gibt´s nix zu erzählen. Ausser dass ich um 7 h aufgewacht bin, um 7:30h aufgestanden, um 8:40 h losgefahren - vorher ausgiebig gefrühstückt - und als erster beim Job war. Das ist sehr ungewöhnlich.
Aber hab ein bischen Gefallen dran gefunden, könnte man ja mal kultivieren.
http://www.nottingham.ac.uk/film/journal/index.htm
Scope is an entirely free online journal of film studies edited by staff and students within the Institute of Film Studies at the University of Nottingham
USA 2003 - Regie: Andrew Stanton, Lee Unkrich
:::: gestern in der Passage gesehen
Nachdem mir A. neulich die ganze Zeit begeistert vom Wasser in diesem Trickfilm erzählt hatte, lag das nun obenauf, sich das mal anzusehen. Die Liebste quitschte, als ich sagte, wir gehen jetzt in diesen Nemo Film. "Monster AG" fand sie nämlich super. Das blöde bei so Familien-Trickfilmen ist ja, dass man immer irgendwie gerührt ist am Ende. Aber das Wasser! Die hohe Kunst am computeranimierten Film - so hat mir mal ein befreundeter Trickfilmstudent erzählt - sei es, realistisches Wasser darzustellen. A. hat natürlich wieder übertrieben, als er vom Wasser schwärmte - natürlich sieht´s noch aus, wie aus dem Computer, aber man merkt es halt nicht so. Das Unterfangen, so etwas wie Fotorealismus im Animationsfilm einzubauen, habe ich aber noch nicht wirklich verstanden, was daran eigetlich so wichtig ist. Scheint mir immer ein bischen zu sehr ins Spektakel des technisch Machbaren abzugleiten. Was bei Pixar-Filmen ja zum Glück auch mit Plot, Charakteren und Witz unterfütter wird.
Danach haben wir uns noch "Monsters Inc." aus der Videothek geholt. Fand ich besser, vom Humor her und von der filmischen Welt auch...
Auf der Seite von Steina und Woody Vasulka - http://vaulka.org - gibt es ein paar Essays und 2 Bücher zur frühen Videokunst - u.a. auch "Expanded Cinema" der Klassiker von Gene Youngblood als PDF: http://vasulka.org/Kitchen/K_Essays.html
USA/Kanada 2002 - Regie: Vincento Natali - Buch: Brian King - Darsteller: Jeremy Northam, Lucy Liu, Nigel Bennett, Timothy Webber, David Hewlett, Kari Matchett, u.a.
:::: Freitagnacht bei A. auf DVD gesehen
A. hatte sich den neuen Film vom Regisseur von "The Cube" ausgeliehen auf DVD. Da ich den Film auf dem B.Film Festival neulich verpasst hatte, habe ich mich also kurzerhand bei ihm eingeladen.
"Cypher" bedeutet eine Person ohne Wert. In der Mathematik steht es als numerisches Symbol für die Null. Die Hauptfigur - Morgan Sullivan - ist so eine Null ohne Identität. Er gerät zwischen die Fronten zweier Großkonzerne, die ihn als Industriespion gegeneinander ausspielen wollen. Begeistert nimmt er zunächst seine neue Identität 'Jack Thursby' an, um nach und nach zu erkennen, dass er in einem Alptraum aus Persönlichkeitsspaltung und Identitätsverlust untergehen zu droht. Ein schöner "Nichts-ist-was-es-scheint"-Film. Vincenzo Natali schafft es auch wie in "The Cube" zunächst eine starke Spannung aufzubauen. Was allerdings nicht ganz bis zum Ende durchgehalten wird. Da löst sich die aufgebaute Suspense in Wohlgefallen auf. Ansonsten aber sehr stylische, düstere Inszenierung. Hat insgesamt Spass gemacht, dafür dass ich an dem Abend sonst nichts zu tun wusste.
Irgendwer sucht in den letzten Tagen andauernd nach Didi auf vollen Touren - ich hoffe ich konnte helfen?
Und auch fleissig sind die Jungs, die in unterschiedlichen Kombinationen nach der Filmlounge suchen, was aber was anderes ist, als was sie hier finden - hier ist die tristesse deluxe lounge :-)
Ich war auf dem Dachboden bei mir und habe den kaputten Fernseher weggestellt, stand da ein Schreibtischstuhl einfach so rum. Den habe ich jetzt mit zum Job gebracht. Ist zwar nicht superschön, aber bequemer als der, der einem hier gestellt wird (arme Uni halt...) Denn der auf dem ich bisher sass, sah ungefähr so aus wie der da links.
Immer wieder hetzte ich Zügen hinterher. Abends die letzte U-Bahn, tagsüber fast immer auch die U-Bahn, und wenn mal eine Reise ansteht, dann hetzt ich immer zum Bahnhof. Immer ganz knapp, gerade noch geschafft, puh. Oft schaue ich ihnen hinterher.
