...bzw. im Magazin der Staatsoper in "Niemals schlafen", hab meinen Geburtstag mit einer phantasievollen Inszenierung ausklingen lassen, die mich voll in die verrückt-romantischen Wahn-(Traum)vorstellungen eines Einzelgängers hat eintauchen lassen. Und danach hab ich noch die Bühne fotographiert.















Und als ich dann später unter der Opernkantine auf Toilette war, war klar, wo R. wohl seine Farbinspiration her hat.

Und wo wir hier gerade am Preisgeben von Interna sind: Herr Kern hat das selbe Handy wie ich.
 




:::: gesehen am 21.9.2004 auf arte

USA 1955, Regie: Alfred Hitchcock, mit: Edmund Gwenn, John Forsythe, Mildred Natwick, Mildred Dunnock, Jerry Mathers, Shirley MacLaine

Eine der schönen Sachen an alten Autos ist - wenn man sie fährt, fühlt man, dass man Auto fährt. Im Kino kommt mir das ähnlich vor. Bei heutigen Filmen scheint mir das da oft alles so glatt, silbermetalic geleckt. Kein Risiko, die Illusion eines Rundumschutzes auf narrativer und visueller Ebene. Man steigt ein, der Film zieht vorrüber, nette Landschaften vielleicht noch, oder auch mal ein inszenatorisches Ghetto - nur zum Glück muss man nicht aussteigen. Nichts ist mehr dem Zufall überlassen und wenn er sich doch einschleicht wird er digital retuschiert. Und viel schlimmer, man merkt meist nicht mehr, das man fährt (bzw. diesen einen besonderen Film sieht). Früher war die Eisenbahn-Metapher dem Kino näher, glaube ich. Näher an einem filmischen Erlebnis war für mich endlich mal wieder ein alter Hitchcock, auch wenn?s nur im Fernsehen war, aber immerhin in der VistaVersion, dem ursprünglich vorgesehenem Bildformat, was üblicherweise im TV abgeschnitten wird. Ja, und auch sonst das übliche, was halt so Freude macht: Klasse Dialoge, schöne Bilder, tolle Schauspieler, die herrlich renitente Dorffiguren spielen, die sich in ihrer Idylle nicht stören lassen wollen, eine gute Geschichte mit schwarzem Humor und angesiedelt in einem überschaubaren Setting.

Programmtext arte-tv:
[...] Obwohl die Filme von Alfred Hitchcock voll funkelnd witziger Dialogpassagen sind und viele wundervolle visuelle Gags enthalten, hat der Meister des Suspense nur eine knappe Hand voll echter Komödien gedreht. "Immer Ärger mit Harry" ist ohne Zweifel seine bekannteste, und wie schon zuvor in "Mr. & Mrs. Smith" (1941) und "Rich and Strange" (1932) beweist Hitchcock, dass sein Humor ein sehr britischer und tief schwarzer ist. Die Komik entwickelt sich ganz aus den exzentrischen Figuren und der Kontrastierung des toten Harry mit den unbekümmerten Dorfbewohnern, die sich von der Leiche einfach nicht die gute Laune verderben lassen wollen. Der makabre, böse Witz dabei ist die Verquickung der Liebe mit dem Tod.
Hitchcock zeichnet ein viktorianisch geprägtes Neuengland, in dem Begriffe wie Tod und Vergewaltigung einfach nur ärgerliche Störungen der Idylle sind. Man muss schon mit den Füßen darüber stolpern, um sich damit auseinanderzusetzen. Und selbst dann ist eine Leiche bestenfalls ein Anlass, Ritterlichkeit und feinfühlige Zurückhaltung unter Beweis zu stellen; auf jeden Fall nichts, dessen man sich nicht mit einer guten Portion Sportsgeist entledigen könnte. Diese Einstellung kontrastiert Hitchcock in den Szenen, in denen die Füße des toten Harry unübersehbar turmhoch in den Himmel ragen. Kaum verborgen lauern unter der wohlanständigen Oberfläche wie so oft bei Hitchcock der Tod und der Sex, und richtig unterhaltsam wird es erst dann, wenn sie zum Vorschein kommen.
[...]

Weitere Hitchcock-Filme demnächst auf arte: "Über den Dächern von Nizza" am 23. September und "Familiengrab" am 30. September.


 








TRISTESSE DELUXE

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