:: gesehen am 14.2.2007 im Cinemaxx1

D 2006, R: Matthias Luthardt - mit Sebastian Urzendowsky, Marion Mitterhammer, u.a.



Lief nicht offziell auf der Berlinale, sondern in der Reihe deutscher Filme des letzten Jahres im Rahmen der Berlinale, welche ganz hilfreich ist, Filem zu sehen, die man verpasst hat.

Inhalt: Ohne Vorankündigung besucht der 16-jährige Paul seine Verwandten. Er hat erst vor kurzem seinen Vater verloren, auf der Suche nach einer heilen Welt geht er an einen Ort, der ihn an unbeschwerte Kindheitstage erinnert. Dabei dringt er in den Mikrokosmos einer scheinbar glücklichen Familie ein. In seiner Tante Anna lernt Paul eine Frau kennen, die seine Anwesenheit anfänglich widerwillig hinnimmt, ihn dann aber zu akzeptieren beginnt und auf ihre Seite zieht. Paul sucht immer stärker ihre Nähe und bemerkt zu spät, dass sie ihn als Spielball benutzt. Als sie dabei die Kontrolle verliert, reagiert Paul mit einer Verzweiflungstat.

Junges Deutsches "Realitäts"-Kino macht auf französischen Film und ist dabei wenig originell - Stil und Handlung irgendwie schon oft genug gesehen. Dialoglastig und leider zu sehr konstruiert im Drehbuch und auch in der Kameraarbeit. Teilweise auch das Schauspiel der beiden Jungs sehr nervig. Damit nicht genug - im anschließenden Publikumsgespräch bewiesen Regisseur und Drehbuchautorin, dass das Publikum den Film besser verstanden hat, als sie selber. Jedenfals konnten oder wollten sie nicht auf die 2-3 intelligenten Fragen zum Film antworten.


 




:: gesehen am 13.2.2007 in der Urania

Frankreich, 2006, 115 min - Regie: André Téchiné - Darsteller: Michel Blanc, Emmanuelle Béart, Sami Bouajila, Julie Depardieu, Johan Libereau, Constance Dollé, Lorenzo Balducci



Sehr dialoglastig - wie nicht anders bei einem französischen Film zu erwarten - wird die Anfang der 80er angesiedelte Geschichte erzählt über den jungen, hübschen Manu, der nach Paris gekommen ist, um sich einen Job zu suchen. Zunächst zieht er mit seiner Schwester Julie zusammen, die ein Zimmer in einem billigen Hotel anmietet. Manu ist eine Nachteule und schwul. Eines Abends lernt er im Stadtpark Adrien kennen. Mit dem homosexuellen und ebenso kommunikativen wie kultivierten Arzt Anfang 50 verbindet ihn rasch eine unbeschwerte, platonische Freundschaft. Bald lernt Manu auch Adriens Freundeskreis kennen. Darunter auch eine junge Familie, er Polizist bei der Sitte, sie Schriftstellerin, beide haben gerade ein Baby bekommen. Manus Einbruch in das Leben der drei erschüttert deren Beziehungsgeflecht. Unbeabsichtigt und ohne es zu wissen, bewirkt Manu, dass sie sich ihre wahren Sehnsüchte eingestehen.

Soweit alles typisch französisch. Problem ist nur - es ist Anfang der 80er und schon bald wird zu den Beziehungswirren auch noch das Thema AIDS aufgemacht. Manu ist unheilbar erkrankt und noch wissen die Ärzte nicht, wie man den Virus bekämpfen kann. Das plätscherte alles ziemlich gemächlich vor sich hin, hat bisweilen einen etwas moralischen Unterton. Bin dann vor Ende des Films noch zur British Council Party im Watergate gefahren, die dann aber auch schon bald zuende ging.