Heute Abend schon wieder. Nicht um selber zu reisen, nein, die Liebste fuhr. Dabei hat sie es doch rechtzeitig angekündigt, "ich nehm den um 18:40h vom Ostbahnhof." Klare Ansage. Und wieder war ich zu spät. Der Zug fuhr gerade an, als ich die Treppe hoch stürmte. Dabei hatte ich noch was für sie, lecker Lebkuchenherz vom "Lecker Back" für die lange Fahrt. Konnte ich nur noch winken und zum Trost selber Lebkuchen essen.
Aber was ist das mit den Zügen? Warum kann ich nich 1 Stunde vorher da sein, noch einen Kaffee trinken, eine Zeitschrift kaufen und Leuten beim Hetzten zusehen? Eigentlich könnte man ja sogar ein Jahr vorrausplanen. Wenn der neue Fahrplan rauskommt, einfach her mit dem neuen Kalender und in Ruhe unterm Weihnachstbaum die Zugfahrten für's kommende Jahr eintragen. Alles so wichige Sachen - Geburtstage, Urlaub, Jubileen, Abgabetermine für das Zeug, Arztbesuche - und auch Züge sollten da drin stehen. Ein Flugzeug habe ich noch nie verpasst.
Vielleicht kommt das noch von früher her. Aus dem Kinderzimmer. Lag ich immer auf dem rotem Teppich rum und habe der Modelleisenbahn zugesehen. Eigentlich wollte ich immer einen Modellhubschrauber haben, so wie Patrik Pacard. Oder ein Kettcar. Stattdessen gab's die Modelleisenbahn und Rollschuhe. Daher muss es kommen, dass mit der Hektik, wenn's um Züge geht. Ich schau mit auch gerne zum Einschlafen die Zugfahrten durch Deutschland im Fernsehen an.
Einen Farbfernseher habe ich mir übrigens früher auch vergeblich gewünscht, damals als ich immer nur eine Stunde pro Tag fernsehen durfte. "Farbfehrnseer" habe ich auf den Wunschzettel geschrieben. Meine Eltern konterten mit, "bekommst du erst, wenn du weisst, wie man das schreibt." Habe ich nachgeschlagen und trotzdem nicht bekommen. Den Fernsehmangel habe ich dann mit dem Studium der Film- und Fernsehwissenschaft kompensiert. Den Hubschrauber habe ich immer noch nicht verkraftet, denn ich arbeite noch an den Zügen. Neulich hat mein Fernseher am Bett die Farbe verloren. Eigentlich ist nur grün ausgefallen. Habe zuerst gedacht, ich wäre bekifft. Vor Begeisterung musste ich erstmal alle Sender durchtesten. Bei Musikvideos fällt's nicht so auf. Bei der freenet-Werbung am stärksten. Gestern abend kam irgendwo noch "2001 im Weltraum" - interessanter Effekt da die Stargate-Sequenz mit nochmal verfremdeter Farbe. Jetzt habe ich die Farbe ganz rausgedreht ("ist cooler" meinte die Liebste) - nur die Zugreisen durch Deutschland zum Einschlafen sind in schwarzweiss nicht mehr so prickelnd.
Die Bauarbeiter hier vor meinem Fenster beim Job, machen auch, was sie wollen. Mal kommen die tagelang nicht, dann kommen mal zwei, machen für eine halbe Stunde Lärm, mal ist auch nur einer da, der sich die Dinge anschaut (ruhig). Dann werfen sie wieder irgendwelche Platten runter und versuchen den Container zu treffen. Und heute presslufthämmern die die ganze Zeit irgendwas. Das Dixi-Klo von denen steht genau vor meinem Fenster. Ich rege mich eigentlich nicht mehr drüber auf, frag mich nur, was die da eigentlich bauen. Seitdem ich hier bin (1 Monat), sehe ich keine Veränderung.
Die Liebste wird heute zu mir ziehen, weil die Bauarbeiter angefangen haben, ihre Wohnung auseinander zu nehmen. Bis Weihnachten soll´s fertig sein... Wollen wir wetten?
Über's Wochenende war ich ein paar Tage in Karlsruhe. Zum einen, um meinen guten Freund zu besuchen, der dort seid einigen Monaten arbeitet. Zum anderen läuft da gerade die Ausstellung fast forward - Media Art | Sammlung Goetz am ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Februar 2004 und zeiget eine kleine Auswahl der Sammlung von Ingvild Goetz, die in den 60ern anfing, u.a. Videokunst zu sammeln. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt überwiegend in Werken aus den 90ern bis heute.
Fünfeinhalb Stunden Zug. Da muss doch ein Gespräch aufkommen. Aber nichts, stattdessen ZEIT gelesen und Mitreisende beim Lesen beobachtet. Die waren aber langweilig und sind schon in Braunschweig & Hannover ausgestiegen. Ein Grieche wollte zwischendurch wissen, wann der Zug in Frankfurt ankommt. Wusste ich nicht, konnte auch kein Griechisch. Erster Eindruck von Karlsruhe: "groß aber ruhig". Abends gab?s dann für 9,- Euro Tannenzäpfle bei J. im Zimmer. Das Mitbringsel muss dann beim nächsten mal mit. Freitag, nachdem J. schon los ist, erstmal kurz einen Teil der Karlsruher Fußgängerzone angehen, einen Badsichen Zimtfladen zum Frühstück essen, und mich dann mit ihm mittags zum Essen in der Kantine der LBS getroffen. Was mir alles schon mal einen recht guten Einstieg in die Sache da gegeben hat. Ruhige Stadt, mit Geld und Beamten.
