Komik und Natürlichkeit durch Anpassung der Figur an die Mechanisierung der Filmtechnik.

"Er schien entdeckt zu haben, daß der Körper vor allem aus Hebeln, Gewichten und Gelenken besteht (wie die Kamera) - und das Gesicht aus Muskeln und Bändern, die man exakt verlängern und verkürzen kann. In dem er an sich selbst dieses mechanische System in Bewegung setzte, brachte er sich in Übereinstimmung mit der Apparatur. (...) Chaplins Mimik und Gebärdensprache sind schon vor der Kamera-Aufnahme montiert und mechanisiert, so daß seine Filme montiert erscheinen - ohne daß Montage verwendet würde. Sie unterliegen einem mechanischen Ablauf, dessen einzelne Teile gewissermaßen auseinandernehmbar sind. Das Fühlen wird da nicht als unteilbarer Fluß, als Naturbewegung ausgedrückt, sondern als ein teilbarer, als ein durchaus zerlegbarer Prozeß, der bei allen Tänzen und Sprüngen, beim Wechsel vom Lachen zum erstarrten Ausdruck, bei allen Gesten übersichtlich und rhythmisch organisiert ist. (...) Chaplins Verhalten ist nicht an sich natürlich, aber weil es der Filmnatur entspricht, wirkt es so echt." (aus: Hans Richter, Der Kampf um den Film, S.140)

Endlich die Diplomarbeit von A. zu Naturalismus im Animationsfilm gelesen. Leider etwas zu spät, denn heute gebunden und morgen Abgabe.
 




:::: gesehen am 14.11.04 auf Video

(Er) - Mexico 1952 - Luis Buñuel - mit: Arturo de Córdova, Delia Garcés, Luis Beristáin, Aurora Walker, Carlos Martinez Baena.

Es beginnt mit einer drolligen, religiösen Fußfetisch-Szene. In der Kirche fallen dem wohlhabende Junggeselle Francois zuerst die Füße, dann die Frau ins Auge. Er verliebt sich auf den ersten Blick in Gloria und setzt alles dran, sie ihrem Verlobten auszuspannen. Das gelingt ihm, doch bereits in der Hochzeitsnacht erkennt Gloria das wahre Gesicht Francois'. Er ist paranoid vor Eifersucht, wirft ihr Untreue vor, isoliert sie von ihren Freunden und mißachtet sie. Er steigert sich immer weiter in seine Wahnvorstellungen, während sie sich aus dieser Hölle zu befreien versucht. Der Film oszilliert zwischen Tragödie und Komödie, wirkt an der Oberfläche fast wie ein melodramatischer Liebesfilm, beinhaltet aber auch die typischen Buñuel-Topoi von sexuelle Obsession, Religion, Moral und Unmoral der Bourgeoisie, sowie Wahnsinnsinszenierungen durch surrealistisch gehaltene Sequenzen. Die "glatte" Erzählstrategie des Films wird immer wieder durchbrochen durch das in der Hauptfigur angelegte psychologische Spiel von Wahrheit und Lüge, Logik und Wahnsinn.


 








TRISTESSE DELUXE

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