Gerade am Vorabend beim Grillen auf der Greifswalder hatte ich mich kurz mit einer Literaturwissenschaftlerin über Erzähltheorien unterhalten, mit denen Literaturwissenschaft ja gern die Parallele zwischen Literatur und Film benennt und dabei vergisst, dass Buchstabenzeichen und Bewegtbildzeichen etwas Grundverschiedenes in der Wahrnehmung sind. Aber bevor ich jetzt weiter ausholen kann über den Film, den ich zwar etwas ermüdend aber doch hochinteressant fand, klingelt die Liebste und ich verweise auf diese Kritik. Schönen Abend allerseits.
bin gerade irgendwie froh, dass ich den Job bei VW nicht gemacht habe, jetzt wo die so im Sumpf stecken. Andererseits, Europa ist sich ja momentan auch nicht so einig. Und den Bekannten in London scheint nix passiert.
Der neue Computer ist da, ein ausgelagertes Laptop von der Liebsten Vater. Aber noch keine Zeit es anzuschalten. Vielleicht gar nicht dieses Wochenende?
Aber meinen Umzug wirst Du nicht mehr mitbekommen, Du alter, geliebthasster Pentium(r) 233 Mhz, mit 32,0 MB RAM, Windows 95 und einer 2 GB Festplatte, 24x CD Laufwerk und 3,5" Diskettenlaufwerk. Eigentlich so gut wie neu.
... diesen Tagesspiegel-Verkäufer, der hier in der Ecke Südstern immer seine Tagesspiegel und Die Zeit und noch eine kleine Low-Budget-Literaturpostille singend anbietet? Es kolportiert sich, dass der früher mal Opernsänger werden wollte und das man unbedingt das innige flanieren in Diskursen mit dem geschätzen Gegenüber unterbrechen muss, wenn dieser Zeitungsjunge in der Kneipe auftritt, weil sonst wird der richtig böse. Es soll schon mal zu körperlichen Ausschreitungen gekommen sein, als ein Kneipengast sein Gespräch nicht unterbrach, als der Verkauf startete. Ich zumindest dämpfe immer meine Stimme, oder geh kurz Zigaretten holen mich auf dem Klo sammeln. Wenn er fertig ist mit seinem Gesang, klatsch ich brav und widme mich erst wieder meinen Plateaus, wenn er raus ist. Mein weiss ja nie. Und überhaupt soll die Ecke Südstern ja mal richtig "in" gewesen sein, so um durch die Kneipen zu ziehen. Das war bevor die Sache mit der Schießerei war, Ende der 80er, aber das ist eine andere Sache. Jedenfalls dieser Zeitungsverkäufer radelte eben vor mir her, mit seiner großen Zeitungstasche und sang, "hurra, hurra, es regnet...". Leute gibts.
:::: gesehen am 3.7.2005 im Cinestar Potsdamer Platz
USA 2005; Regie: Steven Spielberg; Drehbuch: David Koepp; Mit: Tom Cruise, Justin Chatwin, Dakota Fanning, Tim Robbins, Miranda Otto, u.a.
