Es ist eine skurrile Kulisse. Dort hinten, am Horizont, weites Land, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Davor schiebt sich knarzend die Elbe entlang und schleppt müde ein paar Eisschollen mit. Zwei, drei Meter neben dem Ufer liegt das Motorschiff von Kapitän Rosik, aufgebockt auf Holzstapeln. Ein Schiff auf dem Trockenen, so nah bei seinem Element und doch so weit weg, ist ein trauriger Anblick. Unter dem Kiel wächst Gras, sogar ein kleiner Baum wiegt sich im kalten Wind. Im Sommer grasten Kühe unter der Reling. Drei Meter Wasser fehlen der Elbe, damit BM 5247 von selbst wieder schwimmen könnte. Manchmal lässt Herr Rosik seine Holzleiter herunter, 13 morsche Sprossen, um Gäste zu empfangen. Er mag Besuch, dann kocht er Kaffee. (aus: SZ vom 28.1.04) Von diesem Artikel über "Die längste Fahrt des Käptn Rosik" berichtete mir gestern Nacht mein Mitbewohner, der seit längerer Zeit für ein paar Tage wieder da ist, als wir uns aus der Cocktailbar auf dem Weg zu unserem Schiff machten. Ganz begeistert erzählte er vom alten Kapitän Rosik, der beim Hochwasser die Hafeneinfahrt verfehlt hat und auf Grund gelaufen ist. Wie er sich im Ort Freunde gemacht hat und wie der Fährmann ihn hin und wieder auf der Elbe hin und her fährt, damit Käptn Rosik das Gefühl fürs Wasser nicht verliehrt. Der alte Mann und das Land. Der Käptn darf sein Schiff nicht verlassen, eine Dorfgemeinschaft kümmert sich um die Rettungsaktion, damit Käptn Rosik wieder in seine Heimat schippern kann. Eine schöne Geschichte für ein Drehbuch. Am Ende einigten wir uns darauf, dass man viel zu wenig über die Binnenschifffahrt weiss, die Rituale, die Hirarchien, die Beziehungen...
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:::: Spielfilmsichtung für die GFT am 27.1.04 bei E.
CALL THAT A DREAM Polen 2003 - Regie: Mariusz Ziubryniewicz - 28min Ein Mann zwischen der schwierigen Entscheidung für eine Frau oder seinen behinderten Bruder. Der Bruder soll in ein Heim, am Ende der Reise scheint sich aber alles zu regeln. Figuren, Story und Konflikt recht dürftig, sehr sentimental inszeniert. PLATZANGST Deutschland 2002 - Buch und Regie: Heike Schober und René Zeuner - 65min Romeo und Julia im Osten. Martin ist rechts und Marina ist gebürtige Russin. Beide begenen sich in einer Theatergruppe und verlieben sich. Martins rechte Clique hat etwas dagegen... Mit Laiendarstellern umgesetztes Sozialprojekt nach einer wahren Gegebenheit. Unprätentiös, nicht zu sozialpädagogisch, aber auch nicht zu fiktional verklärt. Realistisch erzählte Probleme von Jugendlichen mit der Schule (der Matheleherer wird gespielt von Detlev Buck), Gewalt, dem Erwachsenwerden und dem Sich-abgrenzen innerhalb von Jugendcliquen. |www.platzangst-film.de |Kritik im Filmdienst ZOSTANE TO MEDZI NAMI (It will stay between us) Slovakai 2003 - Regie: Miroslav Šindelka - 92min Der Radio DJ, ein Model und ihr Verlobter. Der Film zeigt die tragisch-komische Geschichte dreier Menschen im heutigen Bratislava, die auf unterschiedliche Weise versuchen ihre Beziehungen zu managen. Sehr interessanter Film: Inszenatorisch die Ausstellung von plakativen Symbolen, Settings, Figuren... thematisch beschäftigt er sich auf unterschiedlichen Ebenen mit Begehren, Moral und Oberfläche. Bewusste Irritationen und psychologische Zuschauerführung. Dramaturgisch sehr angezogen, entlädt sich nur ganz selten etwas, man kricht ein bißchen auf dem Zahnfleisch beim sehen. |offizielle Seite |offizielle Seite auf Englisch
