemlich genau fünf Jahren wurde ich bei einem Bewerbungsgespräch gefragt, wo ich mich in fünf Jahren sehe. Wahrscheinlich sieht es jetzt hier so aus, wie es ist, weil ich mir das alles vor fünf Jahren noch gar nicht so ausmalen wollte. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, es ist alles mehr als okay. Kein Babykoller. Man hat wohl nur einfach noch nicht das Gefühl, die richtige Fahrspur wiedergefunden zu haben.

Was mich zurück kommen lässt auf den Gedanken, den diese TV-Serie da mit den Freunden hinterlassen hat. Was man nicht im Leben rafft, rafft man aus Medien. Dieses Web2.0-Ding simuliert ja gerne irgendwas mit Freundschaften. Das ist aber alles nur Projektion - klar, Kommunikationswissenschaft 1. Semester - fällt man aber trotzdem gerne drauf rein. Und bevor man sich versieht, klickt man nur noch auf sich selbst rum, beisst mit Facebook-Zombies um sich und vermeidet den echten Kontakt zu den wirklichen Freunden, Leuten, die ja auch manchmal erfrischend unbequem sein können, mit ihren Weltsichten, Lebensplanungen und Beziehungssorgen. Ist zwar ziemlich oldschool, aber ich muss mal wieder mit ein paar Leuten telefonieren und ausgehen.

Genug gegrübelt. Jetzt erstmal schnell weiter die Serie sehen.

Ich habe jetzt ein grafisches Gästebuch, bitte da was reinmalen!

In diesem Artikel steht, ein wenig davon drin, warum mir Spreeblick und Nerdcore nicht mehr geheuer sind und was an der Neuen Deutschen Blogosphäre überhaupt nervt.
 




Jetzt zur CEBIT ganz NEU!!! Meine erste selbstgestrickte PHP-Internetseite. Hihi.
 








TRISTESSE DELUXE

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