AUS/USA 1993 - Regie: Stuart Gordon - mit: Christopher Lambert, Loryn Locklyn, Kurtwood Smith, Lincoln Kilpatrick, Clifton Gonzalez Gonzalez
Wegen Überbevölkerung und knappen Recourcen darf jede Frau nur ein Kind bekommen. Ein Paar hält sich nicht dran, kommt ins Hochsicherheitsgefängnis, wo sie sich durchboxen bis zur Flucht in die Freiheit. Verfilmung einer schweren, langen Geburt in einem Männergenre. Beginnt recht spannend, dann aber doch ziemlich viel Gefängnisfilm-Stereotypen. Merkwürdig dissonant wirkt die Technologiekritik für einen Film von 1993 (Cyborgs, Überwachung-Bestrafung im Panoptikum, künstliche Intelligenz, Träume/virtuelle Realität, alles in der Hand eines Großkonzerns - das ganze Paket halt).
USA 1997 - Regie: Paul Verhoeven - mit: Casper Van Dien, Denise Richards, Dina Meyer, Neil Patrick Harris, Jake Busey, Clancy Brown, Seth Gilliam, Patrick Muldoon, Michael Ironside, Matt Levin
Seinerzeit hatte ich den Film nicht im Kino gesehen, weil ich von den damaligen Kritiken den Eindruck bekommen hatte, der Film würde sich nicht lohnen und sei ein faschistoides Rumgeballere. Ist er auch, aber intelligent, wie mit der reaktionären Vorlage umgegangen wurde. Interessante Vermischung aus Militärverherrlichung und Militärkritik, die Spass macht. Wobei sich am Ende das Geballer doch etwas zieht.
Ein Videospiel, das sich hemmungslos am Krabbeltisch des Genrekinos bedient. Ganze Sequenzen sind beinahe buchstäblich aus Star Wars, Full Metal Jacket, Beverly Hills und alten Soldatenwestern entnommen. Überall schieben sich kantige Leni Riefenstahl Unterkiefer und Das-Weiße-im-Auge-des- Feindes-Blicke in die Leinwand. Verhoeven präsentiert das postmoderne Zitateraten allerdings nicht mit dem intellektuellen Bildungsgenuß der Coenbrüder, sondern mit diebischem Spaß am offenen Plagiat. Was die Eleganz der Kameraführung und Inszenierung angeht, übertrifft er nicht selten die Originale. Klischeehafter als das Klischee, das Prototypische von allem Nichtprototypischen befreit - Verhoevens Film beweist, daß blankes Entertainment auch ohne das Feigenblatt idiotisch menschelnder Probleme auskommt. Nicht jedoch ohne Propaganda. Damit enttarnt er Hollywood mit hollywoodeigenen Strategien und ist einem Produkt wie 'Independence Day' weit überlegen und subtiler als eine Parodie a la 'Mars Attacks'. ( aus: filmtext.com)