Der halbe Tag war inzwsichen schon rum, und ich wollte endlich mit hohen Erwartungen in die Ausstellung. Komische Türsteherin, dann ein seichter Lärm von den Videoinstallationen in den 2 Hallen der alten Munitionsfabrik (über deren Rolle im 2. Weltkrieg auch mal eine Ausstellung gemacht werden könnte...).
Die grundsätzliche Infragestellung unserer sozialen Realität bis hin zum gezielten Tabubruch und die formale Untersuchung unserer Wahrnehmungswelt, das Ästhetische - das sind die beiden Bereiche der Kunst, die mich persönlich am meisten interessieren und meine Sammlung im Wesentlichen beherrschen (Ingville Goetz)
So steht es gleich am Eingang der Ausstellung rechts auf einer Wand. Als erstes hängen mir kleine LCD-Bildschirme vorm Gesicht - mir erstmal zu hektsich, mich drauf einzulassen, lieber in einer Ecke verschwinden, weg aus der Sicht der Einlasserin rein in einen der nächstbesten Kasten. Da läuft The Buzzclub Liverpool (1996/1997) von Rineke Dijkstra. Was schon mal ein ganz guter Anfang ist: auf 2 Videoscreens tanzen authentische Leute vor weisser Wand zu Techno. Die Bilder wechseln sich ab, die langen Einstellungen zwingen zum Beobachten der Körperbewegungen.
Ich habe gerade nicht so die Lust, jetzt hier alles aufzuschreiben, was ich gesehen und mir dabei gedacht habe. Hier geht?s zu einer Liste aller Werke der Ausstellung mit weiterführenden Links zu Beschreibungen der Werke. Hier nur mal kurz ein paar der Sachen, an die ich mich noch erinnern kann:
Eija-Liisa Ahtila: Tuuli - The Wind, 2001 3 Screens in einem Raum, fiktional die Geschichte einer Frau, die wohl ein bischen verrückt ist. Eigentlich ein Film, der kontinuierlich auf drei Leinwänden läuft, mit seinem eigenen Blick setzt man die Schnitte.
Doug Aitken: Eraser, 1998 - 3 x 2 Screens, Drei mal ein anderer Abschnitt auf einer Insel mit aktivem Vulkan. Die drei Abschnitte ergeht man sich, durch den Gang in die Installation und kommt damit bildlich dem Vulkan immer näher. Habe ich lange drin verbracht, hat mir gut gefallen.
Chantal Akerman: Selfportrait / Autobiography: a work in progress, 1998 - hatte ich nicht die Ruhe mir anzusehen. Das war das mit den vielen Fernsehern.
Kutlug Ataman: Women Who Wear Wigs, 1999 dokumentarisch auf 4 Screens Interviews mit Frauen, habe ich eine Weile angesehen, war mir aber ästhetisch langweilig.
Andrea Bowers: Democracy's Body - Dance Dance Revolution, 2001 - Die 4 LCD-Schirme am Eingang mit jugendlichen Japanern, die vor Computerspielen tanzen.
David Claerbout: Ruurlo, Bocurloscheweg, 1910, 1997 Postkartenmotiv mit Windmühle und Baum am Anfang.
Tacita Dean: Sound Mirrors, 1999 dokumentarisch, 1 Screen. Aufnahmen von Abhörstationen, die Flugzeuge im Krieg aufspühren sollten (bevor es Radar gab). Könnte auch so im Kino laufen als Doku.
Rineke Dijkstra: The Buzzclub Liverpool, UK / Mysteryworld, Zaandam, NL, 1996/1997 - Die Tanzenden vor weissem Hintergrund.
Stan Douglas: Journey Into Fear, 2001 fiktional, ca. 15 Minuten Video, aber mit hundeten Minuten Ton. Die Videobilder laufen im Loop, während auf der Tonebene Differenzen im Dialog aufzeigen. Versatzstücke im Text, die Handlung wird in die Länge gezogen. Differenz in der Wiederholung, aber auf dem Sofa vorm Bildschirm wars ganz schön kalt.
Tracey Emin: The Interview, 1999 eine Frau mit sich selbst im Interview.
Peter Fischli / David Weiss: Der Geringste Widerstand, 1981 / Ohne Titel (Fragenprojektionen), 1981-2002 - Der Rechte Weg, 1983 - Der Lauf der Dinge, 1986/1987 - Son et Lumière (Le rayon vert), 1990 - Projektion 1 (H) (flowers), 1998 - Büsi, 2000
Rodney Graham: Edge of a Wood, 1999 Ein Stück Wald, erst im Dunkeln, dann vom Scheinwerfer eines Hubschraubers beleuchtet
Teresa Hubbard / Alexander Birchler: Gregor's Room I, 1998/1999 - Gregor's Room II, 1998/1999 - 1 Screen: ein Mann räumt Sachen in Kartons, die Kamera fährt langsam vorbei, die Türrahmen werden zu langsamen Blenden, die die Räume unterteilen.