Eigentlich könnte das jetzt eine Story für die höflichen Paparazzis werden, dachte ich noch während der Kinotrailer, denn auf meinen Sitzplatz im Kino saß Detlev Buck. Aber von vorne. Man kennt das ja in diesen ungastlichen Multiplexen von heute: es gibt keine freie Sitzplatzwahl, Bier nur groß und kleiner nur alkoholfrei oder auf hip gepanscht. Dazu sehr viele dicke Kinder und all diese anderen schlimmen, uninteressanten Leute, die auch da im Tiergarten am Samstag bei dieser Konzert-Brandrohdung teilgenommen haben, quetschend, nörgelnd und rechthaberisch. Normalerweise sind die Multiplexe nie ausverkauft wenn ich da drin bin, und wenn, dann ist Berlinale. Aber dann ist auch die Sitzplatzwahl frei (sie hatten es mal probiert, doch ein wahrer Cineast lässt sich nicht vorschreiben, aus welchem Winkel er auf die Leinwand blickt). In meinem Bekanntenkreis hat sich die Gepflogenheit etabliert, bei Sitzplatzzwang im Kino, billige Plätze zu kaufen und kurz bevor es losgeht auf die besseren, nichtbelegten Plätze aufzurücken. Solches Verhalten habe ich auch schon in der Oper und im Theater beobachten können. In der Oper und im Theater wird man allerdings nach Beginn der Vorstellung auch nicht mehr in den Saal gelassen, selbst wenn die Welt untergehen würde. Nicht so in den ungastlichen Multiplexen. Das Übel kam, nach der Werbung, als mein Mitbewohner und ich unsere Plätze verließen, um aufzurücken. Andere kluge Menschen taten es uns gleich. Hier und dort positionierten sich die Individualisten neu, um bessere Sicht auf das Spektakle zu bekommen, darunter eben auch Detlev Buck mit seinem Begleiter, die sich auf die vormals unsere Plätze setzten. Glück für die beiden. Wir hatten Pech. Kaum hatte der Film angefangen, standen da 3 dicke Kinder, jeder mit einem 5 Litereimer Pepsi im Arm und forderten ihre Plätze ein, so wie sie es von klein auf am Pool der Hotelburg gelernt haben, "das ist meine Liege, schließlich liegt da mein Handtuch" - respektive, sie hätten ja für ihr Ticket bezahlt und es sei ihre Sache, wann sie in einen Film gehen und es sei ihnen egal, ob auf meinem Platz bereits Detlev Buck säße. Gut, gut. Da die Kinder zwar dick, aber im schlimmen Alter und halbstark und zu dritt waren, verzogen wir uns drei Reihen nach hinten auf neue Plätze, so wie es sich gehört ohne viel Aufsehen zu erregen. Wieder Pech, da kam noch so ein Päärchen, die wohl beim Grönemeyer im Tiergarten eingeschlafen waren und daher verständlicher weise etwas spät dran. Nochmal aufrücken und dann seit langem endlich mal wieder ein richtig ordentlicher Sommer-Blockbuster, der mir sehr gut gefallen hat. Bilder, die sich ins kollektive Popkulturgedächtnis einmeißeln werden und eine märchenhafte Apokalypse. Die tiefen Ängste, die Kinder, die Familie, die Massenhysterie. Nach solchen Filmen bin ich immer eigentümlich benommen, weil die nicht nur auf die Tube drücken, sondern auch klug gemacht sind. Nicht nur einfach so kickass, sondern auch intelligent kickass.
Ein Freund von mir ist der Meinung, ich solle mal mehr von meinen Handyvideos öffentlich machen. Ich selber bin natürlich noch mit mir im Zweifel darüber, ob das wirklich sein muss. Denn wenn ich mir so diese mickrigen kleinen Videoschnipsel ansehe, nun ja. Meist drückt man wohl auf den Aufnahmeknopf, wenn man sonst echt nichts besseres zu tun hat. Hinzu kommt meine Videoschnitt-technsich eher rückständige Ausstattung, die mich bisher eher abhielt, übers Video Blogging ernsthaft nachzudenken. Denn ungeschnitten ist das Zeug noch kruder. Dennoch habe ich mich heute mal etwas in die Richtung schlau gemacht.
Als erstes beim noch recht jungen Google Video Dienst gelandet, der seit einigen Tagen auch einen Upload für Videos anbietet. Mit einem Gmail-Account kann man sich gleich einloggen, aber die Geschäftsbedingungen waren mir echt zu lang und es scheint ein bißchen, dass wenn man das eigene Videomaterial bei Google hochlädt, die so ziemlich alles damit machen können. Außerdem kann man die Videos nicht direkt ins Blog einbinden, sondern muss zum Ansehen immer auf die Google-User Seite. Das zusammen entspricht erstmal nicht so meinem Geschmack.
