(FU Berlin, Silberlaube, Straße L) Dort wo einst die Cafeteria war sind jetzt Seminarräume. Die Cafeteria ist nicht mehr. Geblieben sind ein paar wenige Tische und Stühle im Eingangsbereich der Mensa. Durchgangsstation. Schokocroissant und Kaffee auf die Schnelle. "Für'n normalen Kaffee nehm' Sie nicht die großen Pappbecher", werde ich von der Mensakraft angeherrscht. Die seien nur für Café Creme und für heisse Schokolade. Ich entgegnete, ich hätte Café Creme gedrückt, aber Creme wäre wohl alle in ihrem Kackautomaten. Der gewohnte berlinerische Schlagabtausch mit den Mensakräften ist geblieben. Neu ist in der Mensa, dass man 2,90 Euro nicht mehr bar bezahlen kann. Nur mit Geldkarte. Steht ja auch draußen dran am Eingang. Ging dann aber natürlich doch in bar. Es ist ein merkwürdiges Gefühl nach sechs Jahren mal wieder in die Uni zu kommen. Eigentlich hat sich nichts geändert, nur die Erinnerung ist verblasst, das Asbest saniert und die Gesichter der heruntergekommen Armutsakademiker, die ungeduldig auf das Mittagessen wartend schon um dreiviertel zwölf vor der Mensa ihre Kreise ziehen, sind trauriger geworden. Rechnergestützter Multiple Choice Test. Nur so Mittel emphatisch, wenn ich fremde traurige Menschen sehe, aber sehr involviert, wenn jemand verletzt wird. Die depressiven Momente eines Gedankenarbeiters habe ich im Griff, genau wie meinen Alkoholkonsum und meine Internetsucht. Zahlen an sich find ich jetzt nicht sonderlich spannend, auch kann ich nicht behaupten, dass Datumsangaben mich reizen. 60 Minuten voller ausgeklügelter Fragen in prächtiger Redundanz, die eine kleine, erste Annäherung an meine Gefühlscluster versuchten. Eventuell folgen noch zwei weitere Termine. Heute war ich Proband für neurologische Emotionsforschung. Ich brauch das Geld. Hier kann man sich dafür anmelden.
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(Bild vom Filmset: iRomance) "Ich fang dann mal an", dachte ich mir vor einigen Tagen, "muss ja einer mal machen und es scheint da ja keine wirklich umfassende Liste zu geben über Filme die unter einer Creative Commons Lizenz stehen." (Häh? Was ist CC? Creative Commons?) In den letzten Tagen habe ich hier und dort mal gesucht und in Blogs zurückgelesen, aber ich habe den Eindruck, dass ich in den letzten Jahre die wenigen einigermaßen vorzeigbaren CC-Kurzfilme ohne viel Aufwand mitbekommen habe. Es ist sicher ein subjektiver Eindruck von mir, aber im Bereich Kurzfilm und CC-Lizenz hat sich nicht gerade eine lebhafte Szene mit tiefem Zusammenhalt entwickelt. Hier und da ein paar Vorzeigeprojekte für das Konzept des für Filmemacher immer noch neuartigen Lizenzmodells, der Rest der kurzformatigen Filme unter CC-Lizenz verwaist auf irgendwelchen Videoplattformen und schafft es nicht so recht in die Blogs und in eine relevante Empfehlungszirkulation. Ein Grund, warum das vermutlich so ist, könnte sein, dass Filmemacher erstens keine Webfreaks sind und zweitens denen das oft nicht primär wichtig ist, was mit dem Film passiert, wenn er fertig ist. Die machen ihren Kurzfilm auf dem Weg zur Profession und wenn der Film fertig ist, dann ist meist schon gut. Für eine Distributionsstrategie war während der Produktion keine Zeit. Naja, und wenn der Film fertig ist, so richtig auskennen und kümmern wollen sich junge Kreative dann nicht wirklich mit dem leider recht trockenen Thema Kurzfilmdistribution. Ich hab in den letzen Jahren hin und wieder mal offline Kurzfilme gesehen, die einen CC-Lizenz-Stempel hatten, aber dann nicht wirklich lautstark als CC-Film im Netz aufzufinden waren. Selten - so scheint es mir - haben Filmemacher, die sich für eine CC-Lizenz entschieden haben, nach ihrem Filmprojekt noch die Energie, das Selbstmarketing im Internet für ihr Projekt lange aufrecht zu erhalten. Nächster Film, neuer Job, mal dann auch damit Geld verdienen wollen, man kennt das ja ... Ich glaube, dadurch zeigt sich für viele, wie schwer es überhaupt ist, aus dem Nichts eine Community und daraus etwas Ruhm aufzubauen. In den einschlägigen Quellen finde ich jedenfalls immer wieder folgende CC-Kurzfilme. Die bilden quasi den Klassiker-Kanon unter den CC-Kurzfilmen: Big Buck Bunny // Elephants Dream // Cedric // iRomance // Trusted Computing Frage ist also, wie bekomme ich als Filmemacher mit weniger Aufwand im Internet mehr Aufmerksamkeit für meinen CC-Kurzfilm, sodass der noch nach Jahren in aller Munde ist? Eine Antwort ist sicher die Machart der obigen fünf Filme: Computeranimation, Komödie, Technik- oder Cyberwelten, wenn nicht narrative Leichtigkeit oder Humor, dann sollte es zumindest ein netzpolitisches Thema sein. Da scheint der große gemeinsame Nenner im Geschmack der Netzkulturen zu liegen. Eine solide, schön gemachte Dokumentation über die Veränderung kroatischer Wochenmärkte durch die EU-Erweiterung kommt da einfach nicht so weit in der Empfehlungsökonomie des Web2.0 (Beispiel: PLAC (The Market) by Ana Husman). Ach, bevor ich's vergesse. In diesem Zusammenhang möchte ich natürlich noch auf den No-Budget Open-Source Kurzfilm What a Witch hinweisen, der als Co-Filmmaking-Projekt aus einer Facebook-Gruppe hervorgegangen ist und im Oktober Premiere hatte. Tolle Sache! Und was ist mit Langfilm? Da sieht's nicht anders aus. Sammlungen zu CC-Filmen haben offenbar immer einen unvollständigen Charakter. Aber kucken kostet ja bekanntlich nichts: Liste von Filmen mit CC Lizenzen.
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