Pierre Huyghe: L'Ellipse, 1998 fiktionales im Loop mit Bruno Ganz.
Rachel Khedoori: Untitled (Pink Room), 2000 Rosa Raum, der sich durch Spiegel auf dem Boden wiederholt.
Annika Larsson: Dog, 2001 Mann mit Hund, junger Mann ohne Hund, Machtverhältnisse.
Mark Leckey: Fiorucci Made Me Hardcore, 1999 - We are (untitled), 2001 Zwei so Videos mit Tanzthema / LondonAtella, 2002 Zusammenschnitt aus Filmzitaten, digirtal bearbeitet wird neue Geschichte draus mit Koyaniskatsi-Musik.
Steve McQueen: Caribs' Leap / Western Deep, 2001 ich glaube das war der klasse Film im Bergwerk. Immersiver Film - Starke Tonspur.
Bjørn Melhus: Silvercity I + II, 1999 Astronauten und Cowboys reden das selbe.
Aernout Mik: Middlemen, 2001 - Makler nach dem Börsencrash, auf den ersten Blick immer das selbe, aber beim genauen Hinsehen ergeben sich Differenzen. Schauspieler eher Amateure, was ein bischen stört.
Sarah Morris: Federal Triangle (Capital), Midtown, 1998 Aufnahmen urbaner Zeugnisse, eine Art visuelle Essenz der Architektur.
Saskia Olde Wolbers: Placebo, 2002 Eine Frau erzählt eine merkwürdige Liebesgeschichte, wie aus einem Arztroman. Bilder zeigen skuriele Aufnahmen von Gittermodellen, von denen Lack abtropft. Durch diese Bebilderung entstehen Traumräume und surreale Bildwelten. Hat mir sehr gut gefallen.
Tony Oursler: Broken, 1994 - Criminal Eye, 1995 - We Have No Free Will, 1995 - Sketchy Blue, 1996 - Die Installationen mit Puppen, deren Gesichter vom Videobeam leben.
Paul Pfeiffer: The Long Count (I Shook Up the World), 2000 - The Long Count (Rumble in the Jungle), 2001 Zwei Boxringe heute und früher / Dutch Interior, 2001 Die Treppe mit dem Guckloch - Faszination des Sehens, wo man nichst sieht.
Pipilotti Rist: I'm not the girl who misses much, 1986 - (Entlastungen) Pipilottis Fehler Skizzen, 1988 - Pickelporno, 1992 - I'm a Victim of this Song, 1995 Lustige Sachen.
Santiago Sierra: Línea de 250cm tatuada sobre seis personas remuneradas. 250 cm line tattoed on six paid people. Linie von 250 cm Länge auf sechs bezahlte Personen tätowiert. Espacio Aglutinador. La Habana Diciembre de 1999, 1999 fand ich ein bischen belanglos als Videokunst. Das Video dokumentiert die Performance.
Sam Taylor-Wood: Atlantic, 1997 3 Screens: in der Mitte der Speisesaal eines Hotels, links das Gesicht der Frau, Rechts die Hände des Mannes. Still Life, 2001 - In Zeitlupe schimmelt ein Teller Obst vor sich hin bis zum Verfall.
Diana Thater: The best animals are the flat animals, version #1, 1998 - The best space is the deep space, 1998 - Hab ich nicht in Ruhe angesehen, das war das mit dem Pferd und Zebra
Wolfgang Tillmans - Lights (Body), 2000-2002 - Auf einem Screen Studie von Disko-Scheinwerfern.
T.J. Wilcox: The Death and Burial of the First Emperor of China, 1997 - Das Begräbnis der Marlene Dietrich / The Funeral of Marlene Dietrich, 1999 - Zwei 16mm Filme, die ich nicht verstanden habe.
Christopher Williams: Supplement '96, 1996 - Die Frau mit dem Kopfhörer. Man hört nicht, was sie hört. Ich dachte zuerst, sie sieht einen Film, im Katalog steht, es redet einer mit ihr. Im Gesicht der Frau kleine, spannende Gefühlsregungen.
Alles hoch interessant, nur viel zu viel für einen Tag. Mit wirrem Kopf kam ich raus mit dem Gefühl, 4 Stunden hochtheoretische Sachen gelesen zu haben. Und das ist vielleicht auch der Deal: Fernsehen kuckst du, Videokunst musst du lesen. Insgsamt sind viele der Sachen recht nahe am Kino. Entweder werden stilistische Formen verwendet, oder die Sachen sind stark fiktional und dokumentarisch. Was mir oft nicht weit genug ging, so von wegen einer implizieten und selbstreferenziellen Ausseinandersetzung des Mediums mit sich selber. Aber das war wohl auch ein bischen der Sinn der Werke in der Ausstellung. Stärke das Abgebildete als das Abbildende im Fokus. Abends gab?s dann die Ausstellungseröffnung und anschließende Preisverleihung vom Medienkunstpreis, die ich persönlich nicht so feierlich fand. Hätte ich ein bischen mehr Glanz erwartet, kam ein bischen amateurhaft rüber, insgesamt. Aber egal.