Frustriert habe ich dann erstmal gesucht, was es überhaupt für Videoblogs (auch "Vlogs" genannt) so gibt. Als erstes bei Adrian Miles gelandet und dort ein paar Familienvideos angesehen. Kurz was in der Wikipedia über Vlogs gelesen, um schließlich bei diesen beiden NewYorkern zu landen auf ihrem Free Vlog: einem Tutorial übers kostenlose Vloggen und einem Blog mit Sammlung von Vlogbeiträgen, die dann teilweise recht sehenswert sind, wie z.B dieser Auftritt von Grobi zu einem 30.Geburtstag als Quicktime Mov bei karmagrrrl.
Na, jedenfalls habe ich mir jetzt bei ourmedia.org ein account eröffnet. Das ist eine Partnerschaft mit dem Internet Archive und bietet die Möglichkeit des kostenlosen Hostings von Videodateien (und anderen Dateien auch).
Dann gab es das Problem, wie ich die 3gp-Videodateien vom Handy in was anderes konvertiere. Zwar kann Quicktime in neueren Versionen die 3gp abspielen, aber das Browser-Plugin kann da wohl nicht mit.
Ich hasse jedenfalls Technik-Foren, weil jeder hat da immer irgendwelche Tipps. Die aber meist nichts taugen. Nach einigem rumprobieren bin ich aber schließlich beim Front End Converter Drop für den Mac der Liebsten gelandet. Ist ein einfaches Programm, das Videoformate in andere Videoformate umwandeln kann. Gut und Freeware.
So, und jetzt stehen wir kurz vor der Premiere einiger Handyvideos auf tristessedeluxe. Holt schon mal Popcorn, gleich geht´s los...
ich bilde mich gerade fort über die Leistungen der Deutschen UFO-Technologie, da haucht es über meine Schulter, wenn du dich langweilst, kannst ja mal recherchieren, was Waschmaschinen heute so kosten. Oder google mal "Waschmaschine Pumpe auswechseln"
edit (23:43) - Waschmaschine geht wieder. Küchenboden ist nass.
bunte Hawaii-Hemden sind doch wirklich mega out. Das klassische einfarbige T-Shirt ist der ideale Begleiter für den Sommer.
Einfarbig? Wie langweilig. Ein bisschen mehr Pepp und Humor gefällig? Setzen Sie doch mal Ihre E-Mail-Adresse oder einen witzigen Spruch in greller Schrift auf ein farbiges T-Shirt. Einfach cool, wie sich ein hochwertiges T-Shirt unter www.PrintPlanet.de zu Ihrer Lieblings-Sommer-Garderobe verwandelt.
Selbst-bedruckte T-shirts, mit selbstgebranntem Pepp und Humor, sind für mich schon seit Sommer 1988 mega out und ich trage sehr gerne meine sommerliches Hawaii-Hemd in gedeckten Farbtönen, dass mit die Liebste geschenkt hat.
Liebste saß in ihrer Höhle, ich saß in meiner Höhle und wir sahen, ohne es zu wissen, den selben Film, identifizierten uns aber gegenseitig mit unterschiedlichen Figuren. Wer sich und den anderen in welcher Figur wiederfand könnte man jetzt lange drüber psychologisieren und Päärchentherapie machen. Muss man aber auch nicht, man kann auch einfach die gemeinsame Wohungssuche vorantreiben.
Jedenfalls ist dieses Dogma-95-Melodram - über einen Familienvater, der mit einer jungen Frau fremdgeht, dessen Freund von der Frau des Familienmannes angefahren wurde und nun querschnittsgelähmt ist - ziemlich klassisches Melodram von der dramaturgischen Struktur her. Eine Dogma-Regel war ja eigentlich, Genre-Muster zu vermeiden. Wenn man aber in die Handlungsstrukturen schaut, nahm man das in einigen Dogma-Filmen nicht sooo ernst und die Regel war wohl nur in Bezug auf den visuellen Stil bezogen. Na egal, intelligenter Film von der Regisseurin, deren letzter Film Brothers auch gut war.
ich habe das Gefühl, diesen Film unbedingt ganz bald sehen zu müssen, auch wenn UIP den lieben Mit-Kritikern erst seit heute erlaubt, ihre Texte zu veröffentlichen, was hier und dort zum Boykott der Besprechung des Films führt. David gegen Goliath, oder wie wichtig kann sich ein Filmverleiher nehmen? Oder die Filmkritik?
ES MUSS DOCH MÖGLICH SEIN, AN DIESER #$*!* GRAFIKERINNENMASCHINE IN DIESEN MEGAKOMPLIZIERTEN PROGRAMMEN EINFACH JPG-BILDER WEB-FÄHIG AUF 11KB ZU KOMPRIMIEREN. SEIT 2 STUNDEN SITZ ICH JETZT SCHON DA DRAN UND AUF MEINER ALTEN LANGSAMEN PC-SCHLEUDER ZU HAUSE WÄR DAS IN NULL KOMMA NIX FERTIG GEWESEN.
ich probier die jetzt mal hier hochzuladen und zu schauen, wie groß die dann sind. nützt auch nüscht.
"Bei Papa Heinz" (Duncker-/ Erich-Weinert-Str., Prenzlauer Berg) gibt's "Hartz IV-Bier": Jarosover Pils aus Tschechien für 80 Cent (0,3 l). Wirt Heinz Modes (57): "Jeder Gast muss sich irgendwo heimisch fuehlen, und bei uns im Kiez sitzt das Geld nicht locker. Einige sind seit Jahren arbeitslos."
Im Alter von 67 Jahren ist der tschechische Schauspieler Jiri Kodet gestorben. In Deutschland wurde er als Hauptdarsteller der TV-Serie «Pan Tau» bekannt.
So die Meldung, die mir vorhin auf dem Radiowecker den Sonntag einläutete.
"Pan Tau" fand ich damals eher doof. War mir vielleicht noch zu abstrakt. Aber bei der Gelegenheit habe ich mal eben gesucht, was eigentlich aus Luzie geworden ist.
"Luzie, der Schrecken der Straße" - ach, von Žaneta Fuchsová hab ich geschwärmt damals. Fast im selben Alter wie ich erlebte sie Abenteuer mit Knetfiguren in der Plattenbausiedlung. Die großen Kinder haben sie verarscht (das kam mir bekannt vor) und als die Wohnung unter Wasser gesetzt wurde, um im Wohnzimmer Schlittschuh zu laufen brach eine kindliche Freude der Anarchie in mir durch.
Als tschechischer Kinderstar hat sie laut imdb noch bis 1989 Sachen gedreht. Auf dieser tschechischen Seite ist erzält, was danach passiert ist: Sie wurde nicht an der Schauspielschule angenommen, wegen mangelndem Talent, hatte mit Restriktionen zu kämpfen wegen dem "anti-kommunistischen" Hintergrund ihrer Familie und hat dann geheiratet und eine Tochter bekommen. Wieder geschieden, heisst sie jetzt Žaneta Bukovská und arbeitet in einer Casting Agentur und gelegentlich als Regieassistentin und übernimmt kleine Nebenrollen. Beim Tschechischen Fernsehen gibts noch ein Interview mit ihr. Leider versteh ich das nicht und für Czech - German gibt es keinen Babelfish, aber vielleicht übersetzt es mir ja jemand?.
Vorhin bei dem Fussballspiel mal wieder überlegt, was an Fussball eigentlich so toll sein soll. Im Vergleich zu Baseball, okay, da passiert was. Aber im Vergleich zu Basketball ist Fussball ja wohl ungefähr so öde, wie ein französischer Liebesfilm. Ewig und vier Jahreszeiten wird da umeinander rum dialogisiert, alles wird ausklamüsert, jeder stellt jedem mal ein Bein und es dauert Ewigkeiten, bis mal was passiert und die beiden im Kasten landen. Wenn überhaupt.
Dann doch lieber Roland Emmerich oder so. Am liebsten ein Sport mit irgendwas mit Autos, die brennen oder zumindest umkippen.
Danach habe ich mein Fahrrad fein getuned. Jetzt ist alles top. Sogar mit Licht. Mann, fühl ich mich maskulin heute. Whowwhowwhow.