Ich habe eine ähnliche Stimmung, wie ich sie schon mal am 30.Juni hatte.

Und sonst? Die Liebste hat jetzt einen Mitbewohner, am Stall wars kalt und ich bin müde von der ungewohnt vielen frischen Luft.
 




BRD 1986 - R: Wigbert Wicker; Darsteller: Dieter Hallervorden, Bernard Menez, Hans Peter Hallwachs, Piere Tornade, Gert Haucke, Günther Ungeheuer, Siegfried Kernen, Evelyn Gressmann
::: gesehen am 1.11. auf RTL

Samstags zum Aufwachen schaut man sich auch sowas mal in Ruhe an und findet's hoch interessant. Mein Filmlexikon schreibt:

Aneinanderreihung von Situationsklamauk um einen LKW-Fahrer, der mit einer Ladung von Altölfässern auf dem Weg zu einer Depnoie in Frankreich ist und nicht ahnt, dass er damit die wirklich kriminellen Giftmüllentsorgungen eines skrupellosen Chemieunternehmens vertuscht. Veralberung von aktuellen Problemen der chemischen Umweltverschmutzung im krampfhaften Hallervorden-Stil

Und man merkt der zeitgenössischen Kritik an, dass die Stärken des Films damals nicht erkannt wurden. Wie so oft bedarf es erst einiger Jahre Abstand und eine neue Generation von Cineasten, um Perlen der Filmgeschichte zu entdecken und ihre gesellschaftsktitischen Diskurse aufzudecken.

Nur vordergründig geht es um den Umweltskandal. Didi ist unser kleiner Mann: der gute, gewissenhafte Arbeiter. Mit dem als Lagerarbeiter langjährig hart verdienten Geld hat er sich einen LKW erspart und diesen mit eigenen Händen zu einem rot-metallic funkelndem Symbol von Kraft und Freiheit aufgemotzt. Mit männlicher Spielfreude betätigt er das Horn, welches zur Freiheit des Proletariats ruft. Aus dem Handschufach quillen leere Marlboro-Schachteln und 5-Minuten-Terrine-Becher als Zeichen für die überbordende Konsumwelt, aus der Didi jetzt ausbrechen wird. Der Cowboy der 80er sattelt seinen Sattelschlepper und macht sich auf nach Frankreich, in den unzivilisierten Westen. Didi ist Vorreiter der Europäischen Union, für ihn gelten keine Staatsgrenzen, und die französischen Motorrad-Sherifs und Wegelagerer können ihm nichts anhaben. Er befreit sich aus den korrupten Verhältnissen der bundesrepublikanischen Heimat, dessen Opfer er ist, um neues Land zu erobern. Das Land, wo Taten noch Folgen haben und ein dicker LKW zur Festung des Humanismus werden kann. Der Konflikt des Films wird visuell aufgebaut durch die Gegenüberstellung von Konsumwelten und -begierden auf der einen Seite und die Schönheit der französischen Provinz auf der anderen Seite. Wird diese wunderbare Natur am Ende zum Umweltopfer der Industriegesellschaft? In der Natur wird schliesslich der Kampf zwischen Gut und Böse ausgetragen. Kulminierend in atemberaubende Stunts und Wortwitzgefechten. Didi kämpft als "gute Haut" mit emotionaler Intelligenz gegen die Mächtigen, ohne es selbst zu merken. Mit Humor und Spontanität wird jede sich gegen sein unbewusstes Ziel wendende Macht ausgehebelt und ist am Ende der Verliehrer. Didi lehrt uns, an den eigenen Zielen fest zu halten, die Dinge - auch wenn sie ausweglos erscheinen - nicht zu ernst zu nehmen, denn für einen Kalauer hier und da muss man sich die Zeit und Ruhe nehmen. Als unverbesserlicher Gutmensch kann Didi gar nicht anders, als der Handlung zu einer versöhnlichen Katharsis zu verhelfen. Darüber hinaus besticht der Film als außergewöhnliches Zeitdokument der Alltagsästhetik Mitte der 80er Jahre...
 




Wieder eine lange Rockpalast-Nacht, diesmal zum Thema Alpenrock. So mit 80ern und so. 25 Jahre Spider Murphy Gang - auch so ein Phänomen, über das man mal mehr sehr laut nachdenken müsste. Jetzt gerade so Performance-Rock von einer Combo von denen ich noch nie was gehört habe. Aber egal - doch vielleicht noch interessant: Da läuft immer so ein Kameramann auf der Bühnen rum mit einer Schulterkamera, ein Riesenteil.

Bin gerade noch ein bischen vorm TV hängen geblieben. Erst die Wiederholung von Harald Schmidt - klasse Führung durch die Kölner "Art Fair". Und Heike Makatsch IST apart, da kann man sagen was man will. Der Film auf dem Ersten dachte ich erstmal eine zeitlang ich wär bei Kabel.1 und habe mich viel zu lange gewundert, warum das auf Programmplatz "1" jetzt ist. Aber wegen dem neuen Logo die Verwirrung. Blöd ausgedacht, gelungen dumm. Ein bischen J.B.Kerner und Günther Jauch. Auf 3sat das mit Russland ist auch gut. Und so ein Robbie Williams Video bei VIVA ("sexed up"), was ich noch nicht kannte. Soll übrigens sich noch mal einer beschweren, das Nachts nichts anständiges im Fernsehen kommt!