Memo für den Videorekorder:
Freitag, 21.11., 2.00h WDR: Die 50 besten Einreichungen (Folge 1-3) (180min)
Samstag, 22.11., 1.00h WDR: Die 50 besten (Folge 4-7) (245 min)
Dann sind wir in Erdbeermund gegangen zu Mense Reents. Der Club scheint keine Homepage zu haben. Wobei "Club" ist vielleicht ein bischen zu viel, aber netter kleiner Veranstaltungsort. Dafür hat aber der Künstler eine Page. Ja. Und das war dann auch ganz gut eine Erfahrung. Mense war super, nur das Publikum etwas merkwürdig. Die sind überhaupt nicht bis kaum abgegangen. Woran lag?s? Gab?s da was zum Nicht-Kapieren? Kann ich mir nicht vorstellen. Ich meine, kann ja sein, dass Karlsruhe hemmt, aber was soll denn das Gerede von Mannheim, oder gar Berlin, wenn man schon vor der eigenen Tür nicht Spass hat? J. meinte, "stell dir die Musik mal in der Maria vor, was da dann los ist..." Naja, es muss ja nicht jeder wollen. Aber ein bischen mehr Action von den Leuten wär doch nicht zuviel gewesen. Und als dann noch der DJ-Tisch vom Podest kippte war?s für Mense wohl gelaufen, was man verstehen kann, aber schade war. Danach sind wir noch geblieben, waren noch Kollegen von J. aus dem ZKM da. Um 5h wurde man dann rausgeschickt (Sperrstunde auch so eine Sache, die die Welt nicht hübscher macht). War aber auch okay, dann irgendwie. Und am nächsten morgen der erste Gedanke: Tannenzäpfle macht Kopfschmerzen.
Frühstück, Stadt gezeigt bekommen, das Verfassungsgericht sieht von weitem aus, wie ein Parkhaus. Die alternative Kinolandschaft Karlsruhes ("Samenraub ist nicht ihr einziges Laster" und so). Abends gab?s Nudeln, dann noch ins Pendel, wo die Musik gut war, wir aber zu müde. Am Sonntag habe ich mir dann noch - nach J's Deleuze-Führung - die ständige Medienkunstausstellung im ZKM angesehen. Das waren dann mehr so interaktive Installationen, wo auch Kinder ihren Spass haben. Ganz erstaunlich, deren Herangehensweise ist da eher wie bei Computerspielen. Die Eltern standen eher unsicher daneben. Ein Mädchen meinte: "Papi, du musst was machen." Und hat damit für mich den Sinn der Werke auf den Punkt gebracht. Erst durch die Interaktion mit den Installationen erschliesst sich deren Sinn. Danach noch einmal in die "fast forward" gegangen, ein paar Sachen nochmal angesehen.
Zug zurück bis in die Nacht hinein. Gespräch mit türkischem Wehrdienstleisternden (Mannheim-Kassel) und VW-Ausbilder (Kassel-Wolfsburg). Das erste Gespräch war nett, aber nicht so erleuchtend, der VW-Typ war ganz interessiert und wir sind von den Dingen an sich auf eine neue Marketing-Idee für VW gekommen, die er seinem Chef bei Gelegenheit als Verbesserungsvorschlag einbringen kann. Hab ich ihm geschenkt. Nachst dann endlich wieder die Liebste. Montag lange geschlafen und den Bett-Fernseher kaputt gesehen (Farbe ist jetzt verstört).
Zu dem Computerspiel, das die US Army vor einiger Zeit herausgegeben hat, auch um junge Leute zu rekrutieren, habe ich vom Job wegen ein bischen recherchiert, was die Theoretiker so dazu sagen.
Armitage, John; Roberts, Joanne (Hg.): "Living with Cyberspace: Technology and Society in the 21st Century", London: Continuum, 2002. ISBN: 0-8264-6036-4. 203.
(ist auch ein Teil zu militärischen Videogames drin)
Jenkins, Henry: "War Games - Computer game makers are trying to turn the campaigns against Osama and Saddam into boffo entertainment", in: Technology Review - An MIT Enterprise, 7.11.2003 http://www.techreview.com/articles/wo_jenkins110703.asp?p=0
Lenoir, Timothy: "Fashioning the Military-Entertainment Complex", in: Correspondence - An International Review of Culture & Society, Winter 2002/2003, S.14-16. http://www.cfr.org/pdf/correspondence/CORR.spr03.pdf
Russ Shilling, Michael Zyda and E. Casey Wardynski, "Introducing Emotion into Military Simulation and Videogame Design: America's Army Operations and VIRTE," in the Proceedings of the GameOn Conference, London, 30 November 2002, pp. 151-154. http://www.movesinstitute.org/~zyda/pubs/ShillingGameon2002.pdf
heute bin ich schon wieder so unausgeschlafen unterwegs. Hier zieht schon wieder alles an mir vorbei, vorallem die Zeit und ich halte nicht mit. Kann doch nicht sein!
Habe ich vorhin mit S. gesehen. Etwas verstörender Film, aber gut.
