:::: gesehen am 22.5.2004 im FaF

(Eternal Sunshine of the Spotless Mind) - USA 2004 - Regie: Michel Gondry - Kamera: Ellen Kuras - Drehbuch: Michel Gondry, Charlie Kaufman - Besetzung: Jim Carrey, Kate Winslet, Elijah Wood u.a.

Unsere Hauptfigur Joel wacht an einem grauen Februartag auf und fährt zur Arbeit. Auf dem Bahnsteig überfällt ihn plötzlich der Drang, anstatt zur Arbeit ans Meer nach Montauk zu fahren (ist es Absicht oder Zufall, dass die Geschichte in Montauk beginnt, an dem Strand, an dem Max Frischs gleichnamiger Roman um Erinnerung und Selbstverständnis beginnt?). Dort trifft er die ausgeflippte Clementine, beide lernen sich kennen und die Geschichte macht alle Anstalten sich zu einer hübschen Romanze zu entwickeln.

Dann kommt der Vorspann und Joel weint. Seine Freundin Clementine hat ihn verlassen und erkennt ihn nicht einmal wieder. Er findet heraus, dass sie ihre Erinnerungen an ihn von der kleinen Firma Lacuna löschen hat lassen. Um nun auch Clementine vergessen zu können, beauftragt Joel das Institut mit der Beseitigung seiner Erinnerungen an die Beziehung. Zum Löschen müssen die Erinnerungen zunächst in umgekehrter Reihenfolge anhand von Gegenständen nachgefühlt werden: der Streit, das Schweigen davor und auch die schöne Zeit am Anfang. Während des Löschvorgangs merkt Joel, dass er auf die Clementine in seinem Kopf nicht verzichten mag. Eine wahnsinnige Flucht durch sein Gedächtnis beginnt, um wenigstens einen Teil der Andenken zu erhalten, doch der Doktor ist ein Meister darin, seine Patienten in ihren Kopf zu verfolgen und zu löschen, was sie gerade erinnern. Als Joel am Morgen danach erwacht, ist das ein ganz normaler grauer Februartag – bis darauf, dass er ein Erinnerungszombie ist. Auf dem Weg zur Arbeit überkommt ihn ein verrückter Impuls, er fährt nach Montauk, wo er ein ausgeflipptes Mädchen trifft: Clementine, die ebenfalls ihre Erinnerungen an Joel verloren hat. In einem Satz: Ein Paar löscht im Streit die Erinnerungen an die gemeinsame Beziehung und verlieben sich erneut ineinander. Die Moral ist, "Halt dich an deiner Liebe fest".

Der Verlust des Chronologischen markiert die Erzählweise dieses Films. Der Zuschauer muss Zeichen sammeln und die Erinnerungesfetzen selber zu einer Handlung zusammenfügen. Das fällt am Anfang zunächst schwer, alles wird zu einem Geflecht von Erinnerungsbildern, am Ende des Films ist allerdings jeder Zweifel behoben. Dieses Geflecht versteht es Regisseur Michel Gondry mit beeindruckenden visuellen Ideen um zu setzten. Gondry hat zuvor als Videoclip-Regisseur gearbeitet. Sein erster Film - "Human Nature" (der mit 2-jähriger Verspätung in einigen Wochen in Deutschland startet und übrigens auch nicht schlecht ist) - ist ebensfalls zusammen mit dem Drehbuchautor Charlie Kaufman entstanden, von dem auch die Drehbücher zu "Being John Malkovich" und "Adaptation" sind. Auch in diesem Film wieder die meisterhafte Verschachtelung - eine Subjektiv-Sicht, in der Joels Geschichte, seine Erinnerung und seine Wunschvorstellungen ein faszinierndes persönliches Universum ergeben.

Die Reisen in Erinnerungswelten sind ja in letzter Zeit im Kino nichts Neues mehr. Aber hier verbindet sich der visuelle Gedächtnis-Trip, in den das Science-Fiction-Element der löschbaren Erinnerung integriert ist, mit einer wunderschönen Liebesgeschicht.

Persönlich ein Film mit vielen Deja Vus für mich: Meine Exfreundin sah, als ich sie kennenlernte aus wie eine Mischung aus Kate Winslet und Alicia Silverstone. Die Filmfigur Clementine, die hier von Kate Winslet gespielt wird, hat in ihrer Art viel von meiner Ex-Freundin (die allerdings in der Zwischenzeit auch mal wie EMINEM aussah). Die Figur, die Jim Carrey spielt (übrigens ganz okay in einer ernsten Rolle), hat so einige Sachen gesagt, wo meine jetzige Liebste mich drin zu erkennen glaubt.

|Erinnerungen loswerden? Lacuna Inc.
|Offizielle Filmseite: eternalsunshine.com
|Wie die Liebe aus dem Tagebuch verschwand - In dem Film ?Vergiss mein nicht!“ stellt Michel Gondry die Chronologie auf den Kopf (DIE ZEIT 13.05.2004)
|Weiterführende Links zum Film bei filmz.de


 




... sieht so aus:


Das Golfzentrum Berlin ist zwar kein richtiger Golfplatz, sondern bloss eine Driving-Range (zum Üben), dafür aber mitten in der Stadt, offen für alle und man muss nirgendwo Mitglied sein. Hat gestern mal wieder richtig Spass gemacht, Abschläge zu üben. Ich bin da viel zu selten. Gibt´s zufällig Berliner Blogger, die da auch mal öfter hin wollen? Bitte melden (man kann mir übrigens auch noch einiges beibringen!).
 








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