Eigentlich komme ich gerade von der Eröffnungsparty des HAU - http://www.hebbel-am-ufer.de - was ja hier gleich bei mir um die Ecke ist. Die Freundin meines Mitbewohners aus HH hatte beim Essen die Idee da hin zu gehen. Gute Idee. Ein paar Leute gesehen, mit einigen geredet, kurz. Wie das so ist. Der Herr Lilienthal von der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz hat jetzt die drei Bühen hier am Halleschen Tor in der Hand. HAU EINS, HAU ZWEI, HAU DREI. So weit so gut. Das Logo ist auch okay. Konzept sind Gastspiele zu zeigen, so was in der Welt sonst so angesagt ist. Eine wohl unterichtete Quelle ist auch begeistert vom Programm. Und ich glaube auch, dass das was wird. Muss ja, Volksbühne Westberlin und eh so wegen der Theaterszene in Berlin, die ja mal was Neues braucht. Jetzt der Abend hat sich eigentlich irgendwie verlaufen - zum Fest im Hebbel sind wir gerade zu spät gekommen, da waren nur noch volle Aschenbecher, aber die Videoinstallation lief noch. Erstmal Flyer einstecken. Dann im Theater am Halleschen Ufer lief das Stück noch, aber es waren schon Leute da. Ganz wichtig: Schafft da bitte einen Zigarettenautomaten an! Kann ja nicht sein, dass ich erst wieder runter zu Getränke Hoffmann muss, immer. Aber gut. Es gab Gratis Eiscreme mit lecker alles, der arme Typ hinter dem Tisch hat mit einer stoischen Ruhe die Leute bedient. Die DJs waren gut - so eine Mischung aus Breakbeats und Drum'n'Base - keine Ahnung ob's da schon wieder einen neuen Namen für gibt. Das Stück habe ich ja nicht gesehen, soll aber technisch total klasse gewesen sein, aber inhaltlich eher ermüdend. Was man ein bischen gemerkt hat an den Leuten, die da raus kamen. Und die Leute? Theater eben: Ein paar Gesichter aus dem Institut, wichtige Leute und so was wie ich (irgendwie dahingestrudelt) - kurz, so Kulturopfer eben. Naja, ist ja gleich um die Ecke, komme ich vielleicht auch mal wieder mehr ins Theater. Ich wette ja: Das HAU wird rocken.

Leider wollte die Liebste nicht mit, wegen ihrer Deadline und so. Aber am Sonntag ist Grillen am Stall - ja, abgrillen kann man das ganze Jahr.
 




Dieses lustige Logo ist von der tödlichen Doris, wo ich gerstern abend war im Hamburger Bahnhof. Nein, nicht tödliche Dosis im Hamburger Bahnhof, wie eine Bekannte heute verstand, sondern bei der Buchpräsentation des 4. Bandes der Edition zur Kreuzberger Künstlergruppe der 80er Jahre, die vom Martin Schmitz Verlag herausgegeben wird.

Es ist schon komisch, was so an einem vorüber zog in den 80ern, ohne dass man da was von mitbekommen hätte. Ich habe eigentlich von der tödlichen Doris nur so am Rande mal den Namen gelesen, und dann nur im musikalischen Zusammenhang. Aber die haben nicht nur Musik gemacht, sondern Texte, Bilder, Installationen und eben auch Filme. Alles im subkulturellen Kontext. Jetzt erst mit dem 4. Band der Edition über die Filme der tödlichen Doris wird also auch mal der Herr Filmwissenschaftler wach, naja.

Gestern haben also Françoise Cactus (Stereo Total) und Wolfgang Müller (Die tödliche Doris) einige Filme und das Buch "Die Tödliche Doris – Kino/Cinema" vorgestellt. Was ein sehr symphatischer Abend war. Eigenlich wollte ich nicht mehr aus dem Haus, die Liebste wollte noch was arbeiten aber mein Mitbewohner ist mitgekommen. Gezeigt wurden die Filme:

Die Gesamtheit allen Lebens und alles Darüberhinausgehende (Berlin 1987) - Der letzte Film der Gruppe: Ein ganz kurzer Szenentrenner (aus 44 Einzelbildern), der eigentlich für Hobbyfilmer in Läden verkauft wurde. Aufbauend aus den Einzelbildern entstanden großformatige Gemälde, die dann im Katalog abgedruckt wieder zum Daumenkino wurden.

Edith Müller putzt ein Fenster (Berlin 1983) - Die Mutter von Wolfgang und Max Müller putzt ein Fenster, während auf der Tonspur singen die Mutter und Thomas Müller das Stück "Über-Mutti".

fliegt schnell - laut summend (Berlin 1981) - Ein kleinwüchsiger Mann im langen Mantel durcheilt die winterliche Stadt. Im Off erklingen seine Gedanken, modelliert in bizarr-romantischen Gedichten. Schließlich kommt er in einem Wäldchen an, entpuppt sich in der verschneiten Landschaft, wird groß und tanzt nackt und gestenreich im Schnee. Die Befreiung hält nicht lange an, und er kehrt im selben Körper heim. Fast kitschig, aber klasse ästhetischer Ausdruck.

Städtefilm München (München 1983) - Veranstalter, bei denen die tödliche Doris auftrat wurden gebeten, einen kurzen Film über die jeweilige Stadt zu drehen, in der der Auftritt stattfinden sollte. Die einzelnen Filme wurden seinerzeit nur jeweils einmal in der jeweiligen Stadt gezeigt. Der Städtefilm München ist von Doris Kuhn. Sechs Minuten Schwarzfilm und auf der Tonspur ist ein Telefonat mit Doris Kuhn zu hören, warum auf dem Film, den sie eingeschickt, nichts zu sehen ist. Sehr lustiger Film.

Der Fotomatonreparateur (Berlin 1983) - Mehrere, neben diversen Fotoautomaten gefundene Passbildstreifen zeigen immer wieder den selben Mann vor unterschiedlichen Hintergründen. Es handelt sich offentsichtlich um weggeworfene Probe- und Testaufnahmen des für die Reperatur der Automaten verantwortlichen Mechanikers. Wem das bekannt vorkommt: Ja, die Idee wurde später dann wohl im Film "Die fabelhafte Welt der Amelié" eingebaut...

Tanz im Quadrat (Berlin 1984) - Das heute bekannte Stück von "Stereo Total" ist eigentlich von der tödlichen Doris. Der Film ist ein kurzer Teaser zu dem Stück: Die Erotiktänzerin Valerie Caris Ruhnke tanzt mit Reinhard Wilhelmi in der Küche von Wolfgang Müller auf einer Holzleiter zu dem Stück.