Aber jetzt gerade habe ich keine Lust/Zeit da ausführlich drüber zu schreiben, weil ich ein bischen hektisch bin, ob ich nun heute den Zug am Abend nehmen soll, oder doch lieber Freitag. Bin wieder so unentschlossen. Ach. Will ich jetzt noch Sachen packen, die mit zur Arbeit schleppen, um dann zum Bahnhof zu hetzten? Oder lieber in Ruhe, vielleicht doch noch am Abend die Liebste treffen? Andererseits hetzte ich immer zum Bahnhof.
Journal of Mundane Behavior, co-hosted by the Department of Sociology/Anthropology at Millersville University and the Department of Sociology and the College of Humanities and Social Sciences at California State University, Fullerton, is a blind peer-reviewed scholarly and publicly-oriented journal devoted to the study of the "unmarked" -- those aspects of our everyday lives that typically go unnoticed by us, both as academics and as everyday individuals.http://www.mundanebehavior.org/
Dieses inter- und cross-diziplinäre Online-Magazin hab ich gerade gefunden. Merken zum mal wieder reinschauen...
..., als gar keine e-mail mehr zu bekommen. Was bei mir nämlich gerade der Fall ist, weil irgendwie mein Spamfilter spinnt und ich seit dem Wochenende scheinbar e-mails geschickt bekommen habe, die nie oder noch nicht bei mir angekommen sind (und ich glaube, es liegt am Filter). Was mich etwas kirre macht. Kann nur den Fehler momentan noch nicht finden.
Heisses Eisen, das. Leute verlassen fluchtartig blogger.de, Verschwörungstheorien und der Untergang des "guten" Internets. Meine Güte, denk ich mir da. Und erinnere mich daran, dass, als blogger.com von google gekauft wurde. Doch wo ist eigentlich das Blog von J. - muss doch hier irgendwo sein?
Jenes sind die Dinge: Es ist wieder Sommer! Ja, denk' Dir nur Deinen Teil, aber is so. Ganz klar. Ich habe heute midestens 5 neue Lieder gehört, die das Zeug zum Sommerhit hätten. Draussen ist es hell, wenn man aus dem Keller kommt. Bei Robben & Wientjes holen sich die Leute gerade ihre Robben ab. Ich bin in Hundescheisse getreten, aber das bringt Glück. Dem Polizisten vor der Chinesischen Botschaft habe ich zugerufen: "Ich liebe diese Stadt!" und er entgegnet, "Ja, ditt find ick doch ooch." - und das obwohl ich hier schon seid über 10 Jahren rumkrebs. Da komm ich gerade her >>> http://www.waffengalerie.da.ru/ <<< schon mal 'ne klasse Domain, aber viel schöner ist's in Realität.
Was ist eigentlich passiert?
1.: Haus der Kulturen der Welt - kunstwissenschaftliche Podiumsdiskussion über Knowledge and Images.
2.: "Letzes Jahr in Marienbad" überspielt und abgeschickt. Derweil mit dem Mitbewohner küchenphilosophiert und Schultheiss getrunken
3.: Interfilm Party im Roten Salon - Leute reden und tanzen
4.: Waffengalerie - Leute reden und Wodka und tanzen.
Reality-Chat - Französin kennengelernt, Schweizer, Brasilaner, Physiker, Suchender, Russin, Russe, noch einen Wodka bestellt, und weiter alles tolle Menschen. Nur den Langhaarigen habe ich wieder nicht angesprochen. Und jetzt höre ich doch wieder diese "Wir sind Helden" CD (laut). Haben gerade doch die besseren Texte als Nirvana. Gleich um 10.00 h will mein Mitbewohner seinen Computer holen, seinen ersten, und er will da ein bischen Hilfe von mir, das wird lustig.
seit heute ist bei google endlich der erste Eintrag, wenn man nach mir sucht, meine offizielle Homepage www.tillmannallmer.de. Das hat ganz schön lange gedauert, bis die gespidert wurde. Fast 2 Monate.
Weiss auch nicht, warum mir das so wichtig ist. Sucht ihr nie nach Eurem Namen - so Egosurfing?
Japan 2002 - Regie: Takeshi Kitano - Darsteller: Kyoko Fukada, Miho Kanno, Chieko Matsubara, u.a.
:::: gesehen am 6.11. in Hackesche Höfe OmU
In seinem neuen Film erzählt der japanische Regisseur Takeshi Kitano drei romantische Tragödien. Drei Paare, drei Schicksale:
Ein junges Paar will heiraten, er kommt nicht zur Hochzeit, sie wird dadurch verrückt. Er nimmt sich ihr aber trotzdem an, beide wandern verloren - zusammengebunden mit einem roten Seil durch Landschaften und Jahreszeiten, auf der Suche nach etwas, was sie verloren haben.
Ein Gangsterboss, der früher als armer Fabrikarbeiter seine Freundin auf einer Parkbank sitzen lässt, um es alleine zu probieren, kommt nach Jahren zurück in den Park, wo er sie auffindet. All die Jahre ist sie jeden Samstag gekommen, um auf ihn zu warten. Sie erkennt ihn nicht, interessiert sich aber für ihn. Doch Gangsterbosse werden halt erschossen.
