Dtl 2007 - Dokumentation Maja Classen
Die Dokumentation von der HFF Konrad Wolf wirft einen Blick auf die Hochhaussiedlung Osdorfer Born im Westen Hamburgs, die Schauplatz von Lokalpatriotismus, Machogehabe und Kriminalität ist. Der Film ist Portrait über das Leben und Überleben jugendlicher Migranten in einem Großstadtghetto. Ein Leben zwischen Macht und Ohnmacht, zwischen Hoffen und Zweifeln.
Zwei Dinge, die erwähnenswert scheinen:
1. die Distanz des Films. Wir erleben die Protagonisten zumeist im Außen, Öffentlichen (Straße, Treppenhaus, hier und da in der Hochhaussiedlung), aber nur selten im Innen (privat bei der Familie).
2. Im direkten Vergleich mit der Dokumentation Prinzessinenbad über drei junge Mädchen in Kreuzberg, sind die Protagonisten recht homogen ausgewählt/dargestellt - wodurch eine eher präkere Außenwirklung von Osdorf verstärkt wird.
Der Film hat einge sehr schöne, sensible Momente. Etwa der Besuch im Hamburger Gefängnis Santa Fu, in dem die "harten Jungs vonner Straße" doch recht schnell kleinlaut werden und scheinbar die Jugendarbeiter ihre Arbeit gut machen. Insgesamt geht der Film einen sicheren Weg, überrascht dramaturgisch wenig und bleibt ästhetisch auf der Ebene einer TV-Doku.