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:::: gesehen am 27.1.04 / Pressevorführung im Filmkunst66
Ein Polizist an einer Tür, Fotografen, Kameras, eine drückende Anspannung, die Ruhe vor dem Sturm. Die Tür öffnet sich, auf der Tonebene bricht ein Donnern der Fotoapparate auf, Blitzlicht, eine Person, den Kopf in einem schwarzes Tuch versteckt, wird von Polizisten durch die Masse geschleust. Schnitt auf die Person in einem Gerichtssaal sitzend, langes Standbild, Schrift: "Im Sommer 1999 verdursten in Frankfurt/Oder zwei kleine Kinder. Ihre Mutter, Daniela J., damals 23 Jahre alt, hatte sie 14 Tage in ihrer Neubauwohnung allein zurückgelassen." Zwei Jahre später sucht Aelrun Goette nach den Hintergründen dieses Verbrechens. "Die Kinder sind tot" versucht in den Mikrokosmos der Plattenbausiedlung Neuberesinchen bei Franfurt/Oder vorzudringen. Bewohner werden beobachtet, befragt und langsam kommen Hintergründe ans Licht. Die arbeitslose Daniela, die selbst aus desolaten Familienverhältnissen stammt, bringt in sechs Jahren vier Kinder von vier verschiedenen Vätern zur Welt, das erste mit 17 Jahren. Zwei Jungen bleiben bei ihr, die anderen werden zur Adoption freigegeben oder in der Familie untergebracht. Sie lernt einen neuen Mann kennen, die große Liebe, glaubt sie. Sie geht zu ihm und läßt die Kinder allein. Die beiden Jungen sterben einen qualvollen Tod. Der Prozeß gegen Daniela J. wird von Tumulten begleitet. Medien und Neugierige drängen sich vor Gericht. Erregte Nachbarn brüllen in die Kameras: "die Todesstrafe ist noch zu gut für die". Die Mutter der Angeklagten läßt kein gutes Haar an ihrer Tochter und belastet sie, wo sie kann. Freunde erklären, Daniela J. habe ihre Kinder verwahrlosen lassen. Das Jugendamt will nichts bemerkt haben. Daniela J. wird wegen zweifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein harter Film, der unter dei Haut geht. Mit chirugischer Präzesion werden die Hintergründe der Tat beschrieben, der Film gibt keine klaren Antworten, sondern wirft Fragen auf nach Verantwortung und Schuld, nicht nur bei der Täterin. Ist Daniela alleine Schuld? Hat sie die Kinder bewußt sterben lassen? Oder ist es eine unglückliche Verkettung der Umstände? Zunächst möchte man den Umständen die Schuld geben. Man möchte den Nachbarn die Schuld geben, weil sie wegschauten, dem Jugendamt, den Männern, die ihre Kinder im Stich liessen. Gegen Ende des Films verdichten sich die Interviews zu einer Zwiesprache zwischen Mutter und Tochter. Daniela scheint offen, erzählt glaubwürdig, aber trotzdem bleibt ein Rest an Mißtrauen an dem, was wirklich vorgefallen ist. Wirklich erklären kann der Film nicht, man ist als Zuschauer mit dem Unfassbaren fast genau so alleine gelassen, wie die Beteiligten. DIE KINDER SIND TOT, Deutschland 2003 Buch/Regie: Aelrun Goette Montage: Andreas Zitzmann Kamera: Bernd Meiners Verleih: Ventura Film, Starttermin: 11.3. 2004 |Kritik von Sandra Vogell | Kritik von zdf.de
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:::: gesehen am 17.1.2010 auf arte(Razzia in Paris)... by tristessedeluxe (2010/01/20 12:39) Neues Open Source Road...
BMW K100 in Zentralrussland, originally uploaded... by tristessedeluxe (2010/01/19 23:14) Meine Social Media Identitäten
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