:::: gesehen am 19.1.05 auf arte

Animation, Japan 1995 Regie: Mamoru Oshii; Buch: Kazunori Itô;

Eigentlich war ich fest überzeugt diesen Klassiker des Genres schon mal gesehen zu haben. An die Altstadt und den Roboter-Panzer konnte ich mich noch erinnern, aber sonst? Muss wohl in einer Berlinale-Spätvorführung gewesen sein und ich hatte die Hälfte drüber geschlafen. Gestern Nacht nicht, fasziniert eingetaucht in diesen Manga-Anime Cyberspace. Technik-Philosophien modern in den 90iger - zwar noch aktuell, aber wirken auch schon irgendwie nicht mehr ganz frisch. Architektonische Momente von Blade Runner. Wär auch gut brauchbar für ein Proseminar Gendertheorie. In einem vom Internet regierten Japan der nahen Zukunft quält sich Major Motoko Kusunagi, ein ultraperfekter weiblicher Cyborg, mit Fragen nach dem eigenen Sein und Handeln. Sie ist wider Willen Mitglied einer skrupellosen Cyber-Polizei, die mit nahezu unbegrenzten Befugnissen für den Kampf gegen die Computerkriminalität ausgestattet ist. Als ihre Einheit auf die Spur des "Puppet Masters", eines geheimnisumwobenen, berüchtigten Hackers stößt, dessen Identität bisher nicht aufgedeckt werden konnte, setzt sich die junge Frau in den Kopf, in dessen Körper einzudringen. Sie möchte dessen Ghost (eine Art undefinierbares, seelenähnliches Ich) analysieren und so Antworten auf ihre eigenen existenziellen Fragen finden. (mehr zu diesem und anderen Manga-Animes bei arte-tv)


 




"Filme, die nicht vom Leben handeln, die wollen wir nicht."

Ich sage: "Spielfilme sind schöne Filme und im Kino geht es nicht um Realismus."
 




:::: gesehen am 18.1.05 im Filmkunst66

Deutschland 2004 - Regie: "Field Recordings", das sind: Christian Becker und Oliver Schwabe; Darsteller: Tom Schilling, Max Timm, Camilla Renschke (!), Lilia Lehner, Lennie Burmeister, Nomena Struß, Simon Sean Hoffmann, Ben Nijmeijer (Moritz), Sarah und Lena Kremer, Nikki Sudden u.a. // Filmstart: 24.2.05

Der 19-jährige Jakob teilt mit seinem Bruder und dessen schwangeren Freundin Karo eine Wohnung in Köln und lebt in den Tag. Mit seiner Videokamera filmt er obsessiv sein driftendes Leben. Er filmt sich beim Masturbieren, beobachtet heimlich mit der Kamera seinen Bruder und Karo und zeichnet die Konzerte seines Freundes Phillip auf. Er betrinkt sich mit der Mutter von Piet, befriedigt Mani am Flussufer, schnorrt Passanten um Geld an, dringt in ein Haus ein und zertrümmert zusammen mit Phillip das Mobiliar. Fragmentarisch dokumentiert Egoshooter die Lebensrealität von Jakob. Assoziativ fügen sich Szenen zu einem Puzzle zusammen, das Jakob splitterhaft portraitiert. In der experimentellen Mischung aus Videotagebuch und Spielfilmelementen wird zu Gunsten von atmosphärischen Momentaufnahmen auf eine lineare Erzählform verzichtet. (Pressetext von www.egoshooter-der-film.de

Vor einiger Zeit, es muss 1997 oder 98 gewesen sein, gabs auf einem Doku-festival einen österreichischen Film, der zeigte zusammengeschnittetes Videomaterial, was Teenager selber über ihr Leben aufgenommen hatten. Ähnlich ist hier der Ansatz. Die Idee zu diesem Film ist aus einem ähnlichen Projekt entstanden. Halt nur alles nicht echt, sondern schön verdichtet. Es geht um Einsamkeit, um Suche nach einer Mutter, Sehnsucht nach Liebe, nach Sinn und Zukunft vielleicht auch. Sehr schön ,aber nicht viel Neues zum Thema Jugend. Visuell - dies ganze Videokamerazeug - auch nicht mehr wirklich kickass. Der Film ist in keine Richtung radikal, aber insgesamt doch ganz nett und wenig ärgerlich. Ich persönlich fand dies junge Mädchen klasse, in das er sich verliebt. Erinnerte mich an E., so ein verflossener Schwarm von mir. Es muss an den Augenbrauen liegen. Auch eine Jugenderinnerung auslösend: Der Kurzauftritt von Nikki Sudden in einer Unterführung - klasse!

Videotagebuch. Das hätte interessant werden können. Auch durchs Bloggen ist ja beim mir ein gewisses Interesse in letzter Zeit aufgekeimt an der Textform Tagebuch (oder auch Briefe). Das, was mich an dieser Textform interessiert (zwischen den Zeilen ein Bild des Schreibenden ausfindig machen), konnte der Film als fiktionales Videotagebuch nicht simulieren. Da war nicht dieses Magische zwischen Aufgezeichnetem und Aufzeichnendem. Aber egal. War ja trotzdem nett anzusehen...

Was es aber doch gebracht hat: Habe vorhin meine alte Videokamera und mehrere 8MM Bänder vom Dachboden geholt und mir eben die vergangenen Stunden das Zeug angesehen. Schon überhaupt die Kamera anzuschließen an meinen HiTech-Fernseher war eine Zeitreise. Die Kamera war damals schon billige Mittelmässigkeit. Die Videos sind alle so 1992-1995 entstanden. Nicht wirklich Videotagebuch, nur so Zeug - Abizeit und erste Zeit in Berlin, die ersten Wohnungen/Zimmer, die damalige Freundin, der Kiez. Krasses Bildmaterial! Wie man so aussah, was man so gesagt hat, wie man sich verhalten hat. Schlimmschlimm. Aber auch interessante Entdeckungen. Zum Beispiel erkennt mein inzwischen geschultes Auge eine Entwicklung von den anfänglich sehr introvertierten Bildwelten meiner eigenen Videos in LG. Mit dem Umzug nach Berlin öffnet sich doch sehr schnell auch die Perspektive der Kamera. Ruhigere Aufnahmen, ein besserer Blick für Bewegungen. Beobachtungen, die sich thematisch langsam weg bewegen vom Ego. Auch mal ein surrealistisches Musikvideo zu Nirvana. Naja, alles aber kein Grund das jetzt zusammenzuschneiden und auf ein Experimentalfilmfestival zu schicken. Dafür ist es einfach doch nur Scheisse, was sich da so um die 20 in meiner Kamera befand. Ein Video hab ich nicht gefunden - das wo wir ins Industriegebiet fahren und einen Fernseher mit einer Axt kaputt machen, um dann den Apparat ins Hafenbecken plumpsen zu lassen. Ach ja, die Jugend...


 








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