Eine Popsängerin gerät in einen Autounfall, der ihr Gesicht verunstaltet. Ihr größter Fan sticht sich die Augen aus, um ihr nun zu begegnen.
Bild für Bild müsste man DOLLS beschreiben und lobpreisen. Eine staunenswerte Vision folgt der nächsten: jede einzelne befremdlich schön und klar, sich allmählich mit Emotionen und dramatischen Spannungen aufladend. (SZ München)
Und es würde trotzdem schwer fallen, alles zu beschreiben, was der Film zeigt. Unterstützt von Kostümen des Modedesigners Yojhi Yamamoto inszeniert Kitano symbolträchtige, poetische Bildwelten über Abhängigkeiten aus Liebe, denen man noch gedanklich nachhängt, wenn schon etwas anderes im Film passiert. Die Episoden sind ineinander verwoben, Zeitsprünge machen die Orientierung nicht leichter. Ich musste höllisch aufpassen, um mit zu bekommen, worum es sich jeweils handelt. Wie scheinbar willenlose Puppen wirken die Frauen, Opfer der Handlungen der Männer, und doch geht es um die Bindung aneinander, die eben Opfer bedeuten. Auch von den Jungs.
Ein Film den man sich besser nicht mit seinem/r LebenspartnerIn ansehen sollte. Es könnte sein, dass man danach in der Kneipe sitzt und tunlichst vermeidet, das Gespräch auf die eigene Beziehung zu lenken. Büchse der Pandora, eben. Lieber nicht öffnen. Aber deswegen um so besseres Kino. Klasse Bilder, wenn auch teilweise schon ein bischen überinszeniert für meinen Geschmack. Und wieder das Gefühl, nicht genug in japanischer Kultur drin zu stecken, um alles entschlüsseln zu können.
War mit A. von meinem letzten Job im Kino, und sie meinte auch, dass sie an einigen Stellen dachte, dass es ganz gut sei, dass sie den Film nicht mit ihrem Freund gesehen hat. Und um gleich mal hier so eventueller Eifersucht der Liebsten vorweg zu greifen: Der Film zeigt einfach mal so ganz grobe Strukturen an Einzelschicksalen auf, verdichtet die mit starker Bildsprache, einige Dinge werden dann sehr emotional. Das soll nicht heissen, dass wir beide vielleicht doch sehr gut über uns hätten reden können... ;-)
Und sonst wars nett mit A. Ich war eigentlich nur verwirrt darüber, was sie sich vornimmt, für Drogenerfahrungen zu machen. Und nach dem teuren Rotwein bin ich froh, jetzt noch ein ehrliches Schultheiss zu trinken.
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Please contact the server administrator, root@localhost and inform them of the time the error occurred, and anything you might have done that may have caused the error.
More information about this error may be available in the server error log.
Additionally, a 403 Forbidden error was encountered while trying to use an ErrorDocument to handle the request.
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Apache/2.0.40 Server at tristessedeluxe.blogger.de Port 80
Ach wär das schön, wenn man das auch mal von sich so einfach behaupten dürfte.
Vom 4. bis 9.11. findet in Berlin mal wieder das Interfilm - Kurzfilmfestival statt. Gestern abend war die Eröffnung im Haus der Kulturen der Welt. Die letzten Jahre gab´s im Anschluss an Eröffnungsreden und Appatizer-Filmen immer noch einen tollen Empfang mit Freigetränken. Den Empfang gab´s auch, aber das Freibier wurde nicht bis zum bitteren Ende ausgegeben. Da hat es wohl in der Vergangenehit böse Szenen gegeben.
Letzes Jahr war meine Stimmung aber auch besser, dass hätte jetzt grenzenloses Freibier auch nicht geändert (obwohl...?). War aber eigentlich ganz nett. Viele Leute getroffen, viel Buschtrommel. Scheint so, als ob alle irgendwie jobmässig unterkommen gerade. Leute haben Jobs bekommen, von denen ich überhaupt nichts wusste, oder von denen ich wusste, mich aber nicht drauf beworben habe. Nungut, ich hab ja auch einen Job bekommen, von dem die nichts wussten. Aber trotzdem komisch, warum bin ich nicht zufrieden erstmal, sondern werde leicht nervös, wenn ich höre was andere so machen? Wahrscheinlich, weil ich hier beim neuen Job noch nicht so blicke, wohin mein inhaltlicher Schwerpunkt sich verlagern wird.
Folgende Filme wurden zur Eröffnung gezeigt:
Hochbetrieb (Peak Hour)
Regie: Andreas Krein
Deutschland, 2003
05m 00s
Ein Wolkenkratzer. Hoch oben auf dem Gerüst: Ein Vorarbeiter, sein Lehrling, dessen Frosch und eine Mittagspause, die keine ist. Gelungene Vermischung mit Real-schauspielern und Computeranimation von der Filmhochschule Ludwigsburg
>>> Mehr zum Film: http://www.filmakademie.de/hochbetrieb
L' Homme sans Tete (The Man Without A Head)
Regie: Juan Solanas
Frankreich, 2003
15m 00s
French, Untertitel: English
Der Mann ohne Kopf bereitet sich auf ein Rendezvous vor. Heute Nacht wird er ihr seine Liebe erklären, aber zuerst muss noch ein Kopf her.
Auch eine klasse Computeranimation, poetisch und mit Gefühl kommt man ins Träumen.
Q
Regie: Jeremy Weinstein
Australien, 2002
03m 26s
Er steht in der Schlange und wartet. Und wartet. Eine Maus dreht sich im Rad. Und die Schlange? Sie bleibt lang!
Den Film fand ich blöd. Spoiler: Die Warteschlange ist ein Kreis, das Kreisthema wird andauernd aufgenommen: Hamsterrad, Uhr, CD... sodass am Ende die Auflösung nur noch ein platter (und vorhersehbarer) Gag ist. Typische Schulübung zum Thema Formsprache im Film.
Stagnate
Regie: Miranda Bowen
England, 2002
05m 15s
English
Die einsame Sekretärin Mildred liebt Pflanzen. Sie pflegt sie liebevoll, doch eines Tages macht sie eine kuriose Entdeckung. Konnte ich nichts mit anfangen.
Paradisiaque (Heavenly)
Regie: Igor Pejic
Frankreich, 2001
04m 00s
Ein Außerirdischer stürzt auf die Erde mitten in ein Kornfeld. Er ist fasziniert von der Natur, die ihn umgibt. Die nächste Begegnung wird mit dem Mensch sein!
Eine düstere Animation, die den Titelhelden, ein Wesen aus Stofflumpen, auf den Weg zum Bahnhof folgt. Dort angekommen scheint alles verlassen, doch Sr. Trapo läßt sich von seinen Reiseplänen nicht abbringen!
Tim Tom
Regie: Christel Pougeoise, Romain Segaud
Frankreich, 2002
04m 20s
Zwei handelsübliche Spiralblocks erwachen zum Leben und wünschen sich nichts lieber als sich kennen zu lernen. Doch ihr Schöpfer macht ihnen einen Strich durch die Rechnung.
The Day Winston NgaKambe Came To Kiel
Regie: Jasper Ahrens
Deutschland, 2003
09m 20s
English, Untertitel: German
"I have looked in your eyes and I see...HOPE!", sagt König Ngacambe, der auf der Durchreise Badende an der Ostsee besucht. Ausserdem will er seinen Sohn verheiraten. Die Badenden staunen nicht schlecht."
Fand ich ein bischen flach inszeniert, diesen Film von der HFF. Zwischendurch einige gute Beobachtungen, aber insgesamt irgendwie hölzern. Soll aber ein Publikumserfolg sein, sagt man.
"Intolerable Cruelty" - USA 2003 - Regie: Joel Coen & Ethan Coen - Mit: George Clooney, Catherine Zeta-Jones u.a.
:::: gesehen am 3.11. im Babylon
Die Coen-Brüder sind natürlich ein Muss. Doch irgendwie habe ich nach den letzten Filmen immer ein merkwürdig flaues Gefühl im Magen, obwohl es an sich klasse Filme sind. So auch wieder in dieser Screwball-Comedy um einen frechen Scheidungsanwalt und eine materialistische Heiratsschwindlerin. Was eigentlich daherkommt wie eine Hollywood-Romanze ist ein ziemlich bittere Comedy. Clooney ist der Anwalt, der sich in Zeta-Jones verliebt und dabei beinahe selber Opfer ihrer ehebetrügerischen Feldzüge wird. Unerwartete Drehungen und pointierte Inszenierung werden jeden zum Lachen bringen. Der größte Lacher seit dem Haargel in "Verrückt nach Mary" ist der Unfall-Selbstmord eines asthmatischen Killers.
Nur woher kommt der bittere Nachgeschmack? Ich glaube, es liegt an der Ironie der Coens: So gut die Story auch gestrickt sein mag, sie scheinen ihre eigene Stimme nicht unterdrücken zu wollen. Wie ein Marionettenspieler zwinkern sie dem Zuschauer ständig zu und kommentieren in ihrer Inszenierung die Unglaublichkeit der Geschehnisse. Die Windungen der Story werden bis ins Geht-Nicht-Mehr geschraubt, teilweise auch überdreht. Das ist an sich ja der Deal bei Screwball-Comedy, aber irgendetwas geht dabei verloren. Vielleicht werden die Emotionen enttäuscht, die man den Figuren und der Handlung entgegenbringt. Die typisch coen?schen Drehungen kommen am Ende nicht zu einer Auflösung der Gefühlswelt, sie hebeln sich selber aus, sodass man eben irgendwie sich hängengelassen fühlt.
Nun, aber das ging mir schon öfter so in Coen-Filmen. Bei "Fargo" allerdings war es anders: Da hatte die Handlung auch die prima Wendungen, aber darüber hinaus hatten die Charaktere eine psychologische Tiefe.
Warum müsst ihr immer sooo früh anfangen mit dem Lärm? Reicht´s denn nicht auch, erstmal was ruhiges zu machen, erstmal anzukommen, um dann so gegen 11h mit dem Hardcore anzufangen?