Tapete (Berlin 1983) - In langsamen Schwenks fährt die Kamera diverse Tapeten aus einem Musterkatalog ab. Eine Pappmaske vor der Kamera macht das aus dem Film ein Breitleinwandfilm, der speziell für die Leinwand im Berliner Delphi-Kino konzipiert wurde. Als Tapetenfilm zu einer Ausstellung "Der Hang zum Gesamtkunstwerk".

Im Winter sollen alle Filme der tödlichen Doris nochmal irgendwo in Berlin gezeigt werden. Jetzt gerade laufen einige Filme in Hamburg im Lichtmess Kino. Und am Donnerstag, 6. November 2003 um 20 Uhr nochmal in der Kinemathek Karlsruhe.

Ja. Und das Buch “Die Tödliche Doris - Kino” - 128 Seiten, deutsch/englisch, farbig, gebunden, Euro 24.50 - ISBN 3-927795-37-2 und noch ganz viele Infos und andere Dinge von der tödlichen Doris kann man beim Martin Schmitz Verlag finden.

Auf der Homepage von Die tödliche Doris gibt es auch noch Filme zum Download und die Musik als kostenlose MP3 Dateien.

Danach bin ich noch zu Leuten Biertrinken ins Möbel Olfe gefahren. Danach habe ich am Kottbusser Tor beim Türken Pommes gegessen (eigentlich beim Jugoslawen, der sich Charlie nennt). Und zuhause habe ich dann noch schnell den w.bloggar heruntergeladen.

Heute war ich zwischendurch bei meinem alten Job, habe mein Zeugnis bekommen, mit A. beim Bäcker gewesen (sie meint, sie findet das immer noch komisch, dass ich da jetzt weg bin - hab mich locker mit ihr für nächste Woche verabredet), und weiter recherchiert, weil nächste Woche ist ja mein neuer Chef wieder in der Stadt. Muss man dann ja was vorzeigen können.

Und jetzt muss ich mal noch irgendwie das Wochenende einklingen lassen. Wieder nichts vorbereitet.
 




Das ist genau das, was mir zu meinem Glück noch fehlt! Ein freundlicher html-editor mit dem Zusatz des problemlosen Postings ins Blog. Formatierungen leicht gemacht und alles (bisher) ganz übersichtlich.

Nur die Frage: Gibt es bei blogger.de auch die Möglichkeit per FTP Datein (z.B.) Bilder hochzuladen? - was w.bloggar wohl auch können könnte.

Aber erstmal testen...

Wenn das lesbar ist geht's:
durchstreichen

andere Farbe und Schrift

alles lustig knallig machen

einen Link setzen: Hier getht's zu w.bloggar

ganz einfach geht's Artikel auf dem Blog zu hinterlegen (öffentlich/nichtöffentlich), und bis zu frei wählbare Anzahl an Beiträgen im Nachhinein zu ändern... da spar ich mir doch gerne Geduld. Wieso komm ich da jetzt erst drauf? Bei 20six gab es sowas nicht.
Allerings muss man bei jeder Korrektur die Kategorie neu angeben.

Ach ja: man kann damit auch multipel bloggen und ach, so viele schöne Sachen... ich geh jetzt schlafen, obwohl ich ja eigentlich von meinem Abend mit der tödlichen Doris im Hamburger Bahnhof schreiben wollte.
 




Auf der Suche nach etwas, was mir sagt, ob Bloggen süchtig macht habe ich was vollkommen anderes interessantes gefunden...

Nach der kleinen blogger-typologie bei runtimeerror.twoday.net schwanke ich wohl zwischen diesen beiden Typen:

der stimmungs-blogger
- läßt nur dann kommentare vom stapel, wenn er/sie entsprechende laune hat. ist mal lustig, mal nachdenklich-depressiv. hat schon mal über den tod nachgedacht. deshalb erzählt er/sie ungezwungen dinge, über die man lieber nur mit einen therapueten reden soll. errinnert sich gerne an vergangene sachen und träumt von dingen die noch kommen. sollen. kommensollen.
hobbies: denken, nachdenken, autofahren, versucht die welt begreifen.


der nicht-blogger
- liest immer wieder mit, schreibt aber nichts. fühlt sich "nicht dazugehörig". findets das alles einerseits albern, anderseits kommt er da nich los von. denkt: vielleicht bin ich süchtig nach sowas, deshalb kommentiert er nicht, weil das wäre dann die bestätigung. lässt sich nicht in ecken drängen, mag "schubladen" nicht so.
hobbies: familie, kinder und der ganze quatsch. öde. deshalb mag er/sie das netz so.


Jedenfalls nach meiner momentanen Stimmunglage zu beurteilen. Anderseits kann man sich in einigen der Typen mehr oder weniger erkennen.

Nun ja. Aber wo finde ich was über Sucht und Blogger?
 








Da mir mal gerade sooo langweilig ist, habe ich Euch einen kleinen Film gemacht.

Viel Spass!
 




...heute ganz schön langweilig.
... das schon seit ein paar Tagen.
... als ob mir nicht nur langweilig ist, sondern da noch was anderes schlummert.
... hungrig?
... müde?
... unsicher.
Vielleicht liegt´s ja auch an den Sonnenwinden.
 




Eine meiner Cousinen (14 Jahre jünger als ich) ist gerade bei einer meiner anderen Cousinen (6 Jahre jünger als) in Berlin zu Besuch. Es gab Lasagne. Und ich war das erste mal da bei der in der Wohung. Dafür dass sie "erst" Mitte 20 ist, ist das schon ziemlich gesettelt alles bei ihr. Die Wohnung und das Studium: Gepflegt eingerichtet und sie beginnt gerade ihre Dissertation. Was mich irritierte und auch ein bischen grummelig werden lassen hat. Eigentlich hätte ich mir gewünscht, wir jungen Familienmitglieder schaffen es mal, da ein bischen Unverkrampftheit in der Begegnung aufzubringen. Statt dessen war die Stimmung ähnlich wie beim normalen Familienbesuch - Weihnachten bei Großeltern. Schon merkwürdig, dass es zu diesen Familienmitgliedern dann doch immer ein leicht gespaltenes Verhältnis gibt.
 