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:: gesehen am 13.2.2007 im CineStar8

Großbritannien, Frankreich, 2007, 95 min - Regie: Kevin Aduaka - Darsteller: Kadeem Pearse, Tony Cealy, Laura Crowe, Mark Oliver, Geoffrey Burton



Jedes Jahr werden da im Forum auch so Filme gezeigt, die mit wackeliger Handkamera in schwarzweiss gaaaanz, ganz tief in Psychen und verletzen Seelen eindringen. Dieser ist auch so einer. Ich langweile mich da drin immer ziemlich, weil ich finde, mindestens seit Cassavetes oder zuletzt seit "Sue - eine Frau alleine in New York" sind viele dieser Stilnachahmer nichtmal nahe drangekommen. Aber interessant genug, um nicht rauszugehen fand ich in dann schon (es gab allerdings in der Zeitschine auch keine Alternative).

Als Derek ein kleiner Junge ist, nennt sein Vater ihn Elvis. Zum Geburtstag bekommt er den weißen Anzug und die Locken geglättet. In seinem Zimmer hängen Plakate von Jimi Hendrix, und Derek spielt Cowboy, aber im Wohnzimmer läuft die Musik des King. Schließlich hält er es nicht mehr aus und der Vater muss sterben. Als junger Mann nennt Derek sich selbst Jimi, trägt eine wilde Lockenperücke und sucht sich einen neuen Vater. Als auch dieser stirbt, stellt Derek dem Toten die Frage, die sein wirklicher Vater nie beantwortet hat: Warum Elvis?
Elvis Pelvis erzählt die Geschichte von Idolen, die nicht sterben dürfen, und von Menschen, die diese Idole nicht überleben können. "Ready or Not - Here I Come" - die Suche nach der Identität ist ein Versteckspiel, ein Maskenball. Und weil die Frage nach der Identität eine existenzielle ist, wird aus dem Spiel schnell tödlicher Ernst: Familie, Wohnung, Stadt und Seele werden zum klaustrophobischen Schauplatz eines Showdowns, in dem es keine Gewinner geben kann. Elvis Pelvis hat die Intensität einer Heimsuchung. Der Film porträtiert Menschen, die das Gefängnis ihrer Imagination nie verlassen können, der Weltverlust ist totalitär. Gejagt von der Sehnsucht nach sich selbst und den Geistern der Black American Heroes streunt Derek durch die Stadt. Und seine Suche gilt nicht mehr abstrakten Idolen, er sucht nach Erlösung, nach dem einen Augenblick, in dem alles in Ordnung ist.
(Berlinale Katalog)

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:::: gesehen am 13.2.2007 im Cinemaxx7

Hongkong, China, Volksrepublik China, 2006, 97 min - Regie: Zhang Yang - Darsteller: Zhao Benshan, Hong Qiwen, Song Dandan, Guo Degang, Hu Jun, Sun Haiying, Xia Yu, Wu Ma



Im Rückblick der vergangen Tage war dieser chinesische Roadmovie eigentlich der Film, der mich bislang auf der aktuellen Berlinale am stärksten eingenommen hat. Zhao, ein alter Arbeiter entschließt sich, den Leichnam seines Freundes und Arbeitskollegen Wang, in dessen Heimatdorf zurückzubringen. Aus dem Überlandbus wird er und der Tote bald rausgeschmissen, also muss er sich mit alternativen Mitteln fortbewegen. Dabei geraten die zwei Freunde in witzige und tragische Situationen und durchleben unterschiedlichste Momente und Landschaften Chinas. Auf seiner Odyssee durch das ländliche China muss Zhao sich mit den unterschiedlichsten Menschen arrangieren.

Zum einen der Hauch von Slapstick, wie der arme Kerl andauernd an den Toten gebunden ist. Zum anderen eine tragische Freundschaftsgeschichte, denn der lange Weg zum Heimatdorf ist auch ein langer Weg der Trauer. Hab herzhaft gelacht und geweint - eine emotionale Dynamik, die bei mir selten ein Film auslöst.

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Endlich ist er auch bei mir da - der Berlinale-Kater. Zu müde, um noch über die Filme zu schreiben. Fast sogar gleichgültig, obwohl da die eine oder anderere ganz gute Sache dabei war. Heute nichts gesehen, weil Bett und Arbeit.
 








TRISTESSE DELUXE

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