Eine Bekannte hat mir neulich eine e-mail geschickt mit der Bitte, in mich zu gehen und meinen persönlichen Erfahrungsschatz das Weibliche betreffend anzuzapfen und meine Beobachtungsgabe spielen zu lassen, sie bräuchte das für eine Recherche.

Wissend, dass jene Bekannte eine Person ist, von der ich an sich einiges halte, war ich zunächst verwirrt, weil gerade jene Stereotypen, die einem da als erstes einfallen ja wohl nicht das sind, woran sie gerade arbeitet. Aber man weiss ja nie so genau, wie sich die Dinge ändern - raus aus der Uni in die Arbeitswelt - da geht man an Themen vielleicht auch anders ran, als wie im Soziologiesemniar. Und eigentlich will ich mich weigern, ihr zu antworten, weil ich das Gefühl habe, die Frage nach dem "Weiblichen" und dem "Männlichen" an sich ist wieder rückläufig. In den 90ern schien es mir mal so, dass sich die Genderdebatte aus den 80ern so weit rumgesprochen hatte, dass jeder etwas damit anfangen konnte. Zumindest mit dem Einverständnis, dass sich Menschen in Abhängigkeit von ihrer Umwelt entwickeln und so bestimmte Verhaltensweisen tradiert werden, die aber nicht zwingend etwas mit dem biologischen Geschlecht zu tun haben, sondern als eine Art Performanz des Geschlechts funktionieren. In der Populärkultur hat sich das z.B. im Androgyn-Chic gezeigt, oder dass in Daily-Talkshows gern dramaturgisch auf den größten gemeinsamen Nenner "jeder wie er will" hin gearbeitet wurde.

Zusammengehend mit dem Dekonstruktivismus der Postmoderne lag es der Genderdebatte auch daran, genau diese Geschlechtsstereotypen als kulturell geprägt aufzuzeigen - also veränderbar und nicht vom biologischen Geschlecht determiniert - mit dem Ziel eine neue Ebene der Emanzipation von Frau, Mann, Mensch zu erreichen. Inzwischen wird einem das Thema wieder vermehrt rückläufig untergejubelt, glaube ich festzustellen - hin zur Verfestigung von Geschlechtsstereotypen die auf einen klaren Unterschied zwischen Mann und Frau aus sind. Es kann auch sein, dass das Ganze stark mit der stärker im Vordergrund stehenden Gen Debatte zusammenhängt. In letzter Zeit ist ja ganz oft dann doch angeblich irgendein Gen dafür verantwortlich, wie sich Menschen entwickeln, wo man vorher dachte, das Unterschiede oder Entwicklungen seien stärker kulturell/gesellschaftlich geprägt. Daher vielleicht auch diese Renaissance mit den Unterschieden zwischen Mann und Frau. Wieviel am Gender ist biologisch determiniert und wieviel kulturell? Wird wohl zwischen den Zeilen neu verhandelt. Die Rolle der Frau in der Gen Debatte wäre auch mal ein Thema, jetzt für die dunkeln, kalten Abende am wohligen Küchentisch.

Ich bin mir nicht sicher, ob und was ich auf die e-mail meiner Bekannten antworten soll. Das Problem ist ja, dass wir natürlich immer noch von diesen Stereotypen umgeben sind und ja auch schwer aus unserer Haut heraus kommen. Es ist ja nicht so, dass schnell schwupsdich die Stereotypen dekonstruiert sind und alle Menschen gleich. Vielleicht kann man das auch mal aus einem positivem Licht sehen? So nach dem Motto, ist doch auch gut, wenn Männer Sinn für Fußball, Technik und einfache Freuden haben. Und Frauen? Shoppen, Labern, Probleme machen? Das kann´s ja nicht sein. Vielleicht ist es falsch, dass an bestimmte Themenbereichen festzumachen, sondern vielleicht sind´s auch unterschiedliche Hirnfunktionen, wie: Frauen = komplex / Männer = einfach. Wobei man dann ja aber wieder beim biologischen Determinismus wäre. Hm. Oder so: Frauen = familiäre Harmonie / Männer = Revier verteidigen. Das ist dann aber doch wieder kulturgeschichtlich geprägt, oder?

Persönlich sehe ich natürlich Unterschiede, nur liegen die auf den 2. Blick dann doch wieder überall anders verteilt, sodass man da lieber keine Verallgemeinerungen machen möchte. Vielleicht ist der Unterschied - wenn ich´s so überlege - dadurch geprägt, dass Frauen tendenziell zum Multitasking besser geeignet sind als Männer, wodurch sich eine unterschiedliche Sicht auf die Welt entwickelt. Frauen wirken (dann für Männer) manchmal nicht bei der Sache, weil der Wahrnehmungsrahmen weiter gezogen ist. Männer hingegen sich vielleicht stärker jeweils auf einen kleineren Teil der Wahrnehmung konzentrieren, wobei dann aber aus Sicht der Frauen, alles zu einfach, grobschnitzig und gefühlsarm ist bei den Jungs. Keine Ahnung. Ich finde das Thema aber eigentlich auch zu blöd, um eine wirklich gute Antwort zu geben.

Auf der Party, wo ich am Freitag war (die ganz viel Spass gemacht hat), meinte einer, mit dem ich mich darüber unterhalten habe, Frauen würden gerne Probleme ansprechen, deren eigentliche Lösung ihnen dann gar nicht mehr so wichtig ist. Ein anderer sagte zu einem anderen Thema, "Egal, belesen ist sie ja auch, aber ihre Turnschuhe sind sexy."

Auf der Party, wo ich am Samstag war (die mir nicht so viel Spass gemacht hat), habe ich mich eigentlich nur mit der Liebsten unterhalten und Bier getrunken. Aber beim Beobachten der Leute feststellen können, dass sehr merkwürdige geschlechtliche Unterschiede beim Tanzen bestehen. Tanzen um sich sexy zu geben - männlich und weiblich ausgeprägt. Und man springt auch drauf an: Bei einigen Jungs schaue ich dann eher betreten/genervt weg und bei Frauen kann das dann schon reizvoll sein.

Und auf dem Umzug wo ich vorhin war, mussten wieder die Männer die Waschmaschine schleppen.
 




Meine Lieblingsklamotten habe ich gerade in die Maschine getan. Jetzt ist nur noch der Überhang sauber. Und was soll ich jetzt anziehen für die Party? Die Frage stelle ich mir nur dann, glaube ich, wenn ich das Gefühl habe, nicht anziehend zu sein. Wie jetzt gerade.
 




Seit einigen Monaten bin ich ja aus beruflichen Gründen dazu gezwungen, mich mit Mitte auseinander zu setzten. Und da verändert sich schon das Weltbild. Es fängt damit an, dass wenn ich so am Abend das den Tag über gesammelte Kleingeld begutachte, ich feststellen muss: Berlin ist in Europa. Besonders die Bäcker in Mitte scheinen in den Genuss einer hohe Zahl an Laufkundschaft aus dem europäischen Ausland zu kommen. Fast jedes mal, wenn ich mit ein Croissant hole, bekomme ich Cent- und Euromünzen mit lustigen Motiven auf der Rückseite wieder. Daran habe ich mich inzwischen gewöhnt.

Was mir aber immer noch zu denken gibt ist mein Weg zu Arbeit, der entlang der Friedrichstraße geht - oberirdisch auf dem Rad/Auto oder unterirdisch. Zur Zeit wieder verstärkt unterirdisch, weil oben ist´s mir zu kalt.

Es ist eine Frage der Zeit: Viertel vor 9 ist die Hölle los. Kurz nach 9 ist alles wieder leer. Viertel vor 10 ist die Hölle los. Kurz nach 10 geht´s wieder. Nur dann sind die Touristen unterwegs. Mit dem Fahrrad war das ja noch ganz witzig, konnte man schimpfend klingeln und die HerrenDamen sprangen aus dem Weg. Nur den Checkpoint Charlie verstopften sie mit ihren Bussen und Fotosessions, das man da auch mal bremsen muss. Da war´s dann immer besser vor 10 durch zu sein, denn danach ist die Ecke Austragungsort der Internationalen Autobus-in-einander-Verkeil Festspiele. Und dann - Schulklassen, wo man hinsieht.

Und die sind auch in der U-Bahn (nach 10). Immer lustig zu beobachten, wie die immer leicht genervteen LehrerInnen versuchen, Ordnung in die Sache zu bekommen. Anders bei Berliner Schulklassen, die haben es sich angeeignet, sich dem Flow anzupassen, da wirken die Pädagogen auch etwas gelassener. Wer verloren geht, hat selber Schuld, oder so. Jedenfalls ist man in der U-Bahn den Menschen ja etwas direkter ausgesetzt. Man hört babylonisches Sprachgewirr und deutsche Dialekte, denen man glaubte, entkommen zu sein. Auch Gedanken, die man nie hätte selber denken können, wie heute:

"Ich finde ja das Münchener U-Bahnnetz übersichtlicher als das in Berlin", meinte einer zum anderen. Und mir schoss gleich durch den Kopf, "Kunststück! München ist an sich übersichtlicher als Berlin! Deswegen ist ja auch diese zarte Seele des Herrn Kübelböck schick nach 3 Monaten Berlin schnell, schnell nach München gezogen." Aber dann überlegte ich, ob da eine Meisterschaft ausgerufen wurde, die ich wieder mal nicht mitbekommen hatte. Zeig mir deinen Schienenweg und ich sag dir, was für ein Mensch du bist, oder so.

Also ich finde ja das Berliner U-Bahnnetz übersichtlicher als das Autobahnnetz im Ruhrgebiet. Ich finde schon, dass man das vergleichen kann, ist es doch in Berlin gerne mal ein Gesprächsthema, wie man wo am besten mit den Öffentlichen hin kommt, was Leute aus dem Ruhrgebiet ganz gerne mit ihren Autobahnen pflegen.

Wie dem auch sei. GENAU JETZT (13:07) spiegelt sich die Sonne in der gegenüberliegenden Fensterfassade so, dass sie mir auf den Schreibtisch scheint in meinen dunklen, kargen Arbeitsraum hinein.
 




... mit dem layout hier, wenn ich sowas: http://e621.blogger.de sehe. Da ist dann wohl mal basteln angesagt.
 




USA 1947 - Coronet Instructional Films
::: gesehen auf Internet Archiv / Movie Archiv

Diesen Film hätte ich vor 15 Jahren sehen müssen! Eine Sozial-Anleitung für Teenager für das richtige Dating und zur Frage, wie man populär wird. Wirkt wie eine Folge von "Clueless", oder so. Auf diesem Film bauen alle Highschool-Komödien und Teenager-Sitcoms auf - ganz klar.

Hier geht´s zum Film

Danke für diesen Hinweis auf das Internetarchiv für kulturelle Artifakte http://www.archive.org/

via filmtagebuch.blogger.de
und daswohnzimmer
 




D 2003 - Hans-Christian Schmid (Regie und Drehbuch)
:::: gesehen am 22.10.03 im Spütnik Südstern.

Das schöne am Sputnik ist, dass das Kino von mir zu Fuß ganz gut zu erreichen ist. Blöd ist nur, dass ich die Filme, die da laufen, oft schon gesehen habe, da dort immer Filme kommen, die eigentlich schon durch sind. Aber irgendwie habe ich´s immer verpasst "Lichter" zu sehen, auf der Berlinale wurd er mir schon ans Herz gelegt und dann hatte er ja auch den Filmpreis gewonnen. Ich wollte nun doch nicht warten, bis er auf arte/ZDF kommt. Es war kalt, ich müde, wollte nich so weit raus, da passte es dann prima, dass der Film im Sputnik kam. Der Liebsten war´s auch recht.

Schöner Film. Guter Film. Bester Film. Wer ihn noch nicht gesehen hat, unbedingt ansehen. Mehr sag ich jetzt nicht dazu.

Nach dem Kino mit der Liebsten über Dinge diskutiert und schlechte Laune bekommen.

http://www.lichter-der-film.de

_
 




James Elkins:

"(...) teaching in the Department of Visual and Critical Studies and the Department of Art History, Theory, and Criticism at the School of the Art Institute of Chicago.

His writing focuses on the history and theory of images in art, science, and nature. Some of his books are exclusively on fine art (What Painting Is, Why Are Our Pictures Puzzles?). Others include scientific and non-art images and archaeology (The Domain of Images, On Pictures and the Words That Fail Them), and some include natural history as well (How to Use Your Eyes)."

Auf der Homepage http://www.jameselkins.com sind ein paar Texte von ihm als PDF...


Ausserdem...

Viele wissenschaftliche Bilder gibt´s in der Datenbank der Science Photo Library:

http://www.sciencephoto.com






 




...hab ich eben bei meinem neuen Job. Deshalb merke: Immer ausprobieren, zu welchen Türen die Schlüssel eigentlich passen, die man so bekommt. Und fragen, was mit den anderen Türen ist. So habe ich aber wenigstens mal den Hausmeister kennengelernt.
 




Ich habe ein Baby zum Heulen gebracht. Das war nicht schön. War auch nicht meine Absicht, aber die Dinge haben sich den ganzen Tag über auf diesen Moment hin entwickelt. Da bin ich mir ganz sicher.

Zunächst weckte mich die Liebste mit ihrem Anruf und bat um Tröstung. Eigentlich wollte ich ja in eine Pressevorführung, stattdessen aber nicht ins Kino, sondern Parkspaziergang. Ecken vom Volkspark Freidrichshain gesehen, die mir unbekannt waren. Auch Ecken, in denen ich Nachts nicht hingehen werde, aber das ist ein anderes Thema. Oben auf dem Berg konnte man runtersehen, Dinge schienen leichter, die Liebste lachte wieder.

Wir hatten Hunger und holten im Supermarkt Nahrung. Ich kaufte Zigaretten und eine 1 Liter PET Flasche "Vanilla Coke" - und damit fing das Elend an. Ich hatte Tage zuvor diese Warnung von Nico gelesen, war dann aber doch interessiert. Der Geruch beim Öffnen der Flasche zunächst wie bei einer normalen Coka. Im Glas entfaltet sich schon eine leichte Vanille-Blume und der erste Schluck: zunächst nichts besonderes - aber im Abgang dann ganz klar Vanillegeschmack. Dass das "weicher" schmecken soll, finde ich nicht. Gekühlt verstärkt sich der Vanillegeschmack allerdings. Dann der Zigaretten-Check: Ich trinke Cola wenn dann ganz gerne zusammen mit einer Zigarette, weil ich finde, dass schmeckt ein bischen nach Hasch. Mit Vanilla Coke ist dieser Effekt nicht so gut. Soweit der Geschmack, so weit okay.

Jetzt die ungeahnten Nebenwirkung: Nachdem ich wieder in Kreuzberg war, fing die Vanilla Coke an zu wirken. Ich musste einen äußerst offenen und liebenswerten Eindruck gemacht haben. Denn es fragten mich diverse Leute auf der Straße Dinge, die ich auch beantworten konnte. Besonders dankbar die Araber, die "die runde Kirche" suchten und die spansichen Touristen, die an der U-Bhf. Gneisenaustraße wissen wollten, wo denn hier der Hackesche Markt sei. Pfeiffend und froh ging ich durch die Straßen, half hier und besänftigte dort. Euphorisiert durch meine Hilfbereitschaft, die ganz klar bedingt durch die Cola war, kaufte ich dann noch spontan eine CD, ohne sie vorher zu hören, was manchmal kein Fehler sein kann ("Stratosphärenlieder" von Peter Licht - gewöhnungsbedürftig, muss man sich erstmal in die Texte reinhören, beim Dritten hören dann ganz gut).

Im Treppenhaus jedoch das Unglück. Zwei Stockwerke unter mir wohnt eine junge Familie mit Baby. Als ich die Treppen hochging, hörte ich es bei denen in der Wohnung klingeln, und jemand öffnete die Tür. Als ich um den Treppenabsatz kam, rief weiter unten die Mutter, in der Tür stand der Vater mit dem Baby auf dem Arm. Das freute sich. Bis es mich sah. Zuerst ungläubig, dann enttäuscht fing es an zu brüllen und brüllte noch lauter, als ich vorbei weiter nach oben stieg. Selbst als die Mutter hinter mir kurz darauf das Stockwerk erreichte, wollte es nicht aufhören (ich höre es übrigend jetzt auch gerade wieder schreien). Meine Vanilla-Coke geschwängerte, positive Aura musste nachgelassen haben. Ich muss ausgesehen haben wie ein Vanillejunkie auf der Suche nach dem nächsten Vanilla-kick. Dabei wollte ich doch nur kurz einmal neugierig sein. Das war am Montag. Ich habe ein Baby zum Weinen gebracht. Und ich trau mich nicht, diese Colaflasche wieder anzufassen, vielleicht passiert noch Schlimmeres?
 




Es ist die alte Diskussion, die mir in den letzten Tagen durch den Kopf gegangen ist: Schreibe ich lieber anonym, oder soll ich mein Weblog mit meinem Namen kennzeichnen?

Ich habe eben ein bischen gesurft, wie andere das handhaben und es gibt in dieser Frage ja wohl keine klare Vorgabe. Manche nutzen nur den Vornamen, manche geben sogar ihre Telefonnummer in einem Impressum an und manche scheinen trotz Anonymität äußerst authentisch.

Ein Artikel bei blogworld.de - Weblogs ohne About... - und die Kommentare dazu zeigen recht deutlich, wie da die Meinungen auseinander gehen.

Bei Horst Prillinger habe ich einen hilfreichen Artikel gegen anonyme Blogs gefunden, der mich in der Entscheidungsfindung etwas voran gebracht hat.

Besonders wichtig scheint mir die veränderte psychologische Haltung zu eigenen Beiträgen, wenn man sie mit seinem Namen versieht. Man denkt zwangsläufig mehr darüber nach, was man veröffentlicht, was zu einer qualitativen Verbesserung führt, sowohl beim Leser, als auch beim Schreibenden.

Jeder muss gucken, wie er denkt. Ich entscheide mich dafür, die Sache nicht mehr anonym zu machen. Was das für die Beiträge und Themen hier bedeutet, ob ich weniger persönlich werde oder gar nichts mehr von meinem Alltag reinstelle, wird sich zeigen. Vielleicht führt es aber auch zur literarischen Überhöhung persönlicher Vorkommnisse. Eine der Motivationen für mich, ein Weblog zu betreiben war schließlich, das Phänomen auf sich wirken zu lassen und auszuprobieren, was das mit einem macht. Die Reflexion über Sinn und Unsinn, oder die Frage "warum mach ich das eigentlich?" wird jeder kennen und beantwortet sich für mich immer wieder neu. Und ab heute also nicht mehr anonym.
 




Deutschland 2003 - Regie: Leander Haußmann - Buch: Sven Regener - Darsteller: Christian Ulmen, Katja Danowski, Detlev Buck, u.a. // gesehen 18.10 im Yorck

Als ich vor zwei Tagen vor einem Kontoauszugsautomaten am Ku-Damm stand und der Nadeldrucker beinahe orakelhaft vor sich hin drucknadelte, dann die frohe Kunde ausspuckte, dass ich seit über 8 Monaten endlich wieder aus dem Dispo raus bin, ging ich für zwei Stunden in den Geschäften schauen, was ich mir den jetzt von dem Geld so alles leisten könnte, denn ich hatte noch Zeit. Das erste Geschäft, in das ich strudelte, war eins mit Büchern. Dort stand ein großer Tisch, darüber an der Decke hing ein Schild "unsere persönliche Empfehlung". Auf dem Tisch rote Taschenbücher, massenweise, von dem Buch, das ich vor zwei Jahren als Hardcover zu meinem 29 Geburtstag geschenkt bekommen habe mit dem Spruch, "Du wirst ja nun auch bald 30". Ich wohne in Kreuzberg und habe "Herr Lehmann" verschlungen, wie lange kein Buch vorher und natürlich habe ich mich, wie ja irgendwie jeder, in irgendeiner Weise damit identifiziert. Ich finde Flaschenbier auch besser, wollte auch eine schöne Köchin kennenlernen und achtete fortan auf die Elektrolyse.

Und heute also der Film, zusammen mit meinem Herrn Mitbewohner. Man hat sich ja nun schon von einigen was darüber erzählen lassen, von wegen, den Herrn Lehmann hätte man sich anders vorgestellt, die schöne Köchin sei fehlbesetzt und überhaupt. Und ich möchte mich gern einreihen in das Lammentieren: Das Prinzenbad ist im Film überhaupt nicht getroffen, sage ich, aber Herr Ulmen ist klasse. Ich bin ja in der glücklichen Lage, dass ich mir Herrn Lehmann beim Lesen nicht vorstellen musste, denn ich war ja Herr Lehmann. Die schöne Köchin ist gut besetzt, auch wenn meine schöne Köchin im Geiste eher an jene Frau erinnert, mit der ich heute genau 2 Jahre zusammen bin. Und mein Kreuzberg ist sowieso anders.

Der Film hat mir trotzdem gefallen, gerade wegen der Differenz. Das Problem ist ja, wenn man die Stadt, in der man lebt, im Kino oder im TV sieht, wird´s merkwürdig durch die konkrete Bildhaftigkeit. Da bekommt eine Ecke, an der ich mal zusammengeschlagen wurde plötzlich Poesie und Brücken, auf denen man verliebt in den Kanal sinnierte, verbinden feindliche Stadteile. Das, was beim Lesen in meinem Kopf entstand, war viel mehr geprägt durch meine Stadt. Das was da auf der Leinwand passiert ist eine fremde Stadt, weil sie zu der Zeit noch nicht meine Stadt war. So weit, so gut. Wichtiger als der Vergleich von Bildwelten und Figuren ist für mich die Frage, ob der Film trotz allem autark als Film funktioniert. Und ja, er hat seine eigene Atmosphäre, seinen Witz und seine dramatrugische Zugkraft.

Auf der Konferenz für Drehbuch und Stoffentwicklung, für die ich bis vor kurzem gearbeitet habe, hatten wir eine Abendveranstaltung - Das Drehbuch Quartett - auf dem vier Leute aktuelle Drehbücher besprochen haben. "Herr Lehmann" war auch dabei. Einhellige Meinung war, dass das Drehbuch kein Drehbuch sei, sondern eine aus dem Buch heruntergekürzte Dialogliste. Die sei zwar witzig zu lesen, ließe aber stark die atmosphärische Kraft des Buchs vermissen. Das ließ meine Erwartungen auf den Film sinken. Meine persönliche Überraschung war aber, dass Herr Neumann von der Zitty, den ich bisher eher als grummeligen Menschen kennengelernt hatte, auf dem Podium sich äusserst amüsiert von den Dialogen gab, sich geradezu jungenhaft amüsierte, denn er lebte auch mal in Kreuzberg und erinnerte sich an eigene wirre Dialoge in Kneipen. Das war nun eigentlich auch meine Erwartung an den Film: Die gute Übertragung der Dialoge aus dem Buch auf die Leinwand, eine Art gespielter Witz eben. Und da bin ich ein bischen enttäuscht - Kerle, Kerle, Kerle - das Buch konnte sich besser verfransen in sinnentfremdete Dialogspiralen. Nichts desto trotz: Der Film ist okay, gefreut hat mich der Soundtrack - Bauhaus und The Violent Femmes (lange nicht mehr gehört!) und warscheinlich wird in der Buchhandlung das Ding weiter gut weggehen, sodass auch die Kontoauszüge von anderen Frohes verkünden können.

http://www.herr-lehmann.de
 




Ich werd meinen Freund in Karlsruhe jetzt also Mitte November endlich mal besuchen und zur Verleihung des Medienkunstpreises gehen.
http://www.medienkunstpreis.de

Auch ist dann diese "fast forward" Ausstellung da: http://www.zkm.de/goetz

Hab ich mich gerade umgesehen, wird ziemlich viel Gutes zu sehen sein *freu*

Und bevor die Links verschwinden:

> > > > > J. wrote:
> > > > >hallo t. ,
> > > > > du musst mal auf
> > > > >
> > > > > http://www.medienkunstnetz.de
> > > > >
> > > > > gehen.

> > > musste mal gucken:
> > > http://www.ueberlebensstrategien.de
 




Gestern wollte eine Freundin mit mir zur Filmlounge. Und ich bin nicht mitgegangen.

Trotzdem mal sehen, was die so in Zukunft machen, recht interessantes Programm: http://www.filmloungeberlin.de
 




>Schreiben Sie ein Drehbuch für einen Kurzfilm zu einem der 19 Artikel der Grundrechte des Deutschen Grundgesetzes.<

So heisst der Slogan des Projekts "19". Bis zum 30.11.2003 kann man sich bewerben, die Gewinner werden in Koproduktion mit deutschen Filmschulen verfilmt. Die 19 Filme werden in einem Gesamtwerk zusammengefasst, das am 3. Okt.2004 Premiere haben soll.

3. Oktober Premiere, das Grundgesetz wird 55 Jahre alt, und ich muss an Kieslowski denken.

Infos und Bewerbung unter: http://www.gg19.de
 




D 2002 - Regie: Chris Kraus - Kamera: Judith Kaufmann - Drehbuch: Chris Kraus - Besetzung: Jürgen Vogel, Nadja Uhl, Margit Carstensen, Peter Davor // auf ARD gesehen

"Der Mittdreißiger Jesko, eigenbrötlerischer Sohn aus gutem Haus, hat seit über 20 Jahren keinen Kontakt mehr mit seiner Familie gehabt. Als er an Leukämie erkrankt, holt man ihn in die elterliche Villa zurück, denn seine Mutter Käthe kommt als Knochenmarkspenderin in Frage. Zitrone, die Verlobte seines Bruders Ansgar, ist fasziniert von dem verletzlichen Zyniker. Sie ahnt, dass sich hinter der großbürgerlichen Fassade ein dunkles Geheimnis verbirgt. Durch das Wiedersehen kocht die Vergangenheit hoch. Es beginnt eine bizarre, tragikomische Familienschlacht um seelische Verwüstungen, Hass und das Gefühl unauflösbarer Verstrickung."

Info zum Film vom Bayerischen Rundfunk
 




USA 1967 - R: Robert Altman // auf Video gesehen

Wettlauf zum Mond. Von den Erfolgen der Sowjets gedrängt, schicken auch die Amerikaner einen Mann auf den Mond. Robert Altmans dritter Film geht kritisch mit Technologiegläubigkeit und nationalem Leistungsdenken um, drei Jahre vor der Mondlandung. Jedoch besonders spannend ist der Film nicht: Männer im Ränkestreit der NASA, harte Kerle mit Glauben an Technik und ihre Durchsetzungskraft überwiegen den Film.

imdb
 




Ich habe endlich den Film entwickelt, der seit Februar in der Kamera war.
Anfang Feb.03 - Der Morgen vorm Geburtstag der Liebsten, nachdem ich die Nacht in der Maria am Ufer war. Als ich rauskam, lag Schnee. Ichhab dann gerade so den Zug zu ihr auf´s Dorf bekommen und dann wurde ich ganz böse krank.

lips to kiss and love








Das Wochenende auf Langeoog im Frühling.



Küche, Kaffee...



Sommer am Kanal




Grillen auf´m Dach

 




Ich mach das ganze ja aus phänomenologischem Interesse hier. Und mit meinem Umzug von 20six hierher geht einher, dass ich überlege, ob und inwieweit sich meine Inhalte ändern. Ich gebe zu, ich bin bisher eher tagebuchlastig als webloglastig unterwegs gewesen.

In einem Artikel vom August http://weblog.plasticthinking.org/item/1076 wird genau dieses Problem der feinen Unterschiede diskutiert.

Nun, man wird sehen, wie´s sich´s hier entwickelt. Momentan denke ich, es wird weniger persönliches Trallala geben. Weil - wen interessiert´s? Meine Freundin vielleicht (hier arbeiten wir allerdings seit einigen Tagen auch an einer neuen Gesprächskultur), ein paar Leute, die mich kennen - obwohl die ja auch ´ne Mail schicken könnten... Ich selber lese lieber Weblogs als Tagebücher.
 




Ich habe das ja nie ganz so ernst genommen, wenn Leute sich aufregen, dass ihre Seiten mit unterschiedlichen Browsern unterschiedlich aussehen - Einfach, weil ich´s nie ausprobiert habe...

Zuhause ein alter PC mit naturgemäss Explorer und eine alte Netscape-Version - da ging immer alles gleich, alles kein Problem.

Jedoch jetzt hier auf Arbeit, an einem Apple G4 verhaut Explorer und Mozilla den rechten Rand des Blogs und setzt ihn irgendwo nach unten.
Mit Opera und Safari geht aber alles bestens.

Hab ich da einen Fehler im Layout, seht ihr das mit euren Browsern auch so stark unterschiedlich?

Andere Blogs funktionieren nämlich (vom Layout her) ganz okay mit den unterschiedlichen Browsern.
 




Der Umzug bringt´s mit sich. Man gibt auch einige Dinge auf:

Einträge in mein Filmtagebuch vor dem 14.10.03 sind hier zu finden http://www.20six.de/weblogCategory/yenkcebh7y9k
 






TRISTESSE